Was ist Frontline?
Bei Frontline handelt es sich ein Tierarzneimittel für den Einsatz bei Katzen. Eine Spot-on Pipette zum Auftropfen enthält als arzneilich wirksamen Inhaltsstoff 50mg Fipronil.
Wie wirkt Frontline?
Der in Frontline enthaltene Wirkstoff Fipronil ist ein Insektizid, das bei Katzen (und Hunden) zur Vorbeugung und Behandlung eines Befalls mit Ektoparasiten wie Flöhen, Zecken und Haarlingen eingesetzt wird. Zu den Ektoparasiten zählt man diejenigen Parasiten, die auf der Oberfläche wie zum Beispiel auf der Haut ihres Wirtes leben. Sie ernähren sich dort von Hautbestandteilen oder saugen das Blut ihres Wirtes. Der Inhalt der Frontline Spot-on Pipetten wird direkt auf die Haut des Tieres aufgetragen. Dabei sollte vermieden werden, die Lösung auf das Fell des Tieres aufzubringen. Am besten eignet sich hierzu der Bereich des Halsansatzes zwischen den Schulterblättern, da die Tiere das Mittel dort schlecht ablecken können. Nach dem Auftragen der Pipetten verteilt sich der Inhaltsstoff innerhalb von 24 bis 48 Stunden über die oberen Hautschichten des Tieres. Er wird in den Talgdrüsen angereichert und kontinuierlich mit dem Talg ins Fell und auf die Haut abgegeben. Flöhe und Zecken, die das Tier befallen, werden durch direkten Kontakt mit dem Wirkstoff abgetötet.
Flöhe:
Die seitlich abgeflachten Insekten weisen eine Größe von ca. 4 mm auf und bewegen sich durch Krabbeln und Springen fort. Sie ernähren sich vom Blut ihres Wirtes. Die Symptome eines Flohbefalls können Unruhe, vermehrtes Kratzen, verstärktes Putzen und Lecken des Fells, rötlich gepunktete Stellen auf der Haut und möglicherweise allergische Reaktionen mit wunden Hautstellen oder Flohkot im Fell sein. Durch den Biss kann der Speichel des Flohs in den Körper des Wirtes gelangen und Viren, Bakterien sowie Parasiten übertragen. Hierzu gehören auch Bandwürmer. Aus diesem Grund sollte parallel zur Behandlung des Flohbefalls auch eine Entwurmung der Katze erfolgen.
Sollte sich der Flohbefall unbehandelt ausweiten, können Blut- und Eisenmangel die Folgen sein. Bei einer bestehenden Überempfindlichkeit gegen Flöhe kann ein einziger Flohstich einen starken Juckreiz und Hautreaktionen hervorrufen. Diese sogenannte Flohbissallergie oder Flohspeichelallergie-Dermatitis ist eine der häufigsten Allergien bei Katzen.
Haarlinge:
Haarlinge werden auch Mallophagen genannt und sind knapp 1,3 mm große gelbliche Insekten. Sie gehören zu den Kiefer- oder auch Beißläusen und besitzen ein scharfes Mundwerkzeug. Sie ernähren sich von Hautschuppen und der obersten Hautschicht. Hierzu klammern sie sich mit ihren Beinen an den Katzenhaaren fest und kratzen mit ihrem Mund die oberste Schicht der Haut ab. Die Folgen sind ausgeprägter Juckreiz und Unruhe bei betroffenen Tieren. Bei einem Beißlausbefall sind neben den Insekten selbst meist noch kleine, weiße Punkte im Fell erkennbar. Hierbei handelt es sich um die Eier der Läuse - auch Nissen genannt. Haarlinge können ebenfalls andere Parasiten wie beispielsweise die Larven des Gurkenkernbandwurms übertragen. Verschluckt eine Katze beim Putzen eine infizierten Beißlaus, kann sich die Larve des Bandwurms im Verdauungstrakt der Katze weiterentwickeln. Daher ist auch bei Haarlingsbefall eine zeitgleiche Wurmkur angeraten.
Zecken:
Diese Spinnentiere können ernsthafte Krankheiten übertragen. Die Zecke gibt beim Stich ihren Speichel in die Eintrittswunde ab. In diesem kann eine Vielzahl von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Einzeller oder auch Fadenwürmer enthalten sein. Die möglichen Folgen sind Infektionskrankheiten wie Anaplasmose, Babesiose oder Borreliose. Katzen erkranken häufig seltener an solchen Infektionen im Vergleich zu Hunden, dennoch kann der Zeckenstich unangenehme Folgen nach sich ziehen. Hautrötungen und Schwellungen, sowie Juckreiz und Kratzen können der betroffenen Katze zu schaffen machen. Neben möglichen bakteriellen Folgeinfektionen, kann es zu Narbenbildung und lokalem Haarausfall kommen. Ungeachtet dessen stellen noch nicht festgebissene Zecken auf dem Fell der Katze eine Gefahr für deren Halter dar, da diese bei einem Körperkontakt wie Streicheln auf den Menschen übergehen können.
Wann wird Frontline angewendet?
Frontline findet seinen Einsatz unter anderem zur Behandlung von Katzen gegen den Befall durch Flöhe, Zecken und Haarlinge. Die insektizide Wirksamkeit auf erwachsene Flöhe bleibt vier Wochen, die Wirkung gegen Zecken bis zu zwei Wochen lang bestehen.
Außerdem wird Frontline zur Behandlung und Kontrolle der Flohbissallergie eingesetzt.
Wann darf Frontline nicht angewendet werden?
Frontline darf nicht angewendet werden, wenn eine Unverträglichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe bei Halter und/oder Tier bekannt ist.
Des Weiteren dürfen die Pipetten nicht bei Katzen, die jünger als 12 Wochen sind, angewendet werden. Die innerliche Anwendung und das Auftragen auf verletzte Hautstellen sind ebenfalls zu unterlassen. Der Inhalt der Pipetten sollte nicht in Kontakt mit den Augen des Tieres gebracht werden. Die Behandlung von Kaninchen ist ebenfalls kontraindiziert, da es zu Unverträglichkeiten, in manchen Fällen mit tödlichem Ausgang, kommen kann.
Bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen, ist eine Anwendung ebenfalls untersagt.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für das behandelte Tier
Die Lösung sollte nicht vom behandelten Tier abgeschleckt werden. Innerhalb von 48h nach dem Auftragen der Lösung sollte das Tier nicht gebadet werden.
Korb, Decken und gewohnte Liegeplätze sollten mit einem speziellen Insektizid und durch Staubsaugen ebenfalls bei einem Flohbefall behandelt werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Aufgrund der Gefahr von Schleimhaut- und Augenreizungen sollte der Kontakt mit Mund und Augen, aber auch den Fingern vermieden werden. Die Hände sollten bei Kontakt, aber auch generell nach der Anwendung mit Wasser und Seife gereinigt werden.
Nach Kontakt mit den Augen sollten diese sofort sorgfältig mit klarem Wasser gespült werden. Während der Behandlung sollte nicht geraucht, getrunken oder gegessen werden.
Behandelte Tiere sollten nicht angefasst werden und Kinder sollten mit diesen nicht spielen, bevor die Anwendungsstelle völlig getrocknet ist. Es ist daher ratsam, Tiere nicht tagsüber, sondern in den frühen Abendstunden zu behandeln. Frisch behandelte Tiere sollten nicht in engem Kontakt mit den Besitzern, insbesondere nicht mit Kindern, schlafen.
Was ist bei der Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legezeit zu beachten?
Es besteht keine Einschränkung für die Anwendung bei tragenden und säugenden Katzen.
Informationen zuletzt aktualisiert am: 27.10.2020
Autor: Linda Künzig
Linda Künzig, Apothekerin mit Weiterbildungen im Bereich Homöopathie und Naturheilverfahren. Neben ihrer Tätigkeit in einer öffentlichen Apotheke unterstützt sie seit Mai 2019 die Apomio-Redaktion als freie Autorin.
Quellen:
ABDA Datenbank
Gebrauchsinformation und Fachinformation des Herstellers
https://frontline.de