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Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter Heuschnupfen?
Was sind die Ursachen von Heuschnupfen?
Was sind die Symptome von Heuschnupfen?
Wie wird Heuschnupfen behandelt?
Was versteht man unter Heuschnupfen?
Die umgangssprachliche Bedeutung „Heuschnupfen“ wird im allgemeinem für saisonal auftretende Überempfindlichkeitsreaktionen auf Gräser- und Blütenpollen verwendet.
Diese treten insbesondere im Frühling, Sommer oder Herbst auf; in Abhängigkeit wogegen eine Person allergisch reagiert:
- Frühjahr: Oft Bäume (z. B. Eiche, Ulme, Ahorn, Erle, Birke, Wacholder und Hasel)
- Sommer: Gräser (z. B. Wiesen-Lieschgras, Ruchgras, Knäuelgras) und Unkräuter (z. B. Kugeldistel und Spitzwegerich)
- Herbst: Beifuß
Bei Heuschnupfenpatienten ruft das Immunsystem eine Entzündung hervor, um Gräser- und Blütenpollen zu bekämpfen. Hierzu durchläuft die körpereigene Abwehr einen zweistufigen Lernprozess:
1. Sensibilisierung
Hier trifft das Immunsystem zu ersten Mal auf das künftige Allergen. Spezielle weiße Blutzellen, die Lymphozyten, sorgen dafür, dass Antikörper (Immunglobuline) gebildet werden, die nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip exakt auf die Struktur des Allergens zugeschnitten sind. Die gebildeten Immunglobuline gehören zur Klasse E (IgE) und sind ein möglicher Marker für vorhandene Allergien. In dieser Phase sind die Betroffenen noch symtom- und beschwerdefrei.
2. Allergische Reaktion
Bei jedem folgenden Kontakt mit dem Allergen wird dieses von spezialisierten Lymphozyten wiedererkannt, die dafür sorgen, dass andere Immunzellen aktiviert und IgE-Antikörper gebildet werden. Bei den nun folgenden Prozessen werden entzündungsfördernde Botenstoffe wie beispielsweise Histamin ausgeschüttet. Diese setzen die typischen Symptome wie Niesen, Husten oder Hautausschläge in Gang.
Allergien werden wissenschaftlich in vier Typen unterteilt. Heuschnupfen gehört zum Typ I, dem Soforttyp. Hierbei tritt die Reaktion unmittelbar nach Kontakt mit dem Allergen auf. Vier bis sechs Stunden später kann es noch einmal zu Symptomen kommen. Zu Allergien des Soforttyps zählen neben Heuschnupfen auch das allergische Asthma oder die Allergie gegen Insektengiftallergie.
Was sind die Ursachen von Heuschnupfen?
Allergien wie Heuschnupfen entstehen im Zusammenspiel zwischen genetischer Veranlagung und schädlichen Umwelteinflüssen.
Rauchen (sowohl aktiv, als auch passiv), Luftschadstoffe aus dem Straßenverkehr wie Stickoxide und Dieselruß, aber auch die verlängerte Blütezeit infolge des Klimawandels werden wissenschaftlich diskutiert.
Was sind die Symptome von Heuschnupfen?
Heuschnupfen macht sich mit einem oder mehreren der folgenden Hauptsymptome bemerkbar:
- Fließschnupfen („laufende Nase“)
- juckende Nase
- häufiger Niesreiz
- verstopfte Nase
- tränende, juckende, entzündete Augen
Begleitet werden diese oft von:
- Erschöpfung
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
- Hautreaktionen wie Ekzeme, Schwellungen oder Ödeme
- verminderte Konzentrationsfähigkeit
Wie wird Heuschnupfen behandelt?
1. Allergenkontakt vermeiden bzw. reduzieren
Hierbei handelt es sich um die wichtigste Therapiemaßnahme bei Heuschnupfen. Hilfreich sind Pollenflugvorhersagen. Des Weiteren sollte vermieden werden, dass sich Allergene im Wohnraum sammeln. Bei starkem Pollenflug sollten daher Türen und Fenster geschlossen und regelmäßig feucht gewischt werden. Ebenfalls kann es helfen, Straßenkleidung unmittelbar nach dem nach Hause kommen auszuziehen und die Haare vor dem Schlafen zu waschen. Pollenschutzmasken, regelmäßige Verwendung von Nasenduschen und Pollenfilter für Lüftung und Klimaanlagen können ebenfalls helfen.
2. Medikamentöse Therapie
Hierbei kann man je nach Beschwerdebild auf verschiedene Wirkstoffe und Darreichungsformen wie Augentropfen, Nasensprays oder Tabletten zurückgreifen:
H1-Antihistaminika z.B. Loratadin, Cetirizin
Hemmen den Botenstoff Histamin im Zellgewebe.
Mastzellstabilisatoren z.B. Cromoglicinsäure
Stabileren die Hülle von Mastzellen und reduzieren so eine übermäßige Freisetzung von Histamin im Zielgewebe. Auch für eine prophylaktische Theorie geeignet.
Corticoide z.B. Beclometasondipropionat
Hemmen die lokale Entzündung und dämpfen die Immunreaktion.
alpha1-Sympathomimetika z.B. Oxymetazolin
Wirken lokal abschwellend an der Nasenschleimhaut.
Desensibilisierung
Immuntherapie mit einem Allergen.
Unbehandelt kann Heuschnupfen zu ernsthaften, nicht selten chronischen Folgeerkrankungen wie zum Beispiel Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündungen) oder allergischem Asthma führen.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
https://allergie.hexal.de/pollenflug/pollenflugkalender/
https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/immunstörungen/allergische-reaktionen-und-andere-hypersensitivitätsstörungen/saisonale-allergien?query=Allergische%20Rhinitis
https://www.allergieinformationsdienst.de