Abnehmen ohne auf Fette zu verzichten
Das neue Jahr 2016 ist noch jung und deshalb nehmen wir die guten Vorsätze, wie beispielsweise die Festtagspfunde schnell zu verlieren und endlich abzunehmen noch besonders ernst. Um die Abnehmziele zu erreichen und die Vorsätze für das neue Jahr erfolgreich umzusetzen, ist zu empfehlen, sich mit den verschiedenen Diät-Vorschlägen vertraut zu machen. Was ist Low Carb? Was ist Low Fat? Mit welcher Ernährungsumstellung erreicht man den gewünschten Gewichtsverlust? Alles über Low-Carb und Low-Fat im Vergleich:
Was ist Low-Carb?
Low-Carb ist eine Ernährungsweise, die von einem eingeschränkten Verzehr von Kohlenhydraten handelt. Das heißt: Wer sich Low-Carb ernährt, versucht auf Lebensmittel wie Toast, Baguette, Weißbrot, Gebäck, Kartoffeln, Nudeln und Süßigkeiten sowie gezuckerte Getränke weitestgehend zu verzichten bzw. den Verzehr zu reduzieren. Ein völliger Verzicht ist nicht notwendig. Wer sich Low-Carb ernährt, reduziert also stärke-und zuckerreiche Lebensmittel, die den Blutzucker- und Insulinspiegel ansteigen lassen.
Man geht davon aus, dass die Low-Carb-Ernährung so wirkungsvoll ist, weil das Hormon Insulin als Blutzuckersenker nicht ausgeschüttet werden muss, da auf Blutzucker- und Insulinspiegel-steigende Lebensmittel verzichtet wird. Insulin ist nämlich auch dafür verantwortlich, dass die Fette im Stoffwechsel gehemmt und deren Einlagerung ins Fettgewebe begünstigt wird. Je weniger eine Insulinausschüttung erfolgt, desto weniger ist die Hemmung der Fettverbrennung zu befürchten. Darüber hinaus erzeugt Insulin ein Hungergefühl im Gehirn, das man oftmals mit kohlenhydratreichen Snacks wie Schokoriegeln, Käsebrötchen, usw. bekämpfen möchte. Auf diese Weise werden schnell überflüssige Kalorien aufgenommen. Die Low-Carb Methode steht für eine Ernährung, die große Schwankungen des Blutzucker-und Insulinspiegels verhindert und den Stoffwechsel unterstützt, anstatt gegen diesen zu arbeiten, wie es bei einer ungesunden Ernährung der Fall ist.
Was ist Low-Fat?
Low-Fat ist eine Ernährungsweise, bei der man auf fettreiche Lebensmittel verzichtet. In der Theorie soll der vermeintliche Dickmacher Fett – nach dem Motto „Fett macht fett“ – erheblich reduziert werden, um einen Diäterfolg zu erzielen. Wer sich Low-Fat ernährt, darf nicht mehr als 30 Prozent der Kalorien aus Fett zu sich nehmen. Je nachdem wie streng die Low-Fat Methode durchgeführt wird, dürfen nicht mehr als 30 bis 60 Gramm Fett pro Tag gegessen werden. Die Diätform entspricht den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, DGE, da sie einfach und alltagstauglich ist und insofern empfehlenswert, weil der bewusste Umgang mit Lebensmitteln gefördert wird.
Low-Carb vs. Low-Fat – Umfassende Studien im Vergleich
Neueren Studien zufolge ist die Low-Carb Diät, also die Ernährung mit reduzierter Kohlenhydrataufnahme, im Hinblick auf einer Gewichtsreduktion, effektiver als die Low-Fat Diät. In einer neuen Studie der US-amerikanischen Tulane University in New Orleans ist diese Feststellung im Folgenden untersucht worden worden: Ein Forscherteam begleitete 148 adipöse Menschen ein Jahr lang; die Hälfte der Versuchsgruppe ernährte sich Low-Carb, die andere Hälfte Low-Fat. Zu erwähnen ist, dass Sport bei dieser Studie nicht als Bestandteil der Abnehmkur galt. Das Ergebnis: Nach einem Jahr nahm die Low-Carb-Gruppe durchschnittlich um 3,5 kg mehr ab als die Low-Fat-Gruppe. Zudem waren bei der Low-Carb-Gruppe bestimmte Blutfettwerte, die das Risiko für Herz-Krankheiten erhöhen können, gesunken.
Eine weitere neue, umfassende Studie hat ergeben, dass es nicht hilft, weniger Fett zu essen, um abzunehmen: Hierbei habe man eine Analyse von 53 Diätstudien mit insgesamt mehr als 68.000 Menschen durchgeführt, welche ergeben hat, dass auf lange Sicht eine fettreduzierte Ernährung nicht effektiver ist als eine Diät mit mehr Fett.
So funktioniert Abnehmen
Eine entscheidende Rolle für eine Gewichtsreduzierung ist eine negative Energiebilanz, das bedeutet, dass insgesamt weniger Energie aufgenommen soll als verbraucht wird. Immer wieder besteht der Aberglaube, dass weniger Fett beim Abnehmen helfen würde. Da Fette mehr als doppelt so viel Energie pro Gramm wie Kohlenhydrate enthalten, erscheint es vielen heute noch sehr einleuchtend, auf Fett zu verzichten, um insgesamt weniger Kalorien aufzunehmen. Aber Fett ist wichtig für unseren Körper. Leider werden die Fette dann auch durch Kohlenhydrate in Form von kleinen Snacks ersetzt und können weniger sättigen – Abnehmwillige können ihr Gewicht nicht reduzieren. Bei einer Diät besteht also kein Grund auf Fett zu verzichten, weswegen Fett zu Unrecht einen schlechten Ruf hat. Fette sind zum Einen wichtige Energielieferanten und zum Anderen enthalten sie lebenswichtige Bestandteile ohne die unser Organismus nicht funktionieren würde. Aber Fett ist nicht gleich Fett, daher sollte man als Abnehmwilliger darauf achten, ob es sich um gesättigte oder ungesättigte Fette in dem jeweiligen Lebensmittel handelt. Wertvolle ungesättigte Fettsäuren sind zum Beispiel in Rapsöl, Sonnenblumenöl, Leinöl, Walnussöl, Distelöl oder Olivenöl enthalten und haben einen guten Einfluss auf unsere Blutfettwerte, Zellen und Körperfunktionen. Gesättigte Fette sind vor allem in Lebensmitteln tierischer Herkunft enthalten, wie zum Beispiel Wurst oder Butter. Sie spielen eine große Rolle bei Fettstoffwechselstörungen und erhöhen den Cholesterinspiegel, weswegen der Anteil an gesättigten Fettsäuren nicht mehr als ein Drittel der insgesamt aufgenommenen Menge an Fett pro Tag betragen sollte. Leider ist in der heutigen Gesellschaft der Verzehr viel höher, da zu viele tierische Lebensmittel und zu viele Fertigprodukte gegessen werden. Die Krankheitshäufigkeit von Übergewicht und Adipositas hat in Deutschland kontinuierlich zugenommen.
Der Schlüssel zum Abnehmen? So einfach es klingt und so schwer es manchmal umzusetzen ist: Mehr Kalorien verbrauchen als aufzunehmen. Low-Carb bzw. Low-Fat hin oder her. Denn ein radikaler Verzicht, sei dieser auf Kohlenhydrate oder auf Fett bezogen, kann niemals erfolgsbringend bzw. mit Enttäuschungen verbunden sein. Um auf lange Sicht Gewicht zu verlieren und insbesondere den Gewichtsverlust aufrecht zu erhalten, ohne dabei den Jojo-Effekt zu befürchten, ist eine Umstellung der gesamten Lebensweise zu empfehlen: Frisches Obst und Gemüse, weniger Fertigprodukte, weniger Fast Food, mehr selber Kochen, regelmäßige Sportaktivitäten oder Spaziergänge an der frischen Luft und weniger Alkohol. Hierbei ist allerdings nicht von einem kompletten Verzicht die Rede: Denn eine Pizza in der Woche schadet noch keiner Figur und führt auch nicht zu Übergewicht.
Denn wie alles im Leben kommt es auf ein gesundes Mittelmaß an. Und dann klappt es auch mit der Bikinifigur für 2016.
Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.