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Aknebehandlung - Ein Fall für den Hautarzt?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 22. August 2018

Die häufigste Form der Akne ist die sogenannte Acne vulgaris, die gewöhnliche Akne. Etwa 50 bis 95 Prozent aller Jugendlichen sind von der Akne betroffen. Auch im Erwachsenenalter kann der Leidensdruck groß sein. Verschiedene Faktoren spielen bei der Entstehung eine Rolle. Welche Behandlungsmöglichkeiten können bei einer Akne helfen? Sind Kosmetikstudios die richtige Wahl? Oder sollte lieber ein Dermatologe aufgesucht werden? Mehr dazu im folgenden Beitrag.

 

Was ist Akne?

 

Der Begriff Akne ist eine Sammelbezeichnung für Erkrankungen der Talgdrüse und der Haarfollikel. Talgdrüsen produzieren Talg, eine fetthaltige Substanz, welche dafür sorgt, dass die Haut und die Haare geschmeidig bleiben. Kommt es zur Verstopfung der Talgdrüsen, kann Akne entstehen. Es gibt verschiedene Schweregrade, die unterschieden werden. Je nach Schweregrad treten durch fettige Haut Pickel, Mitesser und Pusteln bis kleine Knötchen auf. Besonders häufig von Akne betroffen sind Körperstellen, die viele Talgdrüsen aufweisen, sodass Hautunreinheiten insbesondere im Gesicht, am Dekollete, am Nacken und Rücken sowie den Oberarmen auftreten können.

 

Akne – Die Volkskrankheit der Jugend

 

Akne ist die mit Abstand häufigste Hauterkrankung im Jugendalter, weshalb diese auch „Volkskrankheit der Jugend“ genannt wird - der Großteil der Heranwachsenden ist in der Adoleszenz mehr oder weniger stark von Akne betroffen, was während der Pubertät zu einem Leidensdruck, Minderwertigkeitskomplexen und einem verringerten Selbstwertgefühl führen kann.

 

Es gibt aber auch Hauterkrankungen, die der Akne ähnlich sind, diese werden als akneiform bezeichnet. Aknepickel können vom Betroffenen nicht nur als störend und unangenehm empfunden werden, sondern auch unschöne Narben hinterlassen, weshalb bei häufig auftretenden Aknepickeln ein Dermatologe bzw. Hautarzt konsultiert werden sollte. Nur so können bleibende Narben durch eine angemessene Behandlung vorgebeugt werden.

 

Häufiger unter Akne leiden männliche Jugendliche mehr als das weibliche Jugendliche. Die in der Pubertät zunehmende Freisetzung des männlichen Geschlechtshormons Testosteron (sowohl beim männlichen als auch beim weiblichen Geschlecht) trägt dazu bei, dass die Talgdrüsen mehr Talg produzieren. Die Folge: Die Haut und die Haare werden fettiger und die Ausführgänge können aufgrund der gesteigerten Produktion von Talg verstopfen. Im Allgemeinen klingt eine gewöhnliche Akne von selbst ab, meist im Laufe des dritten Lebensjahrzehnt. Trotz allem ist es nicht selten, dass auch Erwachsene lange unter Akne leiden bzw. daran erkranken. Bevorzugt lange bestehen kann eine Akne dann beim weiblichen Geschlecht.

 

Welche Ursachen sind für die Entstehung von Akne verantwortlich?

 

Für die Entstehung von Akne ist allgemein die Überproduktion von Talg ursächlich. Eine vermehrte Verhornung der Hautporen kann die Verstopfung von Talgdrüsen begünstigen.

Akne kann bei Erwachsenen unter anderem aufgrund folgender Ursachen entstehen:

 

  • hormonelle Störungen
  • genetische Faktoren
  • Hautkontakt mit Lösungsmitteln im Beruf
  • Verwendung von Kosmetika
  • bestimmte Medikamente, wie beispielsweise Kortison (in diesem Fall tritt die Akne an eher für die Hauterkrankung untypischen Stellen auf, wie zum Beispiel an den Beinen)
  • psychische Reaktionen, wie beispielsweise Stress, können eine Akne begünstigen bzw. eine bereits bestehende Akne verstärken

 

Wissenswert ist außerdem: Testosteron, welches das wichtigste männliche Sexualhormon ist, begünstigt die Akne. Das weibliche Geschlechtshormon, Östrogen, kann den Schweregrad einer Akne vermindern. Beide Geschlechtshormone werden im männlichen sowie im weiblichen Organismus produziert. Da das männliche Geschlecht im Allgemeinen mehr männliche als weibliche Hormone produziert, ist besser zu verstehen, warum mehr Jungen als Mädchen im Jugendalter an Akne erkranken.

 

Eine Akne tritt daher oft in der Pubertät, bei einer Hormonumstellung, in Erscheinung. Eine Hormonumstellung kann aber auch das Absetzen der sogenannten östrogenhaltigen „Anti-Baby-Pille“ darstellen. Nicht selten bekommen Frauen, die die Pille absetzen, ungewollt Hautunreinheiten. Ebenfalls gut zu wissen: Nicht (!) verantwortlich für Akne ist der Verzehr von Schokolade. Auch hat Akne entgegen einigen Vorurteilen nichts mit mangelnder Hygiene zu tun oder Umweltverschmutzung. 

 

Formen von Akne

 

Man kann leichte, mittlere und schwere Akne unterteilen.

 

Leichte Akne liegt vor, wenn einige schwarze und weiße Mitesser, einige Pickeln und Pusteln aber keine Knötchen vorliegen.

 

Sind einige bis viele schwarze sowie weiße Mitesser, einige Pickel und Pusteln und wenige kleine Knötchen vorhanden, spricht man von einer mittleren Akne.

 

Eine schwere Akne liegt vor, wenn einige bis viele schwarze und weiße Mitesser, Pickel und Pusteln und einige Knötchen vorherrschen. Das Vorhandensein von Mitessern beschreibt die sogenannte Acne comedonica, bei Papeln und Pusteln/Pickel spricht man von Acne papilopustulosa und Akne mit Knötchen unter der Haut ist Akne conglobata.

 

Behandlung von Akne

 

Wie bereits erwähnt klingt die Akne in der Regel von selbst im frühen Erwachsenenalter ab. Trotz allem sollte Akne nicht verharmlost werden, denn eine medizinische Behandlung wird empfohlen, um Narbenbildung zu vermeiden. Der Zeitpunkt für eine Behandlung lautet in diesem Fall: So früh wie möglich! Zuständig für die Haut ist der Hautarzt, welcher eine medikamentöse Behandlung verschreiben kann und Empfehlungen zur Behandlung geben kann, was eine Kosmetikerin nur bedingt bzw. nur unterstützend tun kann.

 

Kosmetikstudios, die auf Aknebekämpfung spezialisiert sind, können aber auch von einem Arzt empfohlen werden und Hinweise auf Kosmetikprodukte gegeben werden. Eine umfassende Beratung ist daher nach Möglichkeit immer zuerst von einem Dermatologen durchzuführen.

 

Abhängig von der Akneform kommen unterschiedliche Behandlungen infrage:

 

Leichte bis mittelschwere Akneformen:

 

  • Reinigungswasser
  • Tinkturen und Cremes, die für Akne zur Selbstmedikation freiverkäuflich zur Verfügung stehen

 

Schwere Akneformen

 

Schwere Formen von Akne, dazu gehören etwa ein Drittel, bedürfen einer ärztlichen Behandlung, durchgeführt von einem Facharzt oder Dermatologen bzw. Hautarzt – Salben, Cremes, Tinkturen und auch Tabletten werden verschrieben, um Komplikationen wie großflächige Narbenbildung zu vermeiden. Äußerliche Anwendungen gegen Akne bestehen darin, die Überproduktion von Talg zu unterdrücken und die Haut lokal und punktuell auszutrocknen. Dadurch kann die Komedonenbildung verhindert werden und eine Besiedlung von Bakterien nicht erfolgen. Wirkstoffe, die gegen Akne zum Einsatz kommen, sind beispielsweise Bezoylperoxid, welches an Entzündungen beteiligte Bakterien reduziert, und Azelainsäure. Auch antibiotikahaltige Cremes oder Cremes mit Vitamin-A-Säure (Retinoide) kommen als Therapieform bei Akne infrage. Eine Behandlung der Akne, die stets als Langzeit-Behandlung betrachtet werden sollte, ist häufig zufriedenstellend. Meiden sollte man, während einer Akne-Therapie, das intensive Sonnenbaden bzw. intensive UV-Strahlung.

 

Außerdem ganz besonders zu erwähnen: Egal, wie reizvoll es auch sein mag, den sichtbar „reifen“ Pickel ausdrücken zu wollen, Finger weg! Es empfiehlt sich, damit die Entzündung nicht verschlimmert und das umliegende Gewebe, die gesunde Haut, nicht geschädigt wird, Pickel nicht auszudrücken. Denn das Ausdrücken fördert die Narbenbildung. Eine zu Akne neigenden Haut sollte nur mit pH-neutralen Waschlotionen und lauwarmen Wasser gereinigt werden, damit die Haut nicht auch noch durch die Temperatur unnötig gereizt wird. Peelings sind zu meiden, wenn die Akne in einem entzündlichen Stadium vorliegt, da dies eine zusätzliche Reizung für die Haut bedeuten würde. Auch sind fetthaltige Salben und Kosmetika bei ohnehin zu fettiger Haut und fettigen Haaren neigenden Menschen zu meiden und bevorzugt fettarme und gleichzeitig Feuchtigkeitsspendende Cremes bevorzugt werden.

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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