Alles was Sie über Heilerde und Bentonit wissen müssen
Detox ist in aller Munde. Möglichkeiten zur Entgiftung gibt es viele. Bekannt und bewährt ist Heilerde. Sie kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Noch nicht so geläufig ist eine andere mineralische Erde: Bentonit. Auch sie kann eingenommen oder als Maske für Gesicht und Kopfhaut verwendet werden. Warum und wie häufig muss unser Körper entgiftet werden? Für wen ist Entgiftung besonders wichtig? Welche schädlichen Stoffe binden die Mineralerden? Was ist ihr Unterschied? Wie werden sie innerlich und äußerlich angewendet?
Inhaltsverzeichnis:
- Wie entgiftet unser Körper?
- Warum brauchen wir zusätzlich eine Entgiftung?
- Wie unterscheiden sich die beiden Mineralerden?
- Welche schädlichen Stoffe binden Sie?
- Wie werden sie äußerlich angewendet?
- Wie kann man Heilerde und Betonit innerlich anwenden?
Wie entgiftet unser Körper?
Toxine aus der Nahrung gelangen über den Darm aus dem Körper. Schadstoffe im Blut werden zu den Nieren und zur Leber befördert. Die Nieren filtern das Blut und scheiden die wasserlöslichen Abfallprodukte und Giftstoffe aus. Die Leber wandelt giftige Substanzen in weniger schädliche Stoffe um, die über Darm und Nieren den Körper verlassen. Auch die Lymphe transportiert Toxine zu den Ausscheidungsorganen. Über die Lunge werden Giftstoffe ausgeatmet. Zuletzt entsorgt unser größtes Organ, die Haut, Abfallstoffe und Gifte über den Schweiß nach außen.
Warum brauchen wir zusätzlich eine Entgiftung?
Die Entgiftungsfunktionen unseres Körpers sind ausgeklügelt, aber nicht endlos. Irgendwann sind die Kapazitäten erschöpft. Dazu nehmen wir zu viele Toxine aus der Nahrung und Luft, durch Medikamente, Umwelt- und Genussgifte auf. Die Giftstoffe, die nicht ausgeschieden werden können, lagern sich im Gewebe im ganzen Körper ab. Sie vermindern seine Funktionsfähigkeit, schwächen das Immunsystem, schädigen die Leber und tragen zur Entstehung chronischer Erkrankungen bei.
Wer sollte vor allem entgiften?
Wer durch’s Leben rast, zu viel Stress hat und hastig sein Fastfood verschlingt, braucht auf jeden Fall eine Entgiftung. Auch Menschen, die am Arbeitsplatz hohen Giftmengen ausgesetzt sind oder die starke Raucher, Kaffeetrinker oder dem Alkohol zugeneigt sind, sollten regelmäßig entgiften. Für chronisch Erkrankte bewirken entgiftende Maßnahmen einen wichtigen Impuls im Heilungsprozess. Wer oft müde und unkonzentriert ist, häufig Kopfschmerzen oder eine schwache Abwehrkraft hat, kann durch die Ausleitung von Gift- und Schadstoffen eine Verbesserung der Beschwerden bewirken. Außerdem empfiehlt sich eine Entgiftung bei Kinderwunsch.
Wie oft sollte entgiftet werden?
Sie können nach Phasen ungesunder Lebensführung oder der Einnahme von Medikamenten eine Entgiftungskur von 4-6 Wochen machen.
Was ist Heilerde?
Heilerde ist Löss (Ablagerung im Boden). Er ist aus der Zerstörung von Gesteinen in der Eiszeit entstanden und hat sich als Staub abgelagert. Heilerde besteht aus Kalkspat, Feldspat, Dolomit und Silikaten. Daneben enthält sie Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Kalium und Natrium sowie Spurenelemente wie Selen, Zink, Eisen, Chrom und Kupfer. Heilerde wird für den therapeutischen Gebrauch feinst vermahlen. Diese Kleinstteilchen vergrößern die Oberfläche des Minerals immens. Das erhöht das Quellvermögen und die Bindekapazität für Schadstoffe.
Woraus besteht Bentonit?
Bentonit ist eine Tonmineralerde. Sie besteht ähnlich wie Heilerde aus Feldspat, außerdem aus Glimmer oder Quarz. Ihr wichtigster Bestandteil ist das Schichtsilikat Montmorillonit. Es gibt Bentonit seine außergewöhnlich große Oberfläche, sein hohes Quellvermögen und seine Aufnahmefähigkeit für Schadstoffe. Bentonit entsteht aus der Verwitterung vulkanischer Asche.
Wie unterscheiden sich die beiden Mineralerden?
Heilerde enthält mehr Mineralien und Spurenelemente. Sie hat eine antibakterielle Wirkung. Bentonit hat die größere Oberfläche und kann bis zu das Fünffache seines Eigengewichts an Substanzen binden. Außerdem ist die Oberfläche von Bentonit negativ geladen. Dadurch zieht es besser die positiv geladenen Schwermetalle an und kann sie stärker an sich binden. Bentonit bindet auch Schimmelpilze (Aflatoxine), die sich schädlich auf die Leber auswirken. Ansonsten sind Heilerde und Bentonit in ihrer Entgiftungsfunktion sehr ähnlich.
Welche schädlichen Stoffe binden sie?
Umweltgifte, Wohngifte, Genussgifte, Schwermetalle, Bakterientoxine und Stoffwechselabfallprodukte können von den Mineralerden aufgenommen und über den Darm ausgeschieden werden. Außerdem binden sie Säuren und eignen sich als natürliche Antazida. Man entgiftet und entsäuert in einem. Aufgrund ihrer Quellfähigkeit werden sie auch gegen Durchfall eingesetzt. Hier binden sie die Bakteriengifte und das überschüssige Wasser. Bei der äußeren Anwendung nehmen sie Talg und Schadstoffe auf.
Wie werden sie äußerlich angewendet?
- Heilerde/Bentonit-Gesichtsmaske: Die Mineralerde mit etwas Wasser mischen und verrühren, bis sie eine pastenartige Konsistenz hat. Dann auf die gereinigte Haut auftragen. Augenregion aussparen. Die Maske so lange darauf lassen, bis sie vollständig getrocknet ist. Danach vorsichtig trocken abrubbeln, wenn Sie zusätzlich einen Peeling-Effekt wünschen. Ansonsten mit warmem Wasser abwaschen. Besonders geeignet für fettige, unreine Haut. Hier ist Heilerde wegen ihrer antibakteriellen Wirkung empfehlenswert. Bei trockener Haut können Sie einen Teelöffel Honig, Jojoba- oder Mandelöl dem Mineralerde-Wasser-Gemisch hinzufügen. Nicht bei Couperose (anlagebedingte Gefäßerweiterung) anwenden.
- Heilerde/Bentonit-Haarpackung: Die entgiftende und durchblutungsfördernde Wirkung können Sie auch Ihren Haaren zugutekommen lassen. Dem Haarboden werden Säure und Giftstoffe entzogen. Das regt das Haarwachstum an und stärkt das Haar. Dazu stellen Sie dieselbe Mischung aus Erde und Wasser wie für die Gesichtsmaske her. Sie wird auf den Haarboden aufgetragen und einmassiert. Dann 20 Minuten einwirken lassen und mit warmem Wasser auswaschen. Auch ratsam bei Haarausfall.
- Heilerde/Bentonit-Körperpackungen: Auch Cellulite kann durch beide Mineralerden positiv beeinflusst werden. Legen Sie dazu eine Mineralerde-Wasser-Paste auf die betroffenen Stellen auf und lassen sie wirken, bis sie trocken ist. Abrubbeln oder mit warmem Wasser abwaschen.
Wie kann man Heilerde und Bentonit innerlich anwenden?
Geben Sie einen Esslöffel Heilerde oder Bentonit in ein Glas Wasser. Umrühren, kurz warten, bis es etwas aufgequollen ist, und dann trinken. Bentonit hat das größere Bindevermögen. Wenn Sie trotzdem ein besseres Gefühl zu Heilerde haben: Sie ist in verschiedenen Arten von ultrafein über magenfein, mikrofein bis hin zu imutox speziell zum Entgiften erhältlich. Auf der Packung ist erkenntlich gemacht, ob sich die Heilerde zur inneren oder nur zur äußeren Anwendung eignet. Wem der Geschmack von Löss und Wasser nicht behagt, der kann auch zu Heilerde- oder Bentonit-Kapseln greifen.
Worauf müssen Sie bei der gleichzeitigen Einnahme von Medikamenten achten?
Heilerde und Bentonit binden nicht nur Schadstoffe. Sie können auch Wirkstoffe von Medikamenten adsorbieren. Deshalb sollten Medikamente im Abstand von mindestens 3 Stunden eingenommen werden. Dasselbe gilt für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.
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Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.