Bei Prellungen und Verstauchungen: Die Arnika
Die Arnika, lateinisch Arnica montana, ist eine stark wirkende Heilpflanze aus der Gattung Arnika innerhalb der Familie Korbblütler, die vorwiegend in Berggegenden in Europa heimisch ist. Im Jahr 2001 ist die Arnika, dessen Vorkommen in Deutschland sehr selten ist und sie daher unter Schutz steht, zur Arzneipflanze des Jahres ernannt worden – sie hilft, äußerlich aufgetragen, bei Prellungen und Verstauchungen.
Die Pflanze Arnika
Anders als bei anderen Heilpflanzen ist die Arnika erst ab dem 17. Jahrhundert bei Verletzungen eingesetzt worden. Die mehrjährige Pflanze, die unter anderem auch Bergwohlverleih, Bergdotterblume und Bergwurzelblume genannt wird, kann eine Höhe von bis zu 50 Zentimeter erreichen, in der Regel ist sie aber zwischen 20 und 30 Zentimeter hoch. Das typische Erkennungsmerkmal für die Arnika ist ihre meistens zersausten und asymmetrisch aussehenden gelben Blüten, die auch an die Sonne erinnern.
Welche Inhaltsstoffe hat die Arnika?
Die Arnika enthält folgende Inhaltsstoffe:
- ätherisches Öl
- Bitterstoffe
- Flavone
- Procyanidine
- Helenalin
- Arnicin
- Beta-Sitosterol
- Kampfer
- Flavonoide
- Inulin
Welche Wirkung hat die Arnika?
Der Arnika wird eine antibakterielle, entzündungshemmende, hautreizende, krampflösende und schmerzstillende Wirkung zugeschrieben.
Wie sind die Anwendungsbereiche der Arnika?
Der Hauptanwendungsbereich der Arnika ist die äußerliche Anwendung, wie bei der Behandlung von stumpfen Verletzungen, beispielsweise Prellungen und Verstauchungen. Weitere äußerliche Anwendungsbereiche durch Auftragen oder Gurgeln von Arnika sind:
- Blutergüsse
- Ekzeme
- Entzündungen durch Insektenbisse
- Furunkel
- Gelenkentzündungen
- Gelenkschmerzen, Rheuma, Gicht
- Hautentzündungen
- Hämatome
- Krampfadern
- Muskelkater
- Prellungen
- Quetschungen
- Schwellung bei Knochenbrüchen
- Verstauchungen
- schlecht heilende Wunden
- Zerrungen
- Aphten
- Mundschleimhautentzündung
- Zahnfleischentzündungen
- Rachenentzündung
- Mandelentzündung
- Husten
Darreichungsformen der Heilpflanze
Die Hauptanwendungsform der Arnika ist die Tinktur. Die Tinktur sollte in reichlich Wasser verdünnt sein, da es sich bei der Arnika um eine stark wirkende Heilpflanze mit gewisser Reizwirkung handelt. Sowohl äußerlich als auch innerlich sollte die Anwendung daher mit besonderer Vorsicht starten. Der Gebrauch von Arnika in Form von Tee ist eher selten und ist nur für die äußerliche Anwendung, wie Umschläge oder zum Gurgeln vorgesehen – ähnlich wie bei der Tinktur übergießt man einen Teelöffel Arnika-Blüten mit einer Tasse kochendem Wasser, lässt diese zehn Minuten ziehen und seiht anschließend ab. Arnika ist auch in Form von Salben und Cremes für die äußerliche Behandlung von Verletzungen zu verwenden.
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
Eine innerliche Anwendung von Arnika ist mit besonderer Vorsicht zu betrachten, da die Arnika Herzrhythmusstörungen verursachen kann – dies stellt auch den wichtigsten Grund dar, warum man von Arnika in der modernen Heilpflanzenkunde für innere Anwendungen lieber absieht. Darüber hinaus sind Nebenwirkungen wie innere Blutungen, Durchfall, Erbrechen, Schwindel, Zittern, Kreislaufzusammenbruch bei einer inneren Anwendung in größeren Mengen möglich. Bei einer äußeren Anwendung können allergische Reaktionen, Ekzeme, Blasen, Juckreiz, Nekrose, bei einer äußeren Anwendung ausgelöst werden. Über die Dosierung und Anwendung sollte man sich daher in der Apotheke beraten lassen, um Nebenwirkungen zu vermeiden und keine Anwendungsfehler zu begehen.
Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.