Bienen machen Honig. Und Wespen?
Sommer bedeutet Sonnen, Baden, Eis essen und Grillen. Sommer bedeutet allerdings auch Wespenzeit. Die gelb-schwarzen Insekten scheinen einem bewusst den Sommer zu verderben, wenn sie nach süßen Getränken und Speisen Ausschau halten und für uns im Freien lästig werden. Eilt der schlechte Ruf der Wespen ihnen voraus? Worin unterscheiden sich Wespen und Bienen? Und was ist im Falle eines Stiches zu tun?
Inhaltsverzeichnis:
Weltweit gibt es 61 Arten der Echten Wespen. Davon sind nur zwei Arten „gefährlich“. Darunter gibt es verschiedene Wespenfamilien. Zu der wohl bekanntesten Wespenfamilie gehört die Familie der Faltenwespen, die wiederum in vier Unterfamilien aufgeteilt wird:
- Honigwespen
- Solitäre Faltenwespen
- Feldwespen
- Echte Wespen
Wespen sind nicht nur schützenswert, sondern sind auch nützliche Helfer, die Schädlinge im Garten bekämpfen und einige Blütenpflanzen bestäuben.
Zu den „gefährlichen“ Wespen zählen die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe; beide Arten gehören zur Unterfamilie der Echten Wespen. Den schlechten Ruf haben die Wespen durch die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe erhalten. Diese Arten zählen zu den einzigen Wespenarten, die sich in der Nähe des Menschen aufhalten und ihnen die schöne Sommerzeit vermiesen können, indem sie äußerst aggressiv auf heftige Bewegungen sowie auf Störungen in ihrem Nestbereich reagieren. Die bekannten Wespenarten gelten als Schleckermäuler, weil sie eine Vorliebe für süße Speisen und Getränke haben. Das triebhafte Verlangen nach Süßem kommt dadurch zustande, weil diese Wespenarten Zucker als Energielieferanten benötigen, um diesen für ihre Königin zu sammeln, damit sie den Winter übersteht und somit der Fortbestand überleben kann. Die Furcht vor Wespen bzw. davor von ihnen gestochen zu werden ist bei Menschen weit verbreitet. Nicht wenige sind allergisch auf das Gift der Insekten, was sogar lebensbedrohlich werden kann.
Wer stört? Wespen oder Bienen?
So schnell wie die schwarz-gelben Insekten um das Kugeleis oder die gekühlte Limonade herumfliegen und summen, ist es als Laie schwer festzustellen, ob es sich hierbei um eine Wespe oder Biene handelt. Wie hält man die Insekten auseinander? Unter die Lupe genommen, kann man einige Unterschiede erkennen: Im Vergleich zu Wespen haben Bienen einen runden Körper, der Körper von Wespen ist dagegen schlank und tailliert (daher der Begriff der sogenannten Wespentaille). Der runde Körper von Bienen ist zudem behaart, während Wespen keine Haare haben und glatt sind. Auch anhand der Gelbfärbung der Insekten können Bienen und Wespen in der Regel auseinander gehalten werden: Bienen haben bernsteinfarbene bis braune Streifen, die Streifen von Wespen sind leuchten und kräftig gelb. Im Hinblick auf den Giftstachel ist folgendes zu erwähnen: Wespen können mehrmals zustechen und ihren Stachel auch wieder herausziehen. Bienen dagegen stechen nur einmal zu in allergrößter Gefahr. Der Stachel kann nicht mehr zurückgezogen werden und wird aus dem Körper der Biene herausgerissen wobei tödliche Verletzungen verursacht werden. Die Biene stirbt nach ihrem Stich. Auch die Ernährung ist bei Bienen und Wespen verschieden: Bienen sind Pflanzenfresser und ernähren sich von Pollen und Nektar von Blumen. Wespen ernähren sich neben süßen Früchten und Getränken auch von anderen Insekten. Hin und wieder sieht man auch, wie sich eine Wespe vom Grillfleisch bedient und mit einem Stückchen Fleisch davon fliegt. Besonders der Nachwuchs der Wespen benötigt eine eiweißreiche Nahrung, weswegen dieser mit zerkauten Insekten oder dem räuberischen Diebstahl gefüttert wird.
Die Wespenplage
Der Versuch Wespen am Essenstisch im Freien zu verscheuchen endet in fuchtelnden Bewegungen und gelegentlichem Aufschreien, wodurch sich Wespen angegriffen fühlen und zustechen können. Nicht nur das Verjagen, sondern auch die Unternehmung Wespen töten zu wollen, macht die Wespen aggressiv. Denn im Allgemeinen sind Wespen gar nicht an Menschen interessiert, sondern sind lediglich auf Nahrungssuche und werden von den leckeren Gerüchen angelockt. Die hektischen Bewegungen der Menschen empfinden Wespen als Gefahr und versuchen sich durch das Zustechen zu verteidigen. Auch das Anpusten bzw. die Wespe wegpusten ist keineswegs zu empfehlen: Durch das Ausatmen wird nämlich Kohlendioxid frei und löst bei Wespen eine Art Alarmsignal aus. Aus diesem Grund ist es ratsam stets Ruhe zu bewahren und Essen und Getränke abzudecken, damit eine störende Wespenplage gar nicht erst in Versuchung geraten kann, Nahrung erhaschen zu wollen.
Der Wespenstich
Auch wenn Regeln wie Ruhe bewahren, keine hektischen Bewegungen tätigen und Nahrung und Getränke abdecken eingehalten werden, kann es trotz allem dazu führen, dass man gestochen wird. Ein Wespenstich ist zwar nicht angenehm, wird aber als weniger schmerzhaft verglichen mit einem Bienenstich empfunden. Da der Stachel einer Biene meist mit Giftblase in der Stichwunde verweilt und die Biene nur einmal zusticht und das gesamte Gift injiziert wird, ist der Bienenstich schmerzhafter. Um den Stich herum kommt es zu einer Schwellung und Rötung der Haut. Des Weiteren kommt es zu Juckreiz und Schmerz, der durch eine Salbe gelindert werden kann.
Bei Menschen, die allergisch auf Insektenstiche reagieren, sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden: Die Stichwunde schwillt extrem an und das Gift aus dem Stachel löst eine allergische Reaktion im Körper aus, der lebensbedrohlich werden kann. Aus diesem Grund sollten Allergiker, Kinder sowie Erwachsene, immer ein Notfallset dabei haben. Das Notfallset sollte enthalten:
- Spritze oder Spray mit Adrenalin zur Bekämpfung der Atem- und Kreislaufbeschwerden
- Kortison zur Abschwellung und Nachlassen der allergischen Reaktion
- Antihistaminika in Form von Tropfen oder Schmelztabletten zur Abschwellung und Minderung der allergischen Reaktion
Unabhängig von einer Insektengiftallergie können auch Stiche im Mund- und Rachenraum lebensbedrohlich werden: Die Atemwege schwellen an und es kommt zur Atemnot. Aus diesem Grund sollte man besonders im Sommer nicht aus geöffneten Dosen oder dunklen geöffneten Flaschen trinken, da sich beispielsweise eine Wespe darin unbemerkt verirren kann.
Sofern sich ein Wespennest in ihrer unmittelbaren Umgebung befindet sollte in diesem nicht willkürlich herumgestochert werden. Zudem sind Erschütterungen in der Nähe zu vermeiden. Auch ist das Entfernen bzw. Zerstören eines Wespennests nur mit Genehmigung erlaubt, da Wespennester unter Schutz stehen. Durch sachkundige Personen kann das Wespennest umgesiedelt werden.
Wespen und Bienen - eigentlich besteht kein Grund zur Panik. Und mit einigen zusammenfassenden Tipps im Umgang mit den schwarz-gelblichen Insekten kann ein friedliches Zusammenleben möglich sein:
- Ruhe bewahren
- Nahrungsmittel und Getränke im Freien abdecken
- dünne Trinkhalme verwenden
- Essensreste entsorgen
- Kindern nach dem Essen das Gesicht waschen
- fuchtelnde Bewegungen vermeiden
- keine leuchtende Kleidung tragen
- fruchtiges Parfum vermeiden
- nicht Anpusten
- nicht barfuß im Garten laufen
- Fliegengitter/ Netzzelt verwenden
Spätestens dann dürfte der schönen Sommerzeit nichts mehr im Wege stehen.
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Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.
Hallo Stefan, danke für deine Anfrage. Wespen können stechen oder beißen. Natürlich kommt es noch auf die Wespenart an. Männliche Wespen können nicht stechen, da diese keinen Stachel besitzen. Beste Grüße dein apomio-Team