Botox vs. Hyaluron - Lästige Falten oder machen die nicht erst ein Gesicht unverwechselbar?
Lästige Falten? Lange Zeit galt Botox als die Lösung des Problems. Doch nun schenkt man immer mehr der Hyaluronsäure Aufmerksamkeit. Immer mehr plastische Chirurgen und Dermatologen scheinen auf Hyaluronsäure zu setzen. Botox versus Hyaluron. Wissenswertes über die „Verjüngungs-Methoden“ im folgenden Beitrag.
Was ist Botulinumtoxin?
Botulinumtoxin, kurz Botox, führt dazu, dass die Muskulatur gelähmt ist. Es handelt sich um ein Gift, ein toxisches Stoffwechselprodukt des Bakteriums Clostridium botulinum, das medikamentös eingesetzt werden kann. Die Subtypen A und B des Botulinumtoxins kommen bei einer Vielzahl von Indikationen zum Einsatz.
Anwendungsgebiete sind unter anderem:
- In der Schmerztherapie (bei Kopfschmerz und Schmerzzuständen der Muskulatur)
- bei der Therapie der Achalasie, einer neuromuskulären Störung, bei der es zu einer Speiseröhrenengstellung kommt
- bei Hyperhidrose, übermässigem Schwitzen
- experimentell bei einzelnen Patienten mit einer Sphincter-oddi-Dysfunktion (SOD) (=Schließmuskel der Gallenblase)
- urologische Erkrankungen, orthopädische Krankheiten, dermatologische Probleme
- bei chronischen Spannungskopfschmerzen
In der ästhetischen Medizin ist Botulinumtoxin bekannt für die Injektion in die Gesichtshaut zur Lähmung der mimischen Muskulatur, zur Prävention von Falten. Das Einspritzen des Toxins erfolgt intrakutan oder subkutan in das Gewebe der Stirn- und Augenpartie sowie Mund- und Halsregion.
Was ist Hyaluronsäure?
Hyaluronsäure, nach neuer Nomenklatur auch nur Hyaluron, Abkürzung HA, genannt, ist eine körpereigene Substanz, die das Wasser bindet, das körpereigene Kollagen fördert und Fülle schafft. Es handelt sich um einen wichtigen Bestandteil des Bindegewebes.
Die Substanz trägt zur Elastizität und Feuchtigkeitsbindung der Haut bei. Während des natürlichen Alterungsprozesses nimmt der Hyaluronsäuregehalt des Körpers ab, sodass man mit einer Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure den Alterungsprozess verzögern kann, indem Hyaluronsäure als sogenannter Filler fungiert.
Wann wird Botox eingesetzt und wann wird Hyaluron eingesetzt?
Was die Anwendung von Botox angeht, galt die folgende Faustregel: Anwendungsgebiete für das Unterspritzen mit Botolinumtoxin sind Mimikfalten, zum Beispiel auf der Stirn oder bei den sogenannten Zornesfalten. Während Botox im oberen Gesichtsdrittel eingesetzt wird, findet die Hyaloronsäure unterhalb des oberen Gesichtsdrittels Anwendung. Diese Durchführung muss natürlich nicht zwingend so erfolgen: Auch lassen sich die Methoden kombinieren und individuell anwenden: Ist eine „Zornesfalte“ zum Beispiel sehr tief, kann durch die Anwendung mit Botulinumtoxin die Mukulatur gelähmt werden während Hyaluronsäure die Falte, sofern sie schon lange besteht, auffüllen kann. Durch die Kombination von Botulinumtoxin und Hyaluronsäure kann dann erzielt werden, dass diese Falte verschwindet. Bei jüngeren Menschen ist das Unterspritzen mit Botulinumtoxin prinzipiell ausreichend. Nur wenn eine Falte schon sehr lange vorhanden ist, wird Botulinumtoxin alleine nicht ausreichen, um diese Falte glätten zu können
Wie wirkt Botox und Hyaluron?
Der Effekt mit Botulinumtoxin hält etwa drei bis vier Monate an, bis die Sitzung wiederholt werden muss. In Bezug auf Hyaluron ist die Lokalisation entscheidend, um sagen zu können, wie lange die Wirksamkeit besteht. Wird Hyaluron für das Aufspritzen der Lippen verwendet, ist ein Abbau schneller, da in dieser Region viele kleine Gefäße vorhanden sind. Verwendet man Hyaluron für einen Aufbau der Wangen, kann die Wirkung bis zu acht Monaten bestehen.
Was kostet eine Behandlung?
Bei der Anwendung mit Botulinumtoxin rechnet man in Einheiten. Eine Zornesfalte entfernen lassen, kostet in Abhängigkeit von der Anzahl der Einheiten, ab 210 Euro. Bei der Anwendung mit Hyaluron berechnet man die Milliliter-Angabe: Eine Lippenunterspritzung von nur 0,5 Milliliter kostet in etwa 300 Euro. Auch entscheidet bei Hyaluron, welches Produkt zum Einsatz kommt: Hochwertigere Produkte sind kostenintensiver als Produkte, die nicht in Studien getestet wurden. Für beide Methoden ist ein Mindestalter von 18 Jahren vorzuweisen. Der Trend, dass sich bereits schon junge Frauen vorbeugend spritzen lassen wollen, tritt immer mehr in den Vordergrund. So scheint es doch erschreckend zu sein, dass man in dem Alter einen Arzt aufsucht, um nach Botulinumtoxin zu fragen. Diese Trend-Mitmacher lassen sich dann nicht selten die ganze Stirn unterspritzen und zum Teil auch die Augenmuskulatur, um Falten vorzubeugen. Die typischen Mimik-Bewegungen verschwinden und lassen dann keine Falten entstehen. Um dies dann auf Dauer erreichen zu können, ist das regelmäßige Unterspritzen in den zeitlichen Abständen von vier Monaten nötig.
Worauf muss man vor der Behandlung achten?
Vor einer Anwendung mit den „Verjüngungs-Methoden“ ist von sportlichen Aktivitäten abzuraten. Es empfiehlt sich, alles etwas ruhiger angehen zu lassen und sich aktuell in keiner Stresssituation zu befinden. Wenn chronische Erkrankungen vorliegen, sollte vor einer Unterspritzung zunächst ein Arzt konsultiert werden und erfragt werden, ob mögliche Kontraindikationen für die beiden Methoden bestehen. In einer Schwangerschaft darf weder Botulinumtoxin noch Hyaluronsäure angewendet werden.
Kosmetische Pflege der Haut
Die plastische Chirurgie hat heute einen hohen Stand erreicht. Viele störende Hautschäden können behoben werden. Man sollte sie aber nur in Anspruch nehmen, um wirklich schwere Zerstörungen oder auffällig sichtbare und das Persönlichkeitsgefühl stark beeinträchtigende Verunstaltungen zu überwinden.
Durch kosmetische Pflege kann der Haut wichtige Nähr- und Aufbaustoffe von außen zugeführt werden, um Hautfältchen den Kampf anzusagen ohne direkt zum plastischen Chirurgen laufen zu müssen.
Wie jedes andere Organ, ist nämlich auch das größte, die Haut unter anderem abhängig von äußeren Faktoren. Cremen allein hilft natürlich nicht. Auch sind ein gesunder Stoffwechsel und eine ausgewogene Ernährung für die Haut von großer Bedeutung. Wichtig für die Haut ist vor allem die Ausgeglichenheit der Ernährung: ausreichende Vitaminzufuhr, möglichst pflanzliche Fette, Ballaststoffe und Mineralien tragen dazu bei, ein schönes Hautbild zu haben. Ein gesunder Lebensstil, das Vermeiden von Stress und ausreichend Schlaf sind wichtig. Und mit etwas Yoga könnte die Haut auch bald frisch und natürlich ausschauen ohne dabei zu einer „Verjüngungs-Injektion“ greifen zu müssen.
Mit ein paar gezielten Yogaübungen kann man die Haut nämlich durchaus unterstützen, ihre Spannkraft lange beizubehalten.
Anti-Aging hin oder her: Falten sind schön und machen ein Gesicht unverwechselbar!
Die Bildung von Falten ist nicht nur ein natürlicher Alterungsprozess, sondern kann auch infolge individueller Mimik, wie Lachen, entstehen und sich optisch mit damit verbundenen Falten äußern. Und das ist auch gut so!
Falten sind keine vermeintliche Schwäche. Und auch an der Aussage: „Falten sind ein gelebtes Leben“ ist wohl was Wahres dran.
Aber wie man über Falten denkt und was man mit ihnen macht, ist und bleibt jedem letztendlich selber überlassen.
Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.