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Cholesterin: Fluch oder Segen?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 17. August 2022

Dass die Erhöhung der Blutfettwerte wie Cholesterin sowie Triglyceride nicht nur in Verdacht stehen, in höherer Konzentration Erkrankungen der Gefäße des Herz-Kreislauf-Systems zu begünstigen, ist lange bekannt. Ein zu hoher Cholesterinspiegel schadet der Gesundheit. Wie kommt es zur Erhöhung der Blutfettwerte? Was macht Cholesterin im Körper? Und warum spricht man von gutem und von bösem Cholesterin? Mehr dazu im folgenden Beitrag.

 

 

Aufgaben von Cholesterin im Körper

Das Gesamtcholesterin setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen: dem LDL- und dem HDL-Cholesterin. Günstig ist es, wenn der LDL-Anteil niedrig und der HDL-Anteil, auch umgangssprachlich als "gutes" Cholesterin bezeichnet, relativ hoch ist.

 

Als Normwerte gelten LDL-Werte unter 150 Milligramm/ 100 Milliliter bzw. HDL-Werte über 55 Milligramm/100 Milliliter.

 

Hierbei spielt weniger das Cholesterin selbst ein Problem, sondern vielmehr die Menge der bestimmten Lipoproteine (LDL) im Blut. Lipoproteine übernehmen den Transport von Cholesterin im Blut. Cholesterin wird im Körper vorwiegend von der Leber synthetisiert und auch wie die Triglyceride mit der Nahrung aufgenommen. Eine fettreiche tierische Kost sowie ein übermäßiger Alkoholgenuss tragen zur Erhöhung der Blutfettwerte bei.

 

Darüber hinaus können auch Erkrankungen von Organen wie Leber, Nieren und Schilddrüse sowie Diabetes mellitus dazu führen, dass der Abbau der überschüssigen Blutfette im Körper gestört wird. Wenn bei Erwachsenen, die sonst keine Beschwerden haben, Cholesterinwerte über 220 Milligramm/100 Milliliter gemessen werden, sollten zunächst die Ernährungsgewohnheiten überprüft werden. Zu empfehlen ist, in dem Fall, das Rauchen - sofern man raucht - einzustellen und den Alkoholkonsum drastisch zu reduzieren. Außerdem sollten cholesterinhaltige Nahrungsmittel sollten gemieden werden. Weiterhin ist zu empfehlen, den Fettanteil auf 30 Prozent der Gesamtenergiemenge zu reduzieren.

 

Cholesterin ist aber nicht per se schlecht. Im Organismus ist Cholesterin ein wichtiger Membranbestandteil, welcher in der Zellmembran eingelagert ist und für Fluidität und Stabilität sorgt. Außerdem ist Cholesterin für die Synthesevorstufe für die Steroidhormone, wie Östrogene, Testosteron, Cortisol als Stresshormon, und Gallensäuren zur Fettverdauung sowie für die Bildung von Vitamin D wichtig. Cholesterin ist also essenziell und erfüllt wichtige Aufgaben im Organismus.

 

Vier wichtige Aufgaben fallen Cholesterin zu:

  • Einbau in die Zellmembran
  • Umbau zu Gallensäuren
  • Biosynthese von Steroidhormonen
  • Biosynthese herzwirksamer Glykoside

 

Ungefähr drei Viertel der täglich benötigten Cholesterinmenge werden körpereigen, von der Leber hergestellt, während die restlichen ein Viertel mit der Nahrung aufgenommen werden. Pro Tag benötigt unser Körper etwa 1000 Milligramm Cholesterin, da ebenso viel pro Tag über den Darm – in Form von Gallensäuren – verloren geht. Da genügend Cholesterin vom Körper hergestellt wird, sind wir nicht auf eine Zufuhr mit der Nahrung angewiesen. Insofern kann mit einer Ernährungsumstellung, wenn auch nur begrenzt, schnell Einfluss auf den Cholesterinspiegel genommen werden, sofern dieser zu hoch ausfällt. Denn je höher der Lipidanteil im Cholesterin ist, gemeint sind die (V)LDL-Werte, desto mehr steigt das Risiko für Ablagerungen in den Gefäßwänden (Arterienverkalkung), das gesundheitsschädliche Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben kann. Plus je mehr LDL im Blut zirkuliert, desto mehr kann auch an den Gefäßwänden haften bleiben und die Gefahr für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall entwickeln.

 

Das „gute Cholesterin“, der Gegenspieler von dem LDL-Anteil ist, wie bereits erwähnt, HDL – HDL kann das an den Gefäßwänden abgelagerte Cholesterin zum Teil einsammeln und zur Leber transportieren, noch bevor Gefäßschäden drohen können. HDL vermindert demnach das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung und ist fähig, den LDL-Spiegel gewissermaßen in Schach zu halten, sofern die Balance stimmt. Wenig HDL und viel LDL sind gesundheitsschädlich, sodass HDL die protektive Wirkung nicht entfalten kann. Zu achten ist also, dass das HDL-Cholesterin möglichst hoch gehalten wird. Bei Menschen mit individuellen Risikofaktoren für arteriosklerotische Gefäßveränderungen und gehäuftem Auftreten in der Familie, sind Gesamt-Cholesterinwerte unter 200 Milligramm / 100 Milliliter anzustreben. Bei Patienten, die bereits arteriosklerotische Gefäßveränderungen haben, werden Werte unter 180 Milligramm / 100 Milliliter angestrebt.

 

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Cholesterinspiegel senken mit der richtigen Ernährung

In verschiedenen Studien konnte durch diätische oder medikamentöse Behandlung ein Stillstand bzw. Rückgang (nicht vollständig reversibel) der Gefäßverengungen erreicht werden. Dabei erwies sich eine cholesterinfreie, hauptsächlich vegetarische Kost als besonders erfolgreich.

 

Folgende Lebensmittel sind hilfreich, um den Cholesterinspiegel auf natürliche Weise zu senken:

  • Volles Korn: Eine ballaststoffreiche Ernährung (wie Vollkornbrot, Dinkel und dunkle Reissorten) ist der erste Schritt in die richtige Richtung, den Cholesterinspiegel zu senken
  • Gemüse und Obst sind nicht nur Grundlage für eine ausgewogene Ernährung, sondern gesundheitsförderlich: Vitamine, Ballaststoffe und Antioxidantien für die Gesundheit!
  • Knoblauch: verbessert die Durchblutung und senkt der Cholesterinwert
  • Hülsenfrüchte sind reich an pflanzlichem Eiweiß und Ballaststoffen, die dazu fähig sind, LDL-Cholesterin zu binden
  • Sojaprodukte, wie beispielsweise Tofu, sind ebenfalls reich an Eiweiß und tragen zur Reduktion von LDL-Cholesterin bei

 

Medikamente bei hohem Cholesterinspiegel

Eine Notwendigkeit zur medikamentösen Therapie, die nur vom Arzt verordnet werden sollte, ist erst dann gegeben, wenn durch Gewichtsreduktion, Diät oder sportlicher Tätigkeit keine Senkung der Blutfette auf die erwünschten Werte gelingt. Die häufigste Todesursache in den Industrienationen ist vor allem auf einen zu hohen Cholesterinspiegel im Blut zurück zu führen. Beachtliche therapeutische Erfolge können insofern erzielt werden, indem man pharmakologisch die körpereigene Biosynthese von Cholesterin hemmt. Schlüsselenzym der Cholesterin-Biosynthese ist die HMG-CoA-Reduktase. Hemmstoffe der HMG-CoA-Reduktase können Letalität und Mortalität an der Arteriosklerose signifikant senken. Zu diesen Substanzen zählen die sogenannten Statine, die das Enzym HMG-CoA-Reduktase kompetitiv hemmen, damit zu einer Reduktion der körpereigenen Cholesterin-Synthese führen und schließlich zu einer Senkung des Gesamt-Cholesterin-Spiegels führen können.

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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