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Corona-Tests: ein Wegweiser durch den Produkte-Dschungel

Kommentar schreiben Aktualisiert am 06. Mai 2021

Abstand halten, Kontaktbeschränkungen, Maske tragen, Hygieneregeln einhalten – und testen, testen, testen. Das sind – neben dem Impfen, das inzwischen endlich auch in Deutschland recht gut vorankommt – die bewährten Maßnahmen gegen das Corona-Virus. Gerade beim Testen hat sich in den letzten Wochen und Monaten viel getan, es gibt mittlerweile verschiedene Möglichkeiten, eine vorliegende Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2 nachzuweisen – oder auch um zu belegen, dass man bereits eine solche Infektion durchgemacht hat. Auch sind inzwischen ausreichend Tests vorhanden. Doch bei der Vielzahl der Möglichkeiten und Regelungen zum Testen blicken viele nicht mehr durch. PCR-Test, Antigen- und Antikörper-Test, Schnelltest und Selbsttest – was ist eigentlich was? Wann muss ich, wann sollte ich mich testen lassen? Wann genügt ein Selbsttest zuhause? In welchen Fällen sollte ich den Test vom Hausarzt oder in der Teststation durchführen lassen? In der folgenden Übersicht erhalten Sie die Antworten auf all diese Fragen.

 

Die Vorteile von verbreiteten Corona-Tests liegen auf der Hand. Manche Menschen, die mit SARS-CoV-2 infiziert sind, verspüren gar keine oder nur leichte Symptome. So können sie das Virus unbemerkt auf andere übertragen – und damit dazu beitragen, dass das Pandemiegeschehen immer weiter geht. Umso wichtiger ist es, möglichst viele Menschen zu testen, um Infizierte schnell isolieren und ggf. behandeln zu können.

 

Inhaltsverzeichnis

 

RKI: Derzeit über zwei Millionen PCR-Tests pro Woche verfügbar

PCR-Tests, Antigen-Schnelltests und Selbsttests – wo liegen die Unterschiede?

Wann sollte man einen PCR-Test durchführen lassen?

Was passiert, wenn der PCR-Test ein positives Ergebnis liefert?

PCR-Schnelltest

Antigen-Tests („Schnelltests“)

Wann ist die Durchführung eines Antigen-Tests sinnvoll?

Hohe Zuverlässigkeit bei sachgerechter Durchführung, aber auch Schwachpunkte

Positives Schnelltest-Ergebnis: was nun?

Antigen-Selbsttests für die Laienanwendung

Wichtige Faktoren für die Zuverlässigkeit: Sensitivität und Spezifität

Wann ist ein Antigen-Selbsttest sinnvoll?

Wichtig: Testanleitungen genau befolgen!

Wie verhalte ich mich nach einem positiven Ergebnis?

Wie verhalte ich mich nach einem negativen Ergebnis?

Antikörper-Test

Wer bezahlt welche Tests?

 

 

RKI: Derzeit über zwei Millionen PCR-Tests pro Woche verfügbar

 

In den ersten Monaten der Pandemie war es in vielen Fällen gar nicht so einfach, überhaupt einen Test machen zu können – PCR-Tests (also die Tests, die eine Infektion am zuverlässigsten nachweisen) waren rar; nur mit klaren Symptomen, die auf eine Covid-19-Infektion hindeuteten, konnte man sich von Ärzten testen lassen. Mittlerweile ist nicht nur die Kapazität der PCR-Tests erheblich gestiegen – Stand KW 18 können laut Robert Koch Institut (RKI) in ganz Deutschland theoretisch rund 2,3 Millionen PCR-Tests pro Woche durchgeführt werden. Dazu kommen nun auch noch sogenannte Antigen- und Antikörpertests, die in den örtlichen Testzentren, beim Hausarzt, in der Apotheke oder auch alleine zuhause durchgeführt werden können.

 

 

PCR-Tests, Antigen-Schnelltests und Selbsttests – wo liegen die Unterschiede?

 

PCR-Test

 

Als sogenannter „Goldstandard“ gilt der PCR-Test, ein Standardverfahren für den Nachweis von vorhandenen Viren. PCR steht für Polymerase Chain Reaction, also Polymerase-Kettenreaktion – auf dieser Kettenreaktion basiert der Test. Die PCR ermöglicht es, das Erbmaterial des Virus zu vervielfältigen, so dass Viren nachgewiesen werden können – und zwar selbst dann, wenn bislang nur eine geringe Viruskonzentration vorhanden ist, also z.B. ganz am Anfang oder gegen Ende einer Infektion. Ein weiterer Pluspunkt: Bei der Laboruntersuchung wird ausschließlich das Erbmaterial des Corona-Virus und keines anderen Virus vervielfältigt. So wird das gewünschte Virus ganz gezielt nachgewiesen.

 

Der PCR-Test gilt deshalb auch als das sicherste Nachweisverfahren. Wichtig ist aber: Auch bei den an sich sehr zuverlässigen PCR-Labortests können bestimmte Faktoren die Aussagekraft des Testergebnisses deutlich beeinflussen. So sind bei einem negativen Testergebnis durchaus Zweifel angebracht, wenn eigentlich handfeste Gründe (z. B. eindeutige Symptome, viele riskante Kontakte usw.) für das Vorliegen einer Infektion sprechen. Denn es könnten z.B. die Proben unsachgemäß entnommen, verwechselt oder beim Transport beschädigt worden sein. In solchen Fällen ist es gut, zur endgültigen Abklärung einen zweiten PCR-Test durchzuführen.

 

Auch beim zuverlässigsten aller Testverfahren gibt es Einschränkungen

 

Beim PCR-Test – und bei allen anderen Corona-Tests – gilt zudem: Grundsätzlich bedeutsam – und beim Ergebnis zu bedenken – ist immer auch die sogenannte Vortestwahrscheinlichkeit. Diese ist umso höher, je mehr (riskante) Kontakte jemand hat und je höher die Gesamtzahl der Infizierten im ganzen Land ist. Bei einer erhöhten Vortestwahrscheinlichkeit ist es also auch sehr viel wahrscheinlicher, dass ein positives Testergebnis richtig ist, also das Vorliegen einer tatsächlichen Infektion belegt.

 

Der PCR-Test wird ausschließlich von medizinisch geschulten Personen durchgeführt, also in Testzentren oder Arztpraxen sowie von Teams, die zur Testung von nicht mobilen Personen in deren Zuhause oder ins Alten- bzw. Pflegeheim kommen. Beim Test wird mit einem langen Wattestäbchen eine Probe (Abstrich) aus den Schleimhäuten der Atemwege entnommen, also aus dem Mund-Nasen-Rachenraum. Das geht recht schnell, ist aber auch nicht gerade angenehm, denn das Stäbchen muss recht tief eingeführt werden – durch die Nase bis zur hinteren Rachenwand, im Hals bis hinter das Gaumenzäpfchen.

 

In letzterem Fall verspüren viele einen kurzen Würgereiz. Das Stäbchen mit der entnommenen Schleimhautprobe wird dann in ein Plastikröhrchen gesteckt, das, fest verschlossen, ins Labor zur Analyse geschickt wird. Bis das Ergebnis vorliegt, vergehen meist ca. 24 Stunden, manchmal auch – je nach Auslastung der Labore – einige Tage.

 

 

Wann sollte man einen PCR-Test durchführen lassen?

 

Laut Nationaler Teststrategie der Bundesregierung und des Robert-Koch-Instituts ist ein PCR-Test vor allem in folgenden Situationen angezeigt:

 

  • Wenn Symptome auf eine Infektion hinweisen

 

  • Zur Bestätigung, nachdem ein Antigen-Schnell- oder Selbsttest ein positives Ergebnis geliefert hat

 

  • Wenn man Kontakt zu einer Person hatte, die sicher positiv getestet wurde

 

  • Wenn man sich in einer Einrichtung aufgehalten hat, in der Covid-19-Fälle aufgetreten sind (z. B. Schule, Kita, Gemeinschaftsunterkunft, Arztpraxis, Krankenhaus, Alten- oder Pflegeheim oder auch in der häuslichen Pflege)

 

  • Vor einer Aufnahme in ein Krankenhaus oder einer anderen medizinischen Einrichtung

 

Gut zu wissen: Ist eine oder mehrere dieser Situationen gegeben, ist der Test kostenlos. Wenn genügend Tests vorhanden sind, kann man einen PCR-Test auch machen lassen, wenn keine der oben genannten Voraussetzungen vorliegen. Dann muss man ihn in der Regel aber auch selbst bezahlen – die Kosten bewegen sich um die 150 Euro.

 

 

Was passiert, wenn der PCR-Test ein positives Ergebnis liefert?

 

Das Labor, das den Test ausgewertet hat, muss ein positives Ergebnis sofort dem zuständigen Gesundheitsamt melden. Dieses wird dann bei der getesteten Person eine Quarantäne anordnen und ggf. Kontaktpersonen ermittelt, die sich ebenfalls in Quarantäne begeben müssen, wenn der Kontakt eng genug war.

 

Bei einem negativen Ergebnis des PCR-Tests ist es wichtig, sich dennoch nicht leichtsinnig zu verhalten und weiterhin die geltenden Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten. Umso mehr, als auch ein PCR-Test nur eine „Momentaufnahme“ bietet, da das Ergebnis ja nur die Situation wiedergibt, die zum Zeitpunkt des Abstrichs gegolten hat.

 

 

PCR-Schnelltest

 

Alternativ zum klassischen PCR-Test gibt es den PCR-Schnelltest. Er funktioniert nach demselben Prinzip wie die klassische Variante und wird ebenfalls nur von Fachpersonal durchgeführt. Doch erfolgt bei ihm die Laboranalyse – sozusagen „integriert“ – direkt nach der Probenentnahme. Wie der Name schon sagt, liegt das Ergebnis also wesentlich schneller – meist schon binnen zwei bis drei Stunden – vor, da der Transport ins Labor und die dortige Bearbeitungszeit entfallen.

 

Allerdings sind die Schnelltests nicht ganz so zuverlässig und genau wie die klassischen PCR-Tests. Das Ergebnis lautet „positiv“, „negativ“ oder „unklar“ – in letzterem Fall muss noch einmal nachanalysiert werden. Sinnvoll ist der PCR-Schnelltest insbesondere, wenn jemand z.B. in einer Ambulanz bzw. Notaufnahme eintrifft oder in ein Pflegeheim aufgenommen wird – oder in jeder anderen Situation, in denen schnell herausgefunden werden sollte, ob eine Person infiziert ist oder nicht.

 

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Antigen-Tests („Schnelltests“)

 

Seit Oktober 2020 sind im Rahmen der Nationalen Teststrategie in Deutschland auch sogenannte Antigen-Tests zugelassen. Diese sind auch unter der zusammenfassenden Bezeichnung „Schnelltests“ bekannt. Im Unterschied zu den PCR-Tests weisen diese Tests nicht das Erbmaterial, sondern Proteine, also Eiweißstoffe des Virus, nach. Zudem brauchen sie – im Gegensatz zu PCR-Labortests – hohe Viruskonzentrationen, um eine Infektion zuverlässig anzeigen zu können. Die für die professionelle Anwendung ausgewiesenen Tests dürfen nur von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden, also in Arztpraxen, Impfzentren oder auch an anderen Stationen wie z.B. Apotheken. Daneben gibt es inzwischen auch verbreitet Schnelltest, die jeder selbst zuhause durchführen kann.

 

 

Wann ist die Durchführung eines Antigen-Tests sinnvoll?

 

Antigen-Tests kommen zur Anwendung, wenn es darum geht, möglichst schnell potenziell Infizierte „aus dem Verkehr zu ziehen“. Daneben dienen sie dazu, eine Infektion auszuschließen, um z. B. den Friseur oder ein Geschäft aufsuchen zu dürfen oder wenn man ältere Verwandte besuchen will. Außerdem werden sie inzwischen auch verbreitet in Krankenhäusern eingesetzt, um z.B. einen verunglückten Menschen in der Notaufnahme zu testen. Ebenso nutzt man sie in Schulen, Kitas, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und in der ambulanten Pflege.

 

Beim Antigen-Schnelltest wird mit einem langen Stäbchen eine Schleimhautprobe aus der Nase und/oder dem Rachenraum entnommen und in die Testvorrichtung eingebracht. Das Ergebnis wird noch schneller als beim PCR-Schnelltest geliefert, meist innerhalb von ca. 20 Minuten.

 

 

Hohe Zuverlässigkeit bei sachgerechter Durchführung, aber auch Schwachpunkte

 

Wie für die PCR-Schnelltests gilt auch für die Antigen-Tests: so zuverlässig wie ein Labortest sind sie nicht. Es kann z. B. vorkommen, dass der Test zwar das Vorhandensein eines Corona-Virus anzeigt, es sich dabei aber um eine andere Variante als SARS-CoV-2 handelt. Außerdem können Anwendungsfehler – etwa wenn man die Schleimhautprobe nicht tief genug entnimmt – zu fehlerhaften Ergebnissen führen. Das bedeutet, dass das Testresultat vom Durchführungszeitpunkt, der sachgerechten Durchführung und der Zuverlässigkeit des Testprodukts abhängt.

 

Der bereits erwähnte, vielleicht größte Schwachpunkt der Antigen-Schnelltests: Sie brauchen eine hohe Virusmenge, um das Virus nachweisen zu können. Das heißt – und darauf kann gar nicht oft genug hingewiesen werden: Ein negatives Ergebnis eines Antigen-Tests schließt nicht aus, dass man dennoch infiziert ist. Ein solches falsch-negatives Ergebnis kann sich beispielsweise zeigen, wenn noch nicht genug oder nicht mehr genug Virus vorhanden ist, um auch nachgewiesen werden zu können. Das ist meist kurz nach der Ansteckung, in der späten Infektionsphase der Infektion oder etwa ab der zweiten Woche nach dem Auftreten der ersten Symptome der Fall.

 

Das heißt: Ein Infizierter, der keine Symptome verspürt und beispielsweise am Tag 4 nach der Ansteckung ein negatives Testergebnis vorliegen hat, kann schon am nächsten Tag ein positives Ergebnis erhalten, da sich das Virus innerhalb eines Tages deutlich vermehren kann. Somit hat das aktuelle Ergebnis in der Regel nur eine Gültigkeit von höchstens 24 Stunden. Wer also mit Antigen-Tests ganz sicher gehen will, sollte möglichst häufig, idealerweise jeden Tag, testen. Ansonsten sollten die Antigen-Tests nur dann angewendet werden, wenn ein falsch-negatives Ergebnis keine schwerwiegenden Folgen haben könnte, z.B. das Einschleppen einer nicht erkannten Infektion in eine Pflegeeinrichtung oder ein Krankenhaus.  

 

 

Positives Schnelltest-Ergebnis: was nun?

 

Wenn man ein positives Ergebnis eines Antigen-Tests erhält, sollte man davon ausgehen, dass man infiziert ist. Eine Meldepflicht gibt es in diesem Fall nicht. Doch sollte man, um einen Fehler auszuschließen, das Resultat auf jeden Fall noch einmal überprüfen und bestätigen lassen – mittels eines nachfolgenden PCR-Labortests. Darauf weist das Personal der Stelle, wo der Schnelltest durchgeführt wurde, auch ausdrücklich hin. Zudem sollte man sich, bis man das abschließende Ergebnis hat, auch vorsorglich von anderen Menschen isolieren.

 

 

Antigen-Selbsttests für die Laienanwendung

 

Ende Februar 2021 hat das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) als Ergänzung zu den bisherigen Schnelltests mehrere Antigen-Tests zugelassen, die von medizinischen Laien selbst durchgeführt werden können. Man kann diese zugelassenen Produkte über das Internet beziehen oder sie im Handel und in Apotheken kaufen.

 

Im Prinzip funktionieren sie wie die anderen Antigen-Tests auch, denn auch sie weisen bestimmte Proteine des Corona-Virus in den Schleimhäuten der Atemwege nach. Der Unterschied: Bei den Selbsttests genügt es, die Schleimhautproben aus dem vorderen Nasenbereich zu entnehmen.

 

Die meisten Qualitäts-Selbsttests sind nach Angaben der Experten durchaus zuverlässig und liefern in der Mehrzahl korrekte Ergebnisse. Seriöse Selbsttests erkennt man daran, dass sich auf der Verpackung ein Aufdruck über die Sonderzulassung des BfArM und/oder die CE-Kennzeichnung zusammen mit einer vierstelligen Kennnummer befinden.

 

 

Wichtige Faktoren für die Zuverlässigkeit: Sensitivität und Spezifität

 

Hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Aussagekraft der Tests spricht man von Sensitivität und Sensibilität, deren Grad jeweils in Prozent angeben wird. Je höher dieser ist, desto zuverlässiger kann ein Test eine Infektion nachweisen bzw. ausschließen. Auf den Beipackzetteln der seriösen Schnelltests für die eigenständige Durchführung sind diese beiden Faktoren jeweils angegeben. Doch was genau ist darunter zu verstehen?

 

Je höher die Sensitivität eines Tests ist, desto zuverlässiger erkennt er es, wenn eine Person mit dem Corona-Virus infiziert ist. Wenn also z. B. angeben wird, dass ein bestimmter Test eine 98-prozentige Sensitivität hat, bedeutet das, dass von 100 infizierten Personen 98 tatsächlich als infiziert erkannt werden und ein positives Testergebnis bekommen. 2 von 100 Personen erhalten ein negatives Ergebnis, obwohl sie infiziert sind. Man spricht in so einem Fall von einem „falsch-negativen“ Testergebnis.

 

Die Spezifität des Tests bezieht sich darauf, wie genau das Ergebnis bei nicht-infizierten Personen ist, also wie viele Nicht-infizierte auch ein zutreffendes negatives Testergebnis bekommen. Wird die Spezifität des Tests beispielsweise mit 99 % angegeben, dann werden 99 von 100 Nicht-infizierten ein negatives Ergebnis erhalten, eine von 100 Personen erhält ein „falsch-positives“ Ergebnis, gilt also laut Test als infiziert, obwohl sie tatsächlich nicht infiziert ist.

 

 

Wann ist ein Antigen-Selbsttest sinnvoll?

 

Die Selbsttests eignen sich besonders, um sich in bestimmten Alltagssituationen zusätzliche Sicherheit zu verschaffen und – falls man eine Ansteckung bei sich in Erwägung zieht – eine erste Überprüfung vorzunehmen. Im Rahmen bestimmter Testkonzepte kommen die Tests auch in Schulen, Kitas und Unternehmen zum Einsatz. Was die Einschätzungen der Testergebnisse und die weiteren Einschränkungen hinsichtlich Zuverlässigkeit und Aussagekraft angeht, gilt bei den Selbsttests das gleiche wie bei den Antigen-Schnelltests, die von Profis durchgeführt werden.

 

Neben den Selbsttests, die eine Probenentnahme aus dem vorderen Nasenbereich (meist aus beiden Nasenlöchern) erfordern, gibt es auch sogenannte Spuck-Tests, Gurgel-Tests oder Lollipop-Tests. Bei ihnen wird als Probenmaterial Speichel verwendet.

 

 

Wichtig: Testanleitungen genau befolgen!

 

Die genaue Testdurchführung ist in den jeweiligen Testanleitungen Schritt für Schritt detailliert beschrieben. Die Anleitung sollte immer absolut korrekt befolgt werden, um Falschergebnisse so weit wie möglich zu vermeiden. Nicht vergessen: Möglicherweise erhält man ein negatives Ergebnis, obwohl man eigentlich positiv ist. Schlimmstenfalls wiegt man sich dann in (falscher) Sicherheit), begibt sich unter Menschen und steckt diese an.

 

Die Durchführung der Selbsttests ist im Grunde einfach. Wer schon einmal einen Schwangerschaftstest gemacht hat, dürfte sich bei einem Corona-Selbsttest zumindest beim Warten auf das Ergebnis daran erinnert fühlen. Man entnimmt mit einem Teststäbchen die Proben aus der Nase oder gibt eine bestimmte Menge Speichel ab, die Probe wird anschließend mit einem Lösungsmittel gemischt und in die Testvorrichtung eingegeben. Das Ergebnis zeigt sich innerhalb von 15 – 30 Minuten; z. B. kann das Ergebnis in einem Sichtfenster erscheinen, je nach Variante bedeutet dann ein Strich „negativ“ und zwei Striche „positiv“.

 

Auf die gute Qualität eines Selbsttests sollte man ganz besonders achten. In der Regel erhält man in der Apotheke seriöse und hochwertige Produkte sowie auf Wunsch eine umfassende Beratung. Außerdem kann man auf der Internetseite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nachsehen; dort sind Tests aufgeführt, die derzeit zugelassen sind und die Mindestanforderungen des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und des Robert Koch Instituts (RKI) erfüllen: https://www.bfarm.de/DE/Medizinprodukte/Antigentests/_node.html

 

 

Wie verhalte ich mich nach einem positiven Ergebnis?

 

Selbsttests sind – wie andere Antigen-Tests auch – nicht so zuverlässig wie PCR-Tests. Wer ein positives Ergebnis erhält, hat noch keine verlässliche Diagnose, aber immerhin einen Verdacht auf eine Covid-19-Infektion. Das Selbsttest-Ergebnis muss noch zusätzlich bestätigt werden, daher sollte man sich schnellstmöglich einem PCR-Labortest unterziehen. Am besten meldet man sich dafür direkt bei seinem Hausarzt oder ruft die Nummer des ärztlichen Notdienstes an. Zudem sollte man sich sofort selbst in Quarantäne begeben, bis das Ergebnis endgültig feststeht.

 

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Wie verhalte ich mich nach einem negativen Ergebnis?

 

Bei einem negativen Ergebnis im Selbsttest gilt dasselbe wie bei einem negativen Ergebnis jedes anderen Corona-Tests auch.

 

 

Antikörper-Test

 

Neben PCR- und Antigen-Tests stehen außerdem Antikörper-Tests zur Verfügung. Diese unterscheiden sich in einem wichtigen Punkt von allen anderen Corona-Tests: Sie weisen nicht das Vorhandensein des Virus nach, sondern zeigen die Immunreaktion des Körpers auf das Eindringen von Sars-CoV-2. Das Immunsystem bildet einige Tage nach der Infektion Antikörper gegen den Erreger, die im Blut mittels des Antikörper-Tests nachgewiesen werden können. Somit eignet sich der Test nicht dazu, eine bestehende Infektion nachzuweisen, sondern lediglich zum Nachweis einer bereits durchgemachten Infektion.

 

Nicht zum Nachweis einer Infektion geeignet

 

Auch bei Antikörpertests gibt es Labor- und Schnelltests. Letztere sollten auf Anraten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedoch nicht zur Diagnose von Covid-19, sondern nur im Rahmen von Forschungsprojekten eingesetzt werden. Die Antikörper-Labortests wiederum eignen sich zur Anwendung bei Personen aus Risikogruppen oder Angehörigen bestimmter Berufe, etwa medizinischem Personal. Auch können Antikörper-Tests helfen zu ermitteln, wie viele Personen in einem Land bereits (ohne dies zu bemerken) eine Corona-Infektion durchgemacht haben.

 

Die Tests können Antikörper etwa zwei Wochen nach Auftreten der ersten Symptome nachweisen. Ist dies der Fall, das Ergebnis also positiv, bleibt aber trotzdem ungewiss, ob die betroffene Person nun vor einer erneuten Infektion geschützt ist – dazu reichen die wissenschaftlichen Erkenntnisse noch nicht aus. Derzeit geht man davon aus, dass ein solcher Schutz nach einem positiven Antikörper-Test wahrscheinlich für eine bestimmte Zeit besteht – eine reichlich schwammige Prognose also.

 

Außerdem kann es sein, dass trotz eines positiven Testergebnisses überhaupt keine Immunität gegen das Corona-Virus besteht. Denn die Antikörper-Tests können auch mit ähnlichen Viren reagieren und somit ein positives Ergebnis anzeigen, obwohl man nicht mit dem Corona-Virus, sondern einem verwandten Erreger infiziert war. Somit bleibt hier eine große Unsicherheit bestehen.

 

 

Wer bezahlt welche Tests?

 

Alle Tests, die in den Testzentren und in den Einrichtungen der Bundesländer (also z. B. in Schulen und Kitas) durchgeführt werden, sind kostenlos. Die Länder bzw. der Bund kommen dafür auf; so trägt der Bund die Kosten für die Schnelltests, die individuell in Testzentren, Apotheken oder Praxen durchgeführt werden. Tests, die Unternehmen am Personal oder der Handel/die Gastronomie etc. an den Kunden/Besuchern durchführen, müssen die Eigentümer/Betreiber selbst bezahlen. Manche Einrichtungen beschaffen ihre Tests und rechnen diese dann mit den kassenärztlichen Vereinigungen ab, etwa Arztpraxen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen usw. Selbsttests für Laien müssen aus eigener Tasche bezahlt werden.

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Helga Boschitz
Autor: Helga Boschitz

Helga Boschitz, Jahrgang 1966, ist freie Journalistin und Texterin, lebt in Nürnberg und gehört seit Januar 2016 zum apomio.de-Team. Nach Studium und Ausbildung arbeitete sie seit Anfang der 1990er-Jahre als Magazinredakteurin und Moderatorin in Hörfunk- und Fernsehredaktionen u.a. beim Südwestrundfunk, Hessischen Rundfunk und Westdeutschen Rundfunk. Medizin- und Verbraucherthemen sind ihr aus ihrer Arbeit für das Magazin „Schrot und Korn“ sowie aus verschiedenen Tätigkeiten als Texterin vertraut.

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