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Das Ei kann Allerlei: Hühnereier sind nicht nur an Ostern ein Hit

Kommentar schreiben Aktualisiert am 23. März 2016

Das Ei. Gerade an Ostern hat es Hochkonjunktur. Wir blasen es aus, bemalen es und schmücken damit Brunnen oder Sträucher. Dabei kann es noch so viel mehr als nur schön auszusehen: Ein Hühnerei enthält viele Proteine, Mineralstoffe und Vitamine, ohne sich dabei negativ auf unsere Blutfettwerte auszuwirken. Auch in der Kosmetik spielen Eier eine wichtige Rolle – sich machen Haut und Haare geschmeidig und schön. Eine Hommage an das perfekte, runde Etwas. 

An den Oster-Feiertagen kommt der Osterhase und versteckt die Ostereier. Das weiß jedes Kind. Doch woher stammt eigentlich dieser Brauch und was hat der Hase mit der Eierproduktion zu tun? Natürlich nichts. Eier werden (ja, auch an Ostern) von Hühnern gelegt. Sprechen wir von einem Ei, dann ist ein Hühnerei gemeint. Die Eier anderer Geflügelarten müssen speziell, etwa als Wachtel-Ei, bezeichnet werden.

Das Ei: ein Symbol für den Neuanfang

In vielen Kulturen ist das Ei ein Symbol für das Leben und den Neuanfang. Aus einem harten und scheinbar leblosen Gegenstand entspringt ein neues Leben. Diese Symbolik hat sich das Christentum angeeignet, das Küken, das aus dem Ei schlüpft, symbolisiert die Auferstehung Jesu. Um die Bedeutung zu unterstreichen wurden die Eier im Mittelalter eingefärbt – und zwar blutrot. Diese Tradition ist über die Jahre geblieben und wurde zu einer wahren Kunstform. An Ostern sieht man etliche verschiedene Motive auf den Schalen strahlen.

Außerdem stand in der Zeit vor Oster das Fasten an. Sämtliche tierische Produkte wie Fleisch, Milch und eben auch Eier waren verboten. Da die Hennen trotzdem weiter legten, gab es zu den Ostertagen außergewöhnlich viele Eier. Sie wurden bemalt geweiht und anschließend verschenkt. So entstand der Brauch des Eier-Versteckens an den Osterfeiertagen. Doch auch unterm Jahr ist das Ei in Deutschland ein sehr beliebtes Lebensmittel.

Etwa 200 Eier pro Kopf im Jahr

Die Deutschen verzehren jedes Jahr etwa 200 Hühnereier pro Kopf. Deutschland ist zwar einer der größten Eier-Produzenten in Europa, trotzdem kann die Nachfrage nicht gänzlich mit deutschen Eiern gedeckt werden. Der Absatz von Bio-Eiern und Eiern aus Freiland- oder Bodenhaltung steigt seit dem Jahr 2011 kontinuierlich. Seitdem ist die Käfighaltung rechtskräftig verboten und das Bewusstsein der Konsumenten für die Bedingungen der Hühner geschärft. Damit mausert sich das Ei zum meist verkauften Bio-Produkt in den Supermärkten. In der Industrie werden allerdings immer noch Käfigeier verwendet, der Ursprung muss meist nicht einmal auf der Verpackung angegeben werden.

Gesundheitliche Befürchtungen brauchen wir wegen des großen Eier-Konsums nicht zu haben. Die Cholesterin-Hysterie vergangener Jahre hat sich inzwischen etwas gelegt und ist bereits auch wissenschaftlich widerlegt. Zwar enthält ein Ei im Schnitt etwa ca. 240 mg Cholesterin pro 100 Gramm. Doch dieser Cholesterin-Gehalt wirkt sich laut durchgeführter Studien nicht auf die Blutfettwerte aus. Sie blieben bei Probanden auch nach dem gesteigerten Verzehr der ovalen Köstlichkeiten gleich.

Das Ei: Reich an Vitaminen und Mineralstoffen

Neben dem etwas negativ belasteten Cholesterin enthält ein Ei noch allerlei andere für den Körper nützliche Stoffe. Zu drei Vierteln besteht jedes Ei aus Wasser, 12,5 Prozent machen verschiedene Eiweiße (Proteine) aus. Interessant dabei ist, dass das Eigelb tatsächlich mehr Eiweiße enthält als das Eiklar. Etwas mehr als 11 Prozent eines Hühnereis bestehen aus Fetten. Auf 100 Gramm Ei kommen ganze 12 Milligramm Magnesium und etwa 1,4 Milligramm Zink. Auch Vitamin A ist enthalten: pro 100 Gramm Ei 190 Mikrogramm. Jod, Folsäure und etwas Vitamin D dürfen sich auch zu den Inhaltsstoffen zählen.

Ab und zu kommt es vor, dass Eier Salmonellen enthalten. Die Bakterien lagern sich an der Eierschale an und können das Innere durchdringen. Die Belastung ist sehr selten, kann dennoch einmal vorkommen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte beim Ausblasen der Eier auf direkten Kontakt mit dem Mund verzichten und einen Strohhalm zu Hilfe nehmen. Wer sein Ei hartkocht, braucht die Bakterien nicht zu fürchten, sie überstehen die Hitze nicht. Eier sollten nicht mit Wasser abgewaschen werden, dabei zerstört man die natürliche Schutzfunktion vor Keimen. Das Abschrecken nach dem Kochen ist dabei natürlich eine Ausnahme, alle möglichen Keime sind dann bereits abgetötet.

Der ideale Dünger: Eierschale

Doch nicht nur als Frühstücksei, Omelett oder in Backwerk machen sich Eier sehr gut, sie können auch im Haushalt nützlich eingesetzt werden. Die Schale von frischen Eiern dient als hervorragender Dünger für Pflanzen. Die Schale ist reich an Kalk und begünstigt ein gutes Wachstum bei etwa Zimmerpflanzen. Dazu einfach die Eierschalen klein Stoßen und wie Dünger auf das Erdreich geben.

Auch das Wasser, in dem die Frühstückseier zubereitet wurden, kann den Zimmerpflanzen Gutes tun. Beim Kochen verliert das Ei einen kleinen Teil seiner Nährstoffe durch die atmungsaktive Schale. Diese lösen sich in der Flüssigkeit auf. Auch etwas Kalk aus der Schale bleibt im Kochwasser zurück, sodass es ideal zum Blumengießen verwendet werden kann.

Beautyprodukt Hühnerei

Auch in der Kosmetik kommen Eier als Bestandteil von Cremes, Masken und Co. vor. In der Kosmetik-Industrie spielen vor allem die im Ei enthaltenen Lecithine (oder auch Lezithine) eine tragende Rolle. Es handelt sich um eine Gruppe von Lipiden, die ein Bestandteil der Zellmembran pflanzlicher und tierischer Zellen ist. Lezithine ermöglichen das Mischen von Fetten mit Wasser. Diese Eigenschaft macht sich die Beauty-Branche vor allem bei Cremes, Masken oder Shampoos zunutze. Diese Lipid-Gruppe, genauer gesagt Phospholipide, erhöht die Atmungsintensität der Haut und wirkt regulierend auf den Zellstoffwechsel. Dadurch wird verhindert, dass die Haut nach der Reinigung austrocknet.

In Haarpflegeprodukten regulieren diese Lipide den pH-Wert und verstärken somit den natürlichen Schutz gegen Schadstoffe aus der Umwelt.

Woher kommt denn nun der Hase?

Dass das Ei ein absoluter Allrounder ist, sollte nun erwiesen sein. Bleibt nur noch die Frage nach dem Osterhasen. Was hat nun der Hase mit den Eiern zu tun? Erstmals schriftlich erwähnt wird der Osterhase von einem Medizinprofessor namens Georg Franck im Jahr 1682 in einer medizinischen Abhandlung „Von Oster-Eyern“. Wie es zu dieser Erwähnung kam ist unklar, doch in vielen Kulturen, wie die der Germanen, war neben dem Ei auch der Hase ein Symbol der Fruchtbarkeit und des Neubeginns. Außerdem tauchen im Frühjahr – also pünktlich zur Osterzeit – die ersten Häschen nach dem Winter wieder auf. Es ist also gut möglich, dass der Osterhase einfach als Zufallsprodukt des Zusammenführens zweier Kulturvorstellungen war. Restlos klären, können wir dieses Mysterium an dieser Stelle leider nicht.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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