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Das Gänsefingerkraut: antiseptisch und entkrampfend

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Gänsefingerkraut wirkt hervorragend gegen leichte Durchfallerkrankungen, besonders wenn sie von Krämpfen begleitet sind. Auch bei seinen anderen Indikationen steht das Lösen von Krämpfen im Vordergrund. Das Rosengewächs ist ein bewährtes Heilmittel bei Magen- und vor allem bei Menstruationskrämpfen. Der hohe Gerbstoffgehalt verleiht der Heilpflanze eine antiseptische Wirkung, die bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum zum Einsatz kommt. Gänsefingerkraut wird als Tee, Tinktur, Saft und Fertigpräparate angewendet.

Die Pflanze Gänsefingerkraut

Das Gänsefingerkraut (Potentilla anserina, Argentina anserina) gehört zur Familie der Rosengewächse. Die niedrig kriechende, ausdauernde Pflanze wird 10 bis 20 cm hoch und bildet an den Blattachseln bis zu 80 cm lange Ausläufer, die Wurzeln treiben und Blattrosetten tragen. Auf diese Weise kann sie sich schnell und weiträumig ausbreiten. Ihre Blätter sind gefiedert und an der Unterseite silbrig-seidig behaart. Von Mai bis September trägt sie buttergelbe Blüten mit einem Durchmesser von bis zu 2 cm. Die Heilpflanze wächst bevorzugt auf Wildwiesen, Äckern und an Wegrändern mit nährstoffreichen Böden. Sie ist in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel verbreitet.

Inhaltsstoffe des Gänsefingerkrautes

Die wichtigsten Bestandteile sind die 5 bis 10 % Gerbstoffe. Dazu kommen Bitterstoffe, Flavonoide, Cumarine und Phytosterole.

Gänsefingerkraut und seine Wirkungen

Das "Krampfkraut" entspannt in erster Linie die glatte Muskulatur. Das sind die Atemwege, der Verdauungskanal und die Gebärmutter. Am größten ist die Wirksamkeit bei Krämpfen während der Menstruation (Dysmenorrhoe). Ursachen können u.a. Myome, Polypen, Endometriose oder psychosomatische Hintergründe sein. Schon Pfarrer Kneipp schwor auf Gänsefingerkraut übergossen mit heißer Milch bei Krämpfen im Unterleib. Auch Magen- und Darmkrämpfe können sich mit dem Heilkraut lösen lassen. Selbst Wadenkrämpfe, auch wenn sie zur Skelettmuskulatur gehören, sprechen auf das Krampfkraut an.

Gerbstoffe sind zusammenziehend und bilden durch das Ausfällen von Eiweiß eine Schutzschicht auf der Schleimhaut. Sie dichten sie ab und verhindern ein weiteres Eindringen von Krankheitserregern. Außerdem ist die Schicht ein schlechter Nährboden für die Keime, was ihre Vermehrung eindämmt. Die Gerbstoffe vermindern auch den Flüssigkeitsverlust. Diese Kombination bedingt die stopfende und entzündungshemmende Wirkung bei akuten, infektiösen Durchfällen. Auf die gleiche Weise wird die Schleimhaut im Mund- und Rachenraum abgedichtet und vor Infektionen oder die Schädigung durch Giftstoffe geschützt.

Anwendungsbereiche des Gänsefingerkrautes

Menstruationsbeschwerden mit krampfhaften Schmerzen, Magenkrämpfe, Magen- und Darmentzündungen mit Durchfall und Krämpfen. Blähungen mit krampfhafter Herzbeklemmung. Magenpförtnerkrämpfe bei Säuglingen. Entzündungen im Mund- und Rachenraum, z.B. Mundschleimhaut- und Zahnfleischentzündungen.

Darreichungsformen der Heilpflanze

Tee: 1 Tasse kochendes Wasser auf 1 Tl Gänsefingerkraut geben und 10 Minuten ziehen lassen, als Fertigtee (Sidroga Frauentee), Tinktur, Heilpflanzensaft, Fertigpräparate. Das Kraut mit Blüten und Wurzel mit heißer Milch übergießen und mit etwas Honig gesüßt heiß trinken.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen

Die Symptome bei Reizmagen können verstärkt werden.

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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