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Mit 20, 30 oder 40 Jahren? Wann bekommt man am besten Kinder?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 27. März 2019

Von einem Monemt auf den anderen ist einfach alles anders: Mit einem Kind beginnt das Leben noch einmal ganz neu. Aus einem Paar muss plötzlich ein gutes Dreierteam werden, alle alltäglichen Routinen und Abläufe können Sie über den Haufen werfen. Denn ein Kind krämpelt alles um. Doch wann ist er da, der richtige Zeitpunkt für den Nachwuchs? Ob früh in den Zwanzigern oder eher später um die 40: in jedem Alter hat es Vor- und Nachteile ein Kind zu bekommen.

Das Leben verändert sich schlagartig mit dem positiven Schwangerschaftstest. Auf einmal ist alles anders, die Prioritäten verschieben sich - ganz unabhängig davon, wie alt die werdenden Eltern sind. Denn den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht! Jedes Paar muss für sich selbst entscheiden, wann es bereit ist diesen gewaltigen Schritt zu gehen.

Egal ob schwanger mit Anfang 20 oder mit anfang 40: Das Alter der Eltern wirkt sich auf das Kind aus. Dabei haben alle Altersklassen ihre Vor- und Nachteile.

Schwanger in den Zwanzigern

Mit Anfang 20 sind Frauen extrem fruchtbar. Aus biologischer Sicht ist das der ideale Zeitpunkt für eine Schwangerschaft. Die Wahrscheinlichkeit in einem Zyklus schwanger zu werden liegt etwa bei 25 Prozent. Frauen in diesem Alter brauchen also statistisch gesehen nur etwa vier Monate, um schwanger zu werden. Das Risiko für genetisch Defekte und Erkrankungen beim Kind ist bei jungen Müttern noch gering.

Eine Schwangerschaft ist anstrengend. Junge Frauen können die Strapazen gut wegstecken. Ihre Karriere ist häufig noch nicht so fordernd, so dass sie viel Zeit für die Familie haben. Das entlastet die Partnerschaft und freut den Nachwuchs! Ein weiterer Vorteil: Findet die erste Schwangerschaft in jungen Jahren statt, ist noch genug Zeit für die weitere Familienplanung. Weitere Kinder? Kein Problem!

Schwanger in den Dreißigern

Doch deutsche Frauen werden kontinuierlich älter, bis es zur ersten Schwangerschaft kommt. Das Durchschnittsalter lag 2017 bei 29,8 Jahren, so das Statistische Bundesamt. In Westdeutschland waren Frauen Mitte der 1970er Jahre im Schnitt noch 25 Jahre alt bei der Geburt. Inzwischen wollen immer mehr Frauen studieren, arbeiten und Karriere machen, bevor sie die Familienplanung angehen.

Viele werdende Mütter sind deshalb Anfang 30. Die Fruchtbarkeit ist im Vergleich zu den späten 20ern nur kaum merklich herabgesetzt. Nach etwa einem Jahr sind 90 Prozent der über 30 Jährigen Frauen schwanger. Auch das Risiko für Gendefekte ist nur leicht erhöht. Die meisten Kinder kommen kerngesund zur Welt.

Ein Vorteil bei einer Schwangerschaft über 30: Die Beziehung zu Familie und Partner ist meist gefestigt und die finanzielle Situation entspannter als zu Beginn der 20er. Die werdende Mama hat einige Jahre gearbeitet und freut sich über die neue Herausforderung mit der Familie. Doch neben dem Beruf eine Familie zu gründen erfordert viel Planung und geschicktes Zeitmanagement.

Schwanger über 40

Karriere machen, die Welt entdecken und das Leben genießen: Das steht für viele Paare erst einmal im Mittelpunkt. Vielen Frauen wird der Kinderwunsch erst in den 40ern zum ersten Mal bewusst. Sie haben viel erlebt, sich ihr Leben aufgebaut und sind schließlich doch bereit ein Kind zu bekommen.

In der Medizin gilt eine Schwangerschaft ab dem Alter von 35 Jahren als Risikoschwangerschaft. Doch das bedeutet zunächst nur, dass die werdende Mama engmaschiger untersucht wird, um auf Nummer Sicher zu gehen. Denn über 40 steigt das Risiko für einen Chromosomenfehler beim Kind. Das Risiko, dass das Kind mit dem Down-Syndrom zur Welt kommt, ist erhöht. Doch auch wenn die Mutter über 40 ist, kommen die meisten Kinder gesund und munter zur Welt.

Vorteil bei älteren Müttern: Sie wissen meist genau, was sie wollen. Ihnen fällt es oft leichter beruflich kürzer zu treten, denn sie haben schon viel erreicht. Dennoch darf man bei der Familienplanung die Anstrengung, die ein Kind mit sich bringt nicht vergessen. Sind die Eltern bei der Geburt um die 40, sind sie Anfang bis Mitte 50, wenn der Nachwuchs in die Pubertät kommt. Das kann anstrengend werden - aber auch das ist machbar.

Sind Sie bereit für ein Kind?

Egal wie alt Sie und Ihr Partner sind, diese vier Fragen sollten Sie besprehen, bevor sie daran denken ein Kind zu zeugen:

1. Habe ich genug Zeit für mein Kind?

Beruf, Hobby, Familie und Freunde - im Alltag alles unter einen Hut zu bekommen ist auch ohne Kind nicht gerade einfach. Ist das Baby dann da, ist ein gutes Zeitmanagement wichtig: ein strukturierter Alltag sorgt dafür, dass alles bewältigt wird. Trotzdem sollten Sie gelassen reagieren, wenn das Kind ihre Pläne gehörig durcheinander bringt.

Werdende Eltern unterschätzen den zeitlichen Aufwand den der Nachwuchs mit sich bringt häufig. Ein Kind ist kein 9-to-5-Job mit pünktlichem Feierabend. Aber gemeinsam mit dem Partner und der Unterstützung der Familie schaffen Sie sich trotzdem genug Freiräume, um das neue Familienglück zu genießen.

2. Wie läuft die Partnerschaft mit Kind?

Streit gehört zum Leben und es ist normal, dass es auch mit dem Partner ab und zu mal kracht. Doch wenn die Meinungen zu weit außeinander gehen und die Konflikte die Beziehung beherrschen ist ein Kind vielleicht zu diesem Zeitpunkt keine gute Idee. Denn mit Baby verschärfen sich die Beziehungsprobleme eher.

Deshalb sollten Sie bei der Famileinplanung den aktuellen Stand der Beziehung einmal ehrlich unter die Lupe nehmen und offene Konflikte ansprechen und versuchen aus der Welt zu schaffen. Mit Kind ist es umso wichtiger, dass Sie als Team zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen und den Rücken frei halten.

3. Karriere trotz Kind? Wie sind Ihre Pläne?

Wo stehen Sie beruflich? Sie beginnen gerade eine Weiterbildung, stecken noch in der Ausbildung oder im Studium? Dann nimmt die Karriere viel Zeit und Kraft in Anspruch. Auch wenn Sie gerade eine neue Position anstreben oder beruflich unzufrieden sind, ist der Zeitpunkt für ein Baby eventuell nicht ideal. Versuchen Sie im Job glücklich zu werden. Wenn Sie mit Ihrer Arbeit zufrieden sind und sich vorstellen können in den nächsten Jahren erst einmal in dieser Position zu bleiben, haben Sie den Kopf frei für die Familie.

Natürlich ist auch beides miteinander vereinbar: Familie und Karriere. Aber es erfordert viel Planung und vor allem Power.

4. Kinder sind da! Wie sieht es finanziell aus?

Kinder kosten Geld. Und das nicht zu knapp. Im Schnitt 600 Euro gehen für Klamotten, Windeln, Babybrei und Co drauf. Und die Kosten steigen mit zunehmendem Alter der Kleinen. Sind Sie eher knapp bei Kasse sollten Sie sich frühzeitig, am besten bei der Familienplanung schon um Unterstützung kümmern.

Gebrauchte Klamotten und Spielsachen sind eine gute Möglichkeit, um Geld zu sparen. Viele Familien verschenken nicht mehr benötigte Utensilien. Im Internet auf Tauschplattformen oder ganz klassisch auf dem Flohmarkt können Sie gute Schnäppchen finden.

Fazit: Vorfreude auf den Nachwuchs genießen!

Egal ob Anfang 20 oder Anfang 40: Wichtig ist, dass Sie sich auf den Nachwuchs freuen und die Schwangerschaft genießen! Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken um unwahrscheinliche Eventualitäten. Für viele Frauen ist die Schwangerschgaft mit die glücklichste Zeit des Lebens - Sie können spüren wie Ihr Kind langsam wächst und sich entwickelt. Und dann ist er da, der Moment, der Ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt: Sie halten das erste Mal ihr Baby in den Armen. Spätestens jetzt sind alle sorgen weggeblasen.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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