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Dauerhafte Ablenkung durch Social Media – Wie geht Langeweile noch mal?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 28. September 2021

Langeweile haftet ein unangenehmer Beigeschmack an. Wir wollen aktiv und beschäftigt wirken, Leerlauf hat da keinen Platz. Vom Buchdruck bis zum Internet sorgen viele Erfindungen für Zerstreuung und werden dafür genutzt, Langeweile zu vertreiben. Dauerhafte Ablenkung durch Social Media ist mittlerweile Realität. Aber sorgt das tatsächlich dafür, dass Langeweile keinen Auftrag mehr hat? Ganz und gar nicht! Vielmehr ist Langeweile als individuelles Gefühl omnipräsent – und birgt dabei so manche Chance, die man für sich nutzen sollte.

 

 

Was ist Langeweile?

Langeweile ist sehr individuell und scheint omnipräsent zu sein. Ob im Alltag, in der sprachlichen Auseinandersetzung, in Kunst und Literatur – sie begegnet uns überall. Obwohl wir alle von Zeit zu Zeit Langeweile empfinden, sie uns ganz sicher nicht fremd ist, ist sie schwer zu fassen. Schließlich bedeutet Langeweile für jeden etwas anderes und hat verschiedene Ursachen. Langeweile ist eben ein individuelles Gefühl und genau das erschwert Definition und Messbarkeit ungemein.

 

Nicht zuletzt hängt die Einbettung natürlich auch vom wissenschaftlichen Kontext ab. So bezeichnet Langeweile im psychologischen Kontext etwa den seelischen Zustand von Unzufriedenheit bei gleichzeitiger Abneigung zum Handeln. Es ist dies ein Zustand mangelnder Ansprechbarkeit durch Reize, verbunden mit innerer Unruhe und der Suche nach Anreiz.¹

 

Gerne wird wissenschaftlich auf Dr. John Eastwood (Professor der Psychologie in Toronto) Bezug genommen. Er beschreibt Langeweile als jenes unangenehme Gefühl, das entsteht, wenn wir eine zufriedenstellende Tätigkeit ausführen zu wollen, das aber nicht können. Auch verfügbare Möglichkeiten erscheinen uns dann häufig unpassend.²

 

Langeweile haftet nicht nur ein unangenehmer Beigeschmack an, sie erfährt auch sprachlich negative Konnotation. In unserer Gesellschaft, die nach dem Prinzip „höher, schneller, weiter“ funktioniert, und in der man gerne emsig beschäftigt scheint, gibt man sich ungern die Blöße, sich zu langweilen. Vielleicht ist aber gerade das die falsche Herangehensweise. Immerhin kann Langeweile auch als Motor für Veränderung und einen Aufbruch zu Neuem betrachtet werden.

 

In diesem Zusammenhang vermag sie durchaus viel Positives zu bewirken.

 

 

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Warum ist uns langweilig?

Warum aber langweilen wir uns? Was sind Gründe für Langeweile – und hat sie einen tieferen Sinn? Wir wissen, Langeweile muss als sehr individuell betrachtet werden. Das trifft auch auf Ausmaß und Ursachen zu. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Was der eine spannend findet, langweilt den anderen zu Tode.

 

Langeweile, wie sie von Zeit zu Zeit auftritt, ist uns allen bekannt. Im Normalfall beunruhigt sie uns auch nicht sehr. Tritt sie aber häufiger auf und ist mit einem gewissen Leidensdruck verbunden, gilt es, aufmerksam zu sein. Womöglich ist es dann an der Zeit, Veränderungen in Angriff zu nehmen.

 

Man unterscheidet zwischen situativer und existenzieller Langeweile. Während Ursachen einer situativen Langeweile leicht auszumachen sind, greift die existenzielle Langeweile tiefer. Situative Langeweile ist auf ein bestimmtes Ereignis, einen Umstand bezogen. Etwas Konkretes langweilt uns – vielleicht ein Film, eine Ausstellung oder ein Vortrag. Dieser Zustand ist aber nur vorübergehend.

 

Demgegenüber muss man sich die existenzielle Langeweile als selbstbezogene Langeweile vorstellen. Als innere Leere, einen Mangel an Sinn. Sie ist tiefgreifend, dauert an und geht gemeinhin mit Leidensdruck einher.³ Langeweile wird gerne als Zustand des Wartens beschrieben. Das kann von uns selbst ausgehen oder aber von außen vorgegeben sein.

 

So warten wir Tag für Tag unzählige Male. Dass der Bus kommt, dass unser Gast eintrifft oder dass die langweilige Sitzung dem Ende zugeht zum Beispiel. Wie sehr die Warterei zermürben kann, ist uns durch die Corona-Krise wohlbekannt. So stellt „Corona-Langeweile“ mittlerweile fast so etwas wie einen geflügelten Begriff dar. Möglichkeiten zur Zerstreuung fallen weg, sind plötzlich nicht mehr vorhanden. Wir fühlen uns zum Nichtstun verdammt, ohne dass wir daran etwas ändern könnten.

 

In diesem Zusammenhang treffen uns diverse Maßnahmen oder Quarantänebestimmungen kalt. Kein Wunder, fühlen wir uns doch sehr in unserer Autonomie angegriffen. Ganz allgemein kann sich Langeweile auf die Psyche niederschlagen. Ein Zusammenhang zwischen chronischer Langeweile und psychischen Erkrankungen scheint nicht abwegig. Wahrscheinlich muss man von einer Wechselwirkung ausgehen. Dass das auch auf die Corona-Langeweile zutrifft, haben wir alle zu spüren bekommen.⁴

 

So wie uns konkrete Menschen, Dinge und Ereignisse langweilen können, vermag das auch das salopp formulierte „Nichtstun“ beziehungsweise Tätigkeiten, die uns stark unterfordern. Es fehlen uns dann stimulierende Eindrücke, wir geraten in einen Zustand von Stillstand. Im schlimmsten Falle macht sich eine innere Leere bemerkbar. Das kann in jedem Kontext auftreten – im beruflichen wie im privaten.⁵

 

Doch nicht nur Unterforderung löst Langeweile aus, Überforderung und Stress vermögen das auch. Wird uns alles zu viel, schalten wir ab und begeben uns zum Schutz in einen Zustand, den man ebenso als antriebslos, apathisch oder leer bezeichnen kann. Wir schotten uns gegen Reize ab.

 

Gründe für Langeweile im Überblick

 

•             Situative Langeweile → konkrete Gründe (Personen, Ereignisse, Dinge langweilen uns)

 

•             Existenzielle Langeweile (selbstbezogen): Sinnverlust, innere Leere

 

•             Stillstand/Monotonie (häufig von außen vorgegeben; z.B.: Corona-Langweile)

 

•             Seelische Belastung/psychische Erkrankungen (Wechselwirkung anzunehmen)

 

•             Unterforderung/vermeintliches Nichtstun (im Berufs- wie Privatleben)

 

•             Überforderung/Stress (Prozess des Abschottens)

 

 

Ist Langeweile automatisch etwas Negatives?

Zweifellos ist Langeweile negativ konnotiert und kann durchaus mit viel Leidensdruck verbunden sein. Bei alldem ist es aber nicht sinnvoll, positive Aspekte vollends außer Acht zu lassen. Betrachtet man Langeweile als veränderbaren Zustand genauer, wird man feststellen, dass sie ungeahnte Chancen und Möglichkeiten bietet. Immerhin erfüllt sie einen Zweck, indem sie uns aufzeigt, dass wir etwas ändern müssen.

 

In diesem Zusammenhang darf man Langeweile ruhig als Auftakt zur Veränderung sehen. Sie vermag es, unsere Motivation anzufachen, macht uns kreativ und spornt uns an, Neues auszuprobieren. Nicht zuletzt hilft sie uns dabei, uns zu sammeln und neu zu ordnen.⁶

 

Halten wir Langeweile aus, auch wenn das mitunter sehr schwer fällt, so kann es gelingen, sie sinnvoll zu füllen. Dazu sind Konfrontation und Selbstreflexion notwendig. In diesem Zusammenhang darf Langeweile also durchaus als Chance betrachtet werden.⁷

 

 

Muss man Langeweile immer bekämpfen?

Dass es nicht immer Sinn macht, Langeweile zu bekämpfen, weil man von ihrem Potential durchaus profitiert, haben wir bereits festgestellt. Allein steht uns ihre Konnotation häufig im Weg. Langeweile wird gemeinhin als etwas Negatives erlebt, für das man sich fast ein wenig schämt.

 

Außerdem versetzt uns Langeweile zwangsläufig in den Zustand der Konfrontation und Selbstreflexion, was nicht immer angenehm ist. Wenn wir uns dahingehend unwohl fühlen, setzen automatisch Strategien ein, Langeweile zu bekämpfen.

 

Zwar mag das nachvollziehbar sein, sehr viel sinnvoller ist es aber, Langeweile stattdessen zur Reflexion zu nutzen. Auf diese Weise profitiert man von ihr und öffnet sich für Neues – etwa für neue Sichtweisen, Verhaltensweisen, Hobbys oder berufliche Veränderungen. Im Endeffekt lässt sich Langeweile also positiv füllen.

 

Sich mit Langeweile auseinanderzusetzen statt sie zu bekämpfen, mag zwar im ersten Moment schwierig erscheinen, ist aber effektiv und sinnvoll. Entsteht aufgrund wiederkehrender/chronifizierter Langeweile Leidensdruck, ist entsprechendes Handeln sowieso angezeigt. Immerhin können mit chronischer Langeweile durchaus gesundheitliche Belastungen einhergehen.

 

 

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Wie viel Langeweile ist gesund?

Welches Maß an Langeweile noch als normal beziehungsweise gesund eingeordnet werden kann, ist natürlich individuell. Was langweilt, wie diese Langeweile empfunden wird und welche Kompensationsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, ist von Person zu Person verschieden. Deshalb ist es schwierig, eine allgemeingültige Aussage darüber zu treffen, wie viel Langeweile noch im Rahmen ist und an welchem Punkt die Situation kippt.

 

Der Grat zwischen jener unbedenklichen Langeweile, die fallweise auftritt, und chronischer Langeweile, die mit gesundheitlichen Folgen einhergeht, ist durchaus schmal. Ein guter Anhaltspunkt ist in jedem Fall der individuelle Leidensdruck. Wird dieser unangenehm spürbar, ist es an der Zeit, Veränderung herbeizuführen.

 

Unabhängig vom individuellen Leidensdruck wird es auch dort problematisch, wo Langeweile ungünstiges Verhalten fördert. Etwa, wenn aus Langeweile gegessen wird (problematisches Essverhalten), weniger Motivation zur sportlicher Betätigung gegeben ist, oder eventuell auch Suchtverhalten (v.a. Rauchen/Alkohol) eine Rolle spielt. All diese Verhaltensweisen müssen nämlich als Risikofaktoren vor allem für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen gesehen werden.

 

Auch scheint es eine Wechselwirkung zwischen psychischen Störungen (v.a. Depressionen) und Langeweile zu geben und nicht zuletzt begünstigt chronische Langeweile wohl Unruhezustände und Aggressionen.⁸

 

 

Warum wollen wir ständig beschäftigt sein?

Wie bereits erwähnt, ist Langeweile negativ konnotiert. Wenn man nichts mit sich anzufangen weiß, schiebt man das gerne weit von sich fort. Wir wollen aktiv und beschäftigt wirken, um in der Leistungsgesellschaft gut mithalten zu können.

 

Nachdem der Mensch generell danach strebt, auf seine Umwelt einzuwirken und sie aktiv zu gestalten, kann Langeweile als sehr quälend empfunden werden. Das Fehlen von Gestaltungsmöglichkeiten macht uns unruhig – ein Zustand, den es zu ändern gilt. Deshalb suchen wir uns mitunter verzweifelt Beschäftigung.⁹

 

Langeweile geht automatisch damit einher, dass wir auf uns selbst zurückgeworfen sind. Die innere reflexive Auseinandersetzung kann sehr unangenehm und schwierig sein, weswegen man – bewusst oder unbewusst – nach Zerstreuung sucht. Wie schwierig es ist, wenn die gewohnten Zerstreuungsmöglichkeiten (Hobbys, Restaurants, Lokale, Kino,…) plötzlich wegfallen, hat uns die Corona-Pandemie aufgezeigt. Dieses auf sich selbst Zurückgeworfensein hat durchaus Ablenkungsstrategien zur Folge, die nicht unbedingt immer gesund sind. So nahm etwa Befragungen zufolge der Alkoholgenuss während der Corona-Pandemie zu.¹⁰

 

Nicht zuletzt konfrontiert uns Langeweile mit dem Gefühl des Ausgeliefertseins. Weil wir generell viel Kontrolle und Einflussnahme gewohnt sind, fällt es nicht immer leicht, im vermeintlichen Nichtstun verharren zu müssen.¹¹

 

 

Wie wir uns durch Social Media nicht mehr langweilen

Bahnbrechende Erfindungen, die uns dabei geholfen haben, Langeweile zu vertreiben, hat es immer schon gegeben. Man denke etwa an den Buchdruck, das Radio oder Fernsehen. Internet (vor allem das ständig verfügbare) sowie Social Media haben das Ganze auf ein neues Level gehoben. Situationen, in denen wir sonst ausharren mussten (etwa auf den Bus wartend oder im Wartezimmer des Arztes), füllen wir nun mit Smartphone und Social Media. Was uns kurzweilig erscheinen mag, ist ein eher trügerisches Gefühl.

 

Die ständige Erreichbarkeit und Verfügbarkeit von Inhalten versetzt uns in Stress. Passives Konsumieren löst aktives Gestalten ab. Monotonie, Stillstand und die eigentlich gefürchtete Langeweile sind die Konsequenz. Paradox daran ist, dass der übermäßige Internetkonsum beziehungsweise Konsum von Social Media ähnliche Effekte auslösen kann wie chronische Langeweile: Unruhe, Aggression, ein Gefühl des Unvermögens bis hin zu Depressionen.

 

Die Möglichkeit, Leerlauf ständig zu füllen zu können, verhindert mitunter wichtige Erfahrung und nimmt uns die eine oder andere Möglichkeit. Gerade für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist Langeweile aber ein nicht unwichtiger Faktor. Unabhängig davon führt Langeweile in jedem Alter zu positiven Effekten (Selbstreflexion, Kreativität,...), die ausbleiben, wenn man Stillstand erst gar nicht zulässt.

 

 

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Welcher Zusammenhang besteht zwischen Langeweile und Alltagsstruktur?

Dass unsere Tage häufig durchstrukturiert sind, ist kein Geheimnis. Schon die Allerkleinsten haben oftmals einen gut gefüllten Terminkalender. Je mehr wir unseren Alltag strukturieren, desto weniger Zeit bleibt für Leerlauf und Auseinandersetzung mit Langeweile. Ob das wirklich gut ist, ist fraglich, denn immerhin verbaut man sich auf diese Weise Chancen und Möglichkeiten für Neues.

 

Selbstverständlich ist Struktur aber nicht unwichtig. Es gilt also, das passende Maß zwischen zu viel und zu wenig davon zu finden. Vor allem für Kinder ist das wesentlich, da diese ganz besonders auf zeitweisen Leerlauf angewiesen sind, um sich gut zu entwickeln. Ist der Tag aber von früh bis spät getaktet, bleibt kaum Zeit für Langeweile übrig. Dabei lässt sich diese so wunderbar mit Kreativität und freiem Spiel füllen – etwas, das für die Entwicklung besonders förderlich ist.

 

Die Tendenz, den Alltag von Kindern schon in frühen Jahren strikt durchzuplanen, darf durchaus kritisch betrachtet werden. Nicht immer ist von außen vorgegebene Unterhaltung sinnvoll. Ein Mittelmaß zwischen zu viel Struktur und chronischer Langeweile darf und muss gefunden werden. Vielleicht ist das sogar eine Herausforderung, die es anzunehmen gilt. Schließlich ist ein wenig Langeweile zwischendurch wichtig, um sich besser kennenzulernen und persönliche Interessen zu entdecken.

 

Dann gelingt es irgendwann auch ganz von selbst, Leerlauf gut zu füllen.

 

 

Kann permanente Langeweile zu Depressionen führen?

Eine gewisse Wechselwirkung zwischen psychischen Erkrankungen und Langeweile darf angenommen werden. Viele Erkrankungen der Psyche gehen mit Rückzug und Isolation einher. Das kann Langeweile durchaus begünstigen. Umgekehrt wiederum kann das stetige Gefühl von Leerlauf und Ereignislosigkeit seelische Symptome auf den Plan rufen.

 

Vorsicht ist in jedem Fall dort geboten, wo Leidensdruck entsteht und sich die Langeweile nicht zu verabschieden scheint. Das Gefühl von permanenter Leere und Sinnlosigkeit (existenzielle Langeweile) erhöht das Risiko von depressiven Verstimmungen beziehungsweise Depressionen. Wie auch bei anderen seelischen Erkrankungen ist es hier wichtig, Struktur zu schaffen, um aus der Reglosigkeit ausbrechen zu können. Das kann mit therapeutischer Unterstützung gelingen.

 

 

Was tun gegen Langeweile?

Viele Menschen fragen sich, wie sich Langeweile am besten bekämpfen lässt. Tatsächlich müsste die Frage eher lauten, ob man denn überhaupt etwas gegen Langeweile unternehmen sollte und wenn ja, wann? Die Antwort ist denkbar einfach: Dort, wo Langeweile beginnt Leidensdruck zu verursachen, wo sie unter Umständen schon körperliche oder seelische Symptome hervorruft, dort sollten wir ansetzen.

 

Zumeist befinden wir uns dann im Bereich der chronischen, der existenziellen Langeweile. Es gilt dann, sich anzuschauen, woher dieses Gefühl kommt, was damit verbunden ist und wie wir es aufbrechen können. Mit professioneller Unterstützung lassen sich Strategien entwickeln, um diese Langeweile produktiv zu füllen. Dazu ist eine gehörige Portion Selbstreflexion wichtig, eine Innenschau, um die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen.

 

Tritt Langeweile aber nur fallweise auf, ohne gesonderten Leidensdruck, dann ist es vielleicht ganz gut, sie nicht sofort zu verteufeln und bekämpfen zu wollen. Vielmehr sollte man sie ganzheitlich betrachten und sich auf ihre positiven Effekte besinnen. Manchmal geht es nämlich darum, kurzfristige Langeweile auszuhalten und produktiv für sich zu nutzen.

 

Schließlich ist es gerade Langeweile, die uns dazu bringt, uns mit uns selbst auseinander zu setzen, Aktivitäten zu forcieren und so Veränderung herbeizuführen. Insofern bietet Langeweile immer auch die Möglichkeit, manches klarer zu sehen und ebnet den Weg zu neuen Ufern.

 

 

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Langeweile hat auch positive Effekte

Welche positiven Seiten Langeweile haben kann, wenn wir lernen, sie zuzulassen, soll abschließend dargelegt werden.

 

Langeweile macht kreativ

Dass Langeweile kreativ macht, ist bekannt. Gut kann man das bei Kindern beobachten, die in kreativer Weise zur Verfügung stehendes Material für ihr Spiel zweckentfremden, wenn sie sich langweilen. Viele Künstler begeben sich extra in eine möglichst reizarme Umgebung, um sich kreativ zu entfalten. Gibt es Leerlauf, strotzen Ideen mitunter nur so vor Kreativität. Langeweile setzt in unserem Gehirn also kreative Prozesse in Gang. Zweifellos ein guter Grund, sie ein wenig auszuhalten und nicht sofort zu bekämpfen. Immerhin ist es spannend zu sehen, was sich aus Langeweile im Endeffekt entwickeln kann.

 

Langeweile verschafft uns Auszeiten

In unserer reizüberfluteten Welt, in der wir nahezu ständig erreichbar, präsent und einsatzfähig sein müssen, haben wir fast vergessen, wie das geht – produktive Langeweile. Dabei birgt gerade ein solches Innehalten die Möglichkeit, von Zeit zu Zeit etwas Luft zu schnappen. So lässt uns Langeweile im hektischen Alltag zur Ruhe kommen und verschafft uns jene Auszeiten, die wir uns selbst viel zu selten gönnen. Alleine deshalb macht es nicht unbedingt Sinn, Langeweile stets und sofort zu füllen. Immerhin ist sie eine willkommene Ruhepause, von der wir durchaus profitieren.

 

Langeweile hilft uns, unsere Gedanken zu ordnen

Langeweile hilft uns maßgeblich dabei, uns mit uns selbst und dem Leben zu beschäftigen. Genau diese Reflexion ist es, die im Alltag oftmals zu kurz kommt. Das Resultat? Unsere Gedanken kommen nicht zur Ruhe und ziehen ungeordnet ihre Bahnen. Gedankenkreisen und Grübeln, das ist vielen von uns wohlbekannt. Wir finden nachts keine Ruhe und schlafen schlecht. Langeweile ein Stück weit zuzulassen, hilft uns dabei, unsere Gedanken nicht zu bewerten, sondern vielmehr zu ordnen. Jeder, der regelmäßig meditiert, weiß um die heilsame Wirkung dieser Innenschau.

 

Langeweile macht uns experimentierfreudig

Langeweile macht uns nicht nur kreativ, sondern fördert auch unsere Experimentierfreude.  Sie beflügelt unseren Veränderungswillen, versetzt uns in Aktivität und lässt uns zu neuen Ufern aufbrechen. So ist Langeweile untrennbar auch mit Veränderung, Fortschritt und Innovation verbunden. Das beginnt im Kleinen mit der Entdeckung von neuen Interessen und Hobbys, erstreckt sich über Veränderungen im beruflichen und privaten Bereich und geht ebenso mit bahnbrechenden Erkenntnissen und Fortschritten einher. Denn wie heißt es so schön?

 

Langeweile ist stets mit Möglichkeiten und Chancen verbunden!

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Daniela Jarosz
Autor: Daniela Jarosz

Daniela Jarosz ist Sonder- und Heilpädagogin. Während des Studiums hat sie sich intensiv mit Inhalten aus Medizin und Psychologie auseinandergesetzt. Sie arbeitet seit vielen Jahren im psychosozialen Feld und fühlt sich außerdem in der freiberuflichen Tätigkeit als Autorin zuhause. Im redaktionellen Bereich hat sie sich auf die Fachrichtungen Medizin, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Work-Life-Balance sowie Kinder und Familie spezialisiert.

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