Dauerhafte Haarentfernung – die effektivsten Methoden im Vergleich
So glatt wie ein Babypopo. Haarlose Körperregionen sind in der heutigen Gesellschaft Teil des Schönheitsideals. Immer mehr Frauen entscheiden sich für eine dauerhafte Haarentfernung – der Trend beginnt bereits in der Pubertät. Schöne glatte Beine und oder eine haarlose Bikinizone sind gefragt und das tägliche Rasieren wird zunehmend als lästig und zeitaufwendig betrachtet. Welche Methoden zur dauerhaften Haarentfernung gibt es? Sollte eine dauerhafte Haarentfernung von Experten durchgeführt werden oder gibt es auch erfolgsversprechende Techniken für zu Hause? Alles rund um das Thema: dauerhafte Haarentfernung.
Haare – wo auch immer – sind uncool geworden
Dr. med. Nicola Otte, Leiterin der Lasermedizin am Dermatologikum Hamburg führt in ihrer Praxis die Haarentfernung mit dem Laser durch und bestätigt, dass die Altersgruppe, die sich für eine dauerhafte Haarentfernung interessiert immer jünger wird und schon mit Beginn der Pubertät eine dauerhafte Haarentfernung in Erwägung gezogen wird. Sie bestätigt dies im Folgenden: "Haare - wo auch immer - sind bei jungen Mädchen total uncool geworden. In unsere Praxis kommen Mädchen zwischen 14 und 16 Jahren, die schon ihren feinen Flaum auf der Oberlippe als störend empfinden."
An Platz 1 der dauerhaften Haarentfernung belegt bei Frauen im Alter von 16 bis 56 Jahren vor allem die Haarentfernung in der Bikinizone, gefolgt von der Haarentfernung der Unterschenkel. Auf Platz 3 folgt die Haarentfernung der Achselhöhlen. Im Übrigen gibt es keine Körperregion, welche nicht von Haaren befreit werden kann.
Worauf sollte bei einer Haarentfernung mittels Laserbehandlung geachtet werden?
Zunächst sollte die Haut nicht gebräunt sein, da es womöglich sonst – aufgrund des vermehrten Melanins in der Haut – zu Verbrennungen durch den Laser kommen kann. Während der gesamten Behandlungsdauer ist ein hoher Lichtschutzfaktor zu empfehlen und auch nach der Behandlung sollte das Sonnenbaden vier bis sechs Wochen gemieden werden. Bevor eine Laserbehandlung stattfinden kann, wird ein intensives Beratungsgespräch mit dem Kunden durchgeführt und eine fundierte Analyse von Haut und Haaren gemacht. Nicht nur die behandelnde Körperstelle, sondern auch die Beschaffenheit und Dichte der Haare spielen bei der Dauer sowie den Kosten der Laserbehandlung eine entscheidende Rolle, weshalb die Sitzungen und die Preise erheblich variieren. Die Anzahl der Sitzungen beträgt in der Regel sechs bis zehn Mal und sollte in vierwöchigen Abständen erfolgen. Der Grund dafür: Die Haare im Körper wachsen zyklisch in drei Phasen und die Haarfollikel befinden sich größtenteils in der sogenannten Ruhephase, das bedeutet das in der Haarwurzel kein neues Haar gebildet wird.
Wo kann eine Laserbehandlung durchgeführt werden?
Eine Laserbehandlung kann sowohl von Dermatologen als auch in einem Kosmetikstudio durchgeführt werden. Die Kosten bei Dermatologen sind verglichen mit einem Kosmetikstudio in der Regel höher, aber im Hinblick auf die Gesundheit des Kunden vorteilhafter, da Ärzte/Ärztinnen besser geschult sind, eine Analyse von Haut und Haar durchzuführen - und damit über das Wissen verfügen, welche Technik am besten zu Einem passt. Sitzungen im Kosmetikstudio können mit Nebenwirkungen wie Verbrennungen, Pigmentstörungen oder Entzündungen einher gehen.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Laserbehandlung?
Die Kosten einer Haarentfernung werden von der Krankenkasse in der Regel nicht erstattet, mit Ausnahme eines krankheitsbedingten Haarwuchs oder einer Vielzahl von eingewachsenen Haare, welche regelmäßig operativ entfernt werden müssen.
IPL (Intense Pulsed Light)
Eine weitere Methode zur Haarentfernung ist die IPL-Technik. Das IPL-Gerät ist zwar auch ein Laser, aber der Unterschied zu einem herkömmlichen Laser ist, dass das Licht innerhalb eines bestimmten Spektrums zwischen 650 bis 1200 Nanomenter variiert werden kann, während Alexandrit- und Diodenlaser in der immer gleichen Wellenlänge feuern. Die Leiterin der Lasermedizin am Dermatologikum Hamburg Dr. med. Otte ist der Meinung, dass die IPL-Methode ebenso effektiv ist wie alle anderen Technologien.
Wie funktioniert die IPL-Technik?
Das IPL-Gerät verfügt über eine Blitzlampe, welches Xenonlicht verströmt und von dem Melanin aufgenommen und in Wärme umgewandelt wird, sodass die Haarwurzel verödet wird. Der positive Effekt: Neue Haare können dann nicht mehr nachwachsen. Auch hier muss die Behandlung alle vier bis sechs Wochen sechs bis zehn Mal wiederholt werden, da die Blitzlampe nur die im Wachstum befindlichen Haare verödet. Die Haarentfernung eignet sich für alle Körperregionen und ist aufgrund der schmerzarme Methode (man empfindet nur einen schnellen, warmen Impuls) sowohl bei Frauen als auch bei Männern sehr beliebt. Die IPL-Technik kann in einem Kosmetikstudio oder von Dermatologen durchgeführt werden. Je nach Studio belaufen sich die Kosten bei einer einmaligen Behandlung beider Beine auf 200 Euro. Eine einmalige Behandlung ist für eine dauerhafte Haarentfernung leider nicht ausreichend. Die Gesamtsumme gelangt dann schnell in den vierstelligen Bereich.
Ist IPL auch für zu Hause geeignet?
Viele stellen sich die Frage, ob IPL auch zu Hause gemacht werden kann und ob der Effekt mit einem kleinen IPL-Gerät für Zuhause der gleiche ist. Eine deutlich preisgünstigere Alternative als unzählige Sitzungen im Kosmetikstudio oder beim Dermatologen ist das IPL-Gerät für zu Hause alle mal – die Preise befinden sich in einer Spanne zwischen 250 und 500 Euro, bei weitem günstiger als eine Vielzahl von Sitzungen. Klinischen Tests zufolge wird sogar bestätigt, dass diese Produkte zur dauerhaften Haarentfernung wirksam sind. Allerdings ist auch klar, dass diese Geräte zehnmal weniger stark als die Geräte bei einem Dermatologen sind, so die Leiterin der Lasermedizin am Dermatologikum Hamburg, aber trotz allem mittlerweile technisch auf einem sehr guten Stand und leicht zu handhaben. Während der Anwendung ist es wichtig, eine Schutzbrille zu tragen, um Schäden am Auge zu vermeiden – manchmal wird eine Schutzbrille zum IPL-Gerät für zu Hause nämlich nicht mitgeliefert.
Weitere Methoden zur Haarentfernung: Wachsstreifen, Sugering und Epilieren
Weitere weniger kostspielige Methoden zur Haarentfernung sind zum Beispiel das Entfernen der Haare mit Kalt- oder Wachsstreifen, der Klassiker der Haarentfernung. Nach dem Motto „Lass waxen statt wachsen“ bieten sogenannte Waxing-Studios eine professionelle Haarentfernung mit Wachs an. Diese Methode komme von Augenbrauen bis zu den Zehen zum Einsatz und verspreche folgende Vorteile: Seidig glatte Haut bis zu vier Wochen, Gründlichkeit, Verringerung der Haardichte und weniger starke Hautreizungen. Vor einem Termin im Waxing-Studio sollten die zu entfernenden Haare eine optimale Länge von 0,5 bis 1 cm aufweisen und auf den Bereich sollte 24 Stunden vor der Behandlung keine Creme aufgetragen sein. Nach der Behandlung sollte man Pflegeprodukte mit beruhigenden Inhaltsstoffen ohne Alkohol verwenden und 24 Stunden danach Sonneneinstrahlung, Sportaktivitäten sowie Saunabesuche meiden. Auch bequeme Kleidung ist von Vorteil, damit die Kleidung nicht an der gereizten Haut reibt.
Genau wie beim Waxing wird beim Sugaring, eine Zuckerpaste, auch als Halawa bekannt, auf den zu enthaarenden Körperbereich aufgetragen und anschließend ruckartig abgezogen. Im Vergleich zur Wachs-Methode ist das Sugaring eine sanftere Enthaarungsmethode, die besonders bei sehr empfindlichen Körperregionen wie Achselhöhlen, dem Intimbereich oder im Gesicht zu bevorzugen ist. Die Vorteile der Technik sind: weniger schmerzhaft, weniger starke Hautreizungen nach der Behandlung und geringeres Risiko einwachsender Haare.
Ein weiterer guter Kompromiss zur teuren Methoden der Haarentfernung ist das Epilieren. Epilation bezeichnet den Vorgang des Entfernen der Haare an der Haarwurzel mittels eines Geräts, welches mit einem Pinzettensystem ausgestattet ist: Die Haare werden gezupft und nicht rasiert. Der Effekt hält weitaus länger als bei einem Rasiervorgang: Bis zu zwei Wochen soll man von glatter Haut profitieren können. Der große Nachteil des Epilierens – so eindrucksvoll und ansehnlich es die Models, die für ein Epiliergerät der jeweiligen Marke Werbung machen, vormachen – ist der Schmerz beim Ausreißen der Haare. Um den Schmerz etwas zu minimieren, ist zu empfehlen die Haut vor dem Epilieren vorzubereiten: nach dem Duschen oder Baden ist die Haut weich, sodass die Haare sich leichter entfernen lassen. Auch ein zusätzliches Peeling, beispielsweise mit einem Handschuh, kann die überschüssigen Hautschuppen entfernen und die Haut optimal vorbereiten. Nach der Behandlung sollte die Haut gekühlt werden und Pflegeprodukte mit beruhigenden Inhaltsstoffen verwendet werden, um Hautirritationen und Rötungen zu vermeiden. Ratsam ist auch, abends zu epilieren, damit sich die Haut über die Nacht beruhigen kann.
Der Wunsch nach seidenglatter Haut
Seidenglatte Haut ohne störende Haare? Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Daher bleibt jedem selbst die Entscheidung überlassen, ob eine Laserbehandlung, eine IPL-Behandlung, sei es zu Hause oder zum Beispiel im Kosmetikstudio, mit Wachsstreifen oder dem Epilierer gegen die lästige Behaarung vorgenommen werden soll. Leider hält aber diese Haarentfernung nicht ewig, denn auch bei der Laser- sowie IPL Behandlung kann es vorkommen, dass sich Haarwurzeln wieder regenerieren und sich ein neues Haar entwickeln kann. Frau Dr. med. Otte stellt klar: "Eine Haarentfernungsmethode für 'immer-immer' gibt es nicht".
Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.