Die Delphintherapie: Unterstützende Maßnahme bei psychiatrischen, neurologischen Erkrankungen und Behinderungen
Zur Heilung oder Linderung von Symptomen bei psychiatrischen, psychisch/neurotischen und neurologischen Erkrankungen sowie seelischen und/oder geistigen Behinderungen kommen immer häufiger alternativmedizinische Behandlungsverfahren zum Einsatz.
Insbesondere die tiergeschützten Therapieverfahren, darunter die Delphintherapie, finden Verwendung. Welche positiven Auswirkungen hat die Delphintherapie? Welche Krankheiten können behandelt werden? Wem hilft eine Delphintherapie? Mehr zu dem Thema im folgenden Beitrag.
Tiergeschützte Therapieverfahren
Tiergeschützte Therapieverfahren gehören zu den alternativmedizinischen Behandlungsverfahren. Durch den Einsatz von Tieren, hier Therapietieren, kann der Erfolg einer Therapie beschleunigt oder gefestigt werden. Symptome bei psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen sowie Behinderungen können gelindert oder geheilt werden.
Anwendungsgebiete für den Einsatz tiergeschützter Therapieverfahren können unter anderem sein:
- Sprachstörungen und Sprachbarrieren
- Gehörlosigkeit
- Autismus
- Halbseitige Lähmung oder Muskelverspannung
- psychische Erkrankung
- mentale, seelische oder körperliche Behinderung
- Verhaltensauffälligkeiten
- Entwicklung fördern
- Traumatisierung
- Sucht
Tiere können eine Unterstützung beim Kontaktaufbau zwischen Therapeuten und Patient darstellen sowie dabei helfen, Anfangsängste zu überwinden. In zahlreichen Studien konnte gezeigt werden, dass Tiere eine stressreduzierende Wirkung auf den Menschen haben. In Untersuchungen konnten Forscher feststellen, dass sich der Blutdruck der Teilnehmer senkt, sobald ein Tier gestreichelt wird.
Sogar die bloße Anwesenheit eines Tieres hat bereits einen positiven Effekt: So kann beispielsweise das Kraulen des Fells eines Hundes von alltäglichen Sorgen ablenken, Gefühle von Behaglichkeit und Trost werden empfunden. Ein Tier ist ein ruhiger Pol und schafft eine entspannte Atmosphäre. Das Therapiepaar Mensch und Tier fungiert in der Therapie als Einheit. Zu den therapeutischen Elementen gehören unter anderem emotionale Nähe, Wärme und sowie die unbedingte Anerkennung durch das Tier. Bei der tiergeschützten Therapie gibt es Angebote mit Hunden, Katzen, Pferde, Lamas und Delphinen; man spricht von Therapietieren. Im folgenden Beitrag wird der Delphintherapie insbesondere Aufmerksamkeit geschenkt und näher erläutert.
Was ist die Delphintherapie
Die tiergeschützte Therapie mit Delphinen kann Krankheiten nicht heilen und ist auch keine Wundermedizin und trotz allem verspricht sie positive Effekte: durch die Arbeit mit Delphinen ist es behinderten Kindern und Erwachsenen möglich, schneller und intensiver lernen zu können. Das Maß an Aufmerksamkeit und die Aufnahmebereitschaft nehmen zu, die Konzentration wird gesteigert, die Fähigkeit zur Kontaktaufnahme verbessert sich und das Erwachen aus Isolation und Apathie wird möglich. Die tiergeschützte Therapie mit Delphinen hat einen positiven Einfluss auf zahlreiche Erkrankungen.
Auf der Homepage von dolphin-aid.de werden Erkrankungen aufgelistet, bei denen eine Delphintherapie Anwendung finden soll. Darüber hinaus stellt Dolphin aid Publikationen und Studien zur Wirksamkeit der tiergeschützten Intensivtherapie mit Delphinen zum Download bereit. Dolphin aid ist 1995 gegründet worden; unter dem Motto „Dolphin aid - Bewegt Leben. Berührt Herzen.“ hat sich die Organisation zum Ziel gemacht, behinderte Kinder und Erwachsene, „die schulmedizinisch aufgegeben waren“, Fortschritte in der Entwicklung zu ermöglichen und Familien zu beraten und zu unterstützen.
Weitere Ziele sind zudem auch:
- das Vorantreiben der Forschung
- Schaffung von Therapie und Forschungseinrichtungen
- Anerkennung der tiergeschützten Intensivtherapie mit Delphinen im deutschen Gesundheitswesen
Neben Dolphin-aid als Beispiel, existieren weltweit mehrere Zentren für die tiergeschützte Therapie, so beispielsweise Einrichtungen auf den Cayman Islands, den Niederländischen Antillen und in Florida. Je Behandlungsform und Zeitraum betragen die Kosten zwischen 5000 und 10.000 Euro und mehr, eine kostspielige Behandlungsform, dessen Wirksamkeit weiterhin als eher umstritten bzw. nicht zweifellos bestätigt gilt, weshalb keine Kostenübernahme für die tiergeschützte Therapie seitens der Krankenkassen erfolgt. Zwar liegen Studien vor, die die Wirkung einer Delphintherapie bescheinigen, allerdings nur unter bestimmten Umständen. Auch wird Kritik ausgeübt, dass Delphine, die wilde Raubtiere seien, für eine Therapie in Gefangenschaft, welche nicht artgerecht sein kann, gehalten werden. Delphine schwimmen täglich bis zu 100 Kilometer und tauchen bis 500 Meter tief, dies könne in keinem Schwimmbecken oder abgetrennten Meeresbereich gewährleistet werden.
Die Wirksamkeit wird bemängelt und der fehlende Tierschutz angeklagt. Die Erwartungen an die Delphintherapie sollten nicht zu hoch sein. Sie ist kein Wunderheilmittel und man solle als Elternteil nicht die Illusion hegen, dass beispielsweise die Lähmung des Kindes geheilt werden könne. Die Erfolge einer Delphintherapie sind nämlich unterschiedlich und können individuell ausfallen, sodass von keiner Verallgemeinerung im Hinblick eines Therapieerfolges gesprochen werden dürfe. Es ist möglich, dass eine Therapie zur Verbesserung verhilft, diese kann aber unter Umständen nur temporär und nicht von langer Dauer sein. Oft müssen Familien jahrelang sparen und auf eine Therapie warten, bis die benötigten Geldsummen aufgebracht werden können, weshalb eine gründliche Recherche vor einer in Erwägung ziehenden Therapie sinnvoll ist, um seriöse Einrichtungen mit Ärzten und Therapeuten von unseriösen Anbietern unterscheiden zu können.
Niemand schütze die Familien vor Enttäuschungen, wenn die kostspielige Behandlung nicht anschlägt. Von den Versprechen, die Delphintherapie sei eine „Wundertherapie“ solle abgesehen werden.
Die Verhaltensforscherin Carola Otterstedt pflegte in diesem Zusammenhang zum Thema Delphintherapie einst zu sagen: „Eine Therapie mit Tieren ist immer nur eine Unterstützung der Behandlung und niemals eine Heilmethode“. Auch hinge der Erfolg der Therapie von keiner speziellen Tierart ab.
So konnte in wissenschaftlichen Langzeitstudien die Wirksamkeit von Therapien mit Haus- und Nutztieren, Hunden, Schafen und sogar Insekten erwiesen werden.
Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.