Die Bandscheibenvorwölbung: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten
Viele Menschen leiden unter Rückenschmerzen. Oft ist eine Bandschiebenvorwölbung, auch Bandscheibenprotrusion gennant, Schuld daran. Sie tritt auf, wenn eine oder mehrere Bandscheiben zwischen den Wirbeln nach außen vorstehen. Dies kann zu Rückenschmerzen und anderen unangenehmen Symptomen führen. Um einen Bandscheibenvorfall zu vermeiden ist eine Therphie meist notwendig.
Ursachen:
Die Hauptursache für eine Bandscheibenvorwölbung ist der natürliche Alterungsprozess des Körpers. Im Laufe der Zeit verlieren die Bandscheiben an Elastizität und Flexibilität, wodurch sie anfälliger für Verletzungen werden. Darüber hinaus können auch andere Faktoren das Risiko einer Bandscheibenvorwölbung erhöhen, darunter:
1. Falsche Körperhaltung: Eine schlechte Körperhaltung, insbesondere beim Sitzen oder Heben schwerer Gegenstände, kann den Druck auf die Bandscheiben erhöhen und zu Vorwölbungen führen.
2. Wiederholte Belastungen der Wirbelsäule: Berufe oder Aktivitäten, die eine wiederholte Belastung der Wirbelsäule erfordern, wie schweres Heben, Biegen und Verdrehen, können das Risiko einer Bandscheibenvorwölbung erhöhen.
3. Übergewicht: Übergewicht belastet die Wirbelsäule zusätzlich und erhöht somit das Risiko von Bandscheibenvorwölbungen.
4. Genetische Veranlagung: Es gibt Hinweise darauf, dass genetische Faktoren eine Rolle bei der Entwicklung von Bandscheibenvorwölbungen spielen können.
Symptome:
Die Symptome einer Bandscheibenvorwölbung können je nach Lage und Ausmaß der Vorwölbung variieren. Typische Anzeichen einer Bandscheibenvorwölbung sind:
Rückenschmerzen: Dies ist das häufigste Symptom. Die Schmerzen können lokalisiert sein oder sich entlang der Wirbelsäule ausbreiten. Sie können akut oder chronisch sein und sich mit bestimmten Bewegungen oder Aktivitäten verschlimmern.
Ausstrahlende Schmerzen: Die Vorwölbung kann auf umliegende Nerven drücken und Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Kribbeln in den Armen, Beinen oder im Gesäß verursachen.
Muskelschwäche: Wenn die Vorwölbung auf Nerven drückt, können Muskeln, die von diesen Nerven versorgt werden, geschwächt werden, was zu einer Beeinträchtigung der Kraft und Koordination führen kann.
Eingeschränkte Beweglichkeit: Eine Bandscheibenvorwölbung kann die Beweglichkeit der Wirbelsäule beeinträchtigen, insbesondere wenn sie in der Hals- oder Lendenwirbelsäule auftritt.
Neurologische Störungen: Bei einer Bandscheibenvorwölbung kann es zu neurologischen Störungen kommen, insbesondere wenn die Vorwölbung auf die umliegenden Nerven drückt. Die Schwere und Art der neurologischen Symptome hängen von der Lage der Vorwölbung und den betroffenen Nervenwurzeln ab. Hier sind einige mögliche neurologische Störungen, die mit einer Bandscheibenvorwölbung in Verbindung stehen können:
Radikulopathie: Eine Bandscheibenvorwölbung, die auf eine Nervenwurzel im Bereich der Wirbelsäule drückt, kann zu einer Radikulopathie führen. Dabei handelt es sich um Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Kribbeln, die entlang des betroffenen Nervs in den Armen oder Beinen ausstrahlen können. Die Symptome können in den entsprechenden Extremitäten auftreten, zum Beispiel in einem Arm oder einem Bein.
Ischialgie: Eine Bandscheibenvorwölbung in der Lendenwirbelsäule kann den Ischiasnerv beeinträchtigen. Dies kann zu Ischiasschmerzen führen, die sich vom unteren Rücken über das Gesäß bis zum Bein erstrecken. Ischiasschmerzen können sehr stark sein und mit Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Muskelschwäche im Bein einhergehen.
Myelopathie: In einigen Fällen kann eine Bandscheibenvorwölbung auf das Rückenmark drücken und eine Myelopathie verursachen. Dabei handelt es sich um eine Störung des Rückenmarks, die Symptome wie Gangstörungen, verminderte Koordination, Muskelsteifheit, Schwäche in den Beinen und Probleme mit der Feinmotorik verursachen kann. Eine Myelopathie ist eine ernsthaftere neurologische Störung, die sofortige medizinische Aufmerksamkeit erfordert.
Nervenwurzelkompression: Eine Bandscheibenvorwölbung kann auch dazu führen, dass die Nervenwurzeln in der Wirbelsäule zusammengedrückt werden. Dies kann verschiedene neurologische Symptome verursachen, je nachdem, welche Nervenwurzeln betroffen sind. Dazu gehören Schmerzen, Muskelschwäche, verminderte Reflexe und sensorische Veränderungen im betroffenen Bereich.
Diagnose:
Um eine Bandscheibenvorwölbung zu diagnostizieren, wird ein Arzt eine gründliche Untersuchung durchführen und die Krankengeschichte des Patienten erfragen. Zur Bestätigung der Diagnose können folgende Untersuchungen durchgeführt werden:
Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen können helfen, Veränderungen der Wirbelsäule wie Verschleißerscheinungen oder Verengungen des Bandscheibenraums zu erkennen. Für eine detailliertere Darstellung können Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) eingesetzt werden, um die genaue Position und das Ausmaß der Vorwölbung zu bestimmen.
Neurologische Untersuchung: Eine neurologische Untersuchung kann dazu dienen, die Funktion der Nerven zu überprüfen und festzustellen, ob eine Kompression vorliegt.
Behandlung:
Die Behandlung einer Bandscheibenvorwölbung richtet sich nach dem Schweregrad der Symptome. In den meisten Fällen können konservative Maßnahmen zur Linderung der Beschwerden beitragen. Dazu gehören:
1. Ruhe und Schonung: Eine vorübergehende Schonung kann helfen, den Druck auf die Bandscheiben zu verringern und die Heilung zu unterstützen.
2. Schmerzmedikation: Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
3. Physiotherapie: Ein Physiotherapeut kann spezielle Übungen und Techniken anbieten, um die Rückenmuskulatur zu stärken, die Flexibilität zu verbessern und die richtige Körperhaltung zu fördern.
4. Wärme- und Kältetherapie: Die Anwendung von Wärme- oder Kältepackungen kann zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen beitragen.
5. Muskelrelaxantien: In einigen Fällen kann auch eine kurzfristige Verordnung von Muskelrelaxantien helfen.
Muskelrelaxantien sind Medikamente, die zur Entspannung der Muskulatur eingesetzt werden. Bei einer Bandscheibenvorwölbung können Muskelrelaxantien als Teil der Behandlung eingesetzt werden, um Muskelverspannungen und -krämpfe zu lindern, die häufig mit dieser Erkrankung einhergehen.
Muskelverspannungen können auftreten, wenn die Bandscheibenvorwölbung auf die umliegenden Nerven drückt und Schmerzen verursacht. Die Reaktion des Körpers darauf kann eine übermäßige Anspannung der Muskeln sein, um die Wirbelsäule zu stabilisieren und den Druck auf die betroffenen Bereiche zu verringern. Dies kann zu schmerzhaften Verspannungen führen, die wiederum die Schmerzen verstärken können.
6. Cortison-Unterspritzung:
Cortison ist ein entzündungshemmendes Medikament, das häufig zur Linderung von Entzündungen und Schmerzen eingesetzt wird. Bei einer Bandscheibenvorwölbung kann eine Cortison-Unterspritzung dazu beitragen, die Entzündung um die betroffene Bandscheibe zu reduzieren und somit die Schmerzen zu lindern.
In der Regel wird die Injektion unter Bildgebung (z. B. unter Verwendung von Röntgen, Ultraschall oder CT) durchgeführt, um die genaue Position der Vorwölbung zu lokalisieren und die richtige Platzierung der Nadel sicherzustellen.
Der Eingriff wird ambulant durchgeführt und erfordert nur eine örtliche Betäubung. Der Arzt führt eine Nadel in den betroffenen Bereich ein und injiziert das Cortison-Medikament in die Nähe der Bandscheibe oder des betroffenen Nervs. Das Cortison wirkt entzündungshemmend und kann Schmerzen lindern, indem es die Schwellung reduziert und den Druck auf die Nervenwurzeln verringert.
Es ist wichtig zu beachten, dass eine Cortison-Unterspritzung bei Bandscheibenvorwölbung in der Regel eine vorübergehende Linderung der Symptome bietet und nicht die eigentliche Ursache der Vorwölbung behebt. Die Wirkungsdauer variiert von Person zu Person, aber in einigen Fällen kann die Schmerzlinderung mehrere Wochen oder Monate anhalten.
Es ist auch zu beachten, dass eine Cortison-Unterspritzung mögliche Nebenwirkungen mit sich bringen kann. Dazu gehören lokale Reaktionen wie Schmerzen an der Injektionsstelle, Rötung oder Schwellung. In seltenen Fällen können systemische Nebenwirkungen auftreten, darunter Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, erhöhter Blutzucker oder Magen-Darm-Beschwerden. Daher ist es wichtig, die Risiken und Vorteile der Behandlung mit einem Arzt zu besprechen.
Eine Cortison-Unterspritzung sollte in der Regel als Teil eines umfassenden Behandlungsplans für Bandscheibenvorwölbung betrachtet werden. Es kann mit anderen konservativen Maßnahmen wie Physiotherapie, Schmerzmedikation, Ruhe und gezielten Übungen kombiniert werden, um die bestmögliche Linderung der Symptome zu erreichen.
In einigen Fällen, in denen konservative Behandlungen keine ausreichende Linderung bieten oder die Symptome schwerwiegend sind, kann eine Operation erforderlich sein. Die beiden gängigsten chirurgischen Verfahren zur Behandlung einer Bandscheibenvorwölbung sind:
Mikrochirurgische Dekompression: Bei diesem minimalinvasiven Eingriff entfernt der Chirurg den Druck auf die Nervenwurzel, indem er das überstehende Bandscheibengewebe entfernt.
Bandscheibenoperation: In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die betroffene Bandscheibe zu entfernen und durch eine Prothese oder eine Fusion der umliegenden Wirbel zu ersetzen.
Vorstufe eines Bandscheibenvorfall?
Ja, eine Bandscheibenvorwölbung kann als Vorstufe zu einem Bandscheibenvorfall angesehen werden. Bei einer Bandscheibenvorwölbung tritt die Bandscheibe zwischen den Wirbeln nach außen vor, jedoch bricht der innere Kern der Bandscheibe noch nicht durch den äußeren Ring. Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der innere Kern der Bandscheibe durch den äußeren Ring bricht und auf die umliegenden Nervenwurzeln oder das Rückenmark drückt.
Eine Bandscheibenvorwölbung kann sich im Laufe der Zeit verschlimmern und zu einem Bandscheibenvorfall führen, wenn der Druck auf die Bandscheibe zunimmt oder der äußere Ring weiter geschwächt wird. Dies kann durch verschiedene Faktoren wie altersbedingten Verschleiß, wiederholte Belastungen der Wirbelsäule, Verletzungen oder andere Risikofaktoren begünstigt werden.
Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass nicht jede Bandscheibenvorwölbung zwangsläufig zu einem Bandscheibenvorfall führt. Viele Menschen haben Bandscheibenvorwölbungen, die keine Symptome verursachen oder sich im Laufe der Zeit von selbst zurückbilden können. Die Entwicklung eines Bandscheibenvorfalls ist individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Fazit:
Eine Bandscheibenvorwölbung kann erhebliche Beschwerden verursachen, aber mit der richtigen Diagnose und Behandlung können die meisten Patienten eine gute Lebensqualität wiedererlangen. Es ist wichtig, auf eine gesunde Körperhaltung zu achten, regelmäßige Bewegung einzubeziehen und gezielte Kräftigungsübungen für den Rücken durchzuführen, um das Risiko einer Bandscheibenvorwölbung zu verringern. Bei anhaltenden Rückenschmerzen oder Verdacht auf eine Bandscheibenvorwölbung sollte jedoch immer ein Arzt aufgesucht werden, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlungsoptionen zu erhalten.
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