Die Grippesaison 2018/19 steht vor der Tür - Alles über den aktuellen Impfstoff
Die Grippesaison steht vor der Tür: Von November bis April steigen jedes Jahr die Erkrankungszahlen an. Die letzte Grippesaison war besonders heftig: Laut Robert Koch-Institut wurden 2017/18 mehr als 334.000 Influenza Diagnosen registriert. Erfahren Sie hier, welche Erreger für dieses Jahr erwartet werden und wie Sie sich vor der Grippe schützen können.
Wann beginnt die Grippesaison?
Plötzlich setzt hohes Fieber ein, man fühlt sich elend und liegt für mindestens eine Woche flach: Die Grippe hat zugeschlagen! Ende Oktober bis Anfang November steigen die Krankheitszahlen langsam an. Das Maximum wird meist im Februar erreicht. Damit ist Mitte Oktober bis Mitte November die beste Zeit, um sich gegen Grippe impfen zu lassen. Eine Grippe ist eine ernst zu nehmende Infektion, nicht zu verwechseln mit einer Erkältung.
Ursache für die Grippe: Die Influenza-Viren
Ursache für eine Grippe (Influenza) sind Influenza-Viren (Orthomyxoviren). Man unterscheidet die Typen A, B und C. Für den Grippe-Infekt beim Menschen sind vor allem die Typen A und B verantwortlich. Sie werden direkt von Mensch zu Mensch übertragen. In kleinsten Tröpfchen im Atem gelangen die Erreger beim Sprechen, Husten oder Niesen in die Umwelt. Kommen die Schleimhäute mit den Viren in Kontakt, kann man sich anstecken (Tröpfcheninfektion). Auch, wenn die Viren an Gegenstände gelangen können sie einige Zeit überleben. Wer die Gegenstände anfasst und sich anschließend etwa ins Gesicht fasst, riskiert eine Infektion (Schmierinfektion).
Große Menschenmenge und Gegenstände, die häufig durch viele Hände gehen sind daher Risikofaktoren für eine Grippe. Auf Türklinken, Tastaturen, Smartphone Bildschirme und Haltestangen tummeln sich häufig viele Keime. Bis zu vier Tage nach dem Kontakt zum Erreger treten die ersten Symptome auf. Doch bereits während dieser sogenannten Inkubationsphase ist der Patient für andere ansteckend und die Viren können sich verbreiten.
Die Symptome kommen plötzlich
Im Gegensatz zu einer Erkältung setzt eine Grippe sehr plötzlich mit starken Symptomen ein. Dazu gehören vor allem:
- starkes Fieber über 38,5 Grad Celsius
- Kopfschmerzen
- Schnupfen (Rhinitis)
- Reizhusten
- Gliederschmerzen
- Muskelschmerzen
- Übelkeit (manchmal mit Erbrechen)
- Appetitlosigkeit
- Abgeschlagenheit
- starkes Krankheitsgefühl
Wer an einer echten Grippe leidet, fühlt sich schnell sehr krank. Zuerst setzt sehr plötzlich hohes Fieber ein und zwingt den Betroffenen ins Bett. Dazu können eine laufende Nase, Husten, Muskelschmerzen und Appetitlosigkeit auftreten. Das ausgeprägte Krankheitsgefühl hält bis zu drei Wochen lang an.
Zum Vergleich: Bei einer Erkältung (verwirrenderweise grippaler Infekt genannt) stellen sich die Beschwerden schleichend ein und verschwinden meist ohne Behandlung nach sieben bis zehn Tagen wieder.
Behandlung einer Grippe
Wer eine Grippe bei sich vermutet sollte umgehend den Hausarzt aufsuchen. Im Gegensatz zu einer einfachen Erkältung können schwere Komplikationen auftreten. Der Arzt wird einen Abstrich nehmen, um der Ursache für die Beschwerden auf den Grund zu gehen. Mit Schmerztabletten und fiebersenkenden Mitteln werden die Symptome bekämpft. In manchen Fällen können Virostatika eingesetzt werden, um einen komplizierten Verlauf zu vermeiden. Zusätzlich gilt: Bettruhe halten und viel trinken. Durch das hohe Fieber braucht der Körper mehr Flüssigkeit als gewöhnlich. Vor allem Wasser und ungesüßte Tees sind gut geeignet.
Gegen starke Halsschmerzen kann Kamillentee entzündungshemmend wirken. Gegen gereizte Schleimhäute helfen Inhalationen mit Wasserdampf. Dazu einfach Wasser in einem großen Topf kochen und den Kopf mit einem Handtuch bedecken und drüber halten. Die Verstopfung in der Nase löst sich langsam und der gereizte Hals beruhigt sich.
Jede körperliche Anstrengung ist bei einer Grippe zu vermeiden. Es drohen ernsthafte Komplikationen.
Grippeimpfung für Risikogruppen empfohlen
Die Impfung gegen Influenza ist für jeden erhältlich. Das Robert Koch-Institut empfiehlt die jährliche Grippeimpfung für alle Risikogrippen. Dazu gehören
- Personen über 65 Jahren
- Kinder bis zum 24 Lebensmonat
- Schwangeren
- Personen mit chronischer Herz oder Lungenerkrankung
- Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (zum Beispiel einer HIVInfektion)
- Menschen mit einer Grunderkrankung (z.B. Diabetes mellitus, Multiple Sklerose, Erkrankung der Atemwege oder des Nervensystems)
- Personen, die in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen arbeiten
Die Grippeimpfung erfolgt einmal im Jahr. Eine dauerhafte Immunisierung ist leider nicht möglich. Die Viren verändern sich sehr schnell, sodass der Wirkstoff rasch veraltet und unwirksam ist. Aufgrund der Analyse der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts wird für jede Saison ein neuer Impfstoff zusammengesetzt.
Saison 2017/18: tetra-valenter Impfstoff verfügbar
Für die Grippe-Saison 2018/19 ist ein tetra-valenter Impfstoff verfügbar. Das bedeutet, die Impfung wirkt gegen vier verschiedene Virenstämme, die wahrscheinlich in diesem Jahr kursieren werden. Eine Sicherheit gibt es nicht.
Lieferengpässe mit dem Wirkstoff sind laut der Deutschen Apothekerzeitung in diesem Jahr nicht zu erwarten.
Der Grippe vorbeugen
Neben der Grippeimpfung ist vor allem eine gute Hygiene das beste Mittel um eine Ansteckung zu vermeiden. In der Grippesaison sollten Sie sich regelmäßig die Hände waschen, vor allem nach dem nach Hause kommen. Dabei warmes Wasser und Seife verwenden, um die Keime von der Hautoberfläche zu spülen. Wer zusätzlich ab und zu ein Desinfektionsmittel verwendet, tötet bis zu 99 Prozent der Krankheitserreger ab.
Um andere Menschen vor den Erregern zu schützen sollten Sie sich beim Niesen nicht die Hand, sondern besser ein Taschentuch vor die Nase halten. Dadurch gelangen die Erreger nicht auf die Handfläche und werden weniger weiter verbreitet. Benutzte Taschentücher gehören sofort in den Müll – die Viren können auch außerhalb des Körpers einige Stunden überleben und andere Menschen infizieren.
Komplikationen: Grippe öffnet Bakterien die Tür
Bei einer Grippe ist der Körper geschwächt und angreifbar. Die Schleimhäute können sich nicht gegen andere Krankheitserreger wehren. Das kann zu einem zusätzlichen bakteriellen Infekt führen – einer sogenannten Sekundärinfektion. Diese kann zu Lungenentzündung, einer Hirnhautentzündung oder einem Nasen-Nebenhöhleninfekt führen. Dann ist eine zusätzliche Behandlung mit Antibiotika notwendig.
Bei manchen Fällen mit Komplikationen ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig, um den Krankheitsverlauf zu überwachen. Vor allem bei kleinen Kindern und älteren Menschen ist das ratsam. Eine Grippe kann sogar tödlich enden, die Beschwerden sind also nicht zu unterschätzen.
Grippe bei Kindern
Bei Kindern ist eine Grippe nicht immer leicht zu erkennen, die Symptome ähneln häufig einer Erkältung. Wenn das Kind mehrere Tage lang hohes Fieber hat und einen abgeschlagenen und abwesenden Eindruck macht heißt es: Ab zum Kinderarzt! Lieber einmal zu oft zum Arzt gehen, als einmal zu wenig.
Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.