Die Kraft der Biene: Propolis gegen Viren, Bakterien und Pilze
Dass Bienen nützliche und fleißige kleine Tierchen sind, ist wohl unbestritten. Doch neben leckerem Honig liefern sie noch weitere Stoffe, die zwar nicht so gut schmecken, aber einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben. Unter anderem bei Halsschmerzen, Infektionen, Entzündungen oder bei der Zahnpflege angewendet, unterstützt Propolis natürlich den Heilungsprozess und bekämpft Bakterien, Viren und Pilze.
Inhaltsverzeichnis:
- Bienen erzeugen harzige Propolis
- Propolis als Allzweckwaffe gegen Bakterien, Vieren und Pilze
- Propolis gegen Zahnleiden
- Hilfe bei überempfindlichen Zähnen
- Propolis gegen Krebs?
Propolis ist die Bezeichnung für das Harz, das Bienen in ihrem Stock verwenden, um ihn nach außen hin abzudichten. So können die benötigten 35 Grad Celsius im Bienenstock aufrechterhalten werden. Doch neben ihrer dichtenden Wirkung machen sich die Bienen auch die antibakterielle, antivirale und antimykotische Wirkung der Propolis zu Nutze. Die Propolis schirmt das Zuhause der Bienen gegen Keime ab.
Das Wort „Pro polis“ bedeutet im Griechischen „vor der Stadt“ und symbolisiert den Abwehrmechanismus des Harzes.
Bienen erzeugen harzige Propolis
Die Arbeiterbienen ziehen nicht nur los, um Nahrung für das Volk zu sammeln, ein Teil macht sich auf die Suche nach dem harzigen Sekret von Laubbäumen. Es befindet sich häufig an den Knospen. Die Biene transportiert die kleinen Brocken zum Stock und bearbeitet diese mit ihrem Speichel zu dem wertvollen Kittharz. Es besteht nun zur Hälfte aus Harz, zu 30 Prozent aus Wachs, zu 10 Prozent aus ätherischen Ölen und enthält Spuren von Blütenpollen, organischen Stoffen (darunter Flavonoide) und Mineralstoffen.
Der wichtigste Bestandteil aus medizinischer Sicht sind die Flavonoide. Vor allem diese organischen Blütenfarbstoffe spielen bei der antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung der Propolis eine wichtige Rolle.
Propolis als Allzweckwaffe gegen Bakterien, Viren und Pilze
Die Flavonoide in der Propolis lähmt das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen im menschlichen Organismus. Nach der Abwehr der Eindringlinge unterstützt das Bienenharz die heilenden Prozesse und die Regeneration des geschädigten Gewebes. Außerdem wirkt Propolis betäubend und somit schmerzstillend.
Alle diese Eigenschaften kann sich der Mensch auf verschiedene Arten zu Nutze machen. Ein Anwendungsgebiet der Propolis ist die Zahnpflege und Mundhygiene. Als Bestandteil der täglichen Mundhygiene, etwa als Inhaltsstoff der Zahnpasta, der Mundspülung oder als Lutschpastillen, kann das Kittharz durch seine antibakterielle Wirkung Zahnfleischentzündungen effektiv vorbeugen.
Propolis gegen Zahnleiden
Doch nicht nur prophylaktisch, sondern auch zur Therapie kann der natürliche Stoff herangezogen werden. Propolis kann gegen Perikoronitis (Entzündung um den Zahn), Gingivitis (Zahnfleischentzündung), Parodontitis (Zahnbettentzündung), Herpes und Pilzinfektionen in der Mundhöhle helfen. Auch nach operativen Eingriffen im Mundraum, wie etwa das Entfernen der Weisheitszähne, kann die Propolis eingesetzt werden um die Heilung zu beschleunigen.
Auch wer ein Herpesbläßchen auf der Lippe aufkommen spürt kann zu dem natürlichen Harz greifen. Rechtzeitig angewendet kann es die Größe und Dauer des Herpes-Ausbruchs positiv beeinträchtigen. Eine Propolis-Creme oder-Tinktur kann auf die betroffene Stelle getupft werden.
Hilfe bei überempfindlichen Zähnen
Viele Leute leiden unter überempfindlichen Zähnen: heiß und kalt werden extrem wahrgenommen und beim Essen und Trinken entstehen Schmerzen. Auch hiergegen kann die Propolis der Biene helfen. Eine Studie hat belegt, dass ein 10 bis 30 prozentiges Propolis-Gel diese Hypersensibilität vermindert, die Zahnpermeabilität wird gesenkt.
Bei akuten Zahnschmerzen führt kein Weg am Zahnarztbesuch vorbei, doch ein Propolis-Gel kann erste Abhilfe verschaffen. Durch die betäubende Wirkung wird der Schmerz auf natürliche Weise gelindert. Trotzdem sollten Zahnprobleme, egal welcher Art, von einem Fachmann angesehen werden.
Bienenharz gegen Entzündungen und Infektionen
Die antibakterielle Wirkung der Propolis kann nicht nur im Mund- und Rachenraum genutzt werden. Als Kapsel oder verdünnte Tinktur eingenommen, können die wertvollen Inhaltsstoffe auch die inneren Organe erreichen. So können ein paar Tropfen der Tinktur gegen Entzündungen im Körper oder Infektionen helfen.
Doch nicht nur eingenommen entfaltet das Kittharz seine Wirkung, auch äußerlich kann es gegen etliche Beschwerden verwendet werden. Als Creme gegen Akne, als Salbe gegen offene oder empfindliche Hautstellen und als Tinktur gegen Warzen oder Ekzeme. Ein paar Tropfen Propolis-Tinktur in einem Fußbad kann die Heilung von Fuß- oder Nagelpilz auf natürliche Weise beschleunigen.
Nebenwirkungen und Allergie
Da es sich bei der Propolis um einen absolut natürlichen Stoff handelt, treten keine Nebenwirkungen auf. Auch wer gegen Bienenstiche allergisch ist braucht sich nicht zu fürchten: Die Propolis ist frei von den Allergenen des Bienengifts, das zu der gefährlichen Reaktion führen kann. Um sicher zu gehen, sollten Allergiker trotzdem vor einer ersten Anwendung Rücksprache mit einem Arzt halten.
Lediglich wer zu häufig mit dem Harz in Kontakt kommt riskiert die Entstehung einer Allergie. Davon sind meist nur Imker betroffen. Dennoch sollte vor der ersten Anwendung eine kleine Menge mit dem Propolis-Wirkstoff auf dem Unterarm aufgetragen werden. Kommt es in den nächsten zwei Tagen nicht zu einer Hautreaktion, besteht keine Allergie gegen den Stoff.
Propolis gegen Krebs?
Sogar in der Krebsforschung gibt es Forschungsansätze, die sich mit dem Kittharz der Bienenstöcke auseinander setzen. Neben der Wirkung gegen Bakterien, Viren und Pilze soll Propolis auch das Wachstum von Tumoren hemmen. Einen negativen Effekt auf die gesunden Körperzellen soll es bei der Anwendung mit Propolis nicht gegeben haben.
Da die Zusammensetzung des Bienenharzes je nach verfügbaren Baumarten, Jahreszeit und Bienenstock variiert, konnten bisher keine Medikamente auf Propolis-Grundlage zugelassen werden. Das Gesetz fordert konstante Inhalte. Bis es zu einem Einsatz von Propolis gegen Krebs kommt, müssen also noch ein paar Jahre ins Land gehen. Als Kosmetika und Naturheilmittel kann es dennoch angewandt werden.
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Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.