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Die Top-Bakterienfallen im Alltag

Kommentar schreiben Aktualisiert am 09. Oktober 2015

Bösartige Keime scheinen überall zu lauern. Im Alltag gibt es besonders Orte und Stellen sowie Dinge, die man nicht berücksichtigt, obwohl diese ganz offensichtlich Bakterienfallen sind. Alles über die Schmutzverstecke, die sie in Zukunft nicht mehr außer Acht lassen werden.

Wo verstecken sich die Keime?

Obwohl sie weder zu sehen, noch zu hören sind, sind sie überall. Die Rede ist von Bakterien. Mehr als 30.000 Bakterienarten begegnen uns alltäglich – ob auf dem Weg zur Arbeit, wenn wir uns in öffentlichen Verkehrsmitteln aufhalten, mit dem Aufzug fahren oder Türklinken gebrauchen, beim Tippen auf die Tastatur, beim Abheben eines Telefonhörers oder das Benutzen öffentlicher Toiletten. Bei einer Mehrzahl der Bakterien ist bislang noch nicht bekannt, welche Auswirkungen diese auf den Menschen haben. Sie könnten sowohl eine positive Wirksamkeit als auch eine negative besitzen oder sogar gar keinen Einfluss auf den Menschen haben. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Händehygiene wichtig – sorgfältiges Händewaschen beugt Infektionen vor.

Besonders im Haushalt können Bakterien überleben. Wo Sie unwissend mit Bakterien in Berührung kommen können, können Sie im Folgenden in Erfahrung bringen.

Bakterienfalle Küche

Die Küche gehört zu den größten Bakterienbiotopen im Haus. Durchschnittlich verweilen 10 Millionen Keime auf einem Quadratzentimeter. Besonders Schwämme, Putzlappen und Handtücher sind keimbelastet und sollten alle zwei Tage ausgetauscht und bei einer Temperatur von 60 bis 90 Grad Celsius gewaschen werden. Denn so sauber Ihre Küche auch ausschauen mag, der Schein trügt, wenn Sie die Küche mit einem Küchenschwamm, der schon mehrere Tage alt ist, reinigen. Untersuchungen haben ergeben, dass in einem Gramm eines Spüllschwamms 300 Millionen Keime festgestellt wurden. Eine Brutstätte für Keime ist auch der Kühlschrank – hier lauern 11,4 Millionen Keime pro Quadratzentimeter - und besonders der Griff des Kühlschranks ist keimbelastet, welcher bestmöglich täglich mit einem Reinigungstuch abgewischt werden sollte. Das Kühlschrankinnere sollte nach Möglichkeit einmal im Monat mit warmen Spülwasser ausgewischt werden.

Auch die Dunstabzugshaube kann ein Nest für Pilze und Bakterien darstellen, weshalb Fett- und Kohlefilter regelmäßig ausgetauscht werden sollten, damit die Keime nicht durch den Luftstrom durch die gesamte Küche verteilt werden. Auch die Spüle sollte mindestens zweimal in der Woche mit Desinfektionsmittel gereinigt werden, denn in dem Spülbecken landet in der Regel so ziemlich alles, unter anderem Essensreste, Dreck, Bakterien von Dingen, die der Nutzer abwäscht. Die Kaffeemaschine ist ebenfalls ein Gegenstand in der Küche, der eine Keimbelastung darstellen kann: Im Wassertank tummeln sich jede Menge Schimmelpilze, die mit einem Papiertuch abgetragen werden sollten. Auch wird empfohlen einmal pro Woche die Kaffeemaschine mit Essig zu reinigen.

Beim Zubereiten von Lebensmitteln sollte auch auf die sorgfältige Hygiene von Schneidbrettern und Messern geachtet werden, da diese eine weitere enorme Keimquelle darstellen und sich darüber die Keime auf die Lebensmittel übertragen und über die Nahrung in den menschlichen Organismus gelangen. Die Küchenutensilien sollten sofort nach dem Kontakt mit Fleisch, Fisch oder rohen Eiern mit heißem Wasser abgewaschen werden

Bakterienfalle Badezimmer

Bereits am frühen Morgen beim Vorgang des Zähneputzens ist der Kontakt mit Bakterien gegeben. Wissenschaftler haben nachweisen können, dass sich in Zahnbürstenbecher sowie Zahnbürste Streptokokken und Kolibakterien befinden. Der Zahnbürstenhalter sollte zweimal die Woche in der Spülmaschine gereinigt werden. Auch sollte die Zahnbürste regelmäßig gewechselt werden: die meisten Zahnärzte sind der Meinung, dass eine Zahnbürste alle drei Monate ausgetauscht werden sollte, da Studien gezeigt haben, nach drei Monaten – bei normalem Gebrauch – die Borstenflexibilität nachlässt und der Plaque von den Zähnen schwerer zu entfernen ist. Darüber hinaus sollten nach einer Erkältung, einem grippalen Infekt, einer Mundentzündung oder einer Halsentzündung sofort die Zahnbürste ersetzt werden, da sich die Keime in den Borsten sammeln und zu einem erneuten Ausbruch der gleichen Erkrankung führen können.

Bakterienfalle Waschmaschine

Ein kuscheliges Nest für Bakterien bietet auch die Waschmaschine. Bei Waschtemperaturen unter 40 Grad Celsius sind nämlich ideale Bedingungen gegeben, dass sich die Bakterien vermehren. Um Krankheitserreger unschädlich zu machen, die unter anderem Hautinfektion oder Lungenentzündung verursachen können, sollten Handtücher und Unterwäsche mit mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden.

Bakterienfalle Bankomat

Englische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Geldautomaten wahre Keimschleuder sind und auf den Eingabetasten - verglichen mit öffentlichen Toiletten -sogar eine höhere Keimbelastung vorliegt. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig nach der Benutzung des Geldautomaten zu Hause die Hände zu waschen. Das Gleiche gilt für das Nutzen von Geldscheinen sowie Geldmünzen, denn auch hier lauern Keime.

Bakterienfalle Smartphone

Auch auf mobilen Geräten sind Keime zu finden, denn kaum etwas wird so oft berührt wie Smartphones oder Tablets – Umfragen zufolge werden diese allerdings eher selten bis gar nicht gereinigt; eine enorme Verschmutzung und Keimbelastung ist vorprogrammiert. Und auch wenn der Nutzer der Meinung ist, er besäße ein sauberes Smartphone, kann dieser sich täuschen, schließlich benutze man das Gerät nicht immer mit frisch gewaschenen Händen. Um die Bakterien auf den mobilen Geräten zu beseitigen sind folgende Hilfsmittel zu verwenden:

  • Mikrofasertuch
  • Brillenputztuch
  • Displayreiniger
  • antibakterielle Reinigungsmasse (hat eine Konsistenz wie Knetgummi und passt sich den zu reinigenden Flächen an)
  • Wattestäbchen
  • Zahnstocher

In der Regel ist von flüssigen Reinigern abzusehen, da hier die Gefahr besteht, dass die Flüssigkeit in das Gerät eindringen kann und ein Funktionsverlust zu befürchten ist.

Händewaschen ist die beste Prävention

Keime nicht entstehen lassen, ist nicht immer einfach. Aber sie nicht vermehren lassen, ist möglich!

Oberstes Gebot ist: Regelmäßiges Händewaschen! 30 Sekunden die Hände gründlich einseifen und abwaschen lautet hier die Devise. Nur so verhindern Sie, dass die Keime überleben. Denn: Im Schnitt fassen wir uns alle vier Minuten ins Gesicht! Und das sollte doch am liebsten mit frisch gewaschenen Händen geschehen.

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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