Do's und Dont's während der Schwangerschaft
Es ist eine Nachricht, die das Leben zweier Menschen komplett auf den Kopf stellt: Der positive Schwangerschaftstest. Die einen haben Monate oder gar jahrelang auf diesen Moment gewartet, die anderen sind von der freudigen Kunde überrascht. Doch sobald die werdende Mutter von der Schwangerschaft weiß, muss sie einiges in ihrem Alltag umkrempeln. Wir haben die Do’s und Dont’s während einer Schwangerschaft aufgelistet und erklären, was „Mami in Spe“ darf oder lieber lassen sollte.
Egal ob das erste, zweite oder dritte Kind: Jede Schwangerschaft bringt vor allem für die werdende Mutter viele Veränderungen mit sich. Gerade wenn es sich um das erste Baby handelt, sind Frauen oft verunsichert und wissen nicht, wie sie sich richtig verhalten und was sie besser meiden sollten. Gerade in Sachen Ernährung gibt es Vieles zu beachten. Manche Dinge sind offensichtlich schädlich für Mami und Kind, andere entpuppen sich erst auf den zweiten Blick als Gesundheitsrisiko.
Finger weg von Alkohol und Zigarette
Dass Alkohol während der Schwanger gefährlich für das Ungeborene ist, wird vermutlich jeder Frau klar sein. Trotzdem trinken viele Schwangere laut Studien regelmäßig Alkohol. Dabei handelt es sich meist um ein Glas Wein zum Essen oder ein Gläschen Sekt am Geburtstag. Doch bereits die geringste Menge Alkohol kann zu irreparablen gesundheitlichen Schäden beim Baby führen. Da die Organe des ungeborenen Kindes – insbesondere die Leber – noch nicht vollständig entwickelt sind, führt jeder Schluck Alkohol zu einem Vollrausch beim Embryo. Über die Plazenta und die Nabelschnur gelangt der Alkohol in seinen Organismus und kann im schlimmsten Fall zur Schädigung des Gehirns und der inneren Organe führen. Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft Alkohol getrunken haben, neigen auch häufiger zu einem verminderten IQ, einem auffälligen Verhalten oder Erkrankungen wie Epilepsie und Diabetes mellitus. Alkohol ist also selbst in der kleinsten Menge während der gesamten Schwangerschaft absolut tabu.
Auch das Rauchen stört die Entwicklung des ungeborenen Kindes. Wer über eine Schwangerschaft nachdenkt sollte daher frühzeitig den Zigarettenkonsum einstellen. Spätestens aber mit dem positiven Schwangerschaftstest sind die Glimmstängel tabu – am besten auch für den werdenden Vater. Denn auch das Passivrauchen der Mutter hat Einfluss auf das Baby. Wenn die Mutter raucht, gelangt zu wenig Sauerstoff zum ungeborenen Kind. Die Folge: ein vermindertes Wachstum, eine Frühgeburt, Missbildungen vor allem an den Füßen des Kindes oder gar der Tod des Babys.
Was darf ich während der Schwangerschaft essen?
Die werdende Mutter muss gegebenenfalls ihre Essgewohnheiten ändern. Rohes Fleisch oder roher Fisch bieten ein hohes Infektionsrisiko. Von Carpaccio, Sushi oder rohem Schinken sollte daher abgesehen werden. Fleisch oder Fisch, der gut durchgebraten oder gegart ist, ist kein Problem. Durch das erhitzen werden alle eventuell vorkommenden Bakterien und Viren abgetötet.
Auch beim Gemüse muss eine schwangere Frau etwas vorsichtiger sein. Alle Früchte oder Gemüse müssen vor dem Verzehr unbedingt gründlich abgewaschen werden. Noch besser wäre es das rohe Obst vor dem Essen zu schälen. Gebratenes oder gegartes Gemüse stellt wiederum kein Problem dar. Besonders viele Erreger können sich in fertig geschnittenen und abgepackten Blattsalaten oder an Sprossen tummeln. Von diesen Packungen sollte die werdende Mami also lieber die Finger lassen.
Keine rohen Eier oder Rohmilch
Auch rohe Eier können im schlimmsten Fall zu einer Infektion mit Salmonellen führen. Damit das nicht geschieht sollten währende der Schwangerschaft nur gekochte Eier gegessen werden. Vor allem in Gebäck oder cremigen Nachspeisen werden Eier mitunter roh verarbeitet. Hier lohnt es sich vor dem Verzehr einmal nachzufragen und gegebenenfalls auf die Leckerei zu verzichten. Denn wenn sich die Schwangere infiziert geht das manchmal mit wenigen bis gar keinen Symptomen einher, aber für das Kind kann eine bakterielle Infektion lebensgefährlich sein - vor allem Listeria-Bakterien und Salmonellen.
Auch bei Milchprodukten muss eine werdende Mutter vorsichtig sein. Rohmilch und deren Produkte sollte sie auch wegen der Gefahr einer bakteriellen Infektion meiden. Unbedenklich sind dagegen alle Milchprodukte, die bei großer Hitze haltbar gemacht wurden. Sie sind an der Kennzeichnung „pasteurisiert“ versehen. Auf Käse aus Rohmilch und Weichkäse wie Camembert oder Brie sollte verzichtet werden. Auch bereits geriebener Käse bietet den gefährlichen Bakterien Lebensraum.
Kaffee und schwarzer Tee in Maßen
Für viele Personen gehört die Tasse Kaffee am Morgen einfach dazu. Während der Schwangerschaft sollte der Koffein-Konsum zwar auf ein Minimum begrenzt werden, ein bis zwei Tässchen sind allerdings unbedenklich und für das Kind nicht schädlich. Die „Mama in Spe“ muss allerdings beachten, dass auch schwarzer Tee, grüner Tee, zuckerhaltige Softdrinks und Energiedrinks den Wachmacher enthalten. Wer auf seinen Kaffee nicht verzichten möchte, sollte den Konsum der anderen koffeinhaltigen Getränke einstellen.
Für die optimale Flüssigkeitsversorgung von Mutter und Kind ist vor allem Wasser und Früchtetee geeignet. Etwa 2,5 Liter am Tag ist das Minimum für eine Schwangere Frau, da der Körper das Blutvolumen erhöhen muss und auch für das Fruchtwasser Flüssigkeit benötigt wird.
Haustiere während der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft sollte die Mutter im Umgang mit Vierbeinern etwas vorsichtig sein. Über den Speichel oder den Kontakt mit Tier-Kot kann sich die Frau mit dem Toxoplasmose-Parasiten anstecken. Es handelt sich um einen Parasiten, dessen Endwirt Katzen sind. Für einen gesunden Erwachsenen ist die Toxolpasmose keine Gefahr, doch das ungeborene Kind kann heftig auf die Infektion reagieren. Ein Bluttest vor der Schwangerschaft kann klären, ob die Frau schon einmal erkrankt ist und deshalb bereits Antikörper gebildet hat. Eine Infektion ist nur einmal im Leben möglich, der Schutz danach hält ein Leben lang.
Sollte die Frau vor der Schwangerschaft noch nicht mit dem Parasiten in Kontakt gekommen sein, sollte sich jemand anders um die Reinigung der Katzentoilette kümmern. Auch bei Gartenarbeiten sollte Handschuhe getragen werden, da sich in der Erde Überreste von Tier-Kot befinden kann.
Ausdauertraining? Sehr gerne!
Frauen, die vor der Schwangerschaft regelmäßig Sport getrieben haben müssen darauf keinesfalls verzichten. Während der ersten Schwangerschaftswochen sollten sie es aber lieber etwas langsam angehen um die Schwangerschaft nicht zu gefährden. Spazieren gehen, Walken oder Schwimmen fördert nicht nur das Wohlbefinden von Mutter und Kind, das Ausdauertraining unterstützt und stärkt den Körper, der während der Schwangerschaft Höchstleistungen vollbringt. Auch Joggen ist bei einer normalen Schwangerschaft unbedenklich. Es gilt: Was der Mutter gut tut ist auch für das Baby gut. Es sollte deshalb nicht bis zu absoluten Erschöpfung oder am Leistungslimit trainiert werden. Der Einstieg in das Sportprogramm sollte allerdings immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Auf risikoreiche Sportarten wie Klettern oder Tiefseetauchen sollte die werdende Mutter auf jeden Fall verzichten. Auch auf Sportarten, bei denen die Sturzgefahr groß ist (Skifahren, Inlineskaten, Reiten) sollten lieber gemieden werden. Bei Sportarten mit Körperkontakt wie Fußball, Handball oder Basketball kann es schnell einmal zu einem Schlag in den Bauch kommen. Deshalb sollte aus Sicherheitsgründen darauf verzichtet werden.
Reisen während der Schwangerschaft
Entgegen der weitläufigen Meinung ist Fliegen während der Schwangerschaft unbedenklich. Es konnten bislang keine Schäden bei Ungeborenen durch die Strahlung, die während eines Fluges den Körper belastet, festgestellt werden. Viele Airlines gestatten Schwangeren den Reiseantritt allerdings nur vor der 35. Schwangerschaftswoche, da sie vorzeitige Wehen und damit eine verfrühte Landung fürchten.
Während der Reise – ob im Auto, Zug oder dem Flieger – sollte sich die Schwangere immer wieder die Beine vertreten und eventuell Thrombosestrümpfe tragen. Der Urlaub sollte unbedingt vorab mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Zum Abschluss eine gute Nachricht für die werdenden Eltern: Sex während der Schwangerschaft ist kein Problem, er ist für Kind und Mutter ungefährlich. Erlaubt ist alles was schön ist und nicht schmerzt. Bei Fragen können sich die zukünftigen Mamas und Papas an die Hebamme oder den behandelnden Gynäkologen wenden.
Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.