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Flecken auf der Haut: Pigmentflecken und Pigmentstörungen im Überblick

3 Kommentare Aktualisiert am 26. Februar 2016

Eine glatte, ebene und strahlende Haut. Die Beauty-Industrie verkauft uns genau das als erstrebenswertes Schönheitsideal und als Zeichen für Gesundheit. Doch in der Realität kann sich kaum Jemand über den perfekten Teint freuen. Viele Personen haben eine unregelmäßige Pigmentierung. In den meisten Fällen handelt es sich um einen kleinen kosmetischen Makel, trotzdem sollten Veränderungen der Hautfarbe beobachtet werden. Wir stellen die häufigsten Pigmentstörungen vor und erklären, was man gegen sie unternehmen kann. 

Unter dem Begriff Pigmentstörung versteht man die Veränderung des Hautbildes durch eine abweichende Farbgebung. Dabei kann es sich um dunkle Flecken (Hyperpigmentierung) oder heller bis weiße Stellen (Hypopigmentierung) handeln. Beiden Arten liegt die gestörte Produktion des Farbstoffs Melanin zugrunde.

Bestimmte Hautzellen, die sogenannten Melanozyten, produzieren den Hautfarbstoff und geben in an die oberen Hautschichten ab. Dort ummantelt das Melanin die Zellkerne und unsere Haut ist ebenmäßig leicht gebräunt und vor den UV-Strahlen der Sonne besser geschützt.. Vor allem unter Sonneneinstrahlung werden die Melanozyten stimuliert und bilden vermehrt Melanin. Bei einer Pigmentstörung ist dieser Vorgang gestört.

Häufige Pigmentstörungen: Altersflecken und Sommersprossen

Die häufigste Veränderung des Hautbildes sind Sommersprossen (Epheliden) und Altersflecken (Lentigo solaris). Sommersprossen treten bereits im Kindes- oder Jugendalter auf und werden durch Sonneneinstrahlung verstärkt. In den dunklen Wintermonaten verblassen die kleinen rundlichen bis ovalen Flecken wieder etwas. Betroffen sind vor allem die Hautregionen, die der Sonne am meisten ausgesetzt sind.

Auch Altersflecken treten vor allem im Gesicht, an den Händen, dem Fußspann und den Schultern sowie Armen auf. Sie sind das Ergebnis jahrzehntelanger Sonnenexposition und treten vermehrt ab dem 40. Lebensjahr auf. Bei beiden Formen produzieren manche Hautzellen mehr Melanin, wodurch die Hautregion dunkler wird. Die beste Prophylaxe ist ein ausreichender Sonnenschutz.

Hyperpigmentierung: Melasem

Eine andere Form der Hyperpigmentierung ist das Melasem. Dabei handelt es sich um eine dunkle Verfärbung der Haut im Gesicht. Vor allem die Stirn, Nase und Wangen sind davon betroffen. Das Melasem trägt den Beinamen „Schwangerschaftsmaske“, da es hauptsächlich bei schwangeren Frauen vorkommt. Durch die hormonellen Veränderungen werden die Melanozyten zur Produktion des Farbstoffs angeregt und die Male im Gesicht entstehen. Nach der Schwangerschaft verblassen die dunklen Stellen in der Regel von alleine wieder.

Auch Medikamente können das Melasem hervorrufen. Die Pille zur Empfängnisverhütung oder auch Hormon Ersatz Mittel in den Wechseljahren greifen in den Hormonhaushalt ein und können die Verfärbung verursachen. Werden die Mittel abgesetzt, geht die Verfärbung zurück. Diese Form der Pigmentstörung ist meist ungefährlich, sollte dennoch von einem Dermatologen untersucht und bewertet werden um andere Hauterkrankungen auszuschließen.

Pigmentstörung nach Verletzungen

Nach größeren aber auch kleineren Wunden auf der Haut, verliert diese ihre Farbe oder erscheint dunkler als zuvor. Durch die Abschürfung oder den Einschnitt können die Melanozyten verletzt worden sein, sodass die Melanin-Produktion nicht wie gewohnt stattfinden kann. Diese Farbveränderung breitet sich nicht aus und ist unbedenklich.

Blaue und behaarte Nävi (Muttermahl)

Durch eine Fehlbildung der (Schleim-)haut kommt es zu bläulich bis schwarzen Punkten scheinbar unterhalb der Haut. Der blaue Nävus tritt bereits im Kindesalter auf. Die Haut fühlt sich an der Stelle gepolstert und leicht erhaben an. Es handelt sich um einen Knoten, der durch die Lichtbrechung blau wirkt. Der blaue Nävus wächst nicht und muss deshalb nicht entfernt werden. Zur Abklärung sollte allerdings ein Hautarzt konsultiert werden.

Eine andere Art der Muttermahle ist der Nävus spilus. Er ist bereits bei der Geburt vorhanden und trägt dank seiner Färbung den Beinamen „Cafe-au-lait-Fleck“. Seine Ränder sind ausgefranst und er schließt dunklere Pigmentierungen ein. Ein Hautarzt sollte diese Form der Pigmentstörung im Auge behalten.

Weiße Flecken auf der Haut: Vitiligo

Wird im Hautgewebe zu wenig Melanin gebildet kann es zu hellen bis weißen Flecken kommen. Die häufigste Form der Hypopigmentierung ist Vitiligo. Männer und Frauen sind hiervon gleichermaßen betroffen. Auch die ethnische Zugehörigkeit spielt vermutlich keine Rolle. Klinisch fallen bei dieser Pigmentstörung deutlich abgrenzbare, weiße Flecken auf. Vitiligo kann eine einzelne Körperstelle betreffen oder am gesamten Körper (inkl. Kopfhaut und Haare) vorkommen. Die genaue Ursache für die ausfallende Melanin-Produktion ist bislang nicht bekannt. Genetische Veranlagung und ein Autoimmundefekt stehen im Verdacht die Flecken auszulösen.

Auch bei der Erkrankung „Pityriasis versicolor“ verliert die Haut ihre Farbe. Im Volksmund wird sie auch als Kleienflechte bezeichnet und tritt vor allem in den warmen Monaten des Jahres, beziehungsweise in tropischen und subtropischen Regionen auf. Kleine verfärbte Punkte können klar voneinander abgegrenzt werden. Die Ursache für diese Störung ist ein Pilz auf der Haut, der durch Wärme und übermäßiges Schwitzen die Hautfarbe verändert.

Behandlung von Pigmentflecken möglich aber nicht nötig

Die meisten Pigmentflecke müssen aus klinischer Sicht nicht behandelt werden. Wurden sie von einem Hautarzt untersucht und als ungefährlich erachtet (wichtig ist immer die Abgrenzung von Hautkrebs), sind sie nur als kleiner optischer Makel zu betrachten. Doch viele Betroffene leiden unter dem unebenmäßigen Hautbild. Gerade wenn das Gesicht von den Verfärbungen betroffen ist, kann ein hoher Leidensdruck durch Blicke anderer Personen oder Vorurteile entstehen.

Ist das der Fall kann ein Dermatologe je nach Art der Pigmentstörung eine geeignete Behandlung empfehlen. Egal welche Ursache der Fleck hat: der richtige Sonnenschutz ist die beste Vorbeugung, die sie treffen können. Melanin entsteht, wenn UV-Strahlung auf die Haut trifft. Wer seine Haut vor der Strahlung schützt wird zwar nicht braun, kann aber eine Überpigmentierung verhindern. Solarien haben hier dieselbe Wirkung auf die Haut wie direktes Sonnenlicht.

Cremes, Peelings und Laser gegen Pigmentflecken

Wer trotz ausreichend und dauerhaftem Sonnenschutz zu Pigmentflecken neigt und diese loswerden möchte kann sich mit ärztlich verschriebenen Bleichcremes behandeln. Inhaltsstoffe wie Vitamin C oder Vitamin A können die Hautveränderungen nach einer regelmäßigen Behandlung unauffälliger wirken oder gar verblassen lassen.

Tiefer sitzende Verfärbungen können mit einem leichten Fruchtsäure Peeling behandelt werden. Die Säure entfernt die oberste Hautschicht und dadurch sollen auch  die defekten Melanozyten verschwinden. Wird nach der Therapie der Sonnenschutz vernachlässigt, kann es allerdings wieder zu den Verfärbungen kommen.

In einzelnen Fällen, können die Melanin-Depots in der Haut mittels einer Laserbehandlung zertrümmert werden. Im Anschluss werden die Farbpigmente vom Körper abgetragen und die Hautfarbe ist ebenmäßig. Doch auch hier ist die richtige Hautpflege unerlässlich um sich dauerhaft an dem ebenmäßigen Farbbild zu erfreuen.

Behandlung von weißen Flecken auf der Haut

Das Behandlungs-Spektrum bei Vitiligo oder anderen Hypopigmentierungen ist nicht so breit gefächert wie bei Sommersprossen und Co. Hier kann eine spezielle Strahlentherapie die Melanin-Produktion in den betroffenen Hautarealen anregen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass noch Melanozyten vorhanden sind.

Jede Therapie ist ein Eingriff in die Vorgänge des Körpers und sollte gründlich überdacht werden – gerade wenn kein gesundheitliches Risiko vorliegt. Alle Behandlungen sollten lediglich nach Absprache mit dem behandelnden Dermatologen oder unter dessen Aufsicht durchgeführt werden.

Die Blicke der Menschen sollten einen nicht irritieren sondern eher ermutigen. "Ich bin anders und das ist auch gut so" - dieses Motto können sich Betroffene aneignen und mit viel Selbstbewusstsein zu ihren Hautveränderungen stehen. Denn ganz ehrlich: Wer möchte denn schon aussehen wie alle anderen?

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

3 Kommentare

Lisa Vogel – Montag, 25. Juni 2018
Hallo Bernd, wenn bei Ihnen Hautveränderungen auftreten ist es ratsam einen Dermatologen aufzusuchen. Er kann die Flecken einordnen und, wenn es sich lediglich um eine Pigmentstörung handelt - eine entsprechende Creme oder Salbe empfehlen, die die Flecken gegebenenfalls abschwächt. Liebe Grüße Lisa Vogel
Brandstätte Bernd – Mittwoch, 20. Juni 2018
Hallo Lisa! Ivh habe weiße Farbpigmente an den Fingern, Achselbereich und im Genitalbereich. Gibt es eine entsprechende Creme oder sogar eine Tablette. Auch im Gesicht kommt es bereits. Kannst du mir helfen. mfg
Ninne – Mittwoch, 07. Februar 2018
Hallo Lisa, schöner Beitrag lieben Dank dafür. Leider haben mir keine Cremes mehr geholfen. Deshalb habe ich mir ein Derma-Kosmetikstudio gesucht mit der passenden Behandlung. Am besten funktionierte bei mir diese Behandlung: ***Link von der Redaktion entfernt***. Ich kann auch das Studio sehr empfehlen. Tolle Beratung und faire Preise. Lg Ninne

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