Für den Hund tabu: Diese Pflanzen sind giftig für den besten Freund
Im Frühling und Sommer steht der heimische Garten in voller Blüte – auch der Balkon oder die Fensterbank sieht mit üppigen Pflanzenkübeln einladender aus als kahl. Doch was unser Auge freut, kann für den Vierbeiner zum Verhängnis werden. Viele Garten- und Zimmerpflanzen sind giftig für den Hund. Wir geben einen Überblick darüber, auf welches Grünzeug sie für die Tiergesundheit besser verzichten.
Die Sommersaison ist nicht nur für uns Zweibeiner herrlich, auch Hunde freuen sich auf ausgedehnte Spaziergänge im Wald oder das Herumtoben im heimischen Garten. Vor allem junge Hunde und Welpen werden dabei schon einmal übermütig, graben das Erdreich um oder beißen in das wuchernde Grün. Doch aufgepasst: Viele gewöhnliche Gartenpflanzen können Vergiftungserscheinungen beim Hund hervorrufen.
Wie bei allen Pflanzen oder auch Medikamenten gilt: die Menge macht‘s. Manche natürlichen Stoffe sind in geringen Dosen für Mensch und Tier absolut ungefährlich, vertilgt der Hund aber eine ganze Pflanze, wird es gefährlich. Selbiges gilt natürlich auch für Katze, Hamster und Co. Deshalb sollten Haustierhalter immer ein Auge auf ihren Liebling haben, damit ein solches Drama erspart bleibt. Außerdem reagiert jedes Tier anders: Ein Welpe oder ein in die Jahre gekommener Hund ist gegebenenfalls empfindlicher und reagiert heftiger auf den Giftstoff. Auch die aufgenommene Menge spielt eine Rolle: Ab welcher Dosis eine Pflanze giftig ist hängt stark vom Körpergewicht des Vierbeiners ab. Je mehr Gramm Giftstoff pro Kilogramm Körpergewicht aufgenommen wurde, desto schwerwiegender die Vergiftung.
Gefahr im Garten: Pflanzen können tödlich wirken
Denn: Viele gewöhnliche Gartenpflanze können Haustiere vergiften. Typische Vergiftungssymptome sind Würgen, Sabbern, Erbrechen, Krämpfen, Apathie oder ein schwankender Gang. Allgemein gilt, wenn nach dem Fressen einer Pflanze ein ungewöhnliches Verhalten des Hundes auffällt, sollte vorsichtshalber ein Tierarzt aufgesucht werden.
Zur sicheren Diagnose am besten ein Stück der angeknabberten Pflanze einpacken und ab in die Praxis. Von einer eigenständigen Therapie raten Experten dringend ab. Etwa das Verabreichen von Milch kann eine Vergiftung unter Umständen noch verschlimmern. Abwarten ist auch nicht die richtige Herangehensweise – manche Vergiftungen verlaufen sehr langsam und schleppend und verschlimmern sich mit der Zeit. Lieber einmal zu oft den Arzt aufsuchen, als einmal zu wenig.
Tulpe, Efeu und Co: diese Pflanzen sind Gift für den Hund
Es gibt eine ganze Reihe potenziell giftiger Pflanzen. Eine ausführliche Liste bietet Fachliteratur, Tierarztpraxen oder auch Tierheime. Unsere Liste führt nur einige gängige Garten- und Zimmerpflanzen auf und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Potenziell gefährliche Zimmerpflanzen:
Die Dieffenbachie ist eine stark giftige Zimmerpflanze. Alles an ihr, vor allem aber der Stamm, führt bei Hunden zu Symptomen. Der Magen, das Maul und der Darm sind gereizt, es kommt zu Schluckbeschwerden, Stimmverlust und blutigem Durchfall.
Auch Efeu (Hedera helix) oder das Einblatt (Spathiphyllum floribundum) können zu Erbrechen, Durchfall, Krämpfen und Schluckbeschwerden führen. Sämtliche Wolfsmilchgewächse stellen eine Gefahr für Vierbeiner dar. Der Pflanzensaft kann eine Vergiftung verursachen. Zu diesen Gewächsen gehört zum Beispiel der im Winter beliebte Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), Kautschuk oder Christusdorn. Auch Aloe Vera und viele andere Sukkulenten können schädlich für Vierbeiner sein.
Vorsicht im Garten: Die Gewächse sollte ihr Hund meiden
Auch im Garten hinter dem Haus lauern versteckte Gefahren. Damit ihrem Liebling nichts passiert, sollten sie diese Pflanzen entweder entfernen oder für den Hund unzugänglich machen. Ein Hochbeet oder ein eingezäunter Bereich wären etwa zwei Möglichkeiten.
Die Eibe (Taxus baccata) und der Fingerhut (Digitalis) sind zwei Beispiele für sehr giftige Garten- oder Wildgewächse. Bei beiden ist die gesamte Pflanze giftig – von der Wurzel bis zu Blüte. Der Verzehr der Eibe und ihrer roten Beeren kann zu Magen- und Darmreizungen beim Vierbeiner führen. Außerdem belastet die Eibe das Herz-Kreislaufsystem – es kann zum Kollaps oder zum Atemstillstand kommen. Frisst ein Hund Fingerhut, sind Erbrechen, Durchfall, Herzrhythmusstörungen und sogar ein Herzstillstand möglich.
Schöner Anblick, aber tabu für den Hund
Goldregen (Laburnum anagyroides) ist zwar eine wunderbare Zierde für jede Veranda, doch frisst ein Hund davon, kann innerhalb von nur einer Stunde der Tod eintreten. Der Hund erbricht das Gift zwar sofort, gelangt es dennoch in die Blutbahn wird es für den Liebling lebensbedrohlich. Auch die schönen Hyazinthen (Hyacinthus orientalis) und Tulpen (Tulipa gesneriana) rufen Magen- und Darmreizungen hervor und können Koliken verursachen. Vor allem die Zwiebelwurzel enthält die giftigen Stoffe.
Die Familie der Nachtschattengewächse birgt auch ein Vergiftungspotenzial. Kartoffel, Tomate und Tabak sind drei Beispiele für diese Gewächse. Sie alle enthalten das sogenannte Solanin – eine schwach giftige chemische Verbindung. Werden diese Pflanzen im Garten angebaut, sollte der Hund keine Möglichkeit haben die Wurzeln auszubuddeln oder an den Blättern zu knabbern.
Wenn doch einmal etwas passiert: Notfallnummer wählen
Sollten sie doch einmal feststellen, dass ihr tierischer Freund eine möglicherweise giftige Pflanze vernascht hat, können sie sich entweder an ihren Tierarzt, oder an das Toxikologische Zentrum (Notfallnummer 145) wenden. Sie sollten ihren Hund auf keinen Fall zum Erbrechen bringen. Dadurch würde der Giftstoff Magen und Rachenraum noch einmal zusätzlich belasten. Die weitere Therapie ist Sache des Tierarztes.
Das Institut für Veterinärpharmakologie und –toxikologie der Universität Zürich hat ein Merkblatt "Giftpflanzen" für Hundebesitzer zusammengestellt, das viele giftige und doch weit verbreitet Pflanzen mit Bild auflistet. Wenn ein Hund bei Ihnen einzieht, sollten Sie sich vorher vergewissern, dass im Haus oder Garten keine versteckte Gefahr lauert. Auch die Mitarbeiter eines Tierheims, einer Tierfutterhandlung oder das geschulte Personal einer Gärtnerei können bei der Identifizierung von giftigen Pflanzen weiterhelfen. Die beste Regel ist: Auf Nummer sicher gehen. Sind Sie sich bei einer Pflanze nicht sicher, verzichten sie besser darauf. So steht Ihnen ein langes und glückliches Leben mit ihrem Vierbeiner bevor.
Alles über giftige Pflanzen für Katzen können Sie in unserem Beitrag "Vorsicht, Mieze! Grüne Gewächse, die Katzen schaden können" nachlesen.
Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.