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Gärtnern im Alter: Leckeres Gemüse ohne Schmerzen und Überanstrengung

Kommentar schreiben Aktualisiert am 14. Juni 2023

Gemüse und Früchte aus eigenem Anbau haben ausschließlich Vorteile – und davon sogar mehrere. Doch ist Gartenarbeit davon geprägt, durchaus körperlich belastend sein zu können. Wer in einem etwas gesetzteren Alter dennoch alle Vor- ohne körperliche Nachteile erleben möchte, sollte cleverer vorgehen. Lesen Sie jetzt, mit welchen Methoden Sie es sich bei gleichbleibenden Erträgen deutlich einfacher machen können.

 

 

 

 

 

Hinweis: Gartenarbeit gehört bei Senioren zwar zu den mit Abstand beliebtesten Freizeittätigkeiten. Sofern Sie jedoch Vorerkrankungen haben, die durch körperliche Arbeit verschlimmert werden könnten, sollten Sie zuvor mit Ihrem Hausarzt sprechen.

 

 

Warum herkömmliche Gartenarbeit körperlich problematisch sein kann

Ein paar Löcher für Setzlinge in die Erde machen, etwas wässern und Unkraut jäten. In der Theorie klingt Gemüsegärtnern nach einem Steckenpferd, das auf beste Weise etwas Bewegung mit frischer Luft, Sonne und einer gesunden Ernährung verbindet. Stimmt auch – teilweise. Allerdings kann Gärtnern durchaus körperlich negativ wirken.

 

  • Einseitige, nicht immer optimale Körperhaltungen und Bewegungsabläufe, etwa beim Jäten oder der Arbeit auf den Knien. 
  • Oft unbemerkt langer Aufenthalt in praller Sonne bzw. Notwendigkeit, selbst bei nicht optimaler Witterung zu arbeiten. 
  • Mitunter große körperliche Anstrengungen durch das Bewegen verhältnismäßig schwerer Lasten.

 

Natürlich kommt es hierbei im Höchstmaß darauf an, wie umfassend Sie gärtnern. Aber was allein die Anstrengung anbelangt, kann es Gartenarbeit problemlos mit Sport aufnehmen – insbesondere das Gemüsegärtnern, das typischerweise anstrengender ist als reines Ziergärtnern.

 

Nicht zuletzt kann es durch den allgemeinen Spaß an der Arbeit leicht zu unabsichtlichem Überstrapazieren kommen. Aus all diesen Gründen sollten Sie versuchen, das Gärtnern generell so anstrengungsfrei oder wenigstens so bequem wie möglich zu machen.

 

 

 

 

Lassen Sie sich von der Natur helfen

 

Die Natur kommt ohne den Menschen hervorragend aus. Das gilt selbst unter der Prämisse, wonach eine Menge heutiger Gemüsepflanzen menschgemachte Züchtungen sind. Wie pflegeleicht ein Garten ist, hängt nicht zuletzt davon ab, wie sehr Sie gewillt sind, sich durch die Kreisläufe und Kreuzverbindungen der Natur unterstützen zu lassen. Das großmaßstäbliche Prinzip dahinter nennt sich „Lazy Gardening“. Es hat jedoch weniger mit Faulheit zu tun als vielmehr einem insgesamt nachhaltigen Gärtnern – was sich wiederum direkt auf Ihr Anstrengungs-Niveau auswirkt.

 

Es beinhaltet solche Dinge wie das Nutzen von eigenem Kompost, statt schwere Säcke schleppen zu müssen. Oder die Einbeziehung von Gartenlebewesen, die den Boden auflockern – statt es selbst mit Spaten oder (Motor-)Hacke machen zu müssen. Nicht zuletzt bedeutet diese Form des Gärtnerns ebenso, abseits der Beete die Natur einfach mal machen zu lassen, anstatt dauernd mit Mäher und Trimmer zu agieren.

 

Der Nebeneffekt: Einen solchen Garten können Sie obendrein getrost einige Tage sich selbst überlassen, ohne Nachteile für Ihre Ernte befürchten zu müssen.

 

Setzen Sie auf möglichst viele Hochbeete

 

Mit vorgebeugten Körperhaltungen oder gar der Arbeit auf Knien ist es im Alter für viele Menschen so eine Sache. Spätestens, wenn man sich irgendwann wieder aufrichten muss, macht der Körper sich wahrscheinlich an mehreren Stellen bemerkbar. Erst recht, wenn es auf dem Boden noch nötig war, sich andauernd zu recken, weil beispielsweise Beetstreifen viel zu breit angelegt wurden.

 

Zwar gibt es mittlerweile Systeme, die Sie bei solchen Körperhaltungen unterstützen und sogar gezielt fürs Gärtnern konzipiert wurden. Wenn Sie jedoch völlig auf Nummer sicher gehen möchten, dann sollten Sie bodenebene Gemüsebeete so weit wie möglich ad Acta legen.

 

Prinzipiell haben Sie dafür zwei Alternativmöglichkeiten:

 

1. Hochbeete. Sie können sowohl fertig erworben als auch individuell in Heimwerkermanier errichtet werden. Da die Pflanzfläche über Erdniveau liegt, können Sie völlig problemlos darin arbeiten. Nachteil: Das Verhältnis von Beetfläche zu Kosten ist eher ungünstig.

 

2. Grabenbeete: Zwischen einer bestehenden, bodenebenen Beetfläche werden in passenden Abständen begehbare, bauch- oder brusthohe Gräben ausgehoben und deren Seitenwände befestigt. Dadurch wird das HochbeetPrinzip bei gleicher Herangehensweise umgekehrt. Sie können also im Stehen arbeiten, aber dennoch bleibt das Beet „am Boden“. Nachteil: Das Anlegen ist aufwendig und ohne Minibagger bzw. Landschaftsgärtner kaum zu stemmen.

 

Was für Sie infrage kommt, hängt hauptsächlich davon ab, wie groß der Aufwand sein soll und vor allem, wie umfassend Sie gärtnern möchten. Wenn Sie beispielsweise bestehende große Beete einfach nur komfortabler nutzen wollen, ohne sich in der Fläche einzuschränken, dürften die unkonventionell anmutenden Grabenbeete – ungeachtet des Aufwands – bei gleicher Fläche zumindest günstiger sein.

 

Möchten Sie hingegen den Speiseplan nur um einige typische Gartenklassiker erweitern, dann genügen einige Hochbeete voll und ganz.

 

 

 

 

Nutzen Sie Unkrautvlies oder Pflanzfolie

 

Wo Gemüse wächst, ist Unkraut niemals weit entfernt. Denn was Kartoffel und Co. gedeihen lässt, ist ebenso förderlich für weniger erwünschte Beetpflanzen. Aus einer rein optischen Sicht können Ihnen derartige „Beikräuter“ egal sein; ein Nutzgarten muss schließlich keine Zierfunktion erfüllen. Allerdings kann Beikraut Ihrem Gemüse

 

  • Wasser,
  • Nährstoffe und
  • Licht

 

wegnehmen. Dadurch stehen diese Pflanzen stets in Konkurrenz zu Ihrem Gemüse und müssen kleingehalten werden.

 

Manuell ist das jedoch eine Sisyphusaufgabe, die problemlos einen erheblichen Teil der Gartenarbeit beanspruchen kann. Machen Sie es sich einfacher. Dafür gibt es im Handel sogenannte Unkrautvliese. Diese Folien lassen Wasser, Luft und Nährstoffe nur von oben nach unten durch. Nur dort, wo Gemüsepflanzen sitzen (sollen), schneiden Sie ein Loch in das Material.

 

Dadurch hat ringsherum wucherndes Unkraut keine Chance. Die Beete sehen stets gepflegt aus und Ihr Gemüse kann ohne Konkurrenz großwerden.

 

Netter Nebeneffekt: Da das Vlies ähnlich feuchtigkeitsspeichernd wirkt wie Mulch aus Blättern oder Rasenschnitt, können Sie sich das regelmäßige Erneuern dieses Naturmaterials sparen.

 

 

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Ersetzen Sie die herkömmliche Schubkarre

 

Die Schubkarre dürfte zweifelsohne das wichtigste Transportgerät im Arsenal eines Gärtners sein. Doch so schwere Lasten sich damit bewegen lassen und so gut sich die Schubkarre auskippen lässt, so sehr hat sie einen eklatanten Makel: Durch die Konstruktion mit dem Rad an der Vorderseite und den Griffen weit am anderen Ende ist es trotz aller Hebelgesetze nötig, einen nicht zu vernachlässigen Teil des Ladungsgewichts anzuheben und die ganze Fahrt über zu halten.

 

Nebenbei erfordert die einrädrige Konstruktion es zudem, ständig zumindest ein bisschen auf die Balance zu achten. Wer das tun muss, kann weniger auf sein eigenes Gleichgewicht achten – was wiederum gerade bei vielen Senioren sowieso problematisch ist.

 

Tendenziell sollten Sie Ihre Schubkarre deshalb besser an jüngere Gärtner weiterreichen und sich selbst etwas Komfortableres gönnen:

 

  • Zweirädrige Schubkarre: Bis auf eine mittig angeordnete Achse mit seitlichen Rädern ähnelt sie stark herkömmlichen Vertretern und lässt sich ebenso leicht nach vorn entleeren. Nachteil: Neigt zum Kippen nach vorn.

 

  • Einachsige Handkarre: Oft in Zweitfunktion als Fahrradanhänger zu gebrauchen und in alle Richtungen stabil – wenigstens während der Fahrt. Nachteil: Oft nur sehr umständlich auszukippen (ausgenommen Modelle mit Heckklappe).

 

  • Leiterwagen: Zwei Achsen und vier Räder. Dadurch zwar eher zum Ziehen als Schieben geeignet, aber selbst beim Abstellen bleibt die Ladefläche eben. Teurere Modelle beinhalten mitunter sogar eine (manuelle) Kippfunktion wie bei einem Schüttgutlaster.

 

Für eine dieser Optionen sollten Sie sich entscheiden. Denn hier ist es nur nötig, die Last zu ziehen und zu drücken. Alle Gewichtskräfte, die gen Boden wirken, werden vollständig von den Karren getragen und müssen nicht einmal anteilig durch Sie gestemmt werden.

 

 

 

 

Verwenden Sie Bewässerungsschläuche

 

Zugegeben, es ist heute wirklich nicht mehr nötig, auch nur eine einzige Gießkanne anzufassen, um seinen Garten zu wässern – es ist höchstens noch wichtig, um beispielsweise flüssigen Dünger wie Brennnesseljauche zu applizieren. Doch ganz gleich, ob Sie das Wasser – wie es am besten wäre – aus gesammeltem Regen beziehen, aus einem Brunnen oder der Wasserleitung: Die ständige Arbeit mit einem womöglich Dutzende Meter langen Gartenschlauch können Sie sich ebenfalls getrost sparen; zumindest weitestgehend.

 

Dazu benötigen Sie Bewässerungs- oder Tropfschläuche. Dafür haben Sie zwei Optionen:

 

1. Sie kaufen fix und fertige Schläuche. Diese haben entweder die Düsen bereits integriert oder bestehen abschnittsweise gezielt aus porösem Material, das vom Wasser durchdrungen werden kann.

 

2. Sie nutzen einen konventionellen Schlauch, den Sie selbst präparieren. Beispielsweise, indem Sie entlang einer Linie alle zirka 30 Zentimeter mit einem Drei-Millimeter-Bohrer Löcher anfertigen.

 

Sobald Sie im Frühjahr die Beete vorbereitet haben, müssen Sie nur noch diesen Schlauch passend auslegen. Sobald das Wasser fließt, sorgen die Löcher dafür, dass das kühle Nass quasi von selbst zu den Pflanzen gelangt. Der sehr angenehme Nebeneffekt: Typische Pflanzen wie die Tomate, die in der Regel kein Wasser von oben mögen, werden dadurch maximal schonend bewässert.

 

Dank verschiedener „smarter“ Haustechniken können Sie diese Herangehensweise sogar noch erweitern. So könnten Sie beispielsweise eine mit dem Internet verbundene Wetterstation oder Bodenfeuchte-Sensoren zwischen Schlauch und Wasserquelle setzen. Dadurch fließt das Wasser nur dann, wenn garantiert kein Regen zu erwarten ist – oder der Boden noch genügend Wasser enthält.

 

Fazit:

Machen Sie es sich leichter, ohne die Ergebnisse zu reduzieren

 

Selbst, wenn Sie noch in bester Verfassung sind, können viele Aspekte des Gemüsegärtnerns wahlweise unnötig anstrengend oder riskant sein. Gänzlich das Gärtnern aufgeben sollten Sie jedoch ohne Not keineswegs. Allerdings sollten Sie aus Altersgründen sehr wohl stets gewillt sein, es sich an jeder möglichen Stelle zu erleichtern. Am Ende zählt nur das, was in Ihrem Erntekorb landet. Und wenn das in qualitativer und quantitativer Hinsicht ebenso gut und viel ist wie beim herkömmlichen Gärtnern, dann haben Sie nur eines getan: sich selbst einen großen Gefallen.

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apomio-Redaktion
Autor: apomio-Redaktion

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