Gefahren synthetischer Hormone
Die Macht der Hormone. Ein physiologischer Prozess beim weiblichen Geschlecht, wenn die Hormone mit einem durchgehen und die Herrschaft über Gefühle, Stimmung und Körper an sich reißen. Die synthetisch hergestellten Hormone, wie zum Beispiel der sogenannten Antibabypille, können dem natürlichen Hormonzyklus entgegen steuern. Mit unerwünschten Nebenwirkungen, wie etwa Depressionen oder Libidoverlust. Welche Gefahren bergen diese Hormone? Gibt es eine hormonfreie Alternative? Mehr dazu im folgenden Beitrag.
Wie gefährlich ist die Pille?
Lange Zeit galt es nahezu schon als Selbstverständlichkeit, als junge Frau täglich die Pille als Verhütungsmittel zu nehmen. Millionen Frauen in Deutschland schluckten und schlucken jeden Morgen oder Abend synthetisch hergestellte Hormone. Besonders die Präparate der dritten oder vierten Generation gelten als „beliebt“, wenn sie zusätzlich auch noch ein schönes Hautbild zaubern und Akne reduzieren können. Doch das Thromboserisiko bleibt. Experten zufolge stehen Antibabypillen der neueren Generation sogar in Verdacht, häufiger Thrombosen zu verursachen. Sie fordern sogar, diese Pillen vom Markt zu nehmen. Und es scheint, als kämen die Präparate doch zunehmend in Verruf, denn in letzter Zeit ist vielen Frauen nicht mehr wohl dabei, in den eigenen Hormonhaushalt eingreifen zu lassen.
Thromboserisiko und Lungenembolie
Während früher noch gegolten hat: Das Thromboserisiko käme nur selten vor und sei nur erhöht bei Frauen, die rauchen, übergewichtig sind und Bewegungsmangel haben, erleiden doch so viele junge Frauen schwere Thrombosen und Lungenembolie, obwohl sie Nichtraucherinnen sind, schlank und Sport betreiben. In den USA musste der Pharma-Konzern Bayer bereits zwei Milliarden US-Dollar an etwa 10.000 Frauen zahlen, die Venenthrombosen oder Lungenembolien erlitten haben. Und obwohl der Konzern betonte, dies ohne Anerkennung von Schuld getan zu haben. Für die erhöhten Risiken ist, Experten zufolge, der Wirkstoff Drospirenon verantwortlich, der in den modernen Verhütungsmitteln enthalten ist und gerne und oft verschrieben wird, weil sich viele junge Frauen eine Verbesserung ihres Hautbildes erhoffen und sich möglicherweise nicht über die Gefahren der Einnahmen bewusst sind. Ein alter Hut ist die Thrombosegefahr bei Pilleneinnahme, die in zehn Prozent der Fälle tödlich endet. Der Gesundheitsexperte Professor Gerd Glaeske von der Universität Bremen äußerte sich wie folgt dazu: „Wenn ich ein doppelt so hohes Risiko bei den neueren Pillen habe, im Vergleich zu den alten, dann ist das für mich ein Grund, genau diese Pillen nicht zu empfehlen“. Drospirenonhaltige Pillen erzielen aber sehr hohe Umsätze, im Jahr 2014 768 Millionen Euro, weswegen man in den hohen Umsätzen, den Grund dafür sieht, dass der Bayer-Konzern die modernen Pillen nicht vom Markt nimmt. Und die Frauen zahlen einen hohen Preis, der das Leben kosten kann. Doch ist allein die Pille daran schuld, dass gehäuft Thrombosen entstehen? Ist sie nicht. Auch unabhängig von Hormonen ist das Auftreten von Thrombosen nicht unwahrscheinlich bei älteren Menschen, Übergewichtigen, Rauchern, Patienten mit hohem Blutdruck, Menschen, bei denen es in der Familie Thrombosefälle gegeben hat und Betroffene, die bereits eine Thrombose erlitten haben oder unter Krampfadern leiden. Liegen diese oben genannten Faktoren vor, so gilt die Einnahme der Pille als verboten.
Psychische Nebenwirkungen: Depressionen und Libidoverlust
Die Pille ist das beliebteste Verhütungsmittel - eine Verhütung, die nicht nur schädigend für die Blutgefäße sein kann, sondern auch auf die Stimmung schlagen kann. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Trägheit sind ebenfalls möglich. Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbundes der Frauenärzte berichtet: „Weibliche und männliche Hormone haben auch Einfluss auf die Psyche.“ Dass die Hormone auch Einfluss auf die Psyche haben, ist zwar in den Beipackzetteln geschrieben, doch nur wenige Frauen fühlen sich dahingehend beraten, dass auch Nebenwirkungen, wie „Gereiztheit und Depression“ als häufige Nebenwirkung und „verminderter Sexualtrieb“ als gelegentliche Nebenwirkung auftreten können. Die synthetisch hergestellten Östrogene imitieren die natürlichen Hormone, aber leider eben nicht immer nur an Eierstöcken und Gebärmutter. Manche Frauen merken, dass sich durch die Einnahme der Hormone auch die Stimmung verändert. In verschiedenen Studien hat man auch den Zusammenhang zwischen hormoneller Verhütung und weiblicher Libido untersucht und folgendes erwiesen: „Hormonelle Verhütungsmittel können die sexuelle Lust und Befriedigung von Frauen negativ beeinflussen – dies geschieht allerdings eher selten.“ Genetisch bedingt ist, wie empfindlich bestimmte Rezeptoren im Körper auf die Hormone reagieren; daneben ist auch die eigene Wahrnehmung von Lust und Partnerschaft entscheidend. Ist ein deutlicher Libidoverlust zu beobachten, ist ein Wechsel des Präparats empfohlen und im äußersten Fall wird die Pille einfach wieder abgesetzt.
Hormone vom Arzt
Die natürliche Wirkung der weiblichen Hormone hat sich die Endokrinologie zunutze gemacht. Gegen Wechseljahresbeschwerden wirkt die Gabe von konjugierten Östrogenen, die in der klassischen Hormonersatztherapie zum Einsatz kommen und gezielt die ausgelösten Beschwerden, bedingt durch einen Östrogenmangel, beseitigen. Die Einnahme von synthetisch hergestellten Gestagenen sorgt für eine Regelblutung, damit weiterhin ein regelmäßiger Abbau des Endometriums, der Gebärmutterschleimhaut, gegeben ist und ein wirksamer Schutz vor einem Tumor ist.
Natürliche Alternativen, um den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen
Es gibt junge Frauen, die sich daran gewöhnt haben, ihren Körper nicht mehr hormonell zu steuern und die Hormone abgesetzt haben. Die Nachteile: Ohne Hormone, wie zum Beispiel der Pille, kann es dazu kommen, dass die Haut schlechter wird und die Periode unter Umständen schmerzhafter. Aber das neu gewonnene Körpergefühl ziehen viele auch der früheren Lustlosigkeit vor: Man hat keine fremden Hormone mehr in sich und kann 100 Prozent man selbst sein, so Aussagen von denjenigen Frauen, die die Pille abgesetzt haben. Um den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen und den Gemütszustand zu verbessern, eignen sich auch natürliche Alternativen. Folgende Maßnahmen können helfen:
- Gesunde Ernährung: Lebensmittel mit hohem Fructose-Maissirup (HFCS), raffinierten Kohlenhydraten, Konservierungsstoffen oder Natrium (Salz) sollten gemieden werden, da all diese Zutaten zu hormonellem Ungleichgewicht beitragen.
- Kohlgemüse auf dem Speiseplan: Gemüse wie Pak Choi, Brokkoli, Kohl, Rosen- und Blumenkohl enthalten Indol-3-Carbinol (I3C), eine Verbindung, die bei der Herstellung von Diindolylmethan (DIM) hilft. Beide Verbindungen tragen zur Regulierung des Östrogenspiegels im Körper bei.
- Tiefenatmung in den Wechseljahren: Klinische Studien haben festgestellt, dass 15 Minuten Tiefenatmung (zweimal pro Tag) Hitzewallungen und Nachtschweiß verringern und die weibliche Stimmung in den Wechseljahren verbessern kann.
- Yoga für die Verbesserung der Stimmung: Yoga hat einen großen Einfluss auf die Verbesserung der Stimmung und die Verringerung von Angst. Das endokrine System, welches aus Drüsen besteht, reguliert die Sekretion von Hormonen - Yoga hilft, die Funktion dieses Systems zu verbessern.
- Genügend Schlaf: Achten Sie darauf, ausreichend Schlaf zu bekommen, denn Schlafmangel stört die Hormonproduktion, die den Serotoninspiegel im Gehirn beeinflussen kann. Die meisten Menschen benötigen mindestens sieben Stunden erholsamen Schlaf jede Nacht für eine gute körperliche und emotionale Gesundheit. Sie können einen guten Schlaf fördern, indem alle Lichter gedimmt sind und kurz vor dem Zubettgehen keinen anspruchsvollen Aktivitäten nachgegangen wird.
Stimmungsschwankungen sind ein häufiges Symptom während der Menstruation, Schwangerschaft und Menopause bedingt durch das ewige Auf und Ab der Hormone - einfache Änderungen des Lebensstils können Stimmungsschwankungen lindern und die allgemeine Gesundheit bei vielen Frauen verbessern.
Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.