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Gehirn Doping: Chemie lass sein, Natur lass rein!

Kommentar schreiben Aktualisiert am 28. September 2018

Höhenflüge in der Schule, in der Universität oder im Beruf?! Konzentration, ein gutes Gedächtnis, gute Merkfähigkeit und kluge Denkanstöße. Wer wünscht sich das nicht? Und nicht selten werden leistungssteigernde Medikamente eingenommen. Dabei wird von einem leichtsinnigen Umgang gewarnt! Und was viele nicht wissen: Gehirndoping ist auch auf natürliche und legale Weise möglich. Mehr dazu im folgenden Beitrag.

 

Chemie für das Gehirn

 

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist der Gebrauch von Substanzen wie Kokain, der das Gehirn zu Höchstleistungen treiben kann, nichts Unbekanntes. Neu und vor allem erschreckend sind die hohe Anzahl der Konsumenten und die breite gesellschaftliche Akzeptanz zu erwähnen – ein klares „Ja“ für Gehirndoping?! Präparate, die leistungssteigernde Eigenschaften haben, sind in der deutschen Bevölkerung von bereits sieben Prozent der Erwachsenen eingenommen, so eine Studie der Krankenkasse DAK. Tendenz steigend? Der Trend scheint unaufhaltsam. Zu den bekanntesten Mitteln, zu denen gegriffen wird, gehören Ritalin und Modafinil. Das künstliche „Pushen“ des Körpers, die Anwendung von psychoaktiven Substanzen, um kognitive Fähigkeiten zu steigern, obwohl keine Funktionsstörung oder Erkrankung vorliegt ist fatal.

Die Allgemeinbevölkerung spricht von Gehirndoping und in den Fachkreisen ist der Begriff als „Neuro-Enhancement“ bekannt.

 

Befürworter und der Grund für die breite, gesellschaftliche Akzeptanz

 

Die schnelllebige, hektische Gesellschaft, die heute nur noch auf Erfolg und Effizienz getrimmt wird und nur noch von Optimierung und Selbstoptimierung geprägt ist, steht unter einem stetigen Leistungsdruck und damit verbundenen Leidensdruck. Denn von allen Seiten scheint man immer geistige Spitzenleistung zu erwarten, exklusive Schwächen und Fehler versteht sich: Schüler und Studenten möchten leichter durch Prüfungen kommen und Erwerbstätige hoffen, den stressigen Berufsalltag besser meistern zu können.

Insofern ist es durchaus nachzuvollziehen, warum der Bedarf nach leistungssteigernden Mitteln so hoch ist, damit die Gedächtnisleistung verbessert und die Konzentrationsfähigkeit gesteigert werden kann, wenn der eigene Körper nicht mehr kann und abgeschlagen, ausgelaugt und erschöpft ist. Früher hat man sich in diesem Fall eine Auszeit gegönnt, eine Verschnaufspause gegönnt, um anschließend erholt wieder durchstarten zu können. Vorbei scheint nun diese Zeit in der heutigen Gesellschaft zu sein. Denn für eine Verschnaufspause wird allem Anschein nach keine Zeit gewährt: Vielmehr wird es dann Zeit zu handeln, um Wachheit und dauerhafte Aufmerksamkeit zu fördern und zu den sogenannten „Neuro-Enhancern“ zu greifen. Weitere Gründe für den Missbrauch von leistungssteigernden Mitteln sind zudem auch die Überwindung der Angst und Unruhe sowie die Erzeugung einer besseren Stimmung und Motivation.

Und viele Anwender stehen dem Nutzen positiv gegenüber ohne dabei die Nebenwirkungen zu befürchten.

 

Nebenwirkungen durch Medikamentenmissbrauch

 

Der Wirkstoff Methylphenidat ist eigentlich zur Behandlung von Aufmerksamkeitsstörungen, kurz ADHS, bei Kindern und Erwachsenen zugelassen. Es zählt aber auch zu den am häufigsten missbrauchten Mitteln der langen Präparateliste zur Leistungssteigerung. Der Wirkstoff fungiert unter anderem darin, die Speicher des Botenstoffes Noradrenalin im Gehin zu leeren. Kommt es zu einem exzessiven Missbrauch, kann es irgendwann zu einem Zusammenbruch kommen. Auch andere Nebenwirkungen sind möglich, die ebenfalls auch auf die weiteren rezeptpflichtigen Medikamente, welche das Gehirn „dopen“ zutreffen. Zu diesen möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem:

 

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Herzrhythmusstörungen
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • schwere Psychosen
  • Abhängigkeit

 

Natürliche und legale Leistungssteigernde Mittel

 

Zunächst ist es von großer Wichtigkeit, ausführliche Aufklärungsarbeit zu leisten und über die Nebenwirkungen zu unterrichten, die eintreten können, wenn man als gesunder Mensch, der nicht unter ADHS, Depressionen oder Schlafproblemen leidet, Arzneien einnimmt. Der Umgang mit Stress muss gelernt sein und kann nicht mit synthetisch hergestellten Präparaten behandelt werden, denn diese stellen keinesfalls die Lösung des Problems dar. Empfohlen wird regelmäßige und intensive Bewegung, bei der das Stresshormon Adrenalin abgebaut werden kann. Auch kommen Entspannungsübungen zum Tragen. Zu diesen gehören Meditation, Yoga und Autogenes Training.

Pflanzliche Arzneien wie Baldrian oder Johanniskraut können bei Stress und Schlafstörungen Linderung verschaffen.

Die Vorstellung, immer und überall funktionieren zu müssen und zu können, sollte aus den Köpfen der Menschen verbannt werden, denn Fehler machen ist menschlich.

Auf Kosten der Gesundheit zu leistungssteigernden Mitteln zu greifen, ohne dabei eigene Arbeitsprozesse zu verändern, ist ein problematischer Umgang mit Leistungsdruck.

 

Lebensmittel als Doping fürs Gehirn

 

Das Gehirn auf natürliche Weise in Schwung zu bringen, ist durchaus möglich und auf jeden Fall die gesündere Variante. Denn es besteht ein Zusammenhang zwischen Ernährung und den Vorgängen im Gehirn und es ist ebenfalls erwiesen worden, dass richtige Nahrungskomponente einen positiven Einfluss auf die grauen Hirnzellen nehmen können. Einen kurzfristigen Kick für das Gehirn geben Koffein und Zucker. Um längere Zeit konzentriert arbeiten zu können, können unter anderem folgende Lebensmittel, auch Brainfood genannt, hilfreich sein:

 

Nüsse: Nüsse sind reich an Spurenelementen und wertvollen ungesättigten Fettsäuren tragen zur Stärkung der Nervenfunktion bei und zur Unterstützung der Kommunikation der Zellen

Fisch: In Fisch sind viele Omega-Fettsäuren enthalten, die zu einer besseren Gedächtnisleistung beitragen. Zu empfehlen sind besonders Lachs und Thunfisch

Eier: Eiweiß als grundlegender Baustein im menschlichen Körper ist für eine einwandfreie Gehirnleistung unerlässlich und gerade Eier enthalten sehr viel Eiweiß und sich vielseitig auf dem Speiseplan zu integrieren

Wasser: Eine ausreichende Wasserzufuhr ist wichtig, damit eine volle Denkleistung erzielt werden kann

 

Neben diesem genannten Brainfood ist natürlich eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung mit frischem Obst und Gemüse wichtig. Ausreichend Pausen und genügend Schlaf sind ebenfalls zu empfehlen, um klar denken zu können. Auch kann bei einer Denkblockade ein kurzer Spaziergang in der Natur bei frischer Luft den Kopf frei machen. Kurzes Innehalten und Abschalten lässt einen wieder besser Durchstarten!

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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