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Grauer Star: So werden trübe Augen behandelt

Kommentar schreiben Aktualisiert am 28. Mai 2015

Das Blickfeld wird trüb, Farben verblassen und Kontraste verschwinden: Das sind die Symptome der häufigsten Augenkrankheit, des Grauen Stars (Katarakt). Mit ihm geht eine deutliche Minderung der Lebensqualität und im fortgeschrittenen Stadium der auch der Selbstständigkeit einher. Die einzige Behandlungsmöglichkeit ist eine Operation am Auge.

Beim grauen Star, auch Katarakt genannt, handelt es sich um eine Trübung der Augenlinsen. Es ist die am häufigsten auftretende Sehbehinderung. In der Regel kommt die Trübung der Linse erst ab etwa dem 60. Lebensjahr vor, doch auch junge Menschen und Kinder können unter einem grauen Star leiden und so in ihrer Sehkraft eingeschränkt sein.

Bei allen Formen des Grauen Stars kommt es durch die Linsentrübung zu einer Stoffwechselstörung. Bestimmte Substanzen im Auge können dann nicht mehr abtransportiert werden und lagern sich in der Linse ein, erklärt die Augenklinik des Uniklinikums Jena. Bei einer weit fortgeschrittenen Form kann es zusätzlich zu einer Quellung der Linse kommen. Eine fortgeschrittene Trübung kann mit bloßem Auge erkannt werden.

Ursachen für Grauen Star

Die mit Abstand häufigste Ursache für Grauen Star ist der normale Alterungsprozess. Ebenso wie sich etwa unser Aussehen oder unser Haarfarbe mit der Zeit verändert, so lässt auch die Funktionsfähigkeit unserer Augen nach und es kommt zu den oben beschriebenen Stoffwechselstörungen.

Auch Krankheiten können zu einer Linsentrübung führen. Diabetiker haben durch den erhöhten Zuckergehalt im Blut (und auch des Augenwassers) ein erhöhtes Risiko frühzeitig an Grauem Star zu erkranken. Durch den erhöhten Glukosegehalt werden mit der Zeit Zuckerbausteine im Auge eingelagert und führen zur Trübung der Linse und der damit einhergehenden Sehkraftverlust. Da die Glukose zusätzlich Flüssigkeit bindet, kommt es zu einer Quellung der Linse, so die Experten des Uniklinikums in Jena.

Physikalische Einflüsse können die Linse trüben

Nicht nur Diabetes und ein hohes Lebensalter können der Grund für eine Linsentrübung sein, auch äußerliche, physikalische Einflüsse können Grauen Star verursachen. Strahlen jeglicher Art, also UV-, Röntgen- oder Infrarotstrahlen, können zu einer Schädigung der Linse führen. Wer über einen längeren Zeitraum oder Dauerhaft dieser Strahlung ausgesetzt ist, etwa in hohen Gebirgslagen, am Arbeitsplatz, etc., muss für einen Ausreichenden Schutz der Augen sorgen. Spezielle Brillen können die Strahlung herausfiltern und die Augen schützen.

Auch stumpfe Verletzungen, wie ein Schlag auf das Auge, eine Stichverletzung durch herumfliegende Glassplitter oder ähnliches können die Linsenkapsel so beschädigen, dass Flüssigkeit eindringt und es zu einer Trübung der Linse kommt.

Angeborener Grauer Star

Bei verschiedenen Erbkrankheiten und nach Komplikationen während der Schwangerschaft kann Grauer Star von Geburt an vorkommen. Vor einer geplanten Schwangerschaft sollte daher der Impfschutz überprüft und wenn nötig vervollständigt werden, da zum Beispiel Röteln oder Mumps zu einer Linsentrübung beim Embryo führen können.

Auch bestimmte Medikamente, wie etwa Cortison, können zu einer Linsentrübung führen. Leidet man unter der Hautkrankheit Neurodermitis, kann das Auswirkungen auf die Augen haben: Das Gewebe, aus dem die Augenlinsen während der Embryonalphase entstehen bildet auch die Haut. Liegt hier ein „Defekt“ vor, kann es auch im Auge Schädigungen geben. Ebenso kann ausgiebiger Nikotin und Alkoholkonsum das Leiden verfrüht einsetzen lassen.

Diagnose Grauer Star

Die ersten Symptome sind ein verschwommenes Blickfeld und der Verlust von sichtbarem Kontrast. Leidet man unter Grauem Star, sieht die Welt farblos und bleich aus. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte ein Spezialist aufgesucht werden. Ein Augenarzt kann mittels einfacher Spaltlampenuntersuchung die Krankheit diagnostizieren.

Die Behandlung des Grauen Stars ist sehr individuell und abhängig von der entstehenden Einschränkung. Eine Operation ist aber in allen Fällen die einzige Behandlungsmöglichkeit, der Zeitpunkt des Eingriffs kann allerdings individuell festgelegt werden. Personen die auf eine einwandfreie Sehkraft angewiesen sind sollten die Trübung umgehend behandeln lassen.

Operation an der Linse

In der Therapie des Grauen Stars gibt es verschiedene Operationsmöglichkeiten. Zu alt für eine OP ist dabei niemand, auch im hohen Alter kann der Eingriff die Lebensqualität deutlich verbessern. Bei der intrakapsulären Methode wird die getrübte Linse mitsamt des sie umgebenden Linsensackes entfernt. Diese Technik wird heutzutage allerdings kaum noch angewandt. Denn bei der extrakapsulären Methode wird der Linsensack eröffnet und nur das geschädigte Innere der Linse entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt. Der Linsenkern wird bei der Phakoemulsifikation etwa mittels Ultraschall zerkleinert und abgesaugt.

Um die volle Funktionsfähigkeit des Auges zu erhalten muss die entnommene Linse ersetzt werden. Dies kann mittels einer Kontaktlinse oder einer Intraokularen Linse geschehen. Die Intraokulare Linse ist dabei, laut Uniklinik Jena, die geeignetste Variante, da sie den natürlichen Bedingungen am nächsten kommt.

Kleiner Einschnitt – große Wirkung

Über einen kleinen Schnitt im vorderen Bereich des Auges wird die Kunstlinse eingesetzt. Handelt es sich um eine weiche Linse, kann sie zusammengefaltet eingeführt und im Linsensack ausgefaltet werden. Bei harten Linsen ist ein größerer Schnitt notwendig.

Jede Linse wird im Vorfeld durch die Spezialisten genau an das Auge und etwaige Fehlsichtigkeit angepasst. Trotzdem kann nach dem erfolgreichen Eingriff eine Brille benötigt werden. Eine Kunstlinse hält in der Regel ein Leben lang, weitere Eingriffe sind nicht nötig.

Schonen nach dem Eingriff

Nach dem Eingriff am Auge ist Vorsicht geboten. Von körperlicher Anstrengung und Sport sollte abgesehen werden. Beim Duschen ist es wichtig darauf zu achten, dass weder Schaum noch Wasser in das operierte Auge geraten. Schmutz, Staub und Sonnenstrahlen sollten vorerst mittels einer Brille ferngehalten werden, bis sich das Auge erholt. Durch regelmäßige Untersuchungen stellt der Augenarzt den Erfolg der Operation fest. Erst wenn er das OK gibt, kann der Patient wieder Autofahren, Sport treiben oder sich eine Brille für die neue Sehstärke anfertigen lassen.

Da der Eingriff in den meisten Fällen ambulant getätigt wird, ist kein langer Krankenhausaufenthalt nötig. Die Nachsorge liegt daher in den Händen des Patienten und sollte für einen dauerhaften Erfolg ohne Komplikationen gewissenhaft durchgeführt werden. Bei älteren Patienten kann ein Pflegedienst diese Aufgabe übernehmen.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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