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Hilfe, meine Katze ist zu dick! Gesundes abnehmen für die Samtpfote

Kommentar schreiben Aktualisiert am 28. Januar 2016

Bei Katzen ist es nicht anders als beim Menschen. Nehmen sie mehr Kalorien auf, als sie verbrauchen, werden sie immer runder. Grund dafür ist entweder zu viel Futter oder zu wenig Bewegung. Besonders zusätzliche Leckerlis können dem Stubentiger zu viel Fett auf die Rippen bringen. Das macht ihn träge, unausgeglichen und langfristig auch krank. Für das Abnehmprogramm gibt es einige Tipps und wichtige Infos. Eine Katze darf zum Beispiel nicht auf Nulldiät gesetzt werden, das könnte tödlich für sie ausgehen. Erfahren Sie, wie die optimale Ernährung für Katzen aussieht und welche Register Sie ziehen können, um Ihren Liebling wieder schlank und rank zu bekommen.

Die natürliche Nahrung der Katze

Auch die sanfteste Schmusekatze ist von Natur aus ein Raubtier. Sie war es in der Wildnis gewohnt, ganze Beutetiere zu vertilgen. Das versorgte sie optimal mit Fleisch, also Eiweiß, Kohlenhydraten und Mineralstoffen. Das rohe Fleisch war ein gutes Training für die Zähne, die Knochen hatten Zahnputzfunktion. Das Fell steuerte die Ballaststoffe bei. Das rohe Beutetier sorgte gleichzeitig mit seinem hohen Wassergehalt für die nötige Flüssigkeit. Für Bewegung bei der Jagd war ausreichend gesorgt.

Die ideale Ernährung für die Hauskatze

Auch dem domestizierten Tier tut naturgemäße Nahrung am besten. Man nennt sie BARF, Biologisches Artgerechtes Rohes Futter. Es kann am besten von der Katze verdaut und verstoffwechselt werden. Außerdem kommt es ihrem Bedürfnis entgegen, ihren Wasserbedarf über das Futter zu decken. Das Angebot an Rohfutter ist sehr vielseitig. Es reicht von Rind über Geflügel, Lamm, Kaninchen und Fisch bis hin zu Mäusen. Neben dem Muskelfleisch sind auch Innereien und Knochen erhältlich. Tabu sind lediglich rohes Schweine- und Wildschweinfleisch. Es kann einen Virus enthalten, der für Menschen ungefährlich, aber für Katzen tödlich ist.

Da das Kauen von größeren, rohen Fleischbrocken für die meisten Katzen noch ungewohnt ist, kann das Fleisch zum Einstieg durch den Wolf gedreht werden. Um den Bedarf an Kohlenhydraten, Mineralstoffen und Vitaminen zu decken, wird ein Ergänzungsfutter darunter gemischt. Für eine zusätzliche Calcium-Zufuhr sorgen pulverisierte Eierschalen. Auch das lebensnotwendige Taurin wird als Pulver zugefügt. Mehrere kleine Portionen am Tag zu verfüttern, ist besser als eine große.

Rohfutter verhindert Zivilisationskrankheiten, wie Allergien, Diabetes, Übergewicht, Verdauungsprobleme und Leber- und Nierenfunktionsstörungen, die auch Katzen bekommen können. Auch Zahnstein durch Beläge wegen Zucker und Stärke stellt bei der Rohfütterung kein Problem dar.

Nass- oder Trocken-Fertigfutter

Wenn es dennoch Fertigfutter sein muss, sollte es mindestens zu zwei Dritteln aus Fleisch bestehen und möglichst kein Getreide enthalten. Es ist nur schwer verdaulich für Katzen und zu kalorienreich. Nassfutter liefert die notwendige Flüssigkeit und sollte als Hauptmahlzeit verfüttert werden. Trockenfutter stellt eine abwechslungsreiche Ergänzung dar und fördert die Zahngesundheit. Dazu muss immer ausreichend Wasser angeboten werden. Für Katzenbabys und Senioren empfiehlt sich das entsprechende Spezialfutter. Dasselbe gilt für die Fütterung bei Erkrankungen, z.B. der Nieren oder des Herzens. Wenn der Samtpfote auch etwas vom Essenstisch serviert wird, gilt: keine gekochten Knochen verfüttern!

Warum wird die Katze dick?

Gemütlich in der Stube sitzen, kein Anreiz für Bewegung und dann noch ein paar Snacks und Leckerlis extra – da bilden sich schnell Fettpolster. Die Katze hat keinen hohen Energiebedarf. Bequeme Wohnungskatzen brauchen 60 Kilokalorien pro Kilo Körpergewicht, aktive Katzen 70 Kcal/kg und eine dynamische Freigängerin 80 Kcal/kg Körpergewicht. Was zusätzlich an Leckerlis und evtl. Essensresten gefüttert wird, muss von der Tagesfutterration abgezogen werden. Auch bei dem Stubentiger schlagen fetthaltige Kalorienbomben, wie Leberwurst, Käse, fettes Fleisch oder Geflügelhaut am stärksten an.

Woran erkennt man, dass die Katze übergewichtig ist?

Beim Blick von oben und der Seite ist ein gerundeter Bauch zu sehen, der beim Gehen hin und her schlackern kann. Ist der Körper mit so dichtem, wuscheligem Fell umgeben, dass man eine Rundung nicht klar erkennen kann, bringt der Griff um den Oberkörper Gewissheit: Bei einer Katze, die zu dick ist, hat sich eine Fettschicht angesammelt, dass man die Rippen darunter nicht mehr richtig spüren kann. Bei zunehmender Fettleibigkeit ist der Bauch gut erkennbar gerundet und schlackert noch mehr hin und her. Die Fettansammlungen machen sich auch im Gesicht und an den Beinen bemerkbar. Die Rippen unter der Fettschicht können kaum mehr ertastet werden.

Wie sieht das Programm zum Abnehmen aus?

Am besten arbeiten Sie mit Ihrem Tierarzt einen Diätplan aus. Dabei wird auch die Kalorienzahl festgelegt, die täglich verfüttert werden sollte. Der Tierarzt kann auch gesundheitliche Ursachen für die Gewichtszunahme ausschließen. Die Katze ist ein Gewohnheitstier. Plötzliche und radikale Umstellungen der Ernährung spielt sie wahrscheinlich nicht mit. Deshalb sollte man neues Futter dem bisher gewohnten Mahl langsam zumischen und sein Anteil immer größer werden lassen. Als Alternativen stehen die Umstellung auf eine Rohfütterung (BARF) oder Diätprodukte zur Verfügung. Wichtig sind feste Essenszeiten. Snacks und Leckerlis werden vom Speiseplan gestrichen. Bei den wenigen Ausnahmen müssen sie durch Bewegungseinheiten „erarbeitet“ werden. Bewegung ist ohnehin die zweite Säule im Programm. Gerade bei Wohnungskatzen, die zudem noch dick sind, muss sich Frauchen oder Herrchen schon etwas einfallen lassen und sich Zeit nehmen, um das flauschige Pummelchen auf Trab zu bringen. Dabei ist Abwechslung gefragt, vielleicht ein neues Federspielzeug, Spielrad, Licht- und Schattenjagdspiele, modern mit einem Laserpointer, eine Katzenangel und einfach und effektiv die Jagd auf den Ball.

Warum die Katze nicht hungern darf?

Eine Katze darf nie auf Nulldiät gesetzt werden! Während ein Hund ein oder mehrere Tage ohne Nahrung auskommt, wird bei der Katze bei fehlender Eiweißzufuhr der Fettstoffwechsel in der Leber gestört. Die eingelagerten Fette können nicht mehr ausgeschieden werden und es entsteht eine Fettleber. Diese sogenannte hepatische Lipidose führt zur Leberschädigung und kann tödlich verlaufen.

Was tun, wenn die "Diät-Katze" aus dem Napf ihrer Mitbewohnerin nascht?

Am besten findet die Fütterung räumlich und zeitlich getrennt statt. Die schlanke Samtpfote erhält mehrere kleine Portionen, während das Dickerchen aus dem Raum gesperrt wird. Die auf Reduktionskost gesetzte Katze erhält ihre 1-2 Rationen an einem anderen Platz zu einem anderen Zeitpunkt. Nur so kann vermieden werden, dass die dicke Mieze immer dicker und die schlanke Artgenossin immer dünner wird.

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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