Chronisch trockene Nasenschleimhaut
Die Hauptaufgabe der Nase ist es, die eingeatmete Luft vorzuwärmen und anzufeuchten. Die Nasenfunktion kann jedoch durch eine trockene Nasenschleimhaut, auch Rhinitis sicca genannt, beeinträchtigt werden. Wie äußert sich eine trockene Nasenschleimhaut? Welche therapeutischen sowie prophylaktischen Maßnahmen gibt es? Mehr dazu im folgenden Beitag.
Inhaltsverzeichnis:
- Trockene Nasenschleimhaut vs. Rhinitis sicca
- Trockene Nasenschleimhaut: Barrierefreie für Krankheitserreger
- Die chronisch trockene Nase bzw. Stinknase
- Was hilft bei einer trockenen Nasenschleimhaut?
- Der Heilungsverlauf einer chronisch trockenen Nasenschleimhaut
Trockene Nasenschleimhaut vs. Rhinitis sicca
Rauchen, Hausstaub, das häufige Nasenputzen, die Abgase in den Straßen, klimatisierte Räume im Sommer oder die trockene Heizluft im Winter sowie das Aufhalten in geschlossenen Räumen können unsere Nasenschleimhaut belasten und zu Problemen in der Nasenschleimhaut führen. Die Staubbelastung und auch der Gebrauch von dauerhaften abschwellenden Maßnahmen wie Nasensprays, welche durchaus Abhängigkeitspotential besitzen, können ebenfalls Nasenbeschwerden verursachen. Darüber hinaus kann auch die Einnahme von Medikamenten wie Cortison und Psychopharmaka die Nasenfunktion beeinträchtigen und die Schleimhaut austrocknen. Auch führen altersbedingte Einschränkungen der Schleimhäute dazu, dass besonders ältere Menschen unter einer trockenen Nase leiden. Der Begriff Rhinitis sicca (übersetzt: „trockene Entzündung der Nasenschleimhaut“) beschreibt eine anhaltende oder chronische Erkrankung mit Trockenheit, Verwundbarkeit und Reizung in der Nase. Dies ist abzugrenzen von der trockenen Nasenschleimhaut, die durch die oben genannten Gegebenheiten entstehen kann. Die Häufigkeit und das Krankheitsbild sind zwar selten, trotz allem sollte – sofern Maßnahmen einer (Selbst)medikation, die im Verlauf des Artikels erwähnt werden, die trockene Nasenschleimhaut nicht abheilen lassen, ein Arzt konsultiert werden. Durch eine Nasenspiegelung, auch Rhinoskopie genannt, kann der behandelnde Arzt die Nasenhöhle beurteilen und die Ursache feststellen sowie eine geeignete Therapie empfehlen.
Trockene Nasenschleimhaut: Barrierefrei für Krankheitserreger
Eine trockene Nasenschleimhaut hat nicht nur zur Folge, dass die eingeatmete Luft nicht mehr angefeuchtet wird, sondern dass das Nasensekret erhärtet und es zur Bildung von sogenannten Borken kommt. Zudem kann sich die Trockenheit der Schleimhaut bis zu den Nasennebenhöhlen ausbreiten. Eine trockene Nasenschleimhaut hat häufiges Niesen, Jucken, Brennen und Wundwerden zur Folge, sodass die Schleimhaut einreißen kann, vermehrtes Nasenbluten auftreten kann und sich dadurch schneller Viren und Bakterien ansiedeln können. Somit besteht eine erhöhte Infektanfälligkeit. Zusätzliches Reiben und Nasen schnäuzen kann die Beschwerden ebenfalls verschlimmern. Allgemeine Symptome einer trockenen Nasenschleimhaut im Inneren der Nase sind zusammenfassend:
- Gefühl der Verstopfung
- Krusten- und Borkenbildung
- Niesreiz
- Juckreiz
- Brennen
- gelegentliches Nasenbluten
Eine trockene Nasenschleimhaut hat demnach nicht nur Auswirkungen auf die Lebensqualität, indem Geschmacks- und Geruchssinn vermindert sind, sondern auch negative Auswirkungen für die Gesundheit.
Die chronisch trockene Nase bzw. Stinknase
Eine trockene Nasenschleimhaut kann leider auch chronisch werden, zum Beispiel bei langer Anwendung von Nasensprays und Nasentropfen. Es kommt zu einer Degeneration der Nase, aufgrund der lange Zeit nicht bestehenden Durchblutung. Die Nasenschleimhaut stirbt ab oder umgangssprachlich „vergammelt“, sodass das Riechorgan übel stinken kann und von innen verfault. Mediziner sprechen von der sogenannten „Stinknase“, die Betroffene gar nicht erst selbst wahrnehmen, weil ihr Riechepithel nicht mehr intakt ist. Ist die Nasenschleimhaut abgestorben, ist tatsächlich ein chirurgischer Eingriff, eine Nasenschleimhauttransplantation, nötig. Wer ab und zu, also gelegentlich über einer trockenen Nasenschleimhaut klagt, sollte sich aber nicht Sorgen machen müssen, eine „Stinknase“ zu bekommen.
Was hilft bei einer trockenen Nasenschleimhaut?
Sobald das Gefühl einer trockenen Nase besteht, können Gegenmaßnahmen getroffen werden. Zum Einen sollte man versuchen, die Ursachen zu beseitigen, die dafür verantwortlich sein können, dass die Trockenheit entstanden ist. Und zum Anderen kann die richtige Pflege Linderung verschaffen und der Nase geholfen werden. Eine mögliche Ursache, die beseitigt werden kann, ist die trockene Raumluft: Die Raumluft sollte möglichst feucht gehalten werden – in der Regel sei eine Luftfeuchtigkeit von 50-60 Prozent optimal. Ein spezieller Luftbefeuchter kann die Luftfeuchtigkeit steigern. Ebenso können Pflanzen gekauft werden, die die Raumluft reinigen und für ein angenehmes Raumklima sorgen. Darüber hinaus sollte regelmäßiges Lüften erfolgen. Als Pflegemaßnahme für die Nasenschleimhaut eignen sich folgende Möglichkeiten:
- Inhalieren von heißem Dampf einer Salzlösung zur Befeuchtung der trockenen Schleimhäute
- Nasensprays mit der Vitaminvorstufe Dexpanthenol zur Regeneration der wunden Schleimhaut
- Hyaloronsäurehaltige Nasensprays oder Nasentropfen, die wasserbindende Eigenschaften besitzen, und für eine gesunde Nasenfeuchtigkeit sorgen
- Nasenspülungen mit einer isotonischen Salzlösung zur Befeuchtung und Reinigung der Schleimhäute
- Nasenduschen, die in der Apotheke erhältlich sind
- bei Flugreisen lieber die vorderen Sitzreihen wählen: im vorderen Bereich ist die Luftfeuchtigkeit meist noch höher als im hinteren Bereich; außerdem: vor dem Flug die Nasenschleimhaut mit Meersalzspray befeuchten
Nasensprays sind nicht gleich Nasensprays! Zu beachten ist, dass Nasensprays verwendet werden sollen, die zur Pflege und Befeuchtung der Nasenschleimhaut beitragen und keine abschwellenden Eigenschaften aufweisen. Das gleiche gilt natürlich auch für Nasentropfen. Abschwellende Nasensprays bzw. Nasentropfen reizen die wunde Schleimhaut noch mehr und können die Beschwerden verschlimmern. Aus diesem Grund werden Nasensprays, wie bereits erwähnt, mit Salzwasser, Dexpanthenol oder Hyaluronsäure empfohlen. Auch sind Hausmittel, wie beispielsweise Dampfbäder mit Kamille überholt: Kamille adstringierendes Mittel und ist in dem Fall schädlich, weil es die Schleimhaut austrocknet – dann lieber ein Wasserdampf ohne Zusätze wählen.
Der Heilungsverlauf einer chronisch trockenen Nasenschleimhaut
In der Regel ist eine trockene Nasenschleimhaut gut behandelbar und schnell in den Griff zu bekommen. Je nach Zustand der Nasenschleimhaut kann die Behandlung natürlich langanhaltend sein und lange fortgeführt werden. In diesem Fall ist Geduld gefragt und der Rat des behandelnden Arztes zu beherzigen. Insbesondere wenn es zu bakteriellen Infektionen kommt, die Schleimhaut rot und geschwollen erscheint, sollte ohnehin ein Arzt aufgesucht werden. Gegebenenfalls kann dann eine antibiotikahaltige Salbe verschrieben werden. Wer länger als vier Wochen unter einer trockenen Nase leidet, sollte einen Arzt aufsuchen.
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Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.