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Was hilft bei hormoneller Akne?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 18. Juni 2021

Akne ist eine entzündliche Erkrankung der Talgdrüsenfollikel. Die Vorstufe wird im allgemeinen Sprachgebrauch als Mitesser, lateinisch: Komedonen bezeichnet. Wenngleich es sich bei der Akne um eine Entzündung handelt, spielen Bakterien für die Entstehung eine untergeordnete Rolle. Dagegen werden insbesondere männliche Sexualhormone (Androgene) für die Akne verantwortlich gemacht. Talgdrüsenfollikel geben ihr Sekret an die Hautoberfläche ab und schützen die Haut und Haare vor dem Austrocknen. Allerdings sind sie nicht gleichmäßig über den Körper verteilt, sondern befinden sich vorwiegend im Gesicht sowie am Rücken und der Brust. Dies sind auch die Bereiche, welche besonders von Akne betroffen werden.1

Während die gewöhnliche Akne lediglich kosmetisch störend wirkt, kommt es bei der Acne conglobata zu schweren Entzündungszeichen, welche häufig in einer unschönen Narbenbildung mündet. Das Spektrum möglicher Behandlungsmaßnahmen richtet sich nach der Ausbreitung, den bisweilen schwerwiegenden Begleiterscheinungen und möglichen Komplikationen. Neben natürlichen säurehaltigen Präparaten werden im fortgeschrittenen Stadium auch Antibiotika eingesetzt. Insbesondere Frauen sprechen auf eine Therapie mit sogenannten antiandrogenen Medikamenten an. Da die Behandlung bisweilen problematische Nebenwirkungen aufweist und über Jahre verlaufen kann, sollte auf eine gesunde Lebensweise besonderer Wert gelegt werden.

 

 

Wie erkennt man eine hormonelle Akne?

Akne tritt mit einer beinahe 100-prozentigen Wahrscheinlichkeit in jugendlichem Alter auf. Bei 60 Prozent handelt es sich lediglich um milde Hauterscheinungen. Ein hoher Anteil der Akne-Patienten muss sich in indes in ärztliche Behandlung begeben. Die Akne verläuft in individuell unterschiedlichen Mustern. Häufig wird ein allmählicher Anstieg der Symptome über mehrere Monate verzeichnet. Es folgt ein Zeitabschnitt, in welchem die Akne auf einem bestimmten Niveau stabil bleibt, um letztlich im Alter von etwa 30 Jahren langsam wieder zu verschwinden. 

Davon abweichend kann es zu teils heftigen, wellenartigen Spitzen kommen, welche durch eine rasche und starke Entzündung der Talgdrüsen gekennzeichnet sind. Die schwerste Form, die Acne conglobata betrifft vorwiegend Männer. Sie zeichnet sich durch eine hohe Entzündungsaktivität und großflächige mit Eiter gefüllten Abszessen aus. Die Abheilung erfolgt meist unter erheblicher Narbenbildung. Unbehandelt kann dies in eine Acne fulminans münden, welche durch Fieber, Gelenkschmerzen und einen verminderten Allgemeinzustand charakterisiert ist.

Für die Einteilung der Akne haben sich verschiedene Bewertungsskalen etabliert. Allen gemein ist die Einteilung in die Anzahl von Komedonen, Papeln oder Pusteln. Mitesser unterscheiden sich aufgrund ihrer äußeren Erscheinung als Whiteheads oder Blackheads. Bei den Whiteheads handelt es sich um geschlossene Komedonen, bei denen die Hautoberfläche weiß bleibt. Die Blackheads dagegen sind offene Mitesser, das heißt die Poren der Talgfollikel sind geöffnet. Das im Talg vorhandene Melanin ist für die schwarze Färbung verantwortlich.3

Unter Papeln versteht man über die Hautoberfläche hinausragende (erhabene) bis maximal ein Zentimeter große Knötchen. Wogegen Pusteln bereits kleine mit Eiter gefüllte Bläschen sind. Das ausschließliche Auftreten von Komedonen wird als leichte Akne bezeichnet. Einzeln hinzukommende Pusteln werden mit Grad 2 bezeichnet, während eine Vielzahl von Komedonen und bereits entzündete Pusteln dem Grad 3 zuzuordnen sind. Der Grad 4 umschreibt die Symptome einer Acne conglobata, wobei die Akne nicht mehr ausschließlich im Bereich des Gesichts, sondern ebenso am Rücken und der Brust zu finden ist.4

 

Wann ist der Besuch beim Hautarzt notwendig?

Wenngleich die Auswahl an rezeptfreien Präparaten und Hausmitteln sehr groß ist, sollte spätestens mit dem Erscheinen erster Papeln und Pusteln ein Hautarzt hinzugezogen werden. Eine unzureichende Eigenbehandlung kann sich rasch zu einer „ausgewachsenen“ Akne entwickeln. Insbesondere ist davon abzuraten Mitesser selbst aufzudrücken. Die geöffneten Poren können sich durch auf der Haut befindliche Bakterien entzünden und die Akne verschlimmern.

 

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Wie entsteht Akne?

Ausgangspunkt der Akne ist der Talgdrüsenfollikel. Dieser besteht aus der eigentlichen Drüse, welche ein Sekret, das Sebum produziert. Dieser Talg besteht aus einer wachsartigen Substanz und wird durch den Follikelkanal aus der Drüse an die Hautoberfläche befördert. Verhornte Hautschuppen können den Kanal verschließen, sodass sich unter der Hautoberfläche Mitesser bilden. Diese können sich im weiteren Verlauf entzünden und zum Vollbild der Akne führen.

 

Genetische Veranlagung

Vor allem die hormonbedingte Akne wird vermehrt mit einer erblichen Veranlagung in Verbindung gebracht. Studien konnten bei eineiigen Zwillingen eine offensichtliche Übereinstimmung in der Ausbildung und im Schweregrad der Akne feststellen. Auch eine erblich bedingte Überfunktion der Talgdrüsen wird als Ursache der Akne diskutiert.5

 

Hormone bestimmen die Akne von Geburt an

In den ersten drei Monaten nach der Geburt ist die Talgproduktion bei Säuglingen besonders hoch. Dies lässt sich auf einen Testosteronspiegel zurückführen, der in den ersten sieben Wochen ähnlich hohe Werte erreicht, wie zu Beginn der Pubertät.6 Auch die Konzentration des Dihydroepiandrostendion (DHEA) ist in den ersten Lebenswochen besonders hoch. Abhängig vom Geschlecht beginnt das DHEA zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr wieder zu sinken.6 Die eigentliche hormonelle Bedeutung für die Entstehung der Akne wird indes dem Abbauprodukt des Testosterons, dem Dihydrotestosteron (DHT) zugeschrieben.

Mit Erreichen der Pubertät bekommt die Produktion der Androgene einen erneuten Schub. Dies führt neben den bekannten Veränderungen bei Mädchen und Jungen zu einer Stimulierung der Zellen, welche für die Produktion von Sebum zuständig sind.7 Eine vermehrte Ausscheidung von Talg geht indes nicht zwingend mit einer Akne einher.

Auffällig ist die ungleiche Verteilung der Akne über den Körper. Es wird angenommen, dass die Talgdrüsen im Gesicht, Rücken und Brustbereich anfälliger für die hormonell getriggerte Akne sind.7

 

Hormonelle Schwankungen bei der Frau

Veränderungen im Hormonhaushalt finden sich bei beiden Geschlechtern. Im besonderen Maße sind jedoch Frauen aufgrund der Menstruation, während einer Schwangerschaft und in den Wechseljahren von Hormonschwankungen betroffen. Das weibliche Sexualhormon Östrogen wird in den Follikeln der Eierstöcke produziert. Hierzu bedarf es jedoch dem männlichen Sexualhormon Testosteron.

Akne während der Schwangerschaft

Die Konzentration androgener Hormone steigt im dritten Schwangerschaftsmonat an. Dies kann als mögliche Ursache einer Schwangerschaftsakne in Betracht gezogen werden. Akne ist bei 42 Prozent aller schwangeren Frauen ein Thema. Waren diese bereits in ihrer Jugend an Akne erkrankt besitzen sie ein 90-prozentiges Risiko diese auch in der Schwangerschaft zu entwickeln.8 Andere werdenden Mütter berichten dagegen zu Beginn ihrer Schwangerschaft von einer Verbesserung einer bereits bestehenden Akne.9

Ebenso kann die Produktion von Testosteron bei männlichen Föten ab der 20. Schwangerschaftswoche zu einer mütterlichen Akne führen.10 Die Ausschüttung des Hormons beim Kind beginnt bereits ab der siebten Schwangerschaftswoche11], wobei von einem Übertritt des Hormons in den mütterlichen Blutkreislauf ausgegangen wird.

Vor und nach der Periode

Menstruationsakne ist beinahe zwei Drittel aller Frauen bekannt. Der weibliche Zyklus umfasst 28 Tage, währenddessen die Hormone in unterschiedlicher Konzentration im Blut nachzuweisen sind. Die Hautprobleme treten üblicherweise zwischen sieben und zehn Tagen vor Beginn der Regelblutung auf. In der ersten Zyklushälfte überwiegt das Hormon Östrogen, während in der Gelbkörperphase das Progesteron dominiert. Beide Hormone besitzen während der Blutung ihren niedrigsten Wert. Das Testosteron hingegen bleibt über den gesamten Zeitraum auf einem niedrigen aber gleichbleibenden Niveau.

Während der Menstruation ist das Testosteron daher vergleichsweise höher als die weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron. Testosteron beziehungsweise sein Abbauprodukt das DHT aktivieren nun die Talgdrüsen zu einer vermehrten Produktion. Parallel hierzu wird die Porengröße der Haut durch den hohen Progesteronspiegel verkleinert. Der Talg sammelt sich unter der Haut an, was zu Mitessern und letztlich zur Akne führen kann.12

Akne und das PCO Syndrom

Beim Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCO) handelt es sich um eine Erkrankung bei Frauen im gebärfähigen Alter. Neben Zyklusschwankungen kommt es durch hohe Androgenspiegel zu einer vermehrten Ausscheidung von Talg. Als mögliche Ursache für PCO wird unter anderem eine Insulinresistenz vermutet.13 Hierbei kommt es zu einer erhöhten Produktion von Testosteron, was schließlich die Ausscheidung von Talg verstärkt.14 Die Ursachen einer Insulinresistenz sind noch nicht vollständig verstanden.

Doch werden Stress, ein ungesunder Lebensstil sowie genetische Faktoren dafür verantwortlich gemacht.

 

Akne in den Wechseljahren

Akne tarda, zu Deutsch, die verspätete Akne tritt etwa im Alter von 40 Jahren auf. Da vorwiegend Frauen betroffen sind und zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr die Wechseljahre beginnen, wird eine hormonelle Ursache angenommen.  Darüber hinaus kommen äußere Einflüsse, wie Stress, ungesunde Ernährung sowie Unverträglichkeiten gegenüber Kosmetika infrage.

 

Bakterien

Die Haut wird, ebenso wie unser Darm von einer Vielzahl von Mikroorganismen besiedelt. Diese Hautflora dient dem Schutz unseres Körpers vor krankmachenden Erregern. Besonders viele nützliche Bakterien befinden sich in den Haarfollikeln. Bei einem Ungleichgewicht der Hautflora finden auch krankmachende Keime, wie das Propionibacterium acne im Talg der Mitesser einen idealen Nährboden. Propioni-Bakterien existieren indes auch auf der Haut von Patienten ohne Akne. Somit gilt der Erreger lediglich als sekundärer Entstehungsfaktor.15

 

Psychosomatische Aspekte

So wie sich Krankheiten auf das psychische Wohlbefinden niederschlagen, spiegelt sich der seelische Zustand auf der Haut wider. Stress ist hierbei ein bedeutsamer Faktor. Im Zusammenhang mit Hautkrankheiten, wie der Akne oder der Neurodermitis wurde sogar ein eigener Begriff, die „psychosomatische Dermatose“ geprägt.16 Stress bewirkt eine Reaktion unseres Immunsystems und beeinflusst zudem das Hormonausschüttung. Neuere Forschungsarbeiten haben sich mit der Rolle der „Substanz P“ bei der Entstehung der Akne beschäftigt. Die „Substanz P“ zählt zu den sogenannten Releasing-Hormonen und steigert die Fähigkeit der Sebozyten Talg zu produzieren.2;17

 

Akne bei Kindern

Akne ist eine häufig gesehene Erkrankung bei Kindern und Neugeborenen. Auch in diesem Fall gilt das Testosteron als wahrscheinliche Ursache. Schwere Verlaufsformen bleiben allerdings eine Seltenheit. Meistens heilt die Neugeborenenakne innerhalb der ersten Monate wieder ab. Eine Therapie wird nicht empfohlen.

Von der Neugeborenen-Akne abzugrenzen ist die Acne infantum, welche bei Kleinkindern im Alter von drei bis sechs Monaten erstmalig auftritt. Ihr Verlauf ist in der Regel schwerer, wobei sich die Pustelbildung auf die Wangen beschränkt. Meist halten die Aknezeichen bis in das dritte oder vierte Lebensjahr an. Hierbei sollte zudem an eine Störung der Hormonproduktion gedacht werden.18

 

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Welches Mittel lässt die Pickel nur verschwinden – und was hilft wirklich gegen Akne?

Der Übergang vom Kind zum Erwachsenen drückt sich durch eine Vielzahl innerer und äußerer Umwandlungsprozesse aus. Pickel auf der Haut sind nicht lediglich ein kosmetisches Problem, sondern können sich zu einem ernstzunehmenden Krankheitsbild entwickeln. Somit kommt der Therapie sowohl aus medizinischer als auch psychosozialer Sicht eine hohe Bedeutung zu.

Die leichte Form der Akne, die Akne comedonica lässt sich häufig durch äußerlich anzuwendende (topische) Substanzen behandeln. Bei schweren Verlaufsformen der Akne muss hingegen eine Therapie mit Antibiotika und antiandrogenen Substanzen angedacht werden. 

 

Medikamente zur Anwendung auf der Haut

Antibiotisch wirksame Substanzen können in Form von Cremes, Salben oder Pudern aufgetragen werden. Sie sollen vor allem die Entzündung lindern sowie die bakterielle Besiedelung verringern. Im Wesentlichen kommen sie als Kombination verschiedener Wirkstoffe bei leichter bis mittelgradiger Akne zur Anwendung.

Benzoylperoxid bewirkt eine Reduzierung der Propionibakterien und hilft die entzündliche Reaktion einzudämmen. Unter Anwendung von Benzoylperoxid entwickelt sich jedoch häufig eine trockene und schuppige Haut, welche diese zudem depigmentieren kann. Die Wirksamkeit wird vor allem in Kombination mit einer lokalen Antibiotikatherapie gut eingestuft. Bei milden Formen wird die Behandlungsdauer mit acht Wochen angegeben.5

Retinoide gelten als sehr effizienter Wirkstoff gegen Akne. Unser Körper produziert selbst eine geringe Menge dieser Substanz als Abbauprodukt von Vitamin A. Seine Wirkung besteht in der Verminderung der Talgproduktion. Auf diesem Weg entzieht es den Propionibakterien ihren Nährstoff. Aufgrund erheblicher Nebenwirkungen werden Retinoide auch bei schweren Akneverläufen erst angewendet, wenn eine örtliche oder systemische Antibiotikatherapie nicht anschlägt. Während der Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Retinoide nicht verabreicht werden. Zudem sollten die Patienten während der Behandlung direktes Sonnenlicht vermeiden.19

Dagegen sind bei einer Behandlung mit der Azelainsäure keine Nebenwirkungen bekannt.

 

Systemische Therapie

Der Vorteil einer systemischen Medikation liegt in der Wirkung auf den gesamten Körper. Die Medikamente werden üblicherweise oral aufgenommen. Auch hier kommen Antibiotika und Retinoide zum Einsatz. Die Wahl des Antibiotikums richtet sich nach der individuellen Verträglichkeit, der Praktikabilität und möglichen Resistenzen. Verabreicht werden Antibiotika in der Regel erst ab einer mittelschweren Akne und in Kombination mit topischen Retinoiden.

 

Isotretinoin – wenn nichts mehr hilft

Isotretinoin zählt zu den Retinoiden und wird bei schwerer Akne empfohlen, wenn eine vorherige systemische und lokale Antibiotikatherapie nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat. Die Überlegenheit gegenüber anderen Mitteln liegt in ihrer Wirkung auf alle, an der Entstehung der Akne beteiligten Faktoren.5 Zusätzlich scheint Isotretinoin in der Lage das entzündete Gewebe wieder neu aufzubauen. Bereits nach zwei bis vier Wochen kann eine deutliche Besserung erwartet werden.20

 

Die Pille bei Akne, für und wider

Voraussetzung für die Verschreibung hormonhaltiger Medikamente ist eine bekannte Überproduktion männlicher Sexualhormone. Meist kommt die Kombination eines künstlichen Östrogens mit gestagenhaltigen Medikamenten zur Anwendung (Anti-Baby-Pille). Diese Präparate wirken antiandrogen, das heißt sie blockieren die Rezeptoren für Testosteron an den Zellen der Talgdrüsen. Andere Gestagene hemmen die Produktion der männlichen Sexualhormone. Östrogen bindet das freie Testosteron und verhindert auf diesem Weg eine übermäßige Talgproduktion.21

Soll die Pille bei Akne verschrieben werden, sollte der behandelnde Gynäkologe mit einbezogen werden. Bei der Wahl des Mittels muss der Arzt auf die richtige Zusammensetzung achten. So ist nicht nur die Konzentration des Gestagens von Bedeutung, sondern auch welches Gestagen in der Pille enthalten ist.22

 

Vitamine und Spurenelemente

Inwieweit die Ernährung und damit die Aufnahme von Mikronährstoffen bei der Entstehung der Akne eine Rolle spielt, ist bislang nicht abschließend geklärt. Entzündungshemmend und daher positiv wirken sich Nahrungsmittel aus, welche den Blutzuckerspiegel nicht erhöhen. Ebenso sollte Abstand von gesättigten Fettsäuren sowie einem hohen Kuhmilchkonsum genommen werden. Dagegen lässt sich die Akne durch eine Vielzahl an Vitaminen und Nährstoffen günstig beeinflussen. So wird vielen B-Vitaminen sowie Vitamin C eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Ein Zuviel an Vitamin B12 hingegen führt zur Freisetzung entzündungsfördernder Substanzen.23

 

Bringt Bierhefe die Haut ins Gleichgewicht?

Bierhefe zählt zu den Pilzen und wird vorwiegend zum Brauen und Backen verwendet. Die verwendete inaktivierte Nährhefe entwickelt keine enzymatische Gärung. Sie beinhaltet vor allem Vitamine des B-Komplexes, sowie verschiedene Mineralstoffe. Zink als mögliches Spurenelement gegen Akne ist indes in der Nährhefe nicht zu finden.

Inwieweit Hefe für die Entstehung einer Akne verantwortlich zu machen ist, wird in der Literatur unterschiedlich bewertet.24;25

 

Ungesättigte Fettsäuren wirken entzündungshemmend

Durch geänderte Ernährungsgewohnheiten hat sich die Versorgungssituation mit Omega-3 zugunsten der Omega-6-Fettsäuren verschoben, worauf unser Organismus vermehrt mit Entzündungen reagiert. Bei der Aufnahme sollte darauf geachtet werden, dass es sich um die bioaktiven Formen Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) handelt. Diese sind vorwiegend in ölreichen Fischen enthalten.26

 

Zink eine Alternative zu Antibiotika?

Viele fertige topische Medikamente gegen Akne enthalten Zink. Wenngleich sich die Studienergebnisse uneinheitlich zeigen, wird die Einnahme von Zink als hilfreich gegen unreine Haut empfohlen.  Vielfach wird die antibakterielle, antientzündliche sowie anti-androgene Wirkung herausgestellt.27;28

 

Probiotika für den Darm und gegen Akne

Tatsächlich besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Darmflora und der entzündlichen Akne. Eine gesunde Darmflora und ein ausgeglichener Lebensstil sind für ein starkes Immunsystem von großer Wichtigkeit. Forscher sprechen sogar von einer Darm-Hirn-Haut-Achse.29 Andauernder Stress und eine ungesunde Ernährung können zu einer erhöhten Durchlässigkeit des Darms (Leaky-Gut-Syndrom) führen, welche entzündliche Reaktionen im gesamten Körper auslöst. Insbesondere scheint die Anzahl der für unseren Darm guten Laktobazillen abzunehmen. Eine Therapie mit Probiotika könnte eine alternative Behandlung oder Ergänzung darstellen.30

 

Hausmittel sind einen Versuch wert

Hausmittel sollen pflegen und antientzündlich wirken. Wichtig ist dabei, mögliche Allergien und Unverträglichkeiten zu beachten. Bewährt hat sich insbesondere das Teebaumöl. Allerdings darf dies nur in verdünnter Form, zum Beispiel in Cremes aufgetragen werden. Auch Aloe Vera besitzt eine antibakterielle Wirkung, welche einer Studie zufolge mit einer lokalen Retinoid-Behandlung gleichzusetzen sei.31 Gegen Entzündungen und Bakterien kommen auch Honig, grüner Tee oder Echinacea zur Anwendung. Andere Hausmittel, wie Apfelessig oder Meersalz-Peelings reinigen die Haut, indem sie dieser Feuchtigkeit entziehen.

 

Homöopathie bei Akne

Globuli bieten gerade bei der Behandlung von Hautkrankheiten ein Alternative zur klassischen Schulmedizin. Der Heilpraktiker wird nach einer genauen Untersuchung ein speziell auf den Patienten ausgerichtetes Mittel verschreiben. Zur Anwendung kommen bei hormoneller Akne Selenium, Juglans regia, Sulfur jodatum und Kalium bromatum.32

 

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Gibt es spezielle Produkte für die Gesichtsreinigung?

Die Haut als größtes menschliches Organ erfüllt viele lebenswichtige Aufgaben und sollte daher achtsam behandelt und gepflegt werden. Dies gilt umso mehr, wenn sie bereits durch innere oder äußere Einflüsse geschädigt ist. Täglich zweimaliges Waschen mit Wasser bei Verwendung pH-neutraler (pH 5,5) Substanzen kann schädliche Bakterien größtenteils eliminieren. Die betroffenen Hautareale dürfen nur mit sauberen Händen berührt werden. Zudem sollte die Haut vor der Behandlung mit Salben und Cremes gewaschen werden. Kosmetische Pflegeprodukte sind stets auf ihre Inhaltsstoffe und der individuellen Verträglichkeit zu prüfen. Vielfach beinhalten sie Säuren oder sind parfümiert.

Erfahrene Kosmetikerinnen empfehlen vorab die Klärung der Ursache durch einen Facharzt.33

 

Ist Schwitzen und Sport gut gegen Akne?

Wer Sport treibt, stärkt sein Immunsystem. Während des Trainings steigt die Zahl der, für die Immunabwehr wichtigen weißen Blutkörperchen und fördert die Durchblutung. Dieser Effekt führt letztlich zu einem Training auch für das Immunsystem. Zudem ist Sport in der Lage Stress und damit die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol zu vermindern. Hinsichtlich der Aussage, ob Stress ein Auslöser sein kann oder die Symptomatik lediglich verstärkt herrscht keine Übereinstimmung.34;35

Dagegen sind sich die Fachleute einig, dass regelmäßiger, moderater Ausdauersport das Immunsystem stärkt. Sport soll vor allem Spaß machen und nicht selbst Stress verursachen. Die Verbindung von Entspannung und körperlicher Herausforderung findet sich unter anderem im Yoga.  Schwitzen ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt bei der Entstehung der Akne. Wird Schweiß im Übermaß produziert können die Talgdrüsen verstopfen und den Talg nicht mehr abgeben.

Im Sommer führt das mitunter zu Hitzepickeln, welche unter ungünstigen Hautbedingungen (pH-Wert) eine Akne begünstigen. Die regelmäßige Einnahme von Kortisonpräparaten sowie der Missbrauch von Steroiden (Doping-Akne) kann vor allem bei Männern zu schweren Verlaufsformen, wie der Acne conglobata oder Acne fulminans führen.

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Jürgen Kressel
Autor: Jürgen Kressel

Sein beruflicher Werdegang hat sich in letzter Zeit mit persönlichen Vorlieben verbunden. Als Medizinisch technischer Assistent haben sich die Erfahrung und Ehrgeiz zu einem ganz ordentlichen Wissen auf einigen Gebieten entwickeln können. Fachlich ist er vor allem im Bereich der Allergologie (insbesondere Nahrungsmittelallergien), Endokrinologie (allgemein und Kinderwunsch) und Gastrologie versiert. Seine letzten Berufsjahre als MTA hat er in einem Notfalllabor eines großen Krankenhauses eingebracht.

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