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Kirschen: Gegen diese Erkrankungen sind sie wahre Wundermittel

Kommentar schreiben Aktualisiert am 16. Juli 2019

Kirschen sind nicht nur lecker, sondern unglaublich gesund. Sie punkten mit Vitaminen und zellschützenden Antioxidantien. Die kalorienarmen Früchte sind entzündungshemmend und wirken gegen Rheuma, Gicht, Gefäßerkrankungen und Schlafstörungen. Kirschen sind natürliche Schmerzkiller und unterstützen die Senkung des Blutzuckerspiegels. Sportler profitieren von ihrem muskelschützenden Effekt. Neben der saftigen Frucht tragen auch Tee aus den Stielen und wohlig warme Kirschkernkissen zum Wohlbefinden bei. Erfahren Sie hier, was in Kirschen steckt und wie Sie die leckeren Früchte für Ihre Gesundheit nutzen können, abgerundet mit einem Rezept für Kirsch-Vollkorn-Tartelettes.

Welche Vitamine und Mineralstoffe machen Kirschen so gesund?

Kirschen enthalten das Augen- und Haut-Vitamin A. Es wird für den Sehvorgang benötigt und reguliert die Zellerneuerung und das Zellwachstum, besonders in der Haut und Schleimhaut. Vitamin A wirkt auf die Fruchtbarkeit von Mann und Frau und spielt eine wichtige Rolle bei der Embryonalentwicklung. Kirschen sind reich an den Vitaminen B1, B2, B3, B5 und Folsäure. B-Vitamine stärken das Nervenkostüm und sind notwendig für die Energieproduktion in den Zellen. Das sorgt für Fitness und Motivation. Vitamin B wird für schöne, gesunde Haut gebraucht. Folsäure (Vitamin B9) ist Voraussetzung für Zellteilung und Zellwachstum und besonders wichtig bei chronischen Erkrankungen und in der Schwangerschaft. Vitamin C fördert die Kollagenbildung, strafft die Haut und das Bindegewebe. Es stärkt das Immunsystem und bindet freie Radikale. Auch Vitamin E ist ein starkes Antioxidans. Kirschen enthalten das Anti-Stress-Mineral Magnesium sowie Kalzium, das Voraussetzung für die elektrische Erregbarkeit der Nerven- und Muskelzellen ist. Beide Mineralien sind für stabile Knochen unerlässlich. Kirschen sind reich an Kalium, das eine entwässernde Wirkung hat.

Welche Wirkung haben Anthocyane und Quercetin?

Anthocyane gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Die Farbstoffe verleihen Pflanzen eine intensive rote, blaue oder violette Färbung. Ihre Aufgabe in der Pflanze ist es, das UV-Licht zu absorbieren und freie Radikale binden. Das sind aggressive Sauerstoffverbindungen, welche die Zellmembran und das Erbgut in der Zelle angreifen und zur Mutation oder Zerstörung der Zelle führen können. Je dunkler die Kirsche, umso höher ist ihr Gehalt an den Radikalfängern. Durch den Verzehr der Kirschen werden auch wir auf natürliche Weise vor freien Radikalen, die sich durch UV-Licht, Rauchen, Umweltgifte etc. bilden, Zellen schädigen und den Alterungsprozess beschleunigen, geschützt. Anthocyane wirken antientzündlich und schmerzlindernd. Eine Studie besagt, dass die Anthocyane von 20 Kirschen entzündungsverstärkende Enzyme 10-mal effektiver hemmen als die vergleichbare Menge Acetylsalicylsäure (Aspirin). Auch Schmerzen werden gelindert, ohne Nebenwirkungen. Man geht inzwischen davon aus, dass Anthocyane die Darmflora positiv beeinflussen, indem sich nützliche Bakterien mehr ausbreiten und schädliche Arten zurückgedrängt werden. Das stärkt das Immunsystem. Anthocyane können unterstützend bei der Behandlung von Abwehrschwäche, Entzündungen wie Rheuma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Alzheimer eingesetzt werden. Quercetin ist ein gelber Farbstoff, der das Enzym Xanthinoxidase hemmt. Dieses Enzym ist für die Bildung von Harnsäure zuständig. Durch die Verringerung des Enzyms sinkt der Harnsäurespiegel im Blut und das Risiko für einen Gichtanfall. Bei leichten Formen einer Gicht-Erkrankung wird deshalb wegen der starken Nebenwirkungen der Medikamente eine Kirschtherapie als alleinige oder flankierende Maßnahme diskutiert.

Welchen Effekt haben Kirschen auf den Schlaf?

Kirschen enthalten das Schlafhormon Melatonin. In einer Studie mit 15 älteren Menschen an der Universität von Rochester wurde ein Gläschen Sauerkirschsaft zum Einschlafen gereicht. Der natürliche Schlaftrunk zeigte eine ähnlich starke schlaffördernde Wirkung wie Baldrian-Medikamente.

Welche Vorteile haben Sportler von dem Verzehr von Kirschen?

Bei einer Studie mit Studenten reduzierten 350 ml Sauerkirschsaft vorm Sport deutlich den Muskelkater. Außerdem verloren die Kirschsaftkonsumenten nur 4 % der Muskelkraft und die Gruppe ohne Kirschsaft 22 %. Kirschen können feinste Muskelfaserrisse bei starker Beanspruchung verringern. Eine andere Studie beweist, dass Kirschsaft die Entzündungsreaktion und den hohen Gehalt an freien Radikalen bei einem Marathonlauf herabsetzt.

Welche Kirschen sind die Besten?

Während jeder spontan mehrere Apfelsorten aufzählen kann, sind Kirschsorten ziemlich unbekannt. Grundsätzlich haben die dunklen Sauerkirschen wie Schattenmorellen mehr Vitamin C und Anthocyane und etwas weniger Kalorien als Süßkirschen. Den höchsten Gehalt an gesundheitsfördernden Substanzen soll die dänische Sorte "Stevnsbear Brigitte" haben.

Frische Kirschen oder Kirschsaft?

Kirschen sollten aus gesundheitlicher Sicht am besten vollkommen reif und frisch verspeist werden. Die Stiele lässt man bis vor dem Verzehr an der Kirsche. Das verhindert das Austreten von Flüssigkeit und schnelleres Verderben. Bei der Verarbeitung verliert die Frucht an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Im Saft werden sie verdünnt und die Ballaststoffe minimiert. Nach einem halben Jahr Lagerung sollen über die Hälfte der Anthocyane zersetzt sein. Dennoch ist Saft die einzige Alternative, wenn die Zeit für erntefrische Kirschen vorbei ist. Wer das ganze Jahr über von den gesundheitlichen Effekten profitieren möchte, kann z.B. zu dem schonend verarbeiteten, hochwertigen cherry plus Montmorency Sauerkirschen Saft oder zu Bio-Produkten greifen.

Was bewirkt ein Tee aus Fruchtstielen der Kirsche?

Der Tee hat entzündungshemmende, entwässernde und schleimlösende Eigenschaften. Deshalb wird er begleitend bei hartnäckigem Husten mit zähem Schleim und bei Entzündungen der Harnwege eingesetzt. Für den Tee wird eine halbe Handvoll getrockneter Kirschstiele mit 1 Liter kochendem Wasser übergossen und 15 Minuten ziehen gelassen. Die Kirschstiele sind in der Apotheke erhältlich oder können selbst auf einem Backblech ausgebreitet und getrocknet werden.

Rezept für 8 Kirsch-Vollkorn-Tartelettes

Zutaten: 300 g Kirschen, die entsteint, gewaschen und trocken getupft werden, für den Teig 250 g Vollkornmehl, 125 g Butter, 2 EL Zucker, 1 Prise Salz und 1 Ei, für die Vanillecreme ½ l Milch, 1 Vanilleschote, 5 Eigelbe, 100 g Zucker, 30 g Mehl und 1 Prise Salz sowie Puderzucker zum Bestäuben und 8 Tartelette-Förmchen. Kneten Sie den Mürbeteig. Stellen Sie ihn zu mit Frischhaltefolie abgedeckt 30 Minuten in den Kühlschrank. Die Vanilleschote aufschneiden, das Mark auskratzen, in die Milch einrühren und zusammen mit der Vanilleschote aufkochen. Die Eigelbe mit dem Zucker in einer Schüssel cremig schlagen, das Mehl unterrühren, die kochende Milch einrühren, die Vanilleschote herausnehmen, die Masse in den Topf zurückgeben und unter Rühren kurz aufkochen lassen. Die Vanillecreme durch ein Sieb streichen, abkühlen lassen, dünn mit Zucker bestreuen, damit sich keine Haut bildet. Den Teig dünn ausrollen, die gefetteten Förmchen damit auskleiden, in den auf 180 Grad vorgeheizten Backofen schieben, 12-15 Minuten backen und abkühlen lassen. Die Vanillecreme und die Kirschen darauf anrichten und mit Puderzucker bestauben. (Quelle: eatsmarter.de). Guten Appetit!

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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