Krebserregende Lebensmittel - das sollten Sie dazu wissen
Krebs ist die weltweit die zweithäufigste Todesursache. Ein Drittel aller Krebserkrankungen sind Folge einer falschen Ernährung. Eine gesunde Ernährungsweise ist deshalb für die Vorbeugung und Behandlung von Krebserkrankungen immens wichtig. Man weiß heute auch, dass es nicht nur darum geht, krebserregende Lebensmittel zu meiden, sondern Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Schutzstoffen zu sich zu nehmen. Lesen Sie hier, welche Lebensmittel als krebserregend gelten, welche Nahrungsmittel man bei Krebs meiden sollte, inwieweit Ernährung ansonsten ein Risikofaktor für die Entstehung von Krebs ist, welche Lebensmittel gegen Krebs helfen.
Inhaltsverzeichnis
- Welche Lebensmittel sind krebserregend?
- Welche Lebensmittel helfen gegen Krebs?
- Welche Nahrungsmittel sollte man bei Krebs meiden?
Welche Lebensmittel sind krebserregend?
Während manche Faktoren der Krebsentstehung vorgegeben sind, z.B. eine erbliche Veranlagung, können andere bewusst vermieden werden. Dazu zählen ungesunde Ernährung und Übergewicht. Zahlreiche Studien zeigen, welche Nahrungsmittel Krebs fördern. Die folgenden Lebensmittel gelten als besonders krebserregend:
Rotes Fleisch und Fleischwaren hat die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), eine Institution der Weltgesundheitsorganisation (WHO), schon 2015 anhand der Analyse von 800 Studien als fast bzw. definitiv kanzerogen (krebserregend) eingestuft. Als rotes Fleisch gelten Muskeln von Rind, Kalb, Schwein, Hammel und Lamm. Es soll wahrscheinlich krebserregend sein. Unter Wurst bzw. Fleischwaren fallen Produkte, bei denen Fleisch durch Salzen, Räuchern, Pökeln, Fermentieren oder andere Arten der Verarbeitung konserviert oder im Geschmack verfeinert werden. Dazu zählen wie Würstchen (Hot Dogs), Schinken, Wurst, Dörrfleisch, luftgetrocknetes Rindfleisch, Corned Beef, Fleischkonserven, Fleischzubereitungen und Soßen. Diese Fleischwaren werden von der WHO als ebenso krebserregend eingestuft wie das Rauchen: 50 Gramm Fleischwaren täglich erhöhen das Risiko für ein Kolorektalkarzinom (bösartiger Tumor von Dickdarm und Enddarm) um 18 Prozent und der Verzehr von 100 g rotem Fleisch täglich um 17 Prozent. Dabei fällt auch die Zubereitung bei hohen Temperaturen, insbesondere wenn sie direkten Kontakt mit der heißen Oberfläche oder der Flamme, wie beim Braten und Grillen, haben, ins Gewicht.1
Nitrite in geräuchertem und gepökeltem Fleisch bilden im Körper zusammen mit Eiweißstoffen Nitrosamine, die als krebserregend gelten. Eine Studie stellt eine Verbindung zwischen rotem Fleisch und der Entstehung von Lungen-, Speiseröhren- und Magenkrebs her.2
Schon 2012 ermittelte die WHO, dass der tägliche Verzehr von rotem Fleisch das Sterberisiko um 13 Prozent und von verarbeitetem Fleisch um 20 Prozent erhöht. Dabei wird das erhöhte Sterberisiko durch Krebs aufgrund der fleischlastigen Kost bei 10-16 Prozent eingestuft.3
Auch Milch soll in größerer Menge zumindest bei Männern durch die erhöhte Kalzium-Zufuhr das Krebsrisiko erhöhen und insbesondere Prostatakrebs begünstigen. Stiftung Warentest empfiehlt deshalb, nicht mehr als 1,5 Gramm Kalzium am Tag zuzuführen (1 g ist die empfohlene Tagesdosis). Das entspricht 1,25 Liter Milch oder 140 Gramm Hartkäse, z.B. Gouda und Emmentaler.6 Alternativen sind pflanzenbasierte Milch und Milchprodukte. Andererseits soll weniger Milch, 0,2 bis 0,8 Liter am Tag, das Risiko für Darmkrebs senken und Frauen möglicherweise vor Brustkrebs schützen.7
Alkohol erhöht das Krebsrisiko schon in kleinen Mengen. Je mehr man trinkt, umso so schädlicher. Sich ab und zu einen Rausch anzutrinken ist schädigender als öfter ein Glas Wein, Sekt, Bier oder Schnaps zu sich zu nehmen. Alkohol erhöht besonders das Risiko für Krebs in der Mundhöhle, Speiseröhre, im Hals und Darm, in der Leber und der Brust.
Wer Alkohol gar nicht lassen kann, sollte sich als Frau auf maximal ein Getränk und als Mann auf maximal zwei Getränke beschränken. Unter einem Getränk versteht man z.B. 0,3 Liter Bier oder 0,1 Liter Wein. Verstärkt wird das Risiko bei der Kombination von Alkohol und Rauchen, da Alkohol die Mundschleimhaut für die Schadstoffe des Tabaks durchlässig macht.6
Zucker erhöht auf zweierlei Weise das Krebsrisiko: Erstens trägt er in Form von Süßigkeiten, Softdrinks und unsichtbar in Fertiggerichten zum Übergewicht bei, das als drittgrößter Faktor für die Entstehung von Krebs gilt und das Risiko für 13 Krebsarten erhöht.6 Eine Studie zeigte explizit, dass die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs durch eine hohe Zufuhr von Zucker und zuckergesüßten Lebensmitteln begünstigt wird.8 Alternativen sind z.B. Kokosblütenzucker oder Ahornsirup.9 Süßstoffe wie Aspartam dagegen stehen selbst im Verdacht, krebserregend zu sein.10
Pommes, Chips und Donats werden frittiert. Durch das Erhitzen auf hohe Temperaturen entsteht Acrylamid, das in Tierversuchen als krebserregend erkannt wurde. Hohe Mengen können zudem die Nerven schädigen. Acrylamid wird vom Körper in eine andere Substanz, das Glycidamid, umgewandelt, welches das Erbgut verändern und damit das Krebsrisiko erhöhen kann. Es ist auch in Keksen, Knäckebrot und geröstetem Kaffee enthalten. Außerdem finden sich in Pommes, Chips und Donats Transfette. Sie sind zwar nicht direkt krebserregend, aber sie fördern krebsbegünstigendes Übergewicht und schwächen die Darmgesundheit und damit auch das Immunsystem.11 Alternativ können Chips zu Hause mit Olivenöl selbst hergestellt werden.9 Pommes kann man auch mit frischen Kartoffeln zubereiten, die man in Pommes-Form schneidet, mit etwas Olivenöl bestreicht und im Backofen durchgaren lässt.
Tropft von gegrilltem Fleisch Fett in die Glut, entstehen polyzyklische, aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) wie Benzpyren sowie heterozyklische aromatische Amine (HAA). Sie steigen mit dem Rauch auf, werden eingeatmet und kontaminieren das Fleisch. Die Entwicklung der kritischen Substanzen ist ganz einfach zu verhindern: Entweder man packt das Grillgut in eine feuerfeste Folie oder grillt nur mageres Fleisch.11
Falls doch verkohlte Stellen vorkommen – großzügig wegschneiden! Das gilt auch für schwarz verbrannte Stellen von gebackenem und gebratenem Essen. Die PAK und HAA werden im Darm so umgebaut, dass sie in die Darmzellen eindringen und sich dort an das Erbgut anlagern können. Die Veränderung des Erbguts kann zur Entstehung von bösartigen Tumoren führen.12
Geräucherte und gepökelte Lebensmittel sind lecker, aber ungesund. Aus dem Nitrat im Pökelsatz entstehen Nitrite und im Körper krebserzeugende Nitrosamine.
Schimmel kann Krebs erzeugen. Außerdem schädigen seine Giftstoffe das Nervensystem, die Leber und die Nieren. Angeschimmelte Lebensmittel sollten deshalb immer ganz weggeworfen werden. Wegschneiden bringt nicht weiter.11 Schimmel bildet sich gerne bei Feuchtigkeit und leider sehr unauffällig bei Nüssen und Gewürzen.
Auch in der Verpackung können krebserregende Stoffe lauern, z.B. Bisphenol A (BPA) in Konservendosen. Sie lösen sich besonders bei säurehaltigem Inhalt wie Tomaten und werden beim Essen mit aufgenommen. BPA kann nicht nur Prostatakrebs, sondern auch Frühpubertät und Unfruchtbarkeit begünstigen.9
Welche Nahrungsmittel sollte man bei Krebs meiden?
Je mehr ein Lebensmittel verarbeitet ist, umso weniger positive Effekte hat es. Deshalb stehen Fertiggerichte ganz unten auf der Liste. Lebensmittel mit Weißmehl, zu viel Zucker, Salz, Fett und tierischem Eiweiß oder mit Schad- und Zusatzstoffen wie Nitrosaminen und Benzpyren sollten während und auch nach einer Krebserkrankung gemieden werden. Wichtig ist, einen eigenen Weg der Ernährung zu finden. Die Auswahl soll gesund sein, aber auch schmecken und langfristig umgesetzt werden können.13
Welche Lebensmittel helfen gegen Krebs?
Pflanzliche Lebensmittel14, möglichst in Bio-Qualität15, die reich an bioaktiven Substanzen, Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sind, sowie milchsauer vergorene Lebensmittel eignen sich am besten, um Krebs entgegenzuwirken. Das heißt Gemüse, Salate, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Obst, Joghurt, Sauerkraut und Nüsse.13 Wer Rohkost verträgt, kann Obst und Gemüse roh essen. Für andere sind Smoothies und frisch gepresste Säfte bekömmlicher.
Quellen anzeigen
Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.