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Kürbis - der gesunde und leckere Allrounder

Kommentar schreiben Aktualisiert am 26. Oktober 2015

Ob als herbstliche Dekoration, leuchtendes Gespenst an Halloween oder leckeres Süppchen, Kürbisse haben wieder Saison. Ursprünglich beheimatet in Südamerika, wurden sie schon früh auch in unseren Breiten kultiviert. Das zarte Fruchtfleisch wird als Gemüse, Kuchen und Suppe verarbeitet und hat inzwischen auch Einzug in die Haute Cuisine gehalten. Aber nicht nur kulinarisch haben Hokkaido, Butternuss & Co etwas zu bieten. Sie sind auch ein Gesundheitsbrunnen, strotzen vor Zink für ein starkes Abwehrsystem, Mineralstoffen, Vitaminen und antioxidativem Beta-Carotin. 

Besonders in konzentrierter Form als Kürbiskerne und ihr Öl üben sie eine stärkende, heilsame Wirkung auf Blase und Prostata aus. Erfahren Sie mehr über das kalorienarme Herbstgemüse und was alles in ihm steckt, um Ihre Gesundheit zu fördern.

Botanisch betrachtet sind Kürbisse trotz ihres Gewichts und ihrer Größe Beeren. Kürbisse gehören zu den ältesten Kulturpflanzen. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Pflanze schon 8000 v.Chr. angebaut wurde.

Sommer- und Winterkürbis

Die Sommervarianten haben nur eine kurze Vegetationszeit und sind auch nicht lange haltbar. Ihre Schale ist zart und kann meist mitgegessen werden. Erkennbar sind sie an ihrem scharfkantigen, eckigen Stiel. Bekannteste Vertreterin ist die Zucchini. Von gesundheitlichem Nutzen ist vor allem das Öl aus den schalenlosen Samenkernen des Ölkürbis. Winterkürbisse erkennt man an ihrer harten Schale und dem runden Stiel. Ihre Besonderheit liegt in der langen Haltbarkeit. In dunkler, trockener Umgebung können sie mehrere Monate lang lagern.

Die wichtigsten Kürbisarten

Bekannt ist der Riesenkürbis, der ausgehöhlt und geschnitzt zu Halloween seinen großen Auftritt hat. Der Hokkaido-Kürbis hat bei uns im Herbst und Winter Saison. Er wurde nach der japanischen Insel benannt, auf die der Kürbis von den Amerikanern 1878 eingeführt wurde. Aus dem ehemals geschmacksarmen, harten Mitbringsel haben die Japaner die leckere Sorte gezüchtet, die heute auch in Europa angebaut wird. Die Schale des nur 1-2 Kilogramm schweren Kürbisses ist meist orange, seltener auch dunkelgrün und kann mitgegessen werden. Das feste, faserarme Fruchtfleisch hat einen nussigen Geschmack. Man kann Vorspeisen aus ihm zaubern, ihn mit Nudelgerichten kombinieren oder als Beilage zu Fisch und Fleisch anbieten.

Der Moschuskürbis zählt zu den beliebtesten Speisekürbissen. Das dunkelgelb bis leuchtend orangefarbene Fruchtfleisch hat ein intensives Aroma und einen nussigen Geschmack. Aufgrund seines nur kleinräumigen Samenanteils ist Platz für viel Fruchtfleisch. Mit intaktem Stiel und unversehrter Schale kann man ihn mehrere Monate lagern, wodurch Geschmack und Aroma noch verstärkt werden. Zwei bekannte Vertreter dieser Sorte sind der Muskatkürbis mit seinem süßlichen, muskatähnlichen Aroma und der birnenförmige Butternusskürbis mit sehr zartem Fruchtfleisch, einem buttrigen Aroma und dezenter Süße.

Der Feigenblattkürbis erinnert im Aussehen an eine Wassermelone. Seine Schale ist extrem hart. Zum Öffnen lässt man ihn am besten auf einen harten Untergrund fallen. Das süße Fruchtfleisch enthält im Vergleich zu den anderen Kürbisarten wenig Vitamine und Mineralstoffe. Bei uns wird die Kürbisart besonders als Unterlage für den Gurkenanbau genutzt, um Krankheiten und Schädlinge von ihnen fernzuhalten und sie vor Frost zu schützen. Ein bekanntes Produkt der Kürbisart ist eine weihnachtliche Marmelade, die aufgrund des hohen Fasergehalts auch als Engelshaar bezeichnet wird.

Zierkürbisse

Sie werden ab Spätsommer geerntet. Aufgrund ihrer geringen Menge an Fruchtfleisch und bestimmter Inhaltstoffe, die Übelkeit und Magenkrämpfe hervorrufen, sind sie nicht zum Verzehr geeignet. Ausnahme: Der Flaschenkürbis, der als Speise- und Zierkürbis Verwendung findet. Die junge Frucht kann verzehrt werden. Die ausgereifte Frucht dagegen hat eine sehr harte, hölzerne Schale und ist ungenießbar. Nach einem Jahr hat das Fruchtfleisch sich völlig zurückgebildet und der Kürbis ist hohl, wasserfest, stabil und unbegrenzt haltbar. Jetzt kann er zu Vorratsbehältnissen, Gebrauchsgegenständen und Musikinstrumenten verarbeitet werden. In seiner Funktion als Aufbewahrungsmittel für Flüssigkeiten wird er auch Kalebasse genannt.

Das Fruchtfleisch – Schlankmacher und Quelle für Gesundheit

Kürbisse sind gut für die schlanke Linie. Sie bestehen zu 90 % aus Wasser. 100 g Kürbisfrucht enthalten gerade mal 27 Kalorien. Der hohe Ballaststoffgehalt sättigt schnell, regt die Verdauung an und leitet Giftstoffe aus dem Körper. Kürbisse sind sie reich an Mineralstoffen, wie Calcium und Stress regulierendes Magnesium sowie Vitaminen. Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A), Vitamin C und E sind wertvolle Antioxidantien. Sie binden die zellschädigenden, freien Radikale, was der Veränderung des Erbguts und damit Krebs vorbeugt. Im Verbund mit dem Zinkgehalt werden die Abwehrkräfte gestärkt und Entzündungen gehemmt. Vitamin A ist außerdem Voraussetzung für eine gute Sehkraft. Kürbisse enthalten viel Kalium und wenig Natrium. Daher wirken sie harntreibend und entwässernd, ein Gesundheitsfaktor für Nieren, Harnwege und Blase. Kürbis hilft auch bei Diabetes. Studien zufolge regt Kürbisextrakt die Erneuerung von geschädigten Bauchspeicheldrüsenzellen an und verbessert die Glukosetoleranz und Insulinresistenz.

Kürbiskerne und Kürbiskernöl

Die Kürbissamen und ihr Öl bestehen fast zur Hälfte aus hochwertigen ungesättigten Fettsäuren. Sie tragen zur Senkung des Cholesterins bei und schützen Herz und Leber. Dazu kommen Magnesium, Zink, Kupfer, die Vitamine A, B1, B2, B6, K und E sowie das antioxidative Selen. Phytosterine hemmen die Aufnahme von Cholesterin im Darm und senken ebenfalls die Blutfettwerte. Sie wirken entzündungshemmend, blasenkräftigend und wurmaustreibend. Außerdem erweisen sich als bremsend auf die Hormone, die zur Prostatavergrößerung zum Haarausfall bei Männern beitragen. Die Behandlung von Prostatabeschwerden und Reizblase sind die wesentlichen und anerkannten Indikationen für Kürbiskerne. Dazu 10 g täglich als Therapie und 3-5 g zur Vorbeugung essen. Kürbiskerne eignen sich auch als Langzeitanwendung. Nebenwirkungen und Gegenanzeigen liegen nicht vor. Voraussetzung ist die Einnahme von Spezialzüchtungen mit garantiertem Wirkstoffgehalt (Granufink Kerne oder das Öl in Kapselform). Die ebenfalls reichlich vorhandene Aminosäure Tryptophan ist an der Produktion des Glückshormons Serotonin beteiligt, hebt so die Stimmung und wirkt Depressionen entgegen.

Rezept für eine wärmende Kürbissuppe

Zutaten: Hokkaido-Kürbis, Schalotten, frischer Ingwer, 1 Becher Schlagsahne, Kürbiskernöl, geröstete Kürbiskerne

Zubereitung: Kürbisfleisch mit Schale in Stücke schneiden, Schalotten fein würfeln und mit dem Kürbisfleisch mit etwas Öl kurz andünsten. Frischen Ingwer in feine Würfel geschnitten zugeben. Mit reichlich Gemüsebrühe und der Schlagsahne aufgießen. Die Suppe aufkochen und 15-20 Minuten köcheln lassen. Mit Mixstab pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Für zusätzliches Aroma ein paar Tropfen Kürbiskernöl dazugeben. Für den geschmackvollen Biss geröstete Kürbiskerne darüber streuen. (Quelle: essen-und-trinken.de)

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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