Leiden wir alle unter Komplexen?
Wir alle haben sie, doch nur wenige wissen, was man genau darunter versteht – Komplexe. Der Begriff selbst hat längst in unseren allgemeinen Sprachgebrauch Einzug gehalten. So haben die meisten von uns schon einmal von Ödipuskomplex, Minderwertigkeitskomplex oder Mutterkomplex gehört. Doch was genau versteht man unter Komplexen eigentlich? Wie entstehen Komplexe und sind sie zwingend negativ? Welche Möglichkeiten gibt es, Komplexe zu überwinden – und ist das überhaupt notwendig? Solche und ähnliche Fragen werden im folgenden Artikel beantwortet.
Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter Komplexen?
Welche Arten von Komplexen gibt es?
Wie entsteht ein Minderwertigkeitskomplex?
Minderwertigkeitskomplexe: Wer ist betroffen?
Leidet jeder Mensch unter Komplexen?
Neigen bestimmte Menschen eher zu Komplexen?
Sind Komplexe automatisch etwas Negatives?
Kann man an Komplexen überhaupt etwas ändern?
Was passiert, wenn man Komplexe unbeachtet lässt?
Minderwertigkeitskomplex überwinden – So kann es gelingen
Was versteht man unter Komplexen?
Zwar findet sich der Begriff Komplex in unserem allgemeinen Sprachgebrauch, in ihrer Vielfalt und Tiefe sind uns Komplexe gemeinhin jedoch wenig bekannt. So mag der Großteil von uns wohl schon etwas von Minderwertigkeits- oder Ödipuskomplex gehört haben, was man aber genau unter Komplexen versteht und wie sie entstehen, wissen die wenigsten so genau.
Die Komplextheorie ist in der analytischen Psychologie beziehungsweise Psychotherapie relevant. Sie geht auf Carl Gustav Jung zurück, wurde aber auch von anderen bekannten Wissenschaftlern wie Sigmund Freud oder Alfred Adler aufgefasst und weiterentwickelt. Jung beschreibt Komplexe als konflikthafte Erfahrungen in zwischenmenschlichen Beziehungen, die mit unangenehmen Gefühlen einhergehen.
Solche Emotionen können etwa Angst, Scham oder Wut sein. Der konflikthafte Prozess wird als derartig belastend erlebt, dass er verdrängt und im Unbewussten gespeichert werden muss. Viele Komplexe haben ihren Ursprung in der Kindheit und Jugend, da Abgrenzung und Affektregulation noch schwerfallen. Prinzipiell kann man komplexauslösende Beziehungserfahrungen aber lebenslang machen.
Triggert nun eine gegenwärtige Situation oder Begebenheit einen Komplex aus der Vergangenheit, kann das eine Überreaktion auslösen. Emotionen schießen über und man reagiert nicht mehr angemessen. Die aktuelle Situation wird nicht objektiv wahrgenommen, sondern vielmehr mit dem Ereignis und damit verbundenen Emotionen aus der Vergangenheit gekoppelt.1
Es wird also deutlich, dass Komplexe etwas beschreiben, das uns zunächst nicht bewusst ist. Hier kommen Themen auf, die quasi danach schreien, bearbeitet zu werden. Geschieht das nicht, können negative Komplexe mit starkem Leidensdruck einhergehen. Damit uns Komplexe bewusst werden, ist einiges an Reflexion notwendig.
Manchmal kann das durchaus schmerzhaft sein. Komplexe sind kein Problem Einzelner, wir alle haben Komplexe. Gemeinhin sind sie in den Tiefen unserer Psyche vergraben und können jederzeit wieder aktiv werden. So wie unsere Lebenserfahrungen positiv oder negativ ausfallen, zeigen sich auch Komplexe positiv oder negativ. Negative Komplexe sind in der Regel mit unangenehmen Gefühlen und überschießenden Verhaltensweisen verbunden.
Auch kann es zu Kontrollverlust kommen. Nicht zuletzt bewirken Komplexe Projektion und Übertragung. Kaum auszuhaltende innere Konflikte und Emotionen werden dabei anderen Personen zugeschrieben, weil sie für die Psyche viel zu belastend sind.2 C.G. Jungs Theorie der Komplexe, wie sie seit Anfang des 20. Jahrhunderts besteht, ist in der Psychotherapie durchaus noch sehr präsent.
Welche Arten von Komplexen gibt es?
In der Vergangenheit wurde eine ganze Reihe verschiedener Komplexe beschrieben. Viele davon erscheinen uns heute nicht mehr wirklich zeitgemäß, beispielsweise der Ödipus- oder Kastrationskomplex. Andere – wie etwa der Minderwertigkeitskomplex, Jonas-Komplex oder auch Vater- sowie Mutter-Komplex – haben demgegenüber kaum an Aktualität eingebüßt.
Eine Auswahl von bekannten Komplexen soll folgend kurz skizziert werden:3
Ich-Komplex
Er gilt in Jungs Theorien als zentraler Komplex. Hier geht es um Identität und damit verbundene Gefühle, vor allem Selbstwertgefühl.
Mutter- beziehungsweise Vater-Komplex
Zentral sind hier Erfahrungen, Erlebnisse und Gefühle, die wir in Interaktion mit unseren Eltern (oder anderen als elterlich erlebten Personen) gemacht und verinnerlicht haben. Diese können positiv oder negativ ausfallen und werden in Begegnungen oder Beziehungen – etwa in Partnerschaften oder im beruflichen Kontext – getriggert.
Ödipus-Komplex
Beschreibt das frühkindliche Umwerben der Mutter durch den Sohn, bei gleichzeitigem Ablehnen des Vaters.
Elektra-Komplex
Weibliches Gegenstück zum Ödipus-Komplex
Kastrations-Komplex
Kastrationsangst beziehungsweise Penisneid
Jonas-Komplex
Beschreibt die Angst, Herausforderungen anzunehmen und sich weiter zu entwickeln. Man verlässt seine Komfortzone nicht und bremst sich so selbst.
Medea-Komplex
Beschreibt die Wut alternder auf heranwachsende Frauen, vor allem auch auf die eigenen Töchter.
Atreus-Komplex
Männliches Gegenstück zum Medea-Komplex
Im Hinblick auf unsere Leistungsgesellschaft und wachsende Unsicherheiten durch vermeintliche Perfektion in sozialen Netzwerken, ist der Minderwertigkeitskomplex als solcher heutzutage wahrscheinlich so aktuell wie nie.
Wie entsteht ein Minderwertigkeitskomplex?
Theorien zum Minderwertigkeitskomplex beziehungsweise Minderwertigkeitsgefühl gehen auf Alfred Adler zurück. In der von ihm geprägten Individualpsychologie sind diese Begriffe zentral. Die empfundene (!) eigene Unvollkommenheit steht hier im Fokus. Man hat das Gefühl, bestimmten Ansprüchen nicht zu genügen und geht selbstkritisch und hart mit sich ins Gericht.
Nicht gut genug zu sein, darum kreisen die Gedanken stetig. Perfektionismus spielt hier häufig ebenso eine Rolle. Vergleiche mit anderen Menschen sind schwer auszuhalten, hat man doch insgeheim das Gefühl, hinterherzuhinken. Nicht selten führt das zu Rückzug, Einsamkeit und sogar Depression. Dies verstärkt Minderwertigkeitsgefühle zusätzlich.4
Das Gefühl von Minderwertigkeit ist an sich nichts Ungewöhnliches und kann durchaus vorkommen. Ist es aber unverhältnismäßig stark ausgeprägt, mit heftigen sowie unangemessen Verhaltensweisen verbunden und verursacht Leidensdruck, kann man von einem Minderwertigkeitskomplex ausgehen. Häufig sind damit kompensierende Verhaltensweisen verbunden.5
Wie andere Komplexe auch, entstehen Minderwertigkeitskomplexe im Laufe des Lebens. Kindheit und Jugend sind dahingehend besonders sensible Entwicklungsphasen, da Abgrenzungs- und Kompensationsmechanismen noch im Entstehen begriffen sind. Dadurch kommt es leicht zu Beziehungserfahrungen, die mit schambesetzten Gefühlen der Minderwertigkeit einhergehen und deshalb verdrängt werden müssen. Das kann in jedem erdenklichen Kontext passieren, etwa innerhalb der Familie, im Kindergarten, in der Schule, am Spielplatz oder im Sportverein.
Heutzutage spielen in diesem Zusammenhang auch soziale Netzwerke eine wichtige Rolle, da sie Scheinwelten produzieren. Im Vergleich zieht man hier fast zwangsläufig den Kürzeren, was den Selbstwert massiv angreifen und das Gefühl von Minderwertigkeit verstärken kann.
Minderwertigkeitskomplexe: Wer ist betroffen?
Von Minderwertigkeitskomplexen sind wir alle betroffen. Sozialisation und Beziehungserfahrungen bewirken mitunter negative und bedrohliche Gefühle. Auch solche Minderwertigkeitsgefühle gehören zum Leben dazu und müssen integriert werden.
Nachdem problematische Situationen, Konflikte und Gefühle gerne verdrängt werden, hat jeder von uns spezielle Themen, die stark triggern. Verursachen solche Themen großen Leidensdruck, macht es Sinn, genauer hinzusehen und sie aufzuarbeiten. Mit etwas zeitlichem Abstand ist es oftmals gut möglich, Konflikthaftes zu bearbeiten und nachhaltig aufzulösen. Bei Alfred Adler sind Minderwertigkeitskomplexe übrigens immer auch eine Chance, etwas zu verändern und zu verbessern. Dazu später mehr.
Leidet jeder Mensch unter Komplexen?
Vor dem Hintergrund, dass Komplexe verdrängte konflikthafte Beziehungserfahrung samt entsprechender Emotionen darstellen, kann man davon ausgehen, dass sie jeden Menschen – mehr oder weniger stark – betreffen. Schließlich haben wir doch alle unsere Lebensthemen, die viel in uns auslösen und die es zu bearbeiten gilt.
Sicherlich gestaltet sich der Leidensdruck – je nach individuellen Faktoren und Gegebenheiten – unterschiedlich. Hier darf man ruhig im Hinterkopf behalten, dass sich Komplexe, die Leidensdruck verursachen, durchaus auch auflösen lassen. Man ist ihnen also keinesfalls hilflos ausgeliefert, sondern hat stets die Möglichkeit, sie zu bearbeiten. Hierbei darf man auch professionelle Unterstützung in Form von Psychotherapie, Beratung oder Coaching in Anspruch nehmen.
Neigen bestimmte Menschen eher zu Komplexen?
Komplexe sind stets individuell. So löst bei manchen Menschen verhältnismäßig „wenig“ ein deutlich komplexhaftes Geschehen aus, während andere auf vergleichsweise heftige Situationen relativ resilient reagieren.
Es gibt jedoch durchaus Risikofaktoren, die negative Komplexe und entsprechenden Leidensdruck begünstigen. Solche sind etwa traumatische Erlebnisse in der frühen Kindheit und Jugend sowie im Erwachsenenleben. Auch ambivalente Beziehungserfahrungen in der Kindheit, zerrüttete Familienverhältnisse, das Erleben von Ausgeschlossensein und Mobbing sowie Gewalterfahrung in Beziehungen können sich negativ auswirken. Nicht zuletzt sind Menschen mit begrenzten Möglichkeiten der Kompensation – etwa aufgrund von Lebensumständen, Beeinträchtigungen oder Erkrankungen – eher gefährdet.
Sind Komplexe automatisch etwas Negatives?
Der Komplex selbst ist – wertfrei betrachtet – etwas, das aufgrund von verinnerlichter Beziehungserfahrung entsteht. Er kann also durchaus auch positiv sein (z.B.: positiver Mutter- oder Vaterkomplex) beziehungsweise kaum ins Gewicht fallen. Problematisch wird es erst dann, wenn Komplexe mit deutlichem Leidensdruck verbunden sind.
Wenn sie etwa immer wieder Situationen heraufbeschwören, in denen wir unangemessen reagieren, uns selbst oder unser Umfeld überfordern und/oder anecken. In weiterer Folge kann es dann zu Ausgrenzung, Rückzug oder Isolation kommen. Der damit verbundene Leidensdruck äußert sich nicht selten durch körperliche und seelische Beschwerden (Schlafstörungen, Essstörungen, Kopfschmerzen, depressive Verstimmungen, Ängste,…). Drängen Komplexe als Lebensthemen an die Oberfläche und ist der Betroffene bereit, sie zu bearbeiten, bieten sie durchaus Chancen.
Adler spricht hier etwa von der Chance zur Auseinandersetzung. Es geht darum, Minderwertigkeitsgefühle zuzulassen, seine eigenen Schwächen zu akzeptieren und gegebenenfalls zu bearbeiten. Nur so kann man etwas verändern und verbessern. Demgegenüber ist Kompensation, also etwa Minderwertigkeitsgefühle zu überspielen oder bestimmte Situationen zu meiden, kaum sinnvoll. Minderwertigkeitsgefühle, die durchaus danach verlangen, dass man sich mit ihnen auseinandersetzt, gehören für Adler schlicht zum Menschsein dazu.6
Kann man an Komplexen überhaupt etwas ändern?
Muss man also etwas gegen Komplexe tun? Kann man überhaupt etwas an ihnen ändern? Die Frage ist hier viel weniger, ob man es kann, sondern vielmehr, ob es notwendig ist. Ungelöste Konflikte und vergrabene Gefühle lassen sich in der Regel meist ganz gut bearbeiten, manchmal braucht es dazu aber professionelle Unterstützung. Sind Konflikt und Leidensdruck nicht zu stark ausgeprägt, reichen Selbstreflexion und/oder Gespräche mit lieben Menschen oftmals schon aus.
Ob ein Komplex bearbeitet werden sollte, ist im Prinzip eine individuelle Entscheidung. Sie hängt sowohl von der eigenen Persönlichkeit, als auch vom individuellen Leidensdruck ab. Hat man stark mit Komplexen zu kämpfen, zieht sich vermehrt zurück oder gerät immer wieder in konflikthafte Situationen, dann ist es vielleicht durchaus an der Zeit, etwas zu ändern. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Komplexe professionell zu bearbeiten. Besonders effektiv ist Psychotherapie (tiefenpsychologische Ansätze, Verhaltenstherapie), doch auch Beratung oder Coaching können hilfreich sein.
Was passiert, wenn man Komplexe unbeachtet lässt?
Schenkt man seinen Komplexen wenig Beachtung, passiert in vielen Fällen nicht viel. Manchmal schwelen Komplexe aber weiter und machen sich im gegenwärtigen Erleben und Handeln irgendwann unangenehm bemerkbar. Entsteht Leidensdruck, ist es an der Zeit, etwas zu unternehmen. Grundsätzlich ist es nämlich nie notwendig, seelisches Leid stoisch auszuhalten.
Doch auch ohne massiven Leidensdruck ist es empfehlenswert, sich mit seinen Komplexen auseinanderzusetzen. Das führt nicht nur zu einem besseren Selbstverständnis, es stärkt zudem Selbstbild und Selbstwert.
Minderwertigkeitskomplex überwinden – So kann es gelingen
Um Minderwertigkeitskomplexe zu überwinden, braucht es ein gewisses Maß an Reflexion und Auseinandersetzung. Die Konfrontation und Bearbeitung solch ganz persönlicher Lebensthemen kann für sich alleine, gemeinsam mit engen Bezugspersonen, aber auch im professionellen Rahmen stattfinden. Wie es genau gelingen kann, Minderwertigkeitsgefühle zu bearbeiten, damit möchten wir uns abschließend beschäftigen.
Minderwertigkeitsgefühle bearbeiten – Darum geht es
Aktivität schafft Kontrolle über die Situation:
Wenn wir uns aus der Opferrolle begeben und aktiv Veränderungen forcieren, bewirkt das viel. Die Erfahrung, Handlungsmöglichkeiten zu haben und Situationen und Gefühlen nicht hilflos ausgeliefert zu sein, stärkt den Selbstwert ungemein. Schließlich sind wir alle unseres eigenen Glückes Schmied – und manchmal muss Vergangenes eben bearbeitet werden, um Glück empfinden zu können.
Gefühle dürfen bearbeitet werden:
Sich bestimmte Lebensthemen und biografische Schwierigkeiten bewusst zu machen, sie sich einzugestehen und aktiv an Lösungen zu arbeiten, ist das A&O, um Minderwertigkeitsgefühle unter Kontrolle zu halten. Dabei geht es nicht unbedingt darum, Situationen und Gefühle zu bewerten, sondern sie als das anzunehmen, was sie waren beziehungsweise sind. Negatives Erleben muss nicht mehr als zu bedrohlich im Inneren vergraben werden, sondern kann zugelassen werden. Positive Effekte für Selbstbild und Selbstwert ergeben sich dann ganz von alleine, was ungemein motiviert.
Realistische Betrachtungsweise forcieren:
Wir neigen dazu, Dinge zu übertreiben und uns dann in Vorstellungen zu verlieren, die gar nicht der Realität entsprechen. Wenn wir uns auf uns selbst beziehen, müssen wir dabei realistisch bleiben. Schwarz-Weiß-Denken oder Perfektionismus erschweren diesen realistischen Blick. Vielmehr geht es darum, seine positiven und negativen Anteile anzuerkennen und Stärken und Schwächen als gleichwertige Teile der Persönlichkeit zu sehen. Niemand von uns muss perfekt sein, wir alle dürfen Fehler haben. Zu diesen zu stehen, ist ein Lernprozess. Gelingt dieser, ist Kompensation nicht mehr notwendig. Zufriedenheit und Selbstliebe dürfen an die Stelle von Perfektionismus treten.
Zu sich selbst stehen:
Der Vergleich mit anderen macht etwas mit unserem Selbstwert und kann Minderwertigkeitsgefühle triggern. Je mehr man mit sich selbst im Reinen ist und mit Vergangenem Frieden schließen kann, desto besser wird es gelingen, zu sich selbst zu stehen. Frustbringende Vergleiche mit anderen sind dann nicht mehr notwendig, vielmehr finden Vergleiche nun in einem Maß statt, das uns anspornt und guttut.
Minderwertigkeitskomplexe überwinden: Tipps und Tricks
Darüber Sprechen:
Ob mit nahestehenden Personen oder im Rahmen einer Gesprächstherapie – um innere Konflikte bearbeiten zu können, muss man sie zunächst benennen. Das mag Überwindung kosten, in den meisten Fällen stößt man aber auf wohlwollende und positive Reaktionen, was zur weiteren Auseinandersetzung anspornt.
Seine Gedanken zu Papier bringen:
Vielen Menschen hilft es, über ihre Lebensthemen zu schreiben. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, „richtig“ oder „falsch“ gibt es nicht. Schreiben hilft dabei, klare Gedanken zu fassen und treibt die Auseinandersetzung voran. Manchmal gelangen auf diese Weise auch Themen in den Fokus, von denen man gar nicht wusste, dass sie eine Rolle spielen.
Die Komfortzone verlassen:
Sich ab und zu aus der eigenen Komfortzone zu begeben, wirkt bewusstseinserweiternd. Springen wir über unseren Schatten, machen wir meist die Erfahrung, dass gar nichts „Schlimmes“ passiert, ganz im Gegenteil. Zudem sind positive Erfahrungen förderlich für Selbstbild und Selbstwert – das wirkt Minderwertigkeitskomplexen entgegen.
Seinen individuellen Interessen nachgehen:
Was das Umfeld denkt, muss egal sein, wenn es darum geht, sich zu finden. Auch ob man „gut“ genug ist, ist unwichtig. Vielmehr haben Authentizität und Zufriedenheit Priorität.
Meditation und Achtsamkeitsübungen ausprobieren:
Meditation und Achtsamkeitsübungen entspannen, erweitern das Bewusstsein und bringen uns in einen Zustand des Loslassens. Auf diese Weise kommt es häufig zu einer Konfrontation mit verdrängten Gedanken und Gefühlen, denen absolut wertfrei begegnet werden darf.
Quellen anzeigen
Daniela Jarosz ist Sonder- und Heilpädagogin. Während des Studiums hat sie sich intensiv mit Inhalten aus Medizin und Psychologie auseinandergesetzt. Sie arbeitet seit vielen Jahren im psychosozialen Feld und fühlt sich außerdem in der freiberuflichen Tätigkeit als Autorin zuhause. Im redaktionellen Bereich hat sie sich auf die Fachrichtungen Medizin, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Work-Life-Balance sowie Kinder und Familie spezialisiert.