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Das Glück der Erde: So gesund ist das Reiten

1 Kommentar Aktualisiert am 25. November 2015

Es gibt viele Studien, die beweisen, dass Reiten gesund ist und Körper, Geist sowie Seele stärkt. Welche Gründe gibt es sich in den Sattel zu setzen? Wann wird vom Reiten abgeraten? Alles rund um die Sportart Reiten.

Gründe sich in den Sattel zu setzen

Für das Reiten sprechen Argumente wie das Trainieren des Gleichgewichtssinns, das Erlernen von Geduld und Ruhe, den Umgang mit einem Lebewesen pflegen und Verantwortung für dieses zu übernehmen sowie das Ausüben eines Ganzkörpertrainings.

Reiten ist ein toller Ausgleich – ausgebildete Pferde strahlen Ruhe aus und geben dem Reiter neue Kraft, um den Alltagsstress bewältigen zu können. Ein weit verbreiteter Grund mit dem Reiten anzufangen, ist zudem, zurück in die Natur und raus aus der Großstadt, denn zumindest an den Wochenenden oder an den freien Tagen möchte man vermehrt mehr Zeit in der Natur verbringen.

Prinzipiell ist es nie zu spät, mit dem Reiten anzufangen, aber auch nie zu früh. Im Kindesalter müssen die Kinder zunächst einmal den Umgang mit dem Pferd kennen lernen und Vertrauen zum Pferd aufbauen. Im Anschluss daran, fällt es den Kindern schnell leicht, sich mit der Sportart anzufreunden. Wer im Erwachsenenalter mit dem Reiten anfangen möchte, sollte zunächst einmal sehr geduldig sein, denn hier ist die größte Herausforderung, die eigene Angst zu überwinden.

Macht Reiten den Rücken kaputt?

Immer wieder kursieren Gerüchte, dass Reiten rückenschädigend ist. Sportwissenschaftler und Physiotherapeuten verneinen dies, verantwortlich für Rückenbeschwerden seien häufig falsche Bewegungen, die man ausübt. Dr. Christian Peller, Sportwissenschaftler und Physiotherapeut äußert sich im Folgenden dazu: „Grundsätzlich hilft Reiten, Muskeln zu stärken. Wenn man aber immer falsche Bewegungsabläufe durchführt, es übertreibt oder häufig Pferde mit unkontrollierten Bewegungen (junge Pferde) reitet, kann das negative Einflüsse auf den Bewegungsapparat des Reiters haben.“ Der gleichen Ansicht ist auch Karsten Lütteken, der als Sportwissenschaftler und Diplom-Sportlehrer an der Deutschen Sporthochschule Köln beschäftigt ist: „Reiten kann den Rücken therapieren, heilen, bessern – aber man kann mit einer Fehlhaltung im Sattel dem Rücken auch schaden.“ Franke Sloothaak ist Profispringreiter und musste aufgrund eines Bandscheibenvorfalls behandelt werden. Auch er ist der Meinung, dass Reiten nicht rückenschädigend ist: „Reiten macht den Rücken eher gesund. Meistens kommen die Probleme nicht vom Reiten selbst, das stärkt ja die Bauch- und Rückenmuskulatur. Problem sind die Stürze: Hinfallen ist natürlich nicht gut für den Rücken.“ Demnach steht fest: Reiten ist immer ein Sport pro Rücken.

Wann ist Reiten nicht zu empfehlen?

In folgenden Situationen sollte die Sportaktivität Reiten nicht ausgeübt werden:

  • bei akuten Infektionen und Fieber: Sport würde das Immunsystem zusätzlich schwächen, den Infekt verstärken und den Herzmuskel schädigen
  • bei orthopädischen Beschwerden: Nach Operationen, bei welchen Knochenplatten chirurgisch befestigt wurden, raten Ärzte vom Reiten ab
  • bei neurologischen Beschwerden: Bei einem möglichen Sturz könnten für den Reiter gravierende Probleme entstehen

Bis auf wenige, aber bedeutende Einzelfälle, gibt es prinzipiell keine körperliche Einschränkung, welche gegen das Reiten spricht. Wichtig allerdings sind, dass man die Gegebenheiten wie eine richtige Ausrüstung, sprich ein korrekter Sattel, die Wahl des Pferdes und die Intensität des Sports individuell anpasst.

Reiten. Der perfekte Sport für einen straffen Körper

Von Schwimmen über Volleyball und Joggen bis hin zum täglichen Training im Fitnessstudio: Es gibt keine Sportart, die den Körper zu fast 100 Prozent in Anspruch nimmt, wie das Reiten. Reiten ist ein Ganzkörpersport. Zum Vergleich: Beim Joggen werden nur ein Achtel der Muskeln beansprucht. Obwohl nach den ersten Reitstunden viele Menschen zunächst einmal Muskelkater in den Oberschenkeln und im Gesäß verspüren, ist die am häufigsten in Einsatz gebrachte Muskelpartie der Bauch. Der Bauch sorgt für eine aufrechte Haltung auf dem Pferd und nur durch die Anspannung der Bauchmuskeln ist der tiefe Sitz auf dem Pferderücken möglich. Reiten zaubert einen straffen Bauch, durchtrainierte Waden und Oberschenkel sowie einen knackigen Po. Rundum: Alle Muskeln, die einen schönen Körper formen, werden trainiert.

Therapeutisches Reiten

Am therapeutischen Reiten nehmen Kinder und Menschen mit geistigen Behinderungen, Lernbehinderungen, Verhaltensauffälligkeiten und psychischen Erkrankungen teil. Hierbei werden speziell ausgebildete Pferde eingesetzt, die sich durch einen ruhigen, geduldigen, kontaktfreudigen und sensiblen Charakter auszeichnen, um die Betroffenen pädagogisch stärken zu können. Zwischen dem Pferd und dem Reiter wird eine einzigartige Beziehung hergestellt, wodurch das Befinden und Verhalten des Reiters positiv beeinflusst wird.

Das Franz Sales Haus, eine katholische Einrichtung der Behindertenhilfe in Essen, bietet unter anderem das heilpädagogische und therapeutische Reiten an und listet auf, welche positiven Eigenschaften das Therapiepferd hat:

„Das Pferd

  • schafft soziale Nähe
  • unterstützt die nonverbale Körpersprache
  • fördert die Selbstwahrnehmung
  • fördert die Fremdwahrnehmung
  • erleichtert soziale Kontakte
  • baut Ängste ab
  • hilft bei der emotionalen Stabilisierung
  • schafft Selbstvertrauen und Selbstwertgefühle“

Der Umgang mit Pferden stärkt Körper, Geist und Seele – im Rahmen des therapeutischen Reitens wird diese heilende Wirkung auf die Gesundheit des Menschen eingesetzt.

Leidenschaft Reiten

Fazit: Wer einmal das Reiten für sich entdeckt hat, denn letztendlich ist es nie zu spät mit dem Reiten anzufangen, wird nicht mehr davon loskommen! In diesem Sinne: Schwingen Sie sich in den Sattel und überzeugen Sie sich selbst!

J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

1 Kommentare

Traute Stamer – Montag, 10. Februar 2020
Ja es stimmt. Ich bin erst mit 45 Jahren mit dem Reiten angefangen. Jetzt bin ich 76 Jahre und reite immer noch. Ein bisschen Dressur Stangentraining, ausreiten hält mich fit. Wir sind Selbstverorger im Offenstall mit drei Pferden, dazu gehörten auch alle Arbeiten rund ums Pferd und Stall. Ich teile dir Arbeit mit meiner Tochter.

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