© fotolia.com

Matcha Tee und seine Wirkung auf die Gesundheit

Kommentar schreiben Aktualisiert am 06. August 2018

Matcha Tee, der neue Super-Drink: Fein gemahlener Grüntee von höchster Qualität. Ursprünglich in Japan für die Teezeremonie im Zen-Buddhismus verwendet, wird das leuchtend grüne Pulver bei uns gerade als erfrischender Muntermacher mit Gesundheitseffekt entdeckt. Wem Grüntee bisher zu bitter und langweilig erschien, wird durch das angenehm aromatische Heißgetränk eines Besseren belehrt. Außerdem ist das antioxidative Teepulver mit der pfiffigen Farbe auch vielseitig in der Küche einsetzbar. Was steckt drin in Matcha Tee? Was macht ihn so gesund? Hilft er beim Abnehmen? Wie wird er hergestellt und zubereitet?

Was ist Matcha Tee?

Matcha, übersetzt gemahlener Tee, zählt zu den besonders edlen Sorten von Grüntee. Er wurde im 6. Jahrhundert in buddhistischen Klöstern Chinas als Heilpflanze kultiviert. 1191 wurde der Teesamen von einem Zen-Mönch nach Japan gebracht, wo im 16. Jahrhundert von einem Teemeister die Teezeremonie entwickelt wurde. In seinem Buch beschreibt er Matcha als lebensverlängerndes Elixier. Die buddhistischen Mönche nutzten den Muntermacher, um länger und tiefer meditieren zu können. Das Kostbare an Matcha Tee sind nicht nur die Sorte und die Herstellung. Es werden vom Teeblatt die Blattrippen und der Strunk entfernt und nur das reine Blatt verwendet. Wer in Japan etwas auf sich hält, beherrscht die rituelle Zubereitung des Matcha-Tees, wie sie auch heute noch im Zen-Buddhismus angewendet wird.

Wie wird Matcha Tee hergestellt?

Echter Matcha Tee wird in den letzten 4 Wochen vor der Ernte beschattet: Die Blätter werden mithilfe von Bambusmatten oder schwarzen Netzen bedeckt. So produziert die Teepflanze mehr Chlorophyll und die Reifung wird hinausgezögert. Aroma und Geschmack sollen damit verbessert, die hellgrüne Farbe intensiviert und die wertvollen Inhalte konzentriert werden. Nach der Ernte werden die Teeblätter gedämpft, getrocknet und gebrochen. Durch ein Luftzugverfahren wird das feine Blattgewebe von den Blattadern und –Stängeln befreit. Das Blattgewebe wird in Granitsteinmühlen vermahlen, um die feinstmögliche Körnung zu erreichen. Für 30 g Matcha-Teepulver müssen die Blätter 1 Stunde vermahlen werden. Das ist mit ein Grund für den hohen Preis von 20 bis 50 Euro für 30 g Teepulver. Matcha wird in China und Japan hergestellt. Der japanische Matcha Tee ist hochwertiger und wird auch nur zu einem geringen Prozentsatz exportiert.

Was ist der Unterschied zwischen Grüntee, Grünteepulver und Matcha Tee?

Grüntee-Blätter werden nach der Ernte kurz erhitzt oder gedämpft, um die Oxidation und den damit verbundenen Qualitätsverlust zu vermeiden, die Inhaltsstoffe zu bewahren und die Entwicklung unerwünschter Aromen zu verhindern. Die Blätter werden gerollt und sollen wie auch das Matcha-Pulver mit nur 80 Grad heißen Wasser übergossen werden.


Bei Grünteepulvern, die nicht als Matcha gekennzeichnet sind, werden die Blätter nicht unbedingt beschattet und es werden die Blattadern und –Stängel mit verarbeitet. Diese Grünteepulver sind günstiger im Preis, aber haben nicht dasselbe Aroma. Sie schmecken herber und eignen sich für Drinks, zum Kochen und zum Backen.

Welche Inhaltsstoffe des Matcha-Tees wirken positiv auf die Gesundheit?

Matcha Tee enthält Tein, das chemisch Koffein exakt entspricht, aber an die Aminosäure Theanin gebunden ist. Deshalb wird die anregende Substanz langsamer und länger freigesetzt als bei Kaffee. Sie macht munter, bringt den Kreislauf in Schwung und fördert die Konzentrationskraft. Die Aminosäure Theanin erhöht die Reaktions- und Aufnahmefähigkeit, entspannt und wirkt stimmungsaufhellend.


Grüntee und im verstärkten Maße Matcha Grüntee enthält  Catechine mit stark antioxidativer und entzündungshemmender Wirkung. Am bekanntesten ist das Epigallocatechingallat, kurz EGCG. Es wird als Möglichkeit zur Vorbeugung und Behandlung von Schlaganfällen, Parkinson, Alzheimer und Krebs diskutiert. Catechine wirken positiv auf den Cholesterinhaushalt und sollen die Bildung von krankhaften Ablagerungen (Plaques) auf den Gefäßwänden vermindern. Catechine schützen Zelle und Erbgut vor der Schädigung durch freie Radikale und sollen der beschleunigten Hautalterung durch UV-Licht entgegenwirken. Zusammen mit Gerbstoffen haben Catechine im Matcha Tee einen beruhigenden und desinfizierenden Effekt auf den Magen-Darm-Trakt.

 

Das Chlorophyll wirkt entgiftend und entsäuernd, unterstützt den Aufbau von Blutzellen und ist ein starkes Antioxidans. An Mineralstoffen hat Matcha Tee Kalzium, Magnesium, Phosphor, Kalium, Eisen, Zink und Kupfer zu bieten. Außerdem enthält er die Vitamine A, B1, B2, B6, C, E und K.

Hilft Matcha Tee beim Abnehmen?

Matcha Tee unterstützt die Gewichtsreduktion. Sein Tein und die Catechine steigern die Produktion von Körperwärme und den Grundumsatz. Der Stoffwechsel wird aktiviert und die Enzyme für die Verwertung von Fett in ihrer Wirkung eingeschränkt. Gleichzeitig wird die Verbrennung von Fettsäuren angeregt.

Was benötigt man für die Zubereitung von Matcha Grüntee?

Besonders dekorativ ist die Zubereitung mit einem Matcha Tee-Set. Es besteht aus einer Matcha Teeschale, einem Bambusbesen und einen Bambuslöffel. Die Schale ist aus Porzellan, Keramik, Glas oder Steinzeug und sollte von Hand abgewaschen werden. Der Matcha Besen zum Aufschäumen, für dessen Herstellung in Japan ein eigenes Handwerk existiert, wird aus einem einzigen Stück Bambus gearbeitet. Es wird in 80, 100 oder 120 Borsten aufgeschnitten. Der Bambusbesen wird nach dem Gebrauch mit warmem Wasser abgespült und zum Trocknen auf einen Keramik- oder Porzellan-Halter gestellt. Der kleine Bambuslöffel zum Dosieren des Tees wird mithilfe von Wasserdampf am Ende des Bambusstabs zu einem Löffel gebogen. Wer mag, kann das Set mit einer hübschen Lackdose für das Teepulver ergänzen. Für eine schnelle Zubereitung, kann auch ein Milchaufschäumer verwendet werden.

Wie wird Matcha Grüntee traditionell zubereitet?

Einsteigern wird die Dosis von 1 g, d.h. 1 Bambuslöffel Teepulver empfohlen. Wer es kräftiger mag, kann 2 Bambuslöffel Pulver in die Schale geben. Das Teepulver wird mit ca. 70 ml heißem, nicht kochendem (!) Wasser übergossen. Den Bambusbesen kurz in heißem Wasser anfeuchten und dann das Getränk etwa 1 Minute lang an der Oberfläche schaumig rühren! Dazu wird der Bambusbesen aus dem Handgelenk heraus in Form eines M sehr schnell vor und zurück bewegt. Je höher und fester der Schaum, umso besser ist der Tee gelungen.

Wie kann Matcha Tee noch verwendet werden?

Matcha Teepulver kann als Gesundheits-, Farb- und Aromakick in Kuchen, Keksen, Shakes, Cocktails, Eis, Eistees, Desserts und Smoothies gegeben werden.

Wie wird Matcha Latte zubereitet?

Für den beliebten Matcha Latte wird der Matcha Tee mit 2 g Pulver wie oben beschrieben zubereitet. Dann wird Milch erwärmt, aufgeschäumt und in ein großes Latte macchiato Glas gegeben. Den Grüntee durch den Milchschaum hindurch in das Glas einfüllen, umrühren, fertig! Guten Appetit!

Beiträge die Sie auch interessieren könnten

Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

Schreib einen Kommentar

help
help
help

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Zu unseren Datenschutzbestimmungen.