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Medikamente online kaufen: Was gibt es zu beachten?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 21. September 2022

Im Internet boomt der Handel mit Medizin, so laufen etwa zwei Drittel aller Apotheken-Kunden inzwischen online ein. Das verwundert wenig, da medizinische Produkte im Netz einfach günstiger sind. Kunden versuchen immer das günstigste Produkt zu erwerben und so nicht unnötig viel Geld auszugeben, was in diesem Fall im Internet angeboten wird, zudem finden sich dort auch Gratisproben. Für alle Schnäppchenjäger ist daher das Internet,  mit den dort erhältlichen Gratisproben, die erste Adresse. Was die Einkaufsbereitschaft hinsichtlich der Medizin betrifft, so gilt das Onlineshopping vor allem für Arzneimittel, die nicht rezeptpflichtig sind, als das Nonplusultra.

 

 

Was verbirgt sich hinter einer Versandapotheke?

Bei einer Versandapotheke handelt es sich um eine Vor-Ort-Apotheke aus Deutschland. Diese hat ihr Geschäft zusätzlich um einen Onlineversand erweitert. Diese Apotheken sind Mitglied in der Apothekerkammer und können eine zusätzliche Versanderlaubnis nach § 11 Apothekengesetz vorweisen.

 

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Seriöse Versandapotheke erkennen

Um sicher zu sein, dass es sich auch wirklich um eine seriöse Versandapotheke handelt, sollte man unbedingt ins Impressum auf der Webseite schauen. Sämtliche wichtigen Daten müssen dort angegeben sein. Das betrifft nicht nur die Adresse, sondern auch

 

  • die Festnetz-Telefonnummer
  • die zuständige Aufsichtsbehörde und Apothekerkammer
  • die Versandhandelslizenz
  • die Handelsregisternummer
  • die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer.

 

Zudem werden Versandapotheken auch in das Register des Deutschen Instituts für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) eingetragen. Dieser Nachweis muss ebenfalls auf der Webseite zu finden sein. Seriöse Versandapotheken zeichnen sich außerdem dadurch aus, dass der Kunde auf Wunsch auch eine persönliche Beratung per Telefon, per Mail oder via Chat bekommt.

Übrigens kann man die Bestellungen in einer Online-Apotheke nicht nur über die Internetseite vornehmen, sondern auch telefonisch. Für alle, die sich noch unsicher sind, ob die Bestellung bei einer Online-Apotheke auch wirklich das Richtige ist, ist das ein guter Weg, sich von der Seriosität der Apotheke zu überzeugen.

 

Warum ist die Medizin in der Online-Apotheke günstiger als vor Ort?

Was nur wenigen Nutzern bekannt ist, aber was einfach eine Tatsache ist: Es gibt für rezeptfreie Medikamente wie leichte Schmerztabletten oder ein ABC-Pflaster gegen Rückenschmerzen keine generelle Preisbindung. So ist es dem einzelnen Anbieter möglich, die Verkaufspreise autark zu bestimmen. Es gibt unterschiedliche Faktoren, die bei der Preisfindung berücksichtigt werden.

Das beginnt zum Beispiel bei den Fixkosten und dem Einkaufspreis. Auch individuelle Bonussysteme spielen hier bei der Preisfindung letztlich eine Rolle. Zu den Fixkosten zählen beispielsweise die Personalkosten, ebenso wie die Ladenmiete. Gerade die Ladenmieten können je nach Region sehr unterschiedlich ausfallen. Apotheken in den Großstädten sind deutlich höher belastet, als das zum Beispiel auf dem Land der Fall ist.

Darüber hinaus kann aber auch der Einkaufspreis für rezeptfreie Medikamente einen deutlichen Einfluss auf den festzulegenden Verkaufspreis haben. Wenn beispielsweise eine Apotheke sehr große Stückzahlen bestellt, dann erhält sie dafür in der Regel auch einen Mengenrabatt, der dann wiederum an den Kunden weitergegeben werden kann.

Kunden können unter anderem dann auch mit Bonussystemen in Form von Gutschriften und Treuepunkte ab einer bestimmten Bestellsumme sehr gut gebunden werden. Auch Stammkunden können zum Beispiel mit einer Empfehlung, aus der dann Neukunden resultieren, sehr gut profitieren. Sie sorgen ja dafür, dass der Umsatz wächst, und das sorgt dann häufig wieder für weitere Preisvorteile, die an den Kunden weitergegeben werden können.

 

Wie häufig beim Online-Einkauf kaufen die Kunden der Online-Apotheken aufgrund des Sparpotenzials häufig mehr ein als sie eigentlich wollten. Die Folge ist dann, je mehr die Kunden letztlich einkaufen, desto höher sind die Umsätze für die Online Apotheken. Daraus resultieren dann wiederum günstigere Preise und zusätzliche Rabatte.

 

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Sind Medikamente in Online-Apotheken generell günstiger?

Die meisten Präparate, die man in einer Online-Apotheke kaufen kann, sind günstiger. Aber das heißt nicht, dass alle Präparate grundsätzlich günstiger sind. Was die rezeptfreien Präparate betrifft, so sind sie aus den beschriebenen Gründen sehr häufig deutlich günstiger als in einer stationären Apotheke.

Hinsichtlich der rezeptpflichtigen Medikamente ist es aber so, dass diese einer bundeseinheitlichen Preisbindung unterliegen. Die rezeptpflichtigen Medikamente kommen mit einem bestimmten Ausgangspreis vom Hersteller. Dann werden feste Zuschläge auf den Herstellerpreis aufgerechnet. Diese gelten sowohl für den Großhandel als auch für die Apotheken. Auf diesen Preis kommt dann noch die Mehrwertsteuer. So ergibt sich dann letztendlich der Einkaufspreis. Dieser ist obligatorisch gleich für die stationären und die Online-Apotheken. Auch für ausländische Apotheken, die rezeptpflichtige Medikamente auf dem deutschen Markt anbieten, gilt diese Preisbindung.

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) will mit dem Preisbindungsprinzip identische Leistungen und einheitliche Kosten garantieren. Sowohl Patienten als auch die Krankenkassen können sich somit darauf verlassen, dass nirgendwo für die Medikamente zu viel bezahlt wird. Hier gilt das Motto: gleiches Recht für alle. Die Preisbindung ist darüber hinaus für die Apotheken aber auch ein wichtiger Grundpfeiler, um vor Preiskämpfen geschützt zu sein. Der Wettbewerb verlagert sich daher auf die Qualität ihrer Dienstleistung.

 

Hier spielen vor allem eine gute Beratung und eine schnelle Bereitstellung der Medikamente eine wichtige Rolle.

 

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Rezeptpflichtige Medikamente aus der Online-Apotheke, wie geht das?

Wie bereits erwähnt, sind die deutschen Online-Apotheken der digitale Zweig einer Vor-Ort-Apotheke. Daraus resultiert, dass hier natürlich auch die gleichen Vorschriften gelten. Auch wird ein Medikament nur dann herausgegeben, wenn ein entsprechendes Rezept vorliegt.

Hier an dieser Stelle ist aber wirklich Obacht geboten, denn wenn eine Apotheke die Herausgabe von rezeptpflichtigen Medikamenten ohne Einreichung eines Rezepts ermöglichen würde, dann ist die Seriosität hier sofort anzuzweifeln. Zum einen ist ein solches Vorgehen illegal, zum anderen sieht man sich hier mit dem Risiko konfrontiert, ein gefälschtes Produkt zu bekommen.

Derzeit ist es noch Pflicht, dass die Online-Apotheken das Originalrezept per Post bekommen müssen, um ein rezeptpflichtiges Medikament versenden zu können. Sobald das Rezept vor Ort ist, wird das Medikament verschickt. Es ist aber schon jetzt davon auszugehen, dass bald Alternativen geschaffen werden. Laut Bundesministerium für Gesundheit soll das E-Rezept bald kommen.

Wenn sich Patienten online vom Arzt beraten lassen, beispielsweise via Videosprechstunde, kann der Arzt online ein Präparat verschreiben. Ein solches Rezept wird digital als E-Rezept übermittelt. Es kann dann in jeder beliebigen Apotheke eingelöst werden. Diese Abläufe haben aber auch noch einen weiteren Vorteil, denn so kann eine automatisierte schnelle Prüfung der Wechselwirkungen vorgenommen werden.

Ein weiterer Vorteil dieses Konzepts ist aber neben der Zeitersparnis, dass auch noch die Umwelt geschont wird. Zukünftig soll ein E-Rezept auch bei herkömmlichen Arztbesuchen in der Praxis vor Ort Anwendung finden. In welcher Form das Rezept dann ausgestellt wird, dürfen die Patienten aber entscheiden.

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apomio-Redaktion
Autor: apomio-Redaktion

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