© canva.com

Medikamente und medizinische Hilfsmittel - was sollten Verbraucher über den Umgang mit Arzneien wissen?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 25. Oktober 2023

Manchmal muss es schnell gehen. Die Schnittwunde von der Küchenarbeit oder die Verletzung nach einem Sturz sollten umgehend versorgt werden. Gesundheitliche Beschwerden, Krankheiten oder Unfälle ereignen sich nicht nur tagsüber, sondern auch nachts. Während der Nachtstunden, am Wochenende oder an einem Feiertag, ist es schwieriger, an notwendige Medikamente zu gelangen. Wenn die ortsansässige Apotheke bereits geschlossen ist, hilft nur noch der Notdienst. Doch Notdienst sind genaugenommen nur für medizinische Notfälle zuständig.

 

 

 

 

Was ist ein medizinischer Notfall?

 

Als medizinischer Notfall wird eine akute Krankheit oder eine schwere Verletzung betrachtet, die eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit oder das Leben eines Menschen darstellt. Es muss sich dabei um gesundheitliche Beschwerden handeln, die eine sofortige ärztliche Behandlung erfordern.

Bei Unpässlichkeiten wie Kopfschmerzen, Rückenproblemen, Erkältungen oder anderen alltäglichen Erkrankungen kann eine geeignete Medikation Erleichterung bringen.

 

Was passiert, wenn man am Wochenende erkrankt oder versäumt hat, notwendige Arzneimittel aus der Apotheke zu besorgen?

 

Liegt kein lebensbedrohlicher Zustand vor, besteht kein Anlass, die Notaufnahme einer Klinik aufzusuchen. Außerhalb der Öffnungszeiten regulärer Apotheken erhält man rezeptfreie und verschreibungspflichtige Arzneien sowie medizinische Hilfsmittel in einer Notfallapotheke.

Am einfachsten ist es, sich an die nächstgelegene Nachtapotheke zu wenden. Meistens sind diensthabende Notfallapotheken 24 Stunden geöffnet. Ein Notdienst beginnt in der Regel zwischen 8 und 9 Uhr morgens und ist erst am nächsten Morgen beendet. Diese Dienstzeiten gelten an normalen Werktage ebenso wie an Sonn- und Feiertagen

 

 

Wie findet man eine Notdienstapotheke?

 

Eine Liste der Apotheken, die in der Nähe Notdienst haben, findet man im Internet. Dort sind nicht nur Adressen dienstbereiter Notfallapotheken, sondern auch deren Kontaktdaten, wie Telefonnummer oder E-Mailadresse.

Es ist ratsam, erst anzurufen, um zu erfahren, ob die benötigten Medikamente vorrätig sind.

 

Eine weitere Option ist, Arzneimittel bei einem Medikamenten-Lieferdienst zu ordern. Dies ist online Tag und Nacht möglich. So ist sichergestellt, dass dringend notwendige Apothekenprodukte innerhalb kurzer Zeit zur Verfügung stehen.

Entgegen einer weit verbreiteten Meinung werden in einer Notfallapotheke für Medikamente keine höheren Preise erhoben. Es ist allerdings üblich, eine Notdienstgebühr zu veranschlagen.

 

In Deutschland gibt es an jedem Ort und in jeder Stadt Notdienstapotheken. Die Dienstpläne für den Notdienst werden durch ein Rotationssystem festgelegt. Die daran teilnehmenden Apotheken übernehmen abwechselnd den Notdienst außerhalb der üblichen Geschäftszeiten. Dadurch ist sichergestellt, dass in jedem Ort und in jeder Stadt mindestens eine Notfallapotheke vorhanden ist.

 

 

Was gehört in eine Hausapotheke?

 

Unfälle im Haushalt oder bei der Gartenarbeit können jederzeit passieren. Daher ist es sinnvoll, eine Hausapotheke, die Verbandsmaterial und wichtige Medikamente enthält, zu Hause aufzubewahren.

 

Der private Erste-Hilfe-Kasten sollte an einem sicheren, für Kinder nicht erreichbarem Ort untergebracht werden. Geeignete Plätze für die Hausapotheke sind ein abschließbarer Medizinschrank im Badezimmer oder eine verschließbare Schublade in der Küche.

 

Der Inhalt einer Medizinbox sollte regelmäßig überprüft und bei Bedarf ergänzt werden. Arzneimittel, die nicht mehr benötigt werden oder deren Haltbarkeit abgelaufen ist, sind zu entsorgen. Außerdem ist es wichtig, Medikamente für die Familie und Tierarzneimittel gesondert aufzubewahren, damit Verwechslungen ausgeschlossen sind.

 

Vor Anwendung eines medizinischen Produkts informiert man sich am besten anhand des Beipackzettels über die Dosierungsanweisungen sowie über mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneien.

Eine gut sortierte Erste-Hilfe-Box enthält rezeptfreie Mittel von Augentropfen bis zum Pflaster. Bei der Zusammenstellung einer Hausapotheke ist die Apotheke gern behilflich.

 

Eine Kontrolle ist beispielsweise vor einer Urlaubsreise sinnvoll. Bei dieser Gelegenheit kann zudem der Vorrat an Sonnen- und Insektenschutzmitteln, Wunde- und Heilsalben und Verbandsmaterial aufgestockt werden.

 

Hausapotheke - apomio.de Gesundheitsblog

 

Welche Arzneimittel sind rezeptpflichtig und welche nicht?

 

Die Apotheke zählt zu den Einrichtungen des Gesundheitswesens. Ihre Kernaufgabe besteht darin, Arzneimittel und Medizinprodukte abzugeben sowie im Zusammenhang mit Medikamenten beratend tätig zu sein.

Manche Arzneimittel (beispielsweise Tinkturen oder Salben) werden nach speziellen Rezepturen in der Apotheke hergestellt.

 

Es wird zwischen drei Arzneimittelarten unterschieden: den verschreibungspflichtigen, apothekenpflichtigen und frei verkäuflichen Medikamenten.

 

Diese unterscheiden sich voneinander durch Wirkstoffe und Anwendungsspektrum. Für verschreibungspflichtige Arzneien ist ein Rezept vom Arzt notwendig. Diese Medikamentengruppe enthält meist starke Wirkstoffe, sodass diese nur aufgrund ärztlicher Verschreibung angewendet werden darf. Rezeptpflichtige Medikamente werden zur Behandlung schwerer oder chronischer Krankheiten eingesetzt.

Apothekenpflichtige Mittel gibt es nur in einer Apotheke. Diese Medikamente und Medizinprodukte sind ohne Rezept erhältlich. Es handelt sich dabei um Arzneimittel, die zur Therapie bestimmter Krankheitsbilder zugelassen sind.

 

 

Haben auch apothekenpflichtige und frei verkäufliche Medikamente Nebenwirkungen?

 

Apothekenpflichtige Medikamente enthalten wirksame Inhaltsstoffe und können Nebenwirkungen haben.

Zu dieser Arzneimittelgruppe zählen zum Beispiel Kopfschmerztabletten, Schmerzmittel, fiebersenkende Mittel sowie Medikamente, die bei bestimmungsgemäßer Verwendung keine Gesundheitsrisiken auslösen.

 

Frei verkäufliche Medikamente stehen in Apotheken und Drogerien ohne Rezept zur Verfügung. Obwohl diese Mittel aufgrund ihrer schwach wirkenden Inhaltsstoffe als relativ harmlos gelten, können sie durch unerwünschte Zusatzwirkungen haben.

Auch Kräutertee, Heilsalbe oder Hustensaft enthalten Substanzen, auf die manche Menschen empfindlich reagieren.

 

Woran ist eine Nebenwirkung erkennbar?

 

Oftmals kommt es nach einer Medikamenten-Einnahme zu unspezifischen Beschwerden. Diese reichen von Magenproblemen, Übelkeit und Durchfall bis zu Kreislaufstörungen und Müdigkeit. Unerwünschte Zusatzwirkungen sind auf die Wirkweise der Inhaltsstoffe zurückzuführen.

Manchmal treten Nebenwirkungen nur in den ersten Tage einer Medikamenten-Therapie auf. Zusätzliche Wirkungen beruhen oft auf einer Unverträglichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe.

 

Bei starken Beschwerden sollte das Präparat sofort abgesetzt und schnellstmöglich eine Arztpraxis kontaktiert werden. Allgemeine Fragen können auch die Apothekerin oder der Apotheker beantworten.

 

In Online-Apotheken besteht meist die Möglichkeit, zusätzliche Informationen per E-Mail, Live-Chat oder telefonisch zu erfragen. Medikamente, deren Wirkweise und Nebenwirkungen nicht einschätzbar sind, sollte nie ohne ärztlichen Rat verwendet werden.

 

Rezeptfreie Medikamente können zur Linderung lästiger Symptome beitragen. Darüber hinaus ist es einfacher, eine Erkältung oder andere harmlose Gesundheitsbeschwerden ohne Arztbesuch zu behandeln. Jedoch dürfen Arzneimittel niemals aufgrund eigener Vermutungen eingenommen werden.

Die ärztliche Diagnose ist die Grundlage einer medizinischen Behandlung. Manche Krankheiten sind zudem nicht so harmlos, wie allgemein vermutet wird. Daher empfiehlt eine gute Apotheke ihren Kundinnen und Kunden immer, einen Arzt aufzusuchen, falls sich die Beschwerden nicht innerhalb weniger Tage bessern.

 

 

Der richtige Umgang mit Arzneimitteln

 

Der Umgang mit rezeptfreien Medikamenten erfordert Verantwortungsbewusstsein sowie gesunden Menschenverstand. Einige Grundkenntnisse in Medizin sind natürlich hilfreich.

Welche Medikamente rezeptfrei erhältlich sind, ist in jedem Land unterschiedlich. In der Regel sind stark wirksame Arzneimittel rezeptpflichtig.

 

Mittel mit natürlichen Inhaltsstoffen, beispielsweise mit Heilkräutern, unterliegen meist nicht der Verschreibungspflicht.

In der Arzneimittelverschreibungsverordnung ist geregelt, welche Medizin und welche Wirkstoffe ein ärztliches Rezept erfordern.

 

Die Verschreibungspflicht basiert auf gesetzlichen Grundlagen. Gesetzliche Bestimmungen unterscheiden sich von einem Land zum anderen. Daher ist es möglich, dass in Deutschland verschreibungspflichtige Arzneien in einem anderen Land durchaus ohne Rezept angeboten werden oder umgekehrt.

 

Hierzulande wird die Arzneimittelverschreibungsverordnung regelmäßig aktualisiert. Oft stellt sich aufgrund neuer medizinischer und pharmazeutischer Erkenntnisse heraus, dass das Anwendungsrisiko eines Medikamentes gering ist. Das Präparat kann dann aus der Verschreibungspflicht entlassen und zukünftig frei verkauft werden.

 

Arzneimittel sind so einzunehmen, dass sie optimal wirken können. Dosierung und Einnahmehäufigkeit werden vom Arzt empfohlen. Bei frei verkäuflichen Mittel finden sich wichtig Hinweise auf der Packungsbeilage. Eigenmächtige Veränderungen der Dosis sind zu vermeiden, da das Medikament sonst nicht richtig wirken kann.

Falls sich die Symptome innerhalb weniger Tage nicht deutlich bessern, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

 

Außer Arzneimitteln führen die meisten Apotheken auch Mittel zur Hautpflege, Zahnpflege und Haarpflege in ihrem Sortiment. Häufig findet man zudem Kosmetik und Körperpflegeartikel in der Apotheke.

 

 

Welches ist der ideale Aufbewahrungsort für Medikamente?

 

Im Haushalt aufbewahrte Medikamente stellen ein gewisses Risiko dar. Bunte Pillen werden von Kindern gern mit Bonbons verwechselt.

Beim Ausprobieren der Erste-Hilfe-Schere kann es zu Schnittverletzungen kommen.

 

Auch für Haustiere sind falsch verstaute Arzneimittel eine Gefahr. Hund und Katze können sich vergiften, wenn sie versehentlich herumliegende Tabletten fressen. Für Hunde gefährliche Arzneimittel sind beispielsweise Aspirin, Antidepressiva, Diclofenac, Ibuprofen und Paracetamol.

 

Compeed Fingerrisse im Preisvergleich Compeed Fingerrisse 10 Stück *** Perrigo Deutschland GmbH Bewertung Compeed Fingerrisse ab 5,89 € ** 33%*
Augenpflege-Lotion Vet. im Preisvergleich Augenpflege-Lotion Vet. 100 ml *** Canina pharma GmbH Bewertung Augenpflege-Lotion Vet. ab 4,79 € ** 46%*

 

Eine Hausapotheke sollte daher unbedingt fest verschlossen und unzugänglich aufbewahrt werden. Die Packungsbeilage gibt Aufschluss, welche Wirkstoffe in der Arznei enthalten sind. Auch die Umverpackung enthält wichtige Informationen.

Zudem sind das Haltbarkeitsdatum sowie Lagerungshinweise ebenfalls auf der Verpackung aufgedruckt. Da die Umverpackung das Medikament zudem vor Licht schützt, sollte sie nicht weggeworfen werden.

 

Hitze und Licht können die Wirksamkeit beeinträchtigen. Dem direkten Sonnenlicht dürfen Arzneimittel deshalb nicht ausgesetzt werden. Bei hohe Temperaturen im Sommer ist ein trockener und dunkler Ort der beste Platz zur Lagerung von Arzneimitteln. Die richtige Aufbewahrung entscheidet über Qualität und Haltbarkeit. Der ideale Aufbewahrungsort ist somit ein kühler Platz in der Wohnung. Dies kann auch das Schlafzimmer oder der Flur sein. Das Bad ist wegen der hohen Luftfeuchtigkeit zur Medikamenten-Aufbewahrung eher ungeeignet.

 

 

Was passiert mit Arzneien und Medizinprodukten, die nicht mehr benötigt werden?

 

Arzneimittel sind nicht unbegrenzt haltbar. Nachdem das auf der Verpackung aufgedruckte Haltbarkeitsdatum überschritten ist, darf das Präparat nicht mehr verwendet werden.

 

Um die Entsorgung medizinischer Materialien muss sich jeder selbst kümmern. Generell können abgelaufene Arzneimittel in einer Apotheke abgegeben werden. Handelt es sich um eine größere Menge Hygiene- und Medizinmaterialen, sind die regionalen Entsorgungsvorschriften zu beachten.

 

Medikamente entsorgen im Hausmüll - apomio.de Gesundheitsblog

 

Rezeptfreie Medikamente werden meist mit dem Restmüll weggeworfen. Damit spielende Kinder nicht mit entsorgten Arzneimitteln in Berührung kommen, sollten die Medikamente sicherheitshalber zusätzlich in Zeitungspapier gewickelt werden.

Ob ein Arzneimittel Fall für die Tonne ist, hängt von dessen Gefährdungspotenzial ab. In vielen Gemeinden ist es möglich, alte Medikamente in Schadstoffsammelstellen oder Schadstoffmobilen zurückzugeben.

Beiträge die Sie auch interessieren könnten

Quellen anzeigen

Tatjana Mertsiotakis
Autor: Tatjana Mertsiotakis

Tatjana Mertsiotakis, Mitglied unseres Teams bei apomio.de seit 2023, bereichert unseren Gesundheitsblog mit ihrer vielseitigen Expertise. Als Mutter einer erwachsenen Tochter bringt sie nicht nur familiäre Erfahrung, sondern auch eine Leidenschaft für Naturmedizin und Homöopathie in unser Team ein. Mit über 15 Jahren Erfahrung in der Beauty- und Kosmetikindustrie verfügt Tatjana über Fachkenntnisse insbesondere in den Bereichen Haut- und Haarpflege. Ihre tiefgehende Expertise und ihre Begeisterung für ganzheitliche Gesundheitsansätze machen sie zu einer wertvollen Quelle für unsere Leser. Tatjana Mertsiotakis ist eine engagierte Persönlichkeit, die ihre Leidenschaft für Schönheit und Gesundheit in inspirierender Weise teilt.

Schreib einen Kommentar

help
help
help

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Zu unseren Datenschutzbestimmungen.