Mit Naturkosmetik Giftstoffe vermeiden
Sie liegt absolut im Trend: Naturkosmetik. Viele der Produkte können schon lange mit unserer herkömmlichen Kosmetik mithalten. Doch lohnt es sich wirklich auf Naturkosmetik-Produkte umzusteigen? Wie sehr sind wir der Belastung durch konventionelle Kosmetik wirklich ausgesetzt? Hier erfahren Sie wichtige Details über alltägliche Kosmetikprodukte und ihre Wirkung auf unseren Körper.
Was macht Naturkosmetik so besonders?
Naturkosmetik enthält keine chemischen Inhaltsstoffe. Es werden vor allem natürliche Stoffe pflanzlichen, mineralischen oder tierischen Ursprungs verwendet. Diese Art der Kosmetik soll gegenüber dem Körper und der Umwelt schonender als konventionelle Schönheitspflege sein. Achtung: Viele Hersteller benennen ihre Produkte fälschlicherweise als ,,Naturkosmetik", da dieser Begriff rechtlich nicht geschützt ist. Siegel wie „BDIH-Kontrollierte Natur-Kosmetik“, „NaTrue“ und „Ecocert“ können Verbrauchern als Hinweis für gute Produkte dienen. Diese halten sich an strenge Regeln für kontrollierte Naturkosmetik.
Welche Richtlinien für Naturkosmetik gibt es?
Seit 2001 definiert der BDIH (Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e.V.) die Standards von kontrollierter Naturkosmetik.
Diese unterliegen folgenden Kriterien
- Verwendung pflanzlicher Rohstoffe (aus kontrolliert biologischem Anbau)
- Einsatz von Rohstoffen aus toten Wirbeltieren ist verboten
- Verbot von Tierversuchen: bei der Herstellung, Entwicklung, Prüfung des Produktes, sowie bei seinen Inhaltsstoffen
- Herstellung erfolgt schonend z.B. durch Extraktion mit Wasser
- Gewinnung der Stoffe aus Naturstoffen z.B. aus Fetten
- Verwendung natürlicher Riechstoffe (gemäß der ISO Norm 9235) und biotechnologisch gewonnener Riechstoffe
- Bestrahlung mit ionisierter Strahlung (radioaktive Bestrahlung, um Rohstoffe zu sterilisieren) ist nicht zulässig
Erlaubte Konservierungsmittel
- Benzoesäure und ihre Salze
- Salicylsäure und ihre Salze
- Sorbinsäure und ihre Salze
- Benzylalkohol
- Dehydroacetsäure und ihre Salze
Die Nennung "Konserviert mit ... [Name des Konservierungsstoffes]" ist erforderlich.
Verbotene Stoffe
- organisch-synthetische Farbstoffe
- synthetische Duftstoffe
- ethoxilierte Rohstoffe
- Silikone
- Paraffine und andere Erdölprodukte
Warum sind in der normalen Kosmetik so viele Giftstoffe?
Der große Skandal um Aluminiumsalze in Deodorants hat jeden erreicht. Sogar mit Brustkrebs und Alzheimer wurde dieser Inhaltsstoff in Verbindung gebracht. Warum ist dieser Stoff dann immer noch so relevant für unsere Produkte? Die Wirkung: Verstopfung der Poren und Hemmung der Schweißproduktion. Trotz diverser Berichte und Studien über die Folgen der Nutzung, werden die Produkte weiterhin von Verbrauchern gekauft und täglich benutzt. So verhält es sich mit vielen weiteren schädlichen Giftstoffen, die offensichtliche Bestandteile der alltäglichen Pflege und Kosmetik zahlreicher Nutzer sind. Um das gewünschte Schönheitsideal beizubehalten, möchten unzählige Verbraucher nicht auf die Wirkungen der Produkte verzichten.
Diese Schadstoffe sind wichtige Bestandteile vieler Kosmetikprodukte
Silikone: Aus Erdöl gewonnene Kunststoffe. Erzielen ein Sofort-Effekt für ein schönes Haar- und Hautbild.
- Gewinn kurzfristiger Ergebnisse anstatt langfristiger Pflege
- Bildung eines Mantels auf der Haut (Wirkstoff wirkt nur äußerlich)
- Natürliche Regeneration der Haut wird massiv gestört
- Günstige Nutzung (Bevorzugt im Gegensatz zu teuren Ölen)
Parabene: Konservierungsstoffe, die in vielen Kosmetikprodukten für eine längere Haltbarkeit sorgen.
- Lagern sich im Körper ab
- Stehen im Verdacht den Hormonhaushalt zu beeinflussen
- Nachweis im Gewebe von Brustkrebstumoren
Viele weitere Inhaltsstoffe (z.B. Duftstoffe, Paraffine, Mineralöle etc.) weisen beunruhigende Auswirkungen auf Körper und Umwelt auf.
Nachteile von Naturkosmetik
Trotz aller positiven Aspekte hat auch die Naturkosmetik ihre Nachteile. Vor allem bei einem Umstieg der Pflegeprodukte ist viel Geduld nötig. Die Haut und Haare sind an chemische Stoffe gewöhnt und brauchen somit ihre Zeit, bis sie sich auf die Veränderung einstellen können. In den ersten Wochen werden die Haare spröde und trocken reagieren. Genauso kann es zu Hautirritationen kommen. Hautausschläge sind auch durch Naturkosmetik nicht auszuschließen. Auf Dauer wird sich das Warten aber auszahlen und die natürliche Pflege macht sich bemerkbar. Die Stoffe beginnen von ihnen zu wirken und fungieren nicht mehr nur als Schutzmantel über der Haut und den Haaren. Merkmale wie Geruch, Haltbarkeit von Kosmetik, Auswahlmöglichkeiten und das Gefühl auf der Haut verhalten sich anders als bei konventioneller Kosmetik. Ob das zusagt, muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden.
Freie Radikale und unsere Haut
Freie Radikale entstehen aus dem natürlichen Stoffwechsel des Körpers. In kleinen Mengen sind diese relativ harmlos und wirken sich nicht negativ auf uns aus. Schädigungen können dann entstehen, wenn freie Radikale in großer Anzahl auftreten. Sie greifen die Hautzellen an und begünstigen dadurch die Hautalterung. Durch äußere Einflüsse (z.B. Alkoholkonsum, Sonnenstrahlung, Stress) wird dieser Vorgang beschleunigt und fördert die Faltenbildung. Um diesem Prozess entgegen zu wirken benötigt der Körper Antioxidantien. Eine gesunde Ernährung, viele Vitamine und Bewegung beugen der Entstehung freier Radikale vor. Jedoch können Antioxidantien auch durch äußerliche Anwendung - mit Cremes und Kosmetika - auf den Körper einwirken. Der Wirkstoff Vitamin E ist hier besonders hilfreich.
Kann Naturkosmetik besser vor freien Radikalen schützen als die "normale"?
Viele Inhaltsstoffe in konventioneller Kosmetik sorgen für ein besseres und glattes Hautbild. Doch Vorsicht: Eine Vielzahl dieser Cremes führen meist nur zu einer oberflächlichen Behandlung der Falten und sind auf längere Zeit kein Wundermittel. Diverse Substanzen legen sich nur wie ein Film über die Haut und kommen somit gar nicht durch die tiefen Hautschichten hindurch. Inhaltsstoffe wie Allontonin, Betakarotin, Coenzym Q10, Vitamin A, C, E und K können wirklich gegen freie Radikale helfen und sollten bei dem Kauf beachtet werden. Ein Allheilmittel gegen Hautalterung kann uns leider aber auch die Naturkosmetik nicht bieten. Wer jedoch eine gute Vorbeugung sucht - und seine Haut nicht mit schädlichen Chemikalien belasten möchte - kann gerne auf Naturkosmetik zurück greifen. Die natürlichen Inhaltsstoffe wirken genau so gut wie synthetische Stoffe in "normaler" Kosmetik. Sonnenschutz und Feuchtigkeitspflege sollte jedoch bei beiden Methoden ein Muss sein.
Fazit
Viele Aspekte sprechen für die Nutzung von Naturkosmetik. Vor allem gesundheitsschädliche Stoffe in konventioneller Kosmetik machten eine Menge Verbraucher stutzig. Nun wechseln viele zur natürlichen Schönheitspflege und der Markt wächst stetig. Die Bandbreite an Produkten kann alle Bedürfnisse abdecken und hinkt schon lange nicht mehr hinter der klassischen Kosmetik hinterher.
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Alina Gretz unterstützt die Redaktion von apomio.de. Aufgrund ihrer umfassenden Erfahrungen im Bereich Fitness, Ernährung und Lifestyle schreibt sie für den Gesundheitsblog von apomio.de.