Mutterkraut: Migräne natürlich bekämpfen
Mutterkraut wirkt krampflösend, beruhigend und fiebersenkend. Die antientzündliche Heilpflanze wurde schon im Altertum bei Fieber, Kopfschmerzen und Frauenleiden angewendet. Die Kamille-ähnliche Pflanze löst Krämpfe bei der Geburt und Menstruation. Dem Einsatz in der Frauenheilkunde verdankt der Korbblütler seinen Namen. Nach heutigen, klinischen Untersuchungen dient einer seiner Wirkstoffe, der Prophylaxe von Migräne. Nachweislich werden Häufigkeit und Schweregrad der schmerzhaften Attacken gesenkt, wenn Mutterkraut regelmäßig über mehrere Wochen eingenommen wird. Weitere Forschungen werden zum Einsatz der Heilpflanze bei Leukämie betrieben.
Die Pflanze Mutterkraut
Mutterkraut (Tanacetum parthenium) gehört zur Familie der Korbblütler. Die krautige Pflanze wird 30 bis 80 cm hoch. Sie kann sich so stark verzweigen, dass sie den Raum von einem Quadratmeter bedeckt. Die eiförmigen, gefiederten Blätter wachsen an kahlen, aufrechten Stängeln. Die Blüten duften stark würzig und ähneln der Kamille. Die Hauptblütezeit ist im Juli und August. Die ursprünglich im Orient und Mittelmeerraum beheimatete Pflanze, schmückt oft Bauerngärten oder wächst wild an Zäunen, Hecken unWegrändern. Sie kann für den Eigengebrauch auch in Blumenkästen oder im Garten angepflanzt werden.
Inhaltsstoffe der Pflanze
Mutterkraut enthält 0,5-0,9 % ätherisches Öl, das hauptsächlich aus Kampfer und Chrysanthylacetat besteht, Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe) und Bitterstoffe. Der entzündungshemmende und für die Migräne-Prophylaxe pharmakologisch wichtige Inhaltsstoff, ist das Parthenolid aus dem Extrakt der Blätter.
Mutterkraut und die Wirkungen
Schon im 1. Jahrhundert n. Chr. wurde die Heilwirkung bei Fieber, Kopfschmerzen und gynäkologischen Beschwerden von griechischen Ärzten dokumentiert. Auch im Mittelalter setzte man Mutterkraut bei denselben Indikationen ein. Es reguliert den Monatszyklus, entspannt bei Krämpfen während der Regelblutung, erleichtert die Geburt und fördert die Austreibung der Nachgeburt. Auch Beschwerden in den Wechseljahren werden gelindert.
Außerdem fördert Mutterkraut die Verdauung, bekämpft Darmparasiten und wehrt Insekten ab. Seine Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend und finden Anwendung bei rheumatischen Erkrankungen wie Arthritis, bei Fieber und zur Linderung von Kopfschmerzen. Die antientzündliche Wirkung beruht auf dem Inhaltsstoff Parthenolid. Er vermindert die Freisetzung von Serotonin und Histamin, was den Entzündungsprozess verringert und die Anzahl und Intensität von Migräne-Attacken und ihren Begleiterscheinungen, wie Schwindel, Übelkeit und Erbrechen herabsetzt. Die prophylaktische Wirkung bei Migräne-Kranken, konnte erstmals von den englischen Migräne-Experten Dr. Johnson 1983 und Dr. Murphy 1988 in klinischen Studien bewiesen werden. Eine weitere mögliche Indikation für die Mutterkrautsubstanz Parthenolid kann nach Forschungen von C. T. Jordan und M. L. Guzman, an der Universität Rochester im Bundesstaat New York, die Behandlung von myeloischer Leukämie sein. Die Substanz wirkt dabei schon auf die krebskranken Stammzellen im Knochenmark, ohne die gesunden blutbildenden Stammzellen zu zerstören.
Anwendungsbereiche des Mutterkrautes
Vorbeugung von Migräne, vor allem wenn sie hormonell bedingt ist, dazu mindestens 2 Monate tägliche Einnahme von Kapseln oder 1 frischen Blatt auf Butterbrot. Fieber, Kopf- und Zahnschmerzen, rheumatische Erkrankungen (Arthritis), Krampflösend bei Menstruationsbeschwerden, und während der Geburt, zur Austreibung der Nachgeburt. Zur Verdauungsförderung bei Blähungen, leicht abführend. Insektenabwehr (Einreibung mit dem Tee), Insektenstiche (Umschläge mit dem Teewasser), antiseptisch bei Hautentzündungen.
Darreichungsformen der Heilpflanze
Tee, Tinktur, Fertigpräparate, frische Blätter.
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
Es kann in seltenen Fällen zu einer allergischen Reaktion auf die Blätter, in Form einer Kontaktdermatitis oder eine Mundschleimhautentzündung, zu Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen kommen. Die Einnahme zur Migräneprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen, sollte mit dem Arzt abgesprochen werden. Mutterkraut darf aufgrund seiner tonisierenden Wirkung auf die Gebärmutter, nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden!
Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.