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Nachgefragt bei Frau Helm: Immer Ärger mit der Bikinifigur?!

Kommentar schreiben Aktualisiert am 12. Juni 2019

Endlich Sommer! Nach der ersten unbedarften Freude kommt der Blick nach unten. Spontane Reaktion: Bauch rein, Brust raus. Aber so kann ich nicht den ganzen Tag herumlaufen. Was tun?

Nun gehöre ich ja nicht zu den ernsthaft Übergewichtigen, die aus Gesundheitsgründen abnehmen müssen. Aber ich würde mich auch nicht in der ultradünnen Modell-Ecke einreihen. So in der Mitte eben. Mit kleinem Winterbauch. Handlungsbedarf besteht schon auf den ersten Blick. Dennoch möchte ich mir nicht die gute Laune verderben lassen. Also wühle ich in meiner Kiste für „Umgang mit selbst gemachten Problemen“.

 

Den Status quo prüfen

 

Ein kurzer Blick auf die Waage hält das Startgewicht fest. Es liegt sehr grob im Raster des BMI. Also ist alles okay. Ich wiege immer relativ viel, auch in früheren Zeiten, in denen ich rank und schlank war. Deshalb ist der BMI nur grober Richtwert für mich. Dann fällt mir ein, dass ein allmorgendlicher Blick auf die Waage nicht förderlich ist, wenn gute Laune mit zum Programm gehören soll. Auch jeder Abnehm-Coach rät: Bloß nicht täglich wiegen, bestenfalls ein Mal in der Woche. Ich mache Start- und Endgewicht daraus. Dazwischen sollen 4 Wochen liegen. Die Waage kommt solange in den Keller. Denn es geht um andere Themen. Wenn ich alles richtig mache, ist das Endgewicht gar nicht mehr von Belang.

 

Auf der einsamen Insel – Bauch raus!

 

Wenn ich wissen will, wie ich mich ohne Rücksicht auf mein Umfeld fühle, beame ich mich auf eine einsame Insel. Keine Menschenseele und keine Spiegel. Hier kann ich mich unbeobachtet und frei fühlen. Erste Reaktion: Bauch raus. Ich sehe mich am weißen Traumstrand entlang gehen. Oben trage ich nichts. Um den Bauch herum, unterhalb des Nabels liegt eine Kette mit Muscheln und Steinchen, die sich in ungleichmäßigen Abständen aneinanderreihen. Darunter kommt ein kurzes Röckchen, das nach außen absteht. Nicht aus Bast, aber vom Stil her so ähnlich. Mein Bauch drückt sich so richtig nach außen. Er will sich zeigen, sein Gewicht einsetzen und mir Halt und Stabilität geben.

 

Er ist ganz entspannt und verbindet mich mit der Erde und meiner ursprünglichen Weibeskraft. So fühlt sich das an. Mit diesem archaischen Halt in meinem Unterbauch passiert es wie von selbst, dass sich mein Oberkörper aufrichtet. Meine Arme schwenken locker an den Seiten.

 

Der Kopf thront aufrecht und gleichzeitig entspannt auf dem Rumpf. Je mehr Stabilität unten und aufrechte, entspannte Haltung oben, umso so kraftvoller fühle ich mich. Unbesiegbar. Und ganz lässig dabei. Und jetzt noch Schlamm und Farbe drauf. Als Willkommensgruß, zurück auf der Insel der weiblichen Kraft. Mit dem Schlamm an der Seite einer klaren Quelle und der Farbe von Beeren, die vorher im Wald der Insel entdeckt habe, bemale ich mich. Zurück am Strand mit meiner Bauchbemalung fühle ich mich noch stärker und auf meine Art etwas ganz Besonderes.

 

Zurück im Alltag: Kraft und Selbstliebe mitnehmen

 

Mit diesem wahrlich guten Bauchgefühl komme ich von meiner inneren Reise zurück. Und es kostet sofort wieder Überwindung, meinem kleinen Bauch auch hier freien Lauf zu lassen. Bauch rein, Brust raus ist einfach ein eingefleischter Reflex, auf den ich ab jetzt achten und den ich mit dem runden, stärkenden Gefühl von Bauch raus begegnen werde. Ein endloses Kraftreservoir, das ich immer bei mir habe und das außer Überwindung nichts kostet.

 

Selbstdisziplin und Power dazu nehmen

 

Da ich so leicht rückfällig werde in Punkto „Bauch rein“, werde ich die neue Kraft aus meinem Bauch nutzen, um ganz entspannt meine sportive Seite zu aktivieren. Ich kombiniere die Entspannung mit einem kleinen Bodyforming mit Gesundheits- und Verjüngungskick. Bewegung weckt auf, setzt (noch mehr) Glückshormone frei und gibt mir männliche Power für die Belange des Alltags. Auch Selbstdisziplin formt mich. Sie fokussiert mich auf ein bestimmtes Ziel: Meine weibliche Stabilität und Kraft mit männlicher Dynamik zu vermählen:

 

Move the body

 

Was Bewegung anbelangt, habe ich viel Auswahl in meinem Repertoire. Wie wäre es mal wieder mit den 5 Tibetern? In der ersten Woche macht man jede der Übungen je 3-mal, die Woche darauf 6-mal und steigert sich Woche für Woche bis 21 Wiederholungen jeder Übung.

 

Mein Körper hüpft und springt innerlich schon bei der Vorstellung, dass ich meinen Tag ab jetzt morgens wieder mit diesen Übungen beginnen will. Er kennt sie noch aus früheren Jahren. Gesagt, getan. Und schon am ersten Tag fühle ich mich, als ob ich Bäume ausreißen könnte. Bei mir wirken die Übungen prompt und ich frage mich, warum ich sie das letzte Mal nicht für immer beibehalten habe. Sie gehen recht schnell, schmieren die Gelenke, straffen den Körper und heben Energiepegel und Stimmung im Handumdrehen. Die Sixpacks, die die Frauenpower im Bauch abwürgen, überlasse ich den Männern.

 

Sich aktiv strecken: Noch aufrechter werden

 

Neben dem natürlichen Sich-Aufrichten aus dem entspannten Bauch heraus, schreibe ich mir noch ein tägliches, aktives Strecken des Körpers mit ins Programm. Wirkt sofort so, dass ich mich einen Meter größer fühle. Und ganz nebenbei wird der Körper mitgeformt: Hinstellen, Füße schulterbreit auseinander, locker in den Knien, rechte Hand in die Hüfte, linker Arm gerade nach oben und noch weiter nach oben ziehen und ziehen und ziehen, soweit es geht.

 

In dieser Spannung bleiben und den Oberkörper soweit wie möglich nach rechts ziehen, Kopf entspannt Richtung rechter Schulter und jetzt 50-mal nach rechts dehnen. Dann Oberkörper in die Mitte, linken Arm nach unten, Hand in die linke Hüfte und dasselbe mit dem rechten Arm. Das A und O ist das Strecken nach oben, bevor der Oberkörper zur Seite geht. Drei Mal auf jeder Seite. Lässt sich auch gut im Sitzen am Schreibtisch machen.

 

Mich mit wertvoller Nahrung verwöhnen 

 

So wie es gut tut, den Bauch nicht länger als Ärgernis, sondern als Kraftquelle zu wahrzunehmen, muss auch die gesunde Ernährung keine lästige Pflicht sein. Fett gibt es nur gesundheitsfördernd als Nüsse, Samen und Bio-Oliven- und Leinöl. Alles Grüne, Farbige (Bio-Obst, Bio-Gemüse, frisch oder Tiefkühlkost) in rauen Mengen, worauf ich gerade Lust habe, in verschiedenen Formen: roh, gedünstet, als Gemüsepfanne mit Vollkornbeilage, Salat, Smoothie (Grünes mit Banane und Apfel gemischt, sehr lecker!) oder frisch gepresster Saft.

 

Mal ein Ei, mal etwas Fisch, mal etwas Geflügel. Auf Brot und Aufstriche verzichte ich. Als erste Mahlzeit am Tag gibt es Porridge mit Haferflocken, -Haferkleie, Hafermilch, Heidel-, Himbeeren und Walnüssen. Ich spüre so richtig, wie sich die Nährstoff-Depots in mir auffüllen und die Fett-Depots den Versorgungshahn abgedreht bekommen. Alles superlecker! Und ganz wichtig: 1 Tag in der Woche ist alles erlaubt. Bei mir ist das am Sonntag. Das Interessante ist, dass die Lust auf Fett, Süßes und Fleisch automatisch weniger wird. Einfach so.

 

Sich schön und chic fühlen

 

Wenn der kleine Winterbauch entspannt im Raum steht und auch nicht gleich durch fettarme Ernährung und tägliche Bewegung eingeschrumpft sein wird, heißt es, auf die richtige Kleidung zu achten. Zu weit macht genauso dick wie zu eng. Auch wenn ich einverstanden mit dem Kraftzentrum Unterbauch bin, bin ich nicht so weit, auch noch alle Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Noch nicht. Also prüfen, worin ich mich gut und gutaussehend fühle, und den Rest verschenken. Vor allem will ich mir endlich abgewöhnen, zu kleine Teile zu kaufen, in dem irrigen Optimismus, dass sie mir passen werden, wenn ich wieder so viel wiege wie vor 20 Jahren. Vergiss es!

 

Erste Hilfe für besondere Situationen

 

Soll der Bauch doch mal so flach wie möglich sein, lege ich einen Safttag, Smoothie-Tag, entwässernden Reistag (200 g Vollkornreis ohne Salz morgens kochen und auf 3 Mahlzeiten verteilt den Tag über essen, mal mit Zimt, mal mit fein geschnittenem Apfel aufwärmen oder kalt essen, mal mit Gemüsebrühe und frischen Kräutern aufwärmen) oder Gemüsesuppentag ein oder auch zwei Tage. Keine blähende Kost!

 

Den Attraktivitäts-Check machen

 

Probieren Sie es selbst aus, sei es in der Sauna, am See, Strand oder wo auch immer Sie nur leicht oder unbekleidet unterwegs sind: Gehen Sie ein Mal mit „Bauch rein und Brust raus“ an ein paar Männern/Frauen vorbei und einmal mit entspanntem Rundbauch raus, nachdem Sie sich nochmal auf die einsame Insel gebeamt und die ganze Weibeskraft oder allgemein archaische Urkraft (für den Mann) gespürt und aufgesogen haben. Was wirkt mehr? Trauen Sie sich!

 

Und die Waage?

 

Bleibt im Keller. Ich freue mich so auf Sonne, entspannten Bauch, gesundes, kalorienarmes Essen, die morgendliche Bewegung und die saftige, genussfreudige, weibliche Kraft gepaart mit männlicher Power, dass mir die ewige Wiegerei gestohlen bleiben kann. In 4 Wochen wird es mir wunderbar gehen mit meinem Programm. Ich bin mehr als eine Zahl auf einer Waage. Viel mehr!

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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