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Nachgefragt bei Frau Helm: Knieprobleme!?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 01. September 2020

Wenn wir dem Druck nicht mehr standhalten können, gehen wir in die Knie. Wer Erfolg haben will, sollte nichts übers Knie brechen. Manchmal bekommen wir weiche Knie. Die Redensarten über unser größtes Gelenk scheinen endlos. Die Probleme mit ihm genauso. In jungen Jahren stehen Prellungen, Verrenkungen, Reizungen und Risse auf dem Plan. Im Alter stöhnen wir wegen Rheuma, Gicht oder Arthrose, wenn der Zahn der Zeit am Knorpel nagt. Unser Körper spricht mit uns. Auch über das Knie. Er will uns zurück auf unseren Weg bringen. Hören wir ihm zu!

 

Inhaltsverzeichnis

 

Schmerz lass nach!

 

Da ich gerade eine Miniskusreizung hinter mir habe, weiß ich, wovon ich rede. Die kleinste Belastung hat wehgetan. Ich konnte mich anfangs nur mühsam in einer für die Gesamtstatik völlig ungesunden Schonhaltung vorwärtsbewegen: Statt auf dem ganzen Fuß, bin ich nur auf der Außenkante gegangen. Statt Schonhaltung ist eigentlich Schonen angesagt. Wer nicht freiwillig Ruhe gibt, wird dazu gezwungen. Wer sich überanstrengt, muss vom Körper gestoppt werden. Es gibt eine ganze Reihe von Ursachen für den Schmerz im Knie. Gehen wir die wichtigsten durch.

 

Sport und verquere Alltagsbewegungen – akute Knieverletzungen zwingen zu Ruhe und Einsicht

 

Dass man sich beim Sport übernimmt, kann leicht passieren: Entweder man übertreibt beim Training oder man meint, Sportarten machen zu müssen, die nicht mehr altersgemäß sind und das Knie zu sehr belasten. Würde man auf den Schmerz beim Training nicht hören oder seinen Körper weiter auf die Weise fit halten wollen wie in seinen wilden Zwanzigern, als man noch voll beweglich und federleicht war, käme es schnell zum Verschleiß des Gelenks. In beiden Fällen sollte die Vernunft auf dem Siegertreppchen ganz oben stehen.

 

Kaputtes Knie, Schmerzen und ein künstliches Gelenk können so verhindert werden. Akute Knieverletzungen sind auch Alarmstufe Rot, weil im Leben eine Überlastung und ihre Folgen kontinuierlich ignoriert und die Anforderungen nicht auf ein menschliches Maß heruntergefahren werden. Dauerbelastung, übertriebener Ehrgeiz, ein Run auf Lorbeeren und heute oft die Angst, den Job nur behalten zu können, wenn man sich mehr schindet als andere, plus Doppelbelastung Privat- und Familienleben zwingen in die Knie. Die akute Verletzung ist der erste Schrei danach, die überhöhten Ansprüche an sich herunterzuschrauben, den Dauerdruck von innen und außen zu reduzieren und mit Erholungsphasen auszugleichen. So erholt man sich eben unfreiwillig, wenn Schmerzen zur Auszeit zwingen.

 

Arthritis – Wut im Knie in Mut für den eigenen Weg umwandeln

 

Entzündungen haben immer etwas mit unterdrückter Wut zu tun. Da sie nicht nach außen kann, wendet man sie unbewusst gegen sich selbst. Im Kniebereich kommt das Aufbegehren gegen Autoritäten als Thema dazu. Wir werden so lange von äußeren Autoritäten auf einen von außen bestimmten Weg gebracht, bis wir diese Krücken wegwerfen und unsere eigene Autorität werden. Mut zum eigenen Weg ist der Aufruf bei akuten Entzündungen im Knie! Dabei muss sicher auch mal die Wut gegen Eltern, Chefs und andere Autoritäten möglichst konstruktiv zum Ausdruck gebracht werden. Das setzt Grenzen und schafft Freiräume (und Verantwortung) für die ureigene Weise, sich durchs Leben zu bewegen.

 

Rheuma im Knie – Statt Kampf gegen sich selbst leidenschaftlich für die eigenen Ziele kämpfen

 

Rheuma oder korrekter Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, wozu auch die rheumatoide Arthritis des Knies gehört, zählen zu den Autoimmunerkrankungen. Das eigene Abwehrsystem ist fehlgeleitet. Es bekämpft nicht nur echte Feinde wie Bakterien und Viren, sondern definiert eigenes Körpergewebe als feindlich und zieht mit seiner Armada dagegen an. Im Knie ist es bei Rheuma die Gelenkschleimhaut, die das Immunsystem fälschlicherweise bekämpft. Sie entzündet sich, schmerzt, verliert an Beweglichkeit und wird langsam zerstört. Dabei handelt es sich um einen chronischen Prozess, der vom Arzt behandelt werden muss.

 

Allerdings kann man auch selbst etwas tun mit gelenkschonendem Sport wie Schwimmen, Walken, Radfahren und Gymnastik, gesunde, ballaststoffreicher Ernährung mit Gemüse und Obst, pflanzlichen Ölen (Leinöl, Walnuss-, Raps-, Hanf- und Olivenöl) und fettem Bio-Meeresfisch, dafür wenig Fleisch und Wurst.

 

Außerdem muss die Frage nach dem psychischen Hintergrund der Erkrankung beantwortet werden: Wo richten Sie chronisch Ihre Wut gegen sich selbst? Wie können Sie innere Kämpfe zu einem konstruktiven Ergebnis bringen, damit Sie mit dieser Kraft etwas Sinnvolles in Ihrem Leben anfangen können? Wo verwechseln Sie Freund und Feind? In welchen Lebensbereichen spiegelt Ihr Knie Ihre Unbeweglichkeit und Starre? Wie können Sie mehr Bewegung und Lebendigkeit in diese Bereiche bringen?

 

Gicht im Knie – Zu viel Säure im System

 

Gicht entsteht durch zu viel Harnsäure im Blut. Der Körper muss die überschüssige Säure binden, um den lebensnotwendigen pH-Wert im Körper zu erhalten. Das macht er u.a. mithilfe von Calcium. Es entstehen Salze, aus denen sich Mikrokristalle bilden. Sie lagern sich in Gelenken ab und verursachen Entzündungen mit Schwellung, Wärme, Rötung und Schmerz. Gicht muss nicht sein. Meist entsteht die erhöhte Harnsäure im Blut durch eine Ernährung mit zu viel Fleisch, Innereien, gesüßten Obstsäften und zu viel Alkohol.

 

Auch Übergewicht begünstigt Gicht. Die Krankheit gilt als Wohlstandskrankheit und kann entsprechend verhindert bzw. verringert werden. Es gelten auch hier die Ernährungs- und Bewegungstipps von „Rheuma im Knie“ mit Ausnahme der Meeresfische. Außerdem sollten alle anderen purinreichen Nahrungsmittel vermieden werden, wozu auch Hülsenfrüchte gehören. Säure ist innerlich brodelnde Wut und Aggression. Machen Sie etwas daraus! Nutzen Sie Ihre schäumende Wut, um Ihre wahren Wünsche zu erfüllen und Ihre Interessen durchzusetzen.

 

Arthrose – Sorgen Sie für weniger Druck, Überlastung, Übergewicht und Verschleiß!

 

Natürlich verschleißen die Knorpel in jedem Kniegelenk mit dem Alter. Das Ausmaß können wir aber mitbestimmen. Zu viel Gewicht, sprich Übergewicht, beschleunigt den Abnutzungsprozess. Auch Bewegungsmangel fördert Arthrose. Ideal ist die schon erwähnte gelenkschonende Bewegung. Auch Fehlhaltungen, z.B. als Folge von Osteoporose in der Wirbelsäule oder in der Hüfte schlagen aufs Knie und begünstigen den Verschleiß. Aber im Körper spiegelt sich bei einer zu frühen oder zu starken Arthrose auch die dauerhafte Überlastung im Leben. Ist es das Körpergewicht, kann sofort dagegen angegangen werden, auch um andere Erkrankungen wie Diabetes-Typ-2 zu verhindern.

 

Ist es die Last im übertragenen Sinne, gilt es, auf alle Betätigungen zu verzichten, die nicht wirklich wichtig und nicht tatsächlich im eigenen Verantwortungsbereich liegen. Ab einem bestimmten Maß an Abnutzung fühlt man sich von den Anstrengungen des Lebens gezeichnet und jede Bewegung tut weh. Vielleicht ein guter Moment, um nicht nur altersgemäß halblang zu machen, sondern die Beweglichkeit da zu fördern, zu kultivieren und zu leben, wo es noch geht: im Inneren, in der Seele, im Geist, in der Selbstreflexion und Reifung der Persönlichkeit. Dazu ist es nie zu spät!

 

Knie – das Gelenk des Respekts und der Demut

 

Früher ist man aus Respekt in die Knie gegangen vor höhergestellten Personen. Das gibt es heute bestenfalls noch bei der Queen. Im Alltag ist die Geste des Kniefalls der Verneigung gewichen und dann ganz von der Bildfläche verschwunden. Knien ist manchmal noch in der katholischen Kirche üblich, aber auch da immer seltener. In die Knie zu gehen, authentisch, aus echter Achtung heraus ist aus der Mode. Wer Knieprobleme hat, kann sich darüber Gedanken machen, wo er Autoritäten und Vorfahren ehren und würdigen und sich auch bei ihnen bedanken könnte.

 

Es reicht auch ein innerliches, unsichtbares Knien. Zuhause, wo es keiner sieht, könnte man es mit dem Körper ausprobieren. Es tut gut! Vielleicht ehren Sie auch sich selbst, im Geist oder mithilfe eines Bildes von sich. Gehen Sie ruhig auch mal vor sich selbst auf die Knie, vor Ihren Leistungen und Ihrer ganz besonderen, einzigartigen Persönlichkeit.
Das Knie symbolisiert auch die Demut. Ein ähnliches Thema. Wann haben Sie sich das letzte Mal demütig dem Leben gegenüber gezeigt? Finden Sie Wege, Ihre Demut zu spüren und bei Bedarf auch auszudrücken, wenn Ihre Knie immer wieder auf sich aufmerksam machen. 

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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