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Parotitis: Entzündete Ohrspeicheldrüse

Kommentar schreiben Aktualisiert am 15. Dezember 2019

Eine Parotitis ist die Entzündung der Ohrspeicheldrüse. Die größte Drüse am Kopf kann durch das Eindringen von Viren oder Bakterien anschwellen und Schmerzen verursachen. Der Mumps ist bei Kindern ein häufiger Auslöser. Erfahren Sie hier mehr über die Ohrspeicheldrüsenentzündung, ihre Diagnose und die Behandlung.  Die Ohrspeicheldrüsen liegen auf beiden Seiten des Gesichtsrandes, unmittelbar vor den Ohren. Sie werden als Glandula parotidea oder auch Parotis bezeichnet. Diese Drüsen zählen zu den größten Speicheldrüsen am Kopf. Ihr Ausgang liegt im Oberkiefer, in der Nähe der großen Backenzähne (Molaren). Ihre Hauptaufgabe ist die Produktion von Speichel: Wird beim Kauen der Kiefer bewegt, entsteht Druck auf der Drüse und die Speichelproduktion wird angeregt. Die Ohrspeicheldrüsen sind von einer bindegewebsartigen Kapsel umhüllt.


 

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Inhaltsverzeichnis:

 

Parotitis: Entzündung der Ohrspeicheldrüse durch Keime 

Eine Ohrspeicheldrüsenentzündung (Parotitis) entsteht, wenn Viren oder Bakterien durch den Ausgang in das Innere der Drüse wandern und sich dort vermehren. Bei Kindern ist häufig das Mumps-Virus der Verursacher der Entzündung. Die Inkubationszeit beträgt mehr als zwei Wochen – etwa 17 bis 20 Tage. Erst nach dieser Zeit treten die ersten Symptome für die Ohrspeicheldrüsenentzündung auf. Auch das Zytomegalie-Virus (gehört zu den humanen Herpesviren) kann die Beschwerden verursachen. Bakterien wie Staphylokokken oder Streptokokken können ebenso in das Gewebe gelangen und eine Schwellung der Kopfdrüse verursachen. Ist der Speichelfluss gestört, kann eine Parotitis entstehen. Wer zu wenig Flüssigkeit aufnimmt, produziert zu wenig Speichel und eine bakterielle Infektion der Ohrspeicheldrüse kann die Folge sein.

Chronisch-rezidivierende Ohrspeicheldrüsenentzündung 

Eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse heilt meist folgenlos wieder aus. Doch bei einigen Patienten kommt es immer wieder zum Auftreten der Erkrankung. Dann sprechen Mediziner von einem chronisch-rezidivierenden Verlauf. Die Ursache hierfür ist nicht ganz klar. Es wird vermutet, dass die Bakterien oder Viren im Körper schlummern und bei einem geschwächten Immunsystem schubweise wieder aktiv werden. So kommt es immer wieder zur schmerzhaften Entzündung der Ohrspeicheldrüse. Das Vorliegen von Speichelsteinen kann eine immer wiederkehrende Parotitis verursachen. Die Steine blockieren den Ausgang der Speicheldrüse und der Speichel staut sich zurück. Das Sekret bietet einen idealen Nährboden für Bakterien und Viren.

Symptome der Ohrspeicheldrüsenentzündung 

Bei einer akuten Parotitis bemerken Betroffene meist zunächst Schmerzen beim Kauen. Die Entzündung führt zu einer deutlich sichtbaren Schwellung der Backe - vom Ohr bis zur Wange. Die Schwellung kann auf einer Gesichtshälfte oder beidseitig auftreten. Durch die starke Schwellung kann eine Kieferklemme entstehen, das Essen ist dadurch erschwert oder kaum mehr möglich. Steht die gewebsartige Kapsel um die Speicheldrüse durch die Schwellung unter Spannung kommt es zu den typischen Schmerzen der Entzündung. Beim Kauen wird die Kapsel zusätzlich bewegt und strapaziert, wodurch sich die Beschwerden steigern.

Diagnose Parotitis: HNO-Arzt als Ansprechpartner 

Treten die beschriebenen Symptome auf, kann eine Ohrspeicheldrüsenentzündung die Ursache sein. Der Arztbesuch bringt Klarheit. Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt. Er kann durch die Befragung des Patienten (Anamnese) bereits den Verdacht auf Ohrspeicheldrüsenentzündung diagnostizieren. Ein Blick in den Impfpass kann den Verdacht erhärten: Ist der Betroffene nicht gegen Mumps, Masern und Röteln geimpft, kommt der Mumps-Virus als Erreger in Frage. Der Hausarzt wird den Patienten für eine weitere Behandlung gegebenenfalls an einen Hals-Nasen-Ohrenarzt überweisen. Durch die Entzündung kann sich in der Ohrspeicheldrüse Eiter sammeln und gegebenenfalls in den Mundraum entleeren. Ist das nicht der Fall, kann der behandelnde Arzt die eitrige Höhle öffnen und einen Abstrich des Sekrets entnehmen. Die Untersuchung gibt Aufschluss auf die Art des Erregers. Treten die Beschwerden immer wieder auf, kann eine spezielle Röntgenuntersuchung der Speichelgänge zum Einsatz kommen. Mögliche Veränderungen des Gewebes etwa durch Geschwülste oder einen Tumor werden so sichtbar. Auch Speichelsteine sind auf den Aufnahmen erkennbar. Zusätzlich kann eine Endoskopie die Ursache eines verstopften Drüsenausgangs aufklären.

Behandlung: Speichelfluss anregen, Eiter entfernen 

Bei einer unkomplizierten Parotitis gilt es die Symptome zu lindern. Es ist wichtig auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, damit die Keime aus der Speicheldrüse gespült werden können. Alle Mittel, die die Speichelproduktion anregen, unterstützen diesen Vorgang. Saure Säfte, Bonbons oder Kaugummis kommen als sogenannte Sialogoga zum Einsatz. Gegen die Schmerzen kommen Mittel mit Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure zum Einsatz. Auch Quarkwickel oder Salben helfen dabei die Schwellung und damit die Beschwerden zu reduzieren. Es ist zu empfehlen nur sehr weiche Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, um die Strukturen beim Kauen nicht weiter zu beanspruchen. Sind Bakterien die Ursache für die Entzündung kann der Arzt ein Antibiotikum verschreiben. Hat sich ein eitriger Abszess in der Drüse gebildet, muss dieser operativ entfernt werden. Als letzte Möglichkeit kann die gesamte Ohrspeicheldrüse bei einem Eingriff entfernt werden. Die Produktion des Speichels übernehmen dann die übrigen Kopfdrüsen.

 

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Komplikationen bei Mumps: Folgeschäden möglich 

Ist das Mumps-Virus der Verursacher der Entzündung können Komplikationen auftreten. Taubheit oder Schwerhörigkeit, eine Entzündung der Gehirnhäute (Meningitis) oder des Gehirns (Enzephalitis) oder der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) sind möglich. Um Kleinkinder vor einer Ansteckung zu schützen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Impfung gegen Mumps, Masern und Röteln.

 

Bildnachweis:

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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