Penisbruch: Ursache, Symptome und Behandlung
Penisbruch: Was klingt, wie der Alptraum eines jeden Mannes bezeichnet eine Ruptur (Riss) in den Schwellkörpern des Penis. Durch eine Stauchung oder ein zu starkes Abknicken im erigierten Zustand kann es zu dem sogenannten Penisbruch kommen. Bei sofortiger ärztlicher Behandlung kommt es kaum zu Komplikationen. Erfahren Sie, wie eine Penisruptur entsteht, wie sie behandelt wird und was Sie in der akuten Notsituation unternehmen können. Der Penisbruch ist die umgangssprachliche Bezeichnung für einen Riss eines Schwellkörpers. Am Penisrücken befinden sich zwei Schwellkörper. Sie bestehen aus faserreichem Bindegewebe und füllen sich bei einer Erektion mit Blut. Dadurch versteift der Penis. Auch die Harnröhre im Penis ist von einem Schwellkörper umgeben, dieser dritte Schwellkörper reißt allerdings nur selten. Ein Penisbruch ist eine seltene Verletzung. Von 175.000 Krankenhausaufenthalten ist gerade einmal ein Patient betroffen. Es handelt sich allerdings um einen medizinischen Notfall, der umgehend einer Behandlung bedarf.
Wie entsteht ein Penisbruch?
Die Ursache für eine Penisruptur ist immer ein gewaltsames Abknicken oder eine Stauchung des erigierten Penis. Das kann beim Geschlechtsverkehr bei Stellungen passieren, bei denen der Penis stark belastet und verbogen wird. Auch, wenn der Penis beim Akt aus der Vagina rutscht, kann es zur schmerzhaften Ruptur kommen. Ebenso kann ein Penisbruch beim masturbieren entstehen. Werden dazu ringförmige Utensilien verwendet, die einen Blutstau verursachen oder Gerätschaften, die einen Unterdruck erzeugen, kann es zu einer Ruptur der Schwellkörper kommen. Betroffene geben häufig die Verwendung eines Staubsaugerrohrs als Ursache für ihre Verletzung im Intimbereich an. Eine Überanspruchung ist damit die häufigste Ursache für einen Penisbruch. Allerdings kann es auch im Schlaf zu einer Verletzung des Glieds kommen: Wälzt sich der Mann mit einer Erektion auf den Bauch, kann der Penis schmerzhaft abgeknickt werden.
Die Symptome: Wie äußert sich eine Penisruptur?
Kommt es zu einem Penisbruch, ist das meist durch ein deutlich hörbares Knacken zu erkennen. Der Mann hat sofort starke und stechende Schmerzen, die in die Hoden oder bis in Bauch und Rücken ziehen können. Das erigierte Glied wird bei einem Riss eines oder mehrerer Schwellkörper sofort schlaff. Es kann zu einem unnatürlichen Knick im Schaft kommen. Außerdem bildet sich ein starkes Hämatom und eine Schwellung entsteht. Der Penis kann auf den dreifachen Umfang anschwellen und färbt sich mitunter dunkelblau und lila. Ein gebrochener Penis mutet zum Teil wie eine Aubergine an. Die Hämatome können sich auf die Hoden ausweiten. Ist die Harnröhre ebenfalls rupturiert, kann es zu einem Blutausfluss aus dem Penis kommen. Auch die Samenstränge können bei einem Penisbruch in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Eine ärztliche Untersuchung ist unumgänglich – ein Penisbruch gehört umgehend in eine Notaufnahme.
Diagnose Penisbruch: Bildgebende Verfahren bringen Klarheit
Die Diagnose kann der behandelnde Arzt (oder Urologe) meist anhand des Erscheinungsbildes stellen. Außerdem wird er den Betroffenen fragen, in welcher Situation die Verletzung aufgetreten ist. Um die genaue Stelle der Ruptur zu identifizieren, können bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen: Der Arzt wird eine Röntgenaufnahme des Penis und gegebenenfalls einen Ultraschall oder ein MRT veranlassen. Hier wird sichtbar, wo der Schwellkörper eingerissen ist. Eine Kontrastmittelaufnahme kann zudem zeigen, ob und inwieweit Harnröhre und Samenstränge verletzt sind.
Behandlung: Operation ist empfehlenswert
Ist der Penisbruch diagnostiziert wird der behandelnde Arzt eine Operation empfehlen. Diese kann entweder sofort als Notfalloperation oder zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Dabei wird der gerissene Schwellkörper genäht. Mögliche Schäden an Harnröhre und Samengängen werden ebenfalls behoben. Ist die Harnröhre gänzlich gerissen, wird zudem ein Blasenkatheter gelegt, damit der Urin abfließen kann ohne die Wundheilung zu beeinträchtigen. Drainagen sorgen dafür, dass das Blut der Hämatome abfließen kann. Medikamente gegen eine mögliche bakterielle Infektion sowie zur Verhinderung einer Erektion werden nach der Operation verabreicht. Eine konservative Behandlung ist bei einer Penisruptur ebenfalls möglich. Diese Therapie besteht hauptsächlich aus Schonung. Der Penis wird mit komprimierenden Druckverbänden behandelt und gekühlt. Dadurch geht die Schwellung nach und nach zurück und nach einiger Zeit verschwindet auch das Hämatom. Medikamente gegen möglicherweise auftretende bakterielle Infektionen werden zudem verabreicht. Eine konservative Therapie zieht allerdings häufiger Komplikationen nach sich.
Verlauf einer Penisruptur: Diese Komplikationen können auftreten
Wird ein gebrochener Penis nicht behandelt kann es zu bleibenden Schäden kommen. Eine Verengung der Harnröhre mit Problemen beim Wasserlassen kann eine Folge der Verletzung sein. Bei einer Erektion kann es zu Schmerzen kommen, oder eine Erektion kann nicht mehr möglich sein (erektile Dysfunktion). Bei einer sofortigen und korrekten medizinischen Behandlung ist die Wahrscheinlichkeit für diese Folgen allerdings sehr gering. Nach dem Eingriff steht sexuelle Abstinenz auf dem Plan: Vier bis sechs Wochen lang – je nach den Fortschritten der Wundheilung – muss der Betroffene auf Geschlechtsverkehr verzichten. Eine Erektion wäre in diesem Stadium sehr schmerzhaft, deshalb wird der Arzt Medikamente verschreiben, die einen übermäßigen Bluteinstrom in den Penis verhindern.
Penisbruch: Wie verhalte ich mich in der Notsituation?
Kommt es beim Verkehr oder beim Masturbieren zu plötzlich auftretenden, stechenden Schmerzen und einer Verformung, die auf einen Penisbruch hindeutet, ist sofortiges Handeln wichtig. Eine kühle Kompresse kann die Schmerzen etwas mindern und verhindert eine starke Schwelung am Glied. Auf Schmerzmittel sollte verzichtet werden: Mittel wie Acetylsalicylsäure verdünnen das Blut und können das Hämatom somit vergrößern. Bei Verdacht auf einen Penisbruch ist umgehend die nächste Notaufnahme aufzusuchen.
Prävention: Keine Überlastung
Damit es nicht zu einer Penisruptur kommt, sollte auf besonders belastende sexuelle Praktiken verzichtet werden. Beim Masturbieren sollten keine Geräte, die einen Unterdruck erzeugen oder blutstauende Ringe oder ähnliches zum Einsatz kommen. Beim Geschlechtsverkehr sollte darauf geachtet werden, dass der Penis nicht übermäßig verbogen wird. Sobald es zu Schmerzen kommt, sollte der Akt unterbrochen werden, um Traumata oder andere Verletzungen zu vermeiden.
Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.