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Ratgeber: Medikamente entsorgen

Kommentar schreiben Aktualisiert am 23. März 2017

Wohin entsorge ich Arzneimittel? Eine Frage, die sich jeder schon einmal gestellt hat. Was sollte man beim Medikamenten entsorgen beachten? Ist der Hausmüll ausreichend? Oder sollte doch lieber der Weg zur Apotheke zurück gelegt werden, um die Arzneimittel zurück zu geben? Wissenswertes über Arzneimittelentsorgung im folgenden Beitrag.

Arzneimittelentsorgung innerhalb der Bundesländer

In Deutschland gibt es viele Entsorgungswege, Arzneimittel – seien diese verschreibungspflichtig oder freiverkäuflich – zu entsorgen. Ob Tabellen, Pillen, Sprays, Tropfen, Zäpfchen – eine korrekte Entsorgung ist umweltbewusst und sicher. Auf der Website www.Arzneimittelentsorgung.de, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung kann man auf einer abgebildeten Deutschlandkarte sein eigenen Landkreis und die kreisfreie Stadt wählen und sich darüber informieren, welche Entsorgungsmöglichkeiten empfohlen werden. Während in Nord-Rhein-Westfalen zum Beispiel in der Stadt Köln die Arzneimittelentsorgung über den Hausmüll erfolgen darf, ist in der Stadt Ingolstadt, in Oberbayern, eine Arzneimittelentsorgung über den Hausmüll und Entsorgung über Schadstoffmobile anzuraten.

Folgende Entsorgungswege werden in einem Überblick dargestellt: 

  • Entsorgung über den Hausmüll: In den meisten Fällen ist eine Entsorgung von Medikamenten und Arzneimitteln über den Hausmüll in der Restmülltonne möglich – der Entsorgungsweg ist nicht aufwendig und umweltbewusst sowie sicher. Altarzneimittel zählen zum „Siedlungsabfall“, die Hausmüllentsorgung ist hierbei ungefährdet, da seit dem 1. Juni 2005 in Deutschland der Siedlungsabfall zunächst in Müllverbrennungsanlagen verbrannt oder mechanisch-biologisch vorbehandelt wird, bevor dieser in Deponien gelagert wird. Die möglichen enthaltenen Schadstoffen werden weitgehend zerstört und inaktiviert. Was allerdings nicht in die Restmülltonne entsorgt werden darf sind: Krebsmedikamente (Zytostatika), bestimmte Hormonpräparate und virushemmende Medikamente, sogenannte Virustatika.
  • Entsorgung über Schadstoffmobile: In zahlreichen Gemeinden wird eine spezielle Sammelstelle, die mobil und für Arzneimittel vorgesehen ist, angeboten ist, um eine gesonderte Entsorgung zu ermöglichen
  • Entsorgung über Recyclinghöfe: Ebenfalls wird in vielen Gemeinden Recyclinghöfe betrieben
  • Entsorgung über Apotheken: Nicht in allen Apotheken möglich, da es auf einer freiwilligen Basis beruht: Einige Apotheken bieten die Rücknahme von Arzneimitteln an. Apotheken sind rechtlich nicht zu einer Rücknahme verspflichtet, weshalb es flächendeckend eher als freiwillige Serviceleistung betrachtet wird.

Keine Entsorgung über Toiletten und Spülen

Das Abfall-Problem. Wohin mit den Arzneimittel, wenn diese entsorgt werden sollen? Feststeht: Hausmüll statt Toilette. Wichtig für eine umweltbewusste Entsorgung ist, dass Medikamente und Arzneimittel niemals über die Toilette oder die Spüle entsorgt werden. Das gilt sowohl für feste als auch flüssige Arzneistoffe. Folgende Begründung hierfür: Der Wasserkreislauf wird dadurch belastet. Daher sollten auch Gefäße, in denen sich Arzneimittel befunden haben, nicht mit Abwasser ausgespült werden. Wenn Arzneimittel in unsere Umwelt und unseren Wasserkreislauf gelangen können unerwünschte Effekte eintreten: Wirkstoffe von Arzneimittel werden in Kläranlagen nicht vollständig abgebaut und können mit dem Abwasser in Bäche und Flüsse gelangen und eine enorme Belastung für die Umwelt und den Menschen anrichten. Und trotzdem gibt es immer wieder Verbraucher, die Tabletten zumindest einmal über die Toilette entsorgt haben, so eine Studie aus dem Jahre 2010. In Wasserproben finden sich regelmäßig Hormone und andere Substanzen in Trinkwasser, nachgewiesen konnte werden, dass Barsche durch Psychopharmaka im Wasser ihr Verhalten ändern und männliche Forellen aufgrund von Überresten der „Pille“ weniger fruchtbar sind. Eine Arzneimittelentsorgung über Toilette und Spüle sollte also niemals eine Alternative sein – viele Verbrauchern sind sich leider der Gefahr nach wie vor nicht bewusst.

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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