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Röschenflechte: Ungefährliche Hautveränderung

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Zuerst ein münzgroßer, ovaler Fleck, dann viele kleine Pusteln: Röschenflechte (Pityriasis rosea) ist eine ungefährliche Hauterkrankung. Plötzliche optische Veränderungen der Haut am Rumpf sind ein Anzeichen. Behandelt werden muss die Krankheit nicht unbedingt – nach mehreren Wochen oder wenigen Monaten heilt die Röschenflechte von alleine wieder ab.  Es beginnt mit einem runden Fleck, meist irgendwo am Oberkörper, später kommen viele kleine rötliche Punkte hinzu. Das sind deutliche Hinweise auf eine Röschenfelchte (Pityriasis rosea), auch Schuppenröschen genannt. Die Hautkrankheit tritt meist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen dem zehnten und dem 35. Lebensjahr auf und bereitet kaum Beschwerden. Doch auch bei Babys und Kleinkindern kann die Erkrankung auftrete. Die Röschenflechte kommt weltweit vor, Mädchen und Frauen sind häufiger betroffen als Jungen und Männer.

Röschenflechte: Ursache ein Herpesvirus?

Wie genau die Röschenflechte entsteht ist bisher nicht ganz klar. Mediziner diskutieren, ob ein Herpesvirus (Typ 6 oder Typ 7) die Hautkrankheit verursacht. Die Familie der humanen Herpesviren (HHV) ist unter anderem für den Ausbruch von Lippenherpes und Genitalherpes verantwortlich. Typisch bei Herpesviren: Der Erreger gelangt symptomlos in den Organismus und „schlummert“ im Körper. Ist das Immunsystem einmal geschwächt oder besteht körperlicher oder seelischer Stress, werden die Viren reaktiviert und die Krankheit kann ausbrechen. Eine Ansteckung durch direkten Hautkontakt schließen die Mediziner weitgehend aus. Es seien keine Fälle einer direkten Ansteckung bekannt. Allerdings scheinen auch Allergien, eine insgesamt schwache Immunabwehr und die genetische Veranlagung zu Hauterkrankungen (Akne vulgaris; Neurodermitis; seborrhoische Dermatitis) Risikofaktoren für Röschenflechte zu sein. Die genauen Mechanismen werden weiterhin erforscht. Da die Erkrankung allerdings keine schwerwiegenden Folgen hat, kaum Beschwerden auftreten und sie nach einiger Zeit von alleine wieder abheilt, ist der Druck auf die Forschung nicht sonderlich groß.

Typische Symptome bei Pityriasis rosea: rote Flecken

Ein erfahrener Dermatologe erkennt die Hauterkrankung meist alleine an der optischen Erscheinung. Es bildet sich im Bereich des Rumpfes (manchmal auch an den rumpfnahen Stellen der Arme oder Oberschenkel) zunächst eine etwa münzgroße, ovale gerötet Stelle. Dieser Fleck wird auch Primärmedallion oder Tache mère (französisch: „Mutterfleck“) genannt. Die Stelle ist klar abgegrenzt und meist etwas über dem Hautniveau erhaben. Es kann zu einer Abschuppung der Haut in diesem Bereich kommen. In den nächsten 14 Tagen bilden sich mehrere, deutlich kleinere Hautveränderungen. Diese neuen rötlichen Flecken sind mit einem Durchmesser von mehreren Millimetern bis einem Zentimeter gut vom Primärmedallion zu unterscheiden. Die Hautveränderungen sind zwar optisch deutlich sichtbar, es treten allerdings nur in wenigen Fällen weitere Symptome wie Juckreiz oder allgemeines Unwohlsein auf. Manche Patienten verspüren ein Krankheitsgefühl mit Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Nach drei bis zehn Wochen verschwinden die Veränderungen nach und nach wieder. Nur in sehr wenigen Fällen bleiben die Symptome nach zehn Wochen weiter bestehen. Dann sollte erneut der Dermatologe aufgesucht werden. Meistens tritt die Röschenflechte am Bauch auf, eher seltener kommt es zu Hautveränderungen am Hals oder den Armen und Beinen. Gesicht, Hände und Füße bleiben in der Regel von den Beschwerden verschont.

Röschenflechte: Das ist zu beachten

Während die Röschenflechte auftritt sollte die Haut so gut wie möglich geschont werden. Lange und heiße Duschen oder Bäder trocknen die Haut aus und können den Juckreiz verschlimmern. Auf übermäßige Körperpflege sollte während der akuten Phase verzichtet werden, der übermäßige Gebrauch von Duschgel und Lotionen reizt die Haut. Das Schwimmen in chlorhaltigem Wasser sollten Betroffene vermeiden, auch das trocknet die Haut aus und kann die Symptome verschlimmern. Patienten mit Pityriasis rosea sollten eher weite Kleidung tragen, die nicht reibt. Auch zu enge Unterwäsche oder Gürtel können je nach Lokalisation der Hautkrankheit zu unangenehmer Reibung und einem verstärkten Juckreiz führen. Zu exzessive Sonneneinstrahlung (Sonnenbaden oder Solarium) sollten bei Röschenflechte vermieden werden.

Mittel gegen Juckreiz: Cremes gegen Röschenflechte

In den meisten Fällen bedarf die Hautveränderung keiner besonderen Behandlung. Nach drei bis zehn Wochen gehen die optischen Veränderung von alleine wieder zurück. Narben oder bleiben Schäden sind nicht zu befürchten. Zum Arzt sollten Sie trotzdem gehen, wenn oben genannte Veränderungen auftreten. Denn es gibt eine Reihe anderer Hautkrankheiten, die sich ähnlich äußern können. Röschenflechte ist etwa von Schuppenflechte, Gürtelrose oder einem Ekzem abzugrenzen. Ein Dermatologe ist für die Beschwerden der richtige Ansprechpartner. Er wird nach der Befragung des Patienten die Hautveränderung untersuchen. Gegebenenfalls sind ein Abstrich (Ausschluss von Pilzinfektionen) und eine Biopsie der Haut (Ausschluss anderer Hautkrankheiten) notwendig. Da die Ursache der Krankheit noch nicht klar ist, können nur die Symptome behandelt werden. Einige Patienten leiden durch die Röschenflechte an einem unangenehmen Juckreiz. Der behandelnde Hautarzt kann dagegen eine Creme oder Salbe verschreiben. Mittel mit Kortison oder ein Antihistaminikum können verschrieben werden.

Röschenflechte in der Schwangerschaft: Frühgeburt möglich

Schwangere Frauen sollten bei Hautveränderungen unbedingt einen Arzt aufsuchen. Kommt es in den ersten 15 Schwangerschaftswochen zu einer Röschenflechte, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt erhöht. Auch Fehlgeburten kommen (sehr selten) vor. Tritt das Hautleiden nach der 15. Schwangerschaftswoche auf, besteht kaum eine Gefahr für das Ungeborene. Die Kinder – egal ob Frühchen oder zum errechneten Termin geboren – weisen nach der Geburt keinerlei Krankheitsanzeichen auf. Bleibende Schäden sind auch nicht zu befürchten.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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