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Safran - mehr als ein Gewürz aus dem Orient

Kommentar schreiben Aktualisiert am 11. Oktober 2018

Safran ist das kostbarste  Gewürz der Welt. Er färbt nicht nur Kuchen und Paella gelb und verleiht ihnen ein außergewöhnliches Aroma. Er wird auch seit Jahrhunderten für Heilzwecke verwendet. Mit seinen entzündungshemmenden, schmerzlindernden und antioxidativen Wirkungen fördert er an vielen Fronten die Gesundheit: Safran räumt den Magen auf, lindert Husten, stärkt die Leber und unterstützt die Gewichtsreduktion. Außerdem hebt er die Stimmung, soll gegen Alzheimer und Krebs helfen und stärkt Potenz und Libido. Safran ist ganz oder gemahlen für die Küche und als Kapseln, Tropfen und Spray zur Förderung der Gesundheit erhältlich. Das Einzige, worauf Sie achten müssen: Nicht in der Schwangerschaft anwenden und nicht überdosieren! Erfahren Sie hier, woher Safran kommt, warum er so teuer ist, woran man sieht, ob er echt ist, und welche Wirkungen er aufKörper und Seele haben kann.

 

Was ist Safran?

 

Safran wird aus den Stempelfäden des Crocus sativus gewonnen. Die Krokus-Art aus der Familie der Schwertliliengewächse mit den fliederfarbenen Blütenblättern trägt einen hellgelben Griffel, der sich oben in 3-4 rote Stempelfäden teilt, die 2,5 bis 4,5 cm lang sind. Diese Fäden stellen das Safrangewürz dar. 

 

Woher kommt Safran?

 

Safran wird zu 90 % in seiner ursprünglichen Heimat Iran hergestellt. Außerdem finden sich Krokusfelder in Spanien, Marokko, Italien, Südfrankreich, Afghanistan, Kaschmir und der Türkei. Seit 2006 wird das farbintensive Gewürz auch wieder in Österreich, seit 2012 in Deutschland angepflanzt.

 

Wie wird Safran hergestellt? 

 

Safran kann nur ein Mal im Jahr im Herbst geerntet werden. Damit der Duft unter Einwirkung der Sonne nicht verloren geht, werden die Safranfäden am ersten Tag ihrer Blüte morgens in Handarbeit gepflückt. Die Erntehelfer zupfen die Stempelfäden aus der Blüte, möglichst ohne den hellen Griffel mit zu pflücken. Nur so hat der Safran höchste Qualität. Die Safranfäden werden getrocknet und in luftdichten Dosen verpackt. Da Safran ein Hybrid (Kreuzung) mit dreifachem Chromosomensatz ist, kann er sich nicht selbst fortpflanzen. Für die Vermehrung muss seine Knolle per Hand geteilt werden.

 

Warum ist Safran so teuer?

 

Der Preis erklärt sich durch die aufwendige Vermehrung und Ernte in Handarbeit. Es gibt für diese Feinarbeit keine Maschinen. Für 1 Kilo Safran braucht es etwa 200.000 Krokusblüten, die auf ca. 10.000 Quadratmeter Feld wachsen. Optimal für Bauern und Käufer ist der Erwerb von FairTrade-Produkten.

 

Wie kann man die Echtheit überprüfen?

 

Safran-Pulver wird gerne mit Kurkuma und Paprika gestreckt. Zu Safranfäden können Chilifäden oder Sandelholzfasern untergemischt werden. Als Qualitätskriterien (ISO-Norm) werden heute der Wert von Crocin, dem roten Farbstoff, der bei der höchsten Kategorie bei über 190 und bei der schlechtesten Kategorie bei 80-110 liegt, und der Wert von Safranal, einem Aromastoff des Safrans definiert. Wollen Sie die Echtheit selbst prüfen, geben Sie etwas Safran in warmes Wasser. Färbt es sich sofort, handelt es sich um eine Fälschung. Echter Safran braucht einige Minuten, bis sich seine Farbe in der Flüssigkeit ausbreitet.

 

Welche Wirkstoffe enthält Safran?

 

Safran erhält seinen Duft aus über 150 ätherischen Aromastoffen. Der Hauptaromastoff ist Safranal. Die kräftige Farbe bekommt Safran durch Carotinoide wie Crocin und sein Abbauprodukt Crocetin. In Tierversuchen wurde die aphrodisierende, antioxidative, antiproliferative (gegen Wucherungen) und ebenso eine mögliche antidepressive Wirkung nachgewiesen. Daneben enthält Safran den Bitterstoff Picrococin.

 

Wie fördert Safran die körperliche Gesundheit?

 

Die entzündungshemmende, schmerzlindernde Wirkung kann im ganzen Körper zum Einsatz kommen. Direktes Auftragen des Pulvers in Verbindung mit einem Bio-Öl hat sich bei Entzündungen im Mundraum wie Zahnfleischentzündungen und Aphten bewährt.
Die Bitterstoffe des Safrans regen die Verdauung an und helfen bei Sodbrennen und Blähungen. Auch die Leber profitiert von ihnen. Zudem schützt das Crocetin die Leber vor aggressiven Sauerstoffverbindungen und Schimmelpilzgiften. Safran soll Blutdruck und Cholesterinwerte senken, was die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen unterstützt.
Safran ist ein starkes Antioxidans. Er schützt die Zellen vor schädigenden freien Radikalen und verbessert die Mikrozirkulation, d.h. die Durchblutung der kleinsten Gefäße. Das fördert die bessere Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen z.B. im Herz, Gehirn und in den Augen. Grünem Star und einer Makuladegeneration kann entgegengewirkt werden. Der Abbau lichtempfindlicher Zellen in der Netzhaut wird gemindert. Auch müde, gerötete Augen werden durch Safran gebessert. Als Antioxidans trägt Safran dazu bei, Veränderungen des Erbguts durch freie Radikale und die Entstehung von Tumoren zu verringern.
Mehrere Safranfäden in Milch kurz aufgekocht, bei Bedarf mit etwas Honig und Zimt gewürzt, werden traditionell gegen Husten angewendet. Safran soll zudem prämenstruelle und menstruelle Beschwerden lindern.

 

Wie wirkt Safran auf Potenz und Libido?

 

Safran gilt als Aphrodisiakum. Das orange Pulver soll die sexuelle Lust bei Mann und Frau anfachen. Erektionsstörungen, Trockenheit der Vaginalschleimhaut und mangelnde sexuelle Lust, auch medikamentös bedingt, sollen durch die Gabe von 30 mg Safran täglich positiv beeinflusst werden.

 

Welche Wirkung hat Safran auf Gehirn und Alzheimer?

 

Die Carotinoide schützen die Nervenzellen im Gehirn vor der Schädigung durch freie Radikale. Sie verbessern die Sauerstoffversorgung. Zwei Studien zeigen, dass 2-mal täglich 15 mg Safran eine Besserung der kognitiven Fähigkeiten wie Gedächtnis und Denkvermögen bringt, ohne die Nebenwirkungen ähnlich wirksamer synthetischer Alzheimer Arzneistoffe. Die Studien besagen, dass Safran ebenso positive Effekte bei leichten bis mittelschweren Formen von Alzheimer mit sich bringt wie Donepezil, nur ohne Nebenwirkungen.

 

Welchen Einfluss hat Safran bei Depressionen?    

 

Safran erhöht den Serotonin-Spiegel. 2 Kapseln Safran mit je 300 µg Safranal zeigten sich in Studien bei leichter bis mittelschwerer Depression ähnlich effektiv wie das Antidepressivum Floutexin. Floutexin hat langfristig Potenzstörungen und die Abnahme der Libido als Nebenwirkung. Ein Safran-Präparat mit der benannten Wirkstoffkonzentration dagegen kann sogar eine Stärkung der sexuellen Kraft mit sich bringen. Aber Achtung! Bei Anwendung von Floutexin muss eine Veränderung der Dosis IMMER mit dem Arzt abgesprochen werden!  

 

Hilft Safran beim Abnehmen?

 

Der erhöhte Serotoninspiegel unterstützt auch die Gewichtsreduktion. Bessere Laune, weniger Frust-Essen. Safran soll außerdem den Appetit, insbesondere auf Süßes, hemmen und das Sättigungsgefühl stärken – eine gute Vorbeugung von Heißhungerattacken. Die harntreibende Wirkung unterstützt die Ausschwemmung von Wasser.

 

Wie wird Safran in der Homöopathie eingesetzt?

 

Safran (Crocus sativus, Croc.) wird bei Kopfschmerzen, Krämpfen und anderen Beschwerden während der Menstruation und Wechseljahre sowie bei Verstopfung, Blutungen und Husten angewendet. Typische Gemütsverfassung ist ein rascher Wechsel von himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt und Wut durch geringste Anlässe.

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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