Seborrhoisches Ekzem: Welche Rolle spielt die Ernährung?
Bei einem seborrhoischen Ekzem handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, auch unter seborrhoische Dermatitis bekannt. Typisches Kennzeichen: Fettige Schuppen in talgdrüsenreichen Regionen, wie zum Beispiel der Kopfhaut. In dem folgenden Beitrag erfahren Sie Wissenswertes zum Krankheitsbild und welche Rolle unsere Ernährung im Zusammenhang mit der Schuppenbildung haben kann.
Was ist ein seborrhoisches Ekzem?
Kopfschuppen bilden sich normalerweise bei der ständigen Zellerneuerung der Kopfhaut. Sie sind in der Regel kaum sichtbar und werden durch das regelmäßige Waschen der Haare beseitigt. Bei manchen Menschen kleben die abgestorbenen Hautzellen zusammen und bilden größere Hautplättchen, die dann auf Kragen und Schulter sichtbar werden. Auch diese Schuppenbildung verläuft ohne sichtbare Entzündung der Kopfhaut; selbst Juckreiz oder Rötung bleiben aus. Regelmäßiges Haarewaschen mit einem geeigneten Haarshampoo ist das beste Mittel, um das unangenehme Erscheinungsbild zu vermeiden. Anders ist es bei einem seborrhoischen Ekzem: Wenn die Kopfhaut bei starker Schuppenbildung juckt und gerötet ist, liegt meist ein seborroisches Ekzem vor, eine entzündliche Kopfhauterkrankung mit verstärkter Absonderung von Hauttalg. Ein seborrhoisches Ekzem ist vom Hautarzt zu behandeln.
Wer ist von diesem Ekzem betroffen?
Das seborrhoische Ekzem ist eines der häufigsten Hauterkrankungen bei Erwachsenen und Neugeborenen, vor allem in den ersten drei Lebensmonaten. Selten erkranken ältere Kinder an einem seborrhoischen Ekzem. Geschlechtsbezogen sind Männer, besonders im dritten bis vierten Lebensjahrzehnt, häufiger betroffen als Frauen. Bei Frauen tritt das seborrhoische Ekzem eher während der Wechseljahre in Erscheinung.
Die seborrhoische Säuglingsdermatitis, im Volksmund auch als Kopfgneis oder Grind bekannt, tritt kurz nach der Geburt auf und verschwindet nach einigen Monaten wieder von selbst. Häufig wird es mit Milchschorf verwechselt. Eine spezifische Behandlung ist bei einer seborrhoischen Säuglingsdermatitis nicht erforderlich, da es meist keine Beschwerden verursacht und fast immer von selbst abheilt. Grundsätzlich ist zu empfehlen, die Schuppen nicht von der Kopfhaut abzukratzen! Nur in sehr seltenen Fällen kommt es vor, dass die gesamte Hautoberfläche der Säuglinge betroffen ist; in diesem Fall spricht man von Erythrodermia desquamativa Leiner, eine schwere Variante des seborrhoischen Ekzems.
Ursache eines Seborrhoisches Ekzem
Warum manche Menschen unter der entzündlichen Hauterkrankung leiden, ist bis heute nicht vollständig bekannt. Folgende Faktoren könnten für die Entstehung verantwortlich sein und den Verlauf des seborrhoischen Ekzems beeinflussen:
- genetische Disposition
- hormonelle Faktoren
- Zusammenhang zwischen Überfunktion der Talgdrüsen und der Hautbesiedlung mit bestimmten Hefepilzen
- klimatische Bedingungen (starke Sonneneinstrahlung)
- Störungen des Immunsystems
- Einnahme bestimmter Medikamente
- Lebensführung (Stress, Ernährung, übermäßiger Alkoholkonsum)
- zudem ist das seborrhoische Ekzem in Verbindung mit Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Epilepsie oder Anorexia nervosa beobachtet worden
Wie äußert sich das seborrhoische Ekzem?
Typisch für das seborrhoische Ekzem sind fettige Schuppen, vor allem im Bereich der Kopfhaut (Kopfschuppen), aber auch im Gesicht, auf dem Rücken oder auf der Brust möglich.
Weitere Symptome sind:
- Hautrötung
- Juckreiz im betroffenen Bereich (geringer ausgeprägt als bei Neurodermitis)
- scharf begrenzte fettig-klebende Schuppenkrusten auf diffus gerötetem Grund
Das seborrhoische Ekzem ist keinesfalls ansteckend und stellt auch keine ernstzunehmende Erkrankung dar, trotz allem fühlen sich Betroffene in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt und schämen sich für ihr äußeres Erscheinungsbild. Denn nicht nur die Kopfhaut, sondern auf folgende weitere Partien, können besonders häufig betroffen sein:
- Augenbrauen
- Augenlider
- Ohren
- Bartbereich
- seitlicher Bereich der Nase
- Nasenflügel
Welche Rolle spielt unsere Ernährung?
Es wird vermutet, dass sich eine radikale Ernährungsumstellung positiv auf das Hautbild auswirken kann. Der Hefepilz, welcher die Haut besiedelt und für die Schuppen und die Hautrötung offenbar verantwortlich ist, ernährt sich von Zucker. Aus diesem Grund sollen eine zuckerarme Ernährung und der Verzicht auf Weizenmehl wahre Wunder bewirken. Auch der niedrige Verbrauch von frischem Gemüse, bzw. der Missbrauch und die geringe Qualität von Lebensmitteln, sowie verarbeitete, frittierte Lebensmitteln können eine Anhäufung von Toxinen im Körper hervorrufen und die Haut somit demineralisieren und schwächen, weshalb eine ausgewogene Ernährung mit frischen und wenig verarbeiteten Lebensmitteln zu empfehlen ist.
Die Behandlung dieses Ekzems
Da Betroffene sehr unter der entzündlichen Hauterkrankung leiden, ist es besonders wichtig, frühzeitig aktiv zu werden und nach möglichen Therapieansätzen zu suchen. Für die genaue Diagnose sowie Ausschluss anderer Hauterkrankungen ist immer ein Hautarzt aufzusuchen und von der Selbstdiagnose sowie Selbsttherapie ist abzuraten. Die Behandlungsmöglichkeiten für das seborrhoische Ekzem sind gut, die Beschwerden können durch folgende Mittel gelindert werden:
- Antimyotika (Mittel gegen Pilzinfektionen)
- durch die Gabe sollen die sogenannten Malassezia-Hefen auf der Haut reduziert werden, da vermutet wird, dass die Hautbesiedlung eine Rolle bei der Entstehung des Krankheitsbildes spielt
- lokal anwendbar in Form von Shampoos, Gels, Cremes oder Schaum
- entzündungshemmende Mittel wie Cortison-Präparate
- zur Behandlung von akuten Entzündungen, Juckreiz und Hautrötungen
- gute Verträglichkeit
- auch als Spray verfügbar und auf die behaarte Kopfhaut anwendbar
- Keratolytika (zum Beispiel: Schwefel, Salizylsäure)
- zur Aufweichung von Schuppen und Lösen der Krusten
- Experten weisen allerdings auf „Unsicherheiten des Sicherheitsprofils“ hin, weswegen man sich unbedingt vom behandelnden Hautarzt über die Risiken sowie Nebenwirkungen informieren sollte
Prophylaxe möglich?
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine Vorbeugung gegen das seborrhoische Ekzem schwierig ist, da meist ein Zusammenspiel verschiedenen Faktoren, welche zum Teil auch genetisch bedingt sind, für die Entstehung verantwortlich sind. Einige Tipps, welche aber hilfreich sein können sind:
- natürliche oder künstliche UV-Strahlung nur in Maßen
- regelmäßiges Haarewaschen und fettige sowie schwitzige Haut pflegen
- ausgewogene Ernährung
- Stressvermeidung
Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.