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Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein stärken – oder Was versteht man unter einem starken Selbstbewusstsein?

1 Kommentar Aktualisiert am 03. Januar 2020

Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein prägen unser Leben. Sei es, dass wir viel davon haben, sei es, dass es bei uns wenig ausgeprägt ist. Wenn wir genug davon besitzen, haben wir die Option, unser Leben nach unseren Vorstellungen auszurichten. Wir stehen für uns ein und sind nicht von der Meinung anderer abhängig, sondern erkennen unseren eigenen Wert. Wir tun Dinge, die uns wichtig sind und leben unser Leben nach unseren eigenen Vorstellungen, weil wir uns zutrauen, unsere Ziele erreichen zu können.

 

Was ist der Unterschied zwischen Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein?
 

Das Wort Selbstbewusstsein (sich-selbst-bewusst-sein) beinhaltet bereits die Bedeutung. Und zwar zu wissen, welche Stärken und Fähigkeiten man besitzt und sich des eigenen Potentials bewusst zu sein. Ebenso das Überzeugtsein von seinem Wert als Person, das sich besonders in selbstsicheren Auftreten ausdrückt.

 

Das Wort Selbstvertrauen (sich-selbst-zu-vertrauen) bedeutet, das Vertrauen in sich selbst zu haben, dass man etwas verändern und erreichen kann. Genauso sich der eigenen Intuition und Führung bewusst zu sein und darauf zu vertrauen, dass die Dinge sich gut entwickeln werden.


Woran merkt man, ob jemand selbstsicher ist oder nicht?
 

Marisa Peer beschreibt in ihrem Buch „Auch Sie können selbstbewusst sein!“ drei Menschentypen mit geringem Selbstvertrauen. Diese sind:

 

  • Zurückhaltende Menschen, die ihre eigenen Interessen in den Hintergrund stellen. Sie tun sich in der Regel leichter Beziehungen zu führen als Karriere zu machen. Sie verstecken ihren Mangel an Selbstvertrauen, indem sie sich zurückziehen.
  • Menschen, die sich in den Vordergrund drängen. Diese Personen kompensieren den Mangel an Selbstvertrauen durch kämpferisches Verhalten. Sei es, indem sie tun, als ob sie immer Recht haben, sich vielleicht auch aggressiv oder herabsetzend verhalten.
  • Typ drei sind Menschen, die sich hinter einer Maske verstecken. Sie zeigen sich nicht so, wie sie wirklich sind. Dazu gehören Perfektionisten oder Menschen, die alles kontrollieren müssen.


All diese Menschen versuchen ihre Unsicherheit durch extremen Energieaufwand und Aktivität zu verbergen. Für sie gilt es zu lernen, sich selbst zu mögen und so anzunehmen wie sie sind. Dadurch wird ihre Selbstachtung wachsen.1

 

Woher kommt das Selbstvertrauen?
 

Hier gilt es in die Kindheit zurückzuschauen. Wie unsere Eltern oder andere Erziehungspersonen mit uns umgegangen sind hat uns geprägt. Kinder brauchen Orientierung genauso wie Lob und Anerkennung. Sie wollen geliebt werden, egal ob sie etwas richtig machen oder nicht. Entscheidend ist jedoch eher, wie das Kind diese Verhaltensweisen der Eltern für sich selbst interpretiert hat.

 

Sehr viel Einfluss nehmen jedoch bestimmte Aussagen, die das Kind immer wieder gehört hat. Zum Beispiel: „Das kannst du nie erreichen.“ - „Schau dir mal die Sabine an, die kann das viel besser als du.“ - „So arm wie wir sind, kannst es nie zu etwas erfolgreichem schaffen.“ Im Laufe des Lebens können durch entsprechende Erlebnisse diese Prägungen verstärkt werden. So kann es dazu führen, dass der Erwachsene noch auf die alten Kindheitsprogrammierungen gepolt ist und sich diese auf die eine oder andere Weise immer wieder im Alltag bestätigen.2


Warum sollte man etwas für sein Selbstbewusstsein tun?
 

Selbstbewusstsein hat ganz viel mit Selbstachtung zu tun. Wie gehe ich selbst mit mir um? Habe ich liebevolle Worte für mich, oder kritisiere und beschimpfe ich mich, wenn ich etwas falsch gemacht habe?

 

Dementsprechend werde ich mir auch meinen eigenen Wert zuweisen. Umso wichtiger ist es, etwas für sich selbst zu tun, um das Selbstbewusstsein aufzubauen. Man kann zum Beispiel als erstes akzeptieren, dass es keine perfekten Menschen gibt und wir diesen Maßstab an uns selbst auch nicht ansetzen sollten. Sich selbst anzunehmen und zu lieben so wie man ist, ist eine gute Option, um sich selbst zu achten und zu stärken.

 

Des Weiteren kann man sein Selbstwertgefühl stärken, indem man aus seiner Komfortzone herausgeht und Dinge tut, die man noch nie getan hat. Dadurch kann der Mutmuskel trainiert werden.

 

Wie kann das Selbstbewusstsein gestärkt werden?

 

Die positive Nachricht ist, dass es sich durch Mut und Selbstliebe erlernen lässt. Ein gutes stabiles Umfeld trägt außerdem dazu bei, um sich stärker und selbstbewusster zu fühlen.

Außerdem gibt es folgende praktische Tipps, wie man sich selbst mehr Selbstbewusstsein aneignen  kann:

 

  • Zehn eigene positive Persönlichkeitseigenschaften aufschreiben
  • Die eigenen Erfolge in einem Buch notieren
  • Situationen anders interpretieren und eine positive Bedeutung zuweisen
  • Sich verschiedenen Ängsten zu stellen
  • Andere Personen zu bitten, drei positive Attribute von sich zu benennen
  • Sich selbst täglich zu motivieren
  • Körpersprache, Körperhaltung und Stimme verbessern (dies kann vor dem Spiegel geübt werden)

 

Natürlich kann man sich auch Hilfe von außen holen. Dies kann über eine Psychotherapie oder über ein Coaching erfolgen. Je nachdem, ob es sich um eine psychische Erkrankung oder um eine Veränderung von Verhaltensweisen handelt, gilt es sich für das richtige zu entscheiden.3


Was kann man für seine Durchsetzungskraft tun?
 

Wenn man nicht für sich und seine Interessen einstehen kann, dann wird man manchmal nicht richtig wahrgenommen oder vielleicht sogar nicht ernst genommen. Vor allem wissen dann die anderen nicht, wer man ist und welche Meinung man vertritt. Dies bedeutet eher Mitläufer zu sein als für seine Ideen und Werte einzustehen. Deshalb tut es gut, öfters mal ein Nein auszusprechen, um zu zeigen, dass man sich selbst wichtig ist. Dieses Nein ist oft ein Ja für uns selbst.

 

Das Erscheinungsbild und die Ausstrahlung ist das erste, auf was wir bei jemand anderem reagieren. Deshalb ist es gut, eine positive Körpersprache zu trainieren. Aufrechte Kopf- und Körperhaltung, starke Stimme und Blickkontakt tragen dazu bei, dass man selbstbewusster und durchsetzungsfähiger wahrgenommen wird.

Woran erkennt man ein mangelndes Selbstwertgefühl?
 

Es gibt verschiedene Anhaltspunkte, die auf ein mangelndes Selbstbewusstsein schließen. Dies kann sich in extremer Schüchternheit und Ängstlichkeit ausdrücken. Diese Menschen sprechen eher negativ über sich und können ihre Erfolge nicht annehmen. Genauso gibt es auf der anderen Seite Personen, die ihre Unsicherheit durch übertriebenes selbstsicheres Auftreten demonstrieren. Sie suchen nach Bestätigung ihrer Person im äußeren Umfeld. In diesem Fall besteht jedoch der Nachteil, dass man sich von anderen Meinungen abhängig macht. Letztendlich entscheiden dann die anderen, ob es einem gut geht oder nicht.

 

Ein mangelndes Selbstwertgefühl kann jedoch auch ein Risikofaktor für psychische Erkrankungen darstellen. Das Gefühl, dass man nichts kann, als Mensch zu wenig wert ist oder meint, ständig zu versagen, kann zu Depressionen, Angststörungen und sozialer Phobie führen.3 Umso wichtiger ist es, seinen eigenen Wert zu erkennen und sich selbst ein gutes Umfeld aufzubauen. Dies bedeutet Kontakte mit anderen Menschen zu pflegen, um sich mit anderen auszutauschen und auch mal in Krisensituationen aufgefangen zu werden.
 

 

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Christine Riemer-Mathies
Autor: Christine Riemer-Mathies

Christine Riemer-Mathies ist Psychologische Beraterin, Coach für Persönlichkeitsentwicklung, Zielerreichung und Beziehungsthemen sowie Ernährungsberaterin. Seit über 10 Jahren hält Sie Vorträge und Seminare zur Verbesserung der Lebensqualität und schreibt für diverse Blogs. Als Methoden setzt sie im Life-Coaching Gespräche und Beratung, Systemische Aufstellung, Klopfakupressur sowie die BILDERN-Methode ein. Außerdem bietet sie Online Seminare auf der Plattform edudip an. Weitere Informationen: www.lebensfreudefinden.de

1 Kommentare

Mona – Mittwoch, 20. Mai 2020
Hallo liebe Christine, Ein sehr guter Artikel zum Thema Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Co. Eine wirklich klasse Übersicht, in der die einzelnen Begrifflichkeiten und deren Zusammenhänge wirklich super erklärt werden. Vielen Dank und liebe Grüße Mona :)

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