Spuren der Corona-Pandemie
Seit über einem Jahr hält der Coronavirus die Welt in Atem. Dass das für uns als Gesellschaft nicht ohne Folgen bleibt, scheint logisch. Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf uns aus? Welche gesellschaftlichen Bereiche sind besonders betroffen? Lassen sich neben negativen auch positive Aspekte der Krise erkennen? Was ist für die Zukunft zu erwarten, wie kann die „neue Normalität“ nach Corona aussehen? Solchen und ähnlichen Fragen gehen wir im folgenden Artikel auf den Grund.
Inhaltsverzeichnis
Corona-Pandemie: Wie verändert sie unsere Gesellschaft?
Auswirkungen auf sozialer Ebene
Auswirkungen auf gesundheitlicher Ebene
Auswirkungen auf kultureller Ebene
Auswirkungen auf wirtschaftlicher Ebene
Auswirkungen auf technologischer Ebene
Welche positiven Veränderungen ergeben sich durch die Corona-Pandemie?
Corona: positive Aspekte im Überblick
Welche negativen Auswirkungen hat die Corona-Pandemie?
Corona: negative Aspekte im Überblick
Spaltet die Corona-Pandemie unsere Gesellschaft?
Was macht die Corona-Krise mit unseren Kindern und Jugendlichen?
Lerneffekte aus der Corona-Krise
Corona-Pandemie: Wie verändert sie unsere Gesellschaft?
Zweifelsohne nimmt die Covid-19-Pandemie Einfluss auf sämtliche Bereiche unserer Gesellschaft und wirkt sich dementsprechend auch aus. Ob Gesundheit, Sozialleben, Bildung, Wirtschaft, Kultur oder Technologie; die Folgen der Corona-Krise sind allseits spürbar. Keineswegs sind Auswirkungen jedoch nur negativ zu sehen. Im Gegenteil, das Virus bietet durchaus die Möglichkeit, sich auf Wesentliches zu besinnen, verborgene Talente zu entdecken oder neue Wege zu beschreiten.
Auswirkungen auf sozialer Ebene
Nichts hat unser Sozialgefüge in den letzten Jahren so stark beeinflusst wie die Corona-Krise. Abstand, Maske, Kontaktreduktion und im Hinterkopf die beständige Angst vor dem Virus – dass sich das in irgendeiner Weise auswirken muss, scheint logisch. Solidarität und ein gesellschaftliches Zusammenrücken konnten ebenso beobachtet werden wie ein vermehrtes Empfinden von sozialer Ungleichheit sowie Geschlechterungerechtigkeit. Auch Mehrfachbelastungen mit all ihren Schattenseiten sowie die Zunahme von Aggression und Gewalt waren Thema.
Soziale Ungerechtigkeit zeigt sich im Rahmen der Pandemie vor allem bei bestimmten Personengruppen. Gerade für alleinerziehende oder alleinstehende Personen wird die Corona-Krise durchaus zur Belastungsprobe. Auch ein niedriger ökonomischer Status oder Bildungsgrad fördern soziale Ungleichheit in Zeiten von Corona besonders stark. Kein Wunder, dass entsprechende Personengruppen gesellschaftliche Solidarität als nicht besonders ausgeprägt erleben. Soziale Ungleichheit rückt in Krisenzeiten eben nicht nur deutlicher in den Fokus, sie wird darüber hinaus sogar befeuert.
Ebenso zeigt die Corona-Pandemie bestehende Geschlechterunterschiede in unseren Breitengraden deutlich auf. Sogenannte unentgeltliche „Care Arbeit“ wird nach wie vor vorwiegend von Frauen geleistet. Nicht weiter verwunderlich also, dass in Zeiten von Schulschließungen und Homeoffice die Mehrfachbelastung für Frauen ungleich höher ausfällt. Negative Auswirkungen auf Körper und Psyche sind hier zum Teil immens. Geschlechterungerechtigkeit wurde im Rahmen der Corona-Krise durchaus zum brisanten Thema. Ebenso wie häusliche Gewalt, welche in der Pandemie leider nachweislich angestiegen ist.
Auswirkungen auf gesundheitlicher Ebene
Dass sich die weltweite Ausbreitung eines bisher unbekannten Virus‘ auf der Gesundheitsebene auswirken muss, scheint nicht verwunderlich. So hat nicht zuletzt die Corona-Krise dafür gesorgt, dass die Basics zur Erhaltung von Vitalität und Gesundheit (Händewaschen, Desinfektion, andere schützen, Impfen,…) global (wieder) mehr in den Fokus rücken. Deutlich erkennbar ist, dass der Stellenwert von Gesundheit dann ansteigt, sobald selbige bedroht ist. Für viele Menschen ist Corona der Auslöser, sich mehr mit ihrer Gesundheit zu beschäftigen und Ernährung, Bewegung, Stressreduktion, Vorsorgeuntersuchungen oder den eigenen Impfstatus (wieder) in den Blick zu nehmen.
Abseits von gesundheitlicher Bedrohung durch Covid-19 selbst, sind leider auch körperliche und seelische Auswirkungen durch die Pandemie nicht von der Hand zu weisen. Strukturverlust, Isolation, Angst und Ohnmachtsgefühle wirken sich deutlich negativ aus. Doch auch die Tatsache, dass Therapien und/oder operative Eingriffe verschoben beziehungsweise abgesagt werden mussten, spielt hier eine Rolle.
Auswirkungen auf kultureller Ebene
Kulturelle Einflüsse der Corona-Pandemie sind vor allem dadurch gegeben, dass mit geltenden Normen, Werten und Traditionen quasi von einen auf den anderen Tag gebrochen wurde. Vor allem Veränderungen in der Interaktion fallen ins Gewicht und können stark verunsichern. Die Reduktion von Sozialkontakten, der Wegfall von Gemeinwesen und direkter sozialer Interaktion sowie die Aufhebung bestehender Begrüßungs- und Abschiedsrituale (Händeschütteln, Umarmen,…) sind hier zu nennen.
Auswirkungen auf wirtschaftlicher Ebene
Dass sich eine Pandemie wirtschaftlich auswirken muss – und das vermutlich auf lange Sicht – kann als Tatsache betrachtet werden. Erste Tendenzen zeigen sich mittlerweile deutlich. Zu nennen sind etwa Rezession, der Rückgang des Bruttoinlandsproduktes sowie der Anstieg der Arbeitslosigkeit, wobei die Möglichkeit der Kurzarbeit hier durchaus entgegengewirkt hat.
Auswirkungen auf technologischer Ebene
Natürlich muss im Rahmen der Corona-Pandemie auch der Einfluss auf technologischer Ebene berücksichtigt werden. Vor allem Digitalisierung sowie neue Technologien (z.B.: bei der Impfstoffentwicklung) gelangen hier in den Fokus.
Welche positiven Veränderungen ergeben sich durch die Corona-Pandemie?
Auch wenn das Wort Krise negativ behaftet ist, bietet eine krisenhafte Situation immer auch Chancen. Die Corona-Pandemie bildet keine Ausnahme, positive Aspekte zeigen sich auch hier zur Genüge.
So hat die Pandemie bei vielen Menschen für ein gewisses Maß an Entschleunigung gesorgt. Der Wegfall vieler scheinbarer „Verpflichtungen“ konnte gut genutzt werden, um Stress abzubauen und etwas mehr zu sich selbst zu kommen. Eng damit verbunden ist ein gewisses Bewusstsein dafür, worauf es wirklich ankommt. Was ist im Leben wichtig? Welchen Stellenwert nehmen Gesundheit, Familie, Freunde und der Job ein? Wertschätzung ist in diesem Zusammenhang durchaus ein wichtiges Stichwort.
Viele von uns sind an den Herausforderungen der Corona-Krise gewachsen und haben es geschafft, Schwierigkeiten mit viel Flexibilität und Kreativität zu trotzen. Flexibilität und Offenheit sind auch in Bezug auf Lebensgewohnheiten und den Arbeitsbereich passende Stichwörter. So hat die Pandemie durchaus dazu beigetragen, dass so mancher privat oder beruflich neue Wege eingeschlagen hat. Krisensituationen gehen eben auch immer mit einem gewissen Maß an Bewusstseinserweiterung und Umbruchwillen einher.
Geht es um positive Aspekte der Corona-Krise, darf natürlich das Schlagwort Solidarität nicht fehlen. Sich als Teil der Gesellschaft zu erleben, gegenseitige Rücksichtnahme und die wachsende Bedeutsamkeit eines gesellschaftlichen Miteinanders sind in diesem Zusammenhang besonders wichtig.
Ebenso muss erwähnt werden, dass wir es wohl der Corona-Pandemie zu verdanken haben, dass Forschung, Technologie und Digitalisierung nun auch in unseren Breiten voranschreiten. Darüber hinaus sind im Zuge der Krise virale Erkrankungen stark zurückgegangen und systemerhaltende Berufsgruppen ein wenig mehr in den Fokus gerückt. Für unsere Umwelt sind Auswirkungen der Pandemie übrigens ebenfalls sinnvoll. So ist nicht nur die allgemeine Schadstoffbelastung etwas zurückgegangen, auch Regionalität gelangt vielerorts wieder mehr ins Bewusstsein.
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Entschleunigung
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Innenschau und Stressreduktion
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Wertigkeiten im Leben gelangen wieder mehr in den Fokus
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Wertschätzung dessen, was man hat
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Förderung von Offenheit, Flexibilität und Kreativität
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Erfahren von Rücksichtnahme und Solidarität
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Vorantreiben von Forschung, Technologie und Digitalisierung
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Positive Auswirkungen auf die Umwelt
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Rückgang (anderer) viraler Erkrankungen
Welche negativen Auswirkungen hat die Corona-Pandemie?
Ohne Zweifel wirkt sich die Corona-Pandemie in vielerlei Hinsicht negativ aus. Am stärksten betroffen sind hier die Bereiche Wirtschaft, Gesundheit und Bildung. Darüber hinaus sind die Einflüsse auf das soziale Leben und Miteinander immens.
Wirtschaftlich betrachtet schlagen Mehrausgaben aufgrund der Pandemie, flächendeckende Schließungen (viele wirtschaftlich relevante Bereiche liegen auf Eis) sowie Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit stark zu Buche. Auch wenn es sich für manche vielleicht nicht so anfühlt, ist die Gesellschaft als Gesamtes betroffen. Dementsprechend werden die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise auch künftig für uns alle spürbar sein.
Darüber hinaus bedroht uns Covid-19 existenziell. Sei es durch das potentielle Risiko (schwer) zu erkranken oder durch wirtschaftliche Einschnitte wie Jobverlust, Kurzarbeit oder Konkurs. Sozialer Abstieg und Armut sind durchaus Sorgen, die nun auch die Mittelschicht verstärkt betreffen.
Gesundheitliche Folgen drohen nicht nur durch eine mögliche Covid-Erkrankung selbst, auch diverse Begleitumstände (abgesagte Therapien, operative Eingriffe, Reha-Aufenthalte o.ä.) können sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Zudem ergibt sich die Problematik, dass andere ernsthafte Erkrankungen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes,…) zu sehr in den Hintergrund geraten. Bleiben Diagnosen und Therapien aus, kann das gravierende Folgen haben.
Darüber hinaus wirkt sich der Wegfall von Sozialkontakten und Alltagsstruktur körperlich wie seelisch aus. Von leichten Symptomen physischer oder psychischer Natur bis hin zu ernsthaften Erkrankungen sind mögliche Folgen breitgefächert. Vor allem die psychische Belastung aufgrund der Corona-Pandemie ist auch in dem Medien häufig Thema. So ist ein Anstieg seelischer Beschwerden beziehungsweise psychischer Erkrankungen in allen Altersgruppen zu verzeichnen. Auffällig ist, dass auch Personen betroffen sind, die bisher als psychisch stabil galten. Faktoren wie Jobverlust, Sorge um Angehörige oder Mehrfachbelastung durch Homeoffice und Kinderbetreuung können hier verstärkend wirken. Problematisch ist sicherlich, dass Hilfsangebote aufgrund der Pandemie teilweise nur eingeschränkt möglich sind.
Leider ergeben sich aufgrund der Corona-Krise auch im Bildungsbereich negative Folgen. Nicht nur reagieren Schulen unterschiedlich auf die neuen Anforderungen, auch hinken wir hierzulande in Bezug auf Digitalisierung etwas nach. Das hat effektives Lernen vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie massiv erschwert. Lücken im Lernstoff sowie Bildungsverluste sind vielerorts Realität. Das führt dazu, dass die Bildungsschere noch mehr aufgeht, als das bereits vor der Krise der Fall war.
- Wirtschaftliche Folgen (Schließungen, Arbeitslosigkeit, Rezession,…) → Angst vor sozialem Abstieg und Armut
- Existenzielle Ängste/Angst, schwer zu erkranken
- Gesundheitliche Folgen durch die Erkrankung selbst, aber auch deren Begleitumstände (verzögerte Therapien, abgesagte Eingriffe,…)
- Wegfall von Struktur und Sozialkontakten → seelische und physische Symptome bis hin zu ernsthaften Erkrankungen
- Mehrfachbelastungen (v.a. Familien, Alleinerziehende,…)
- Vermehrte (häusliche) Gewalt
- Lücken im Lernstoff/Bildungsverluste → Bildungsschere geht noch weiter auf
Spaltet die Corona-Pandemie unsere Gesellschaft?
Querdenker, Impfgegner, Ausschreitungen bei unangemeldeten Demonstrationen – Corona scheint unsere Gesellschaft zunehmend zu spalten. Entsprechende Dynamiken sind nicht von der Hand zu weisen. Der grundsätzliche Konflikt ergibt sich durch das allgemeine Recht auf Freiheit, das plötzlich gegen den Schutz der kollektiven Gesundheit abgewogen werden muss. Gefühle von Einschränkung, Freiheitsberaubung oder Benachteiligung entstehen da rasch. Faktoren wie fehlende Strukturen, Vereinsamung, Isolation, Jobverlust oder Mehrfachbelastungen bringen die Situation noch schneller zum Eskalieren. Was dazu beitragen kann, die Wogen zu glätten? Das sind ganz simpel Information, Aufklärung und Transparenz! Es braucht eine Politik, die Handlungsschritte und die Gründe dafür deutlich kommuniziert und auch Grenzen eingesteht.
Waren zu Beginn der Pandemie noch deutliche Tendenzen hin zu Solidarität zu erkennen, flaut diese langsam ab. Steigende Belastungen sowie die Erkenntnis, dass die Gefahr trotz aller Bemühungen noch nicht gebannt ist, befeuern eine gewisse Coronamüdigkeit. Ungewissheit, Angst vor der Zukunft, Hilflosigkeit und die Unfähigkeit, handeln zu können, sorgen dafür, dass man viel eher dazu geneigt ist, in diverse Verschwörungstheorien hineinzukippen. Immerhin dienen solche nicht zuletzt als Ventil und bieten – wenn auch fragwürdige – Erklärungen. Vor dem Hintergrund solcher Ohnmacht und Dynamik wird umso deutlicher, wie wichtig stetige Transparenz und Aufklärung sind.
Was macht die Corona-Krise mit unseren Kindern und Jugendlichen?
Ganz klar sind Kinder und Jugendliche in besonderem Maße von der Corona-Krise betroffen. Da sie sich mitten in der Entwicklung befinden, wirkt sich die Pandemie fallweise deutlich stärker aus als bei Erwachsenen. Vor allem für die kindliche Persönlichkeitsentwicklung ergeben sich große Herausforderungen.
Von einen Tag auf den anderen hat die junge Generation ihre wichtigsten Lebenswelten verloren. Von Freunden müssen sie sich separieren, Schulen sind zum Teil geschlossen. So sind Kinder und Jugendliche plötzlich auf sich selbst zurückgeworfen. Unsicherheiten und Überlastungen im Elternhaus wirken sich zusätzlich negativ aus. Ängste und Sorgen junger Menschen sind in diesen Zeiten durchaus sehr konkreter Natur. So belastet nicht nur die Sorge um Familienangehörige, auch die eigene unsichere Zukunft im Hinblick auf Schule, Ausbildung und Freizeitgestaltung ist mitunter schwer auszuhalten.
Lerneffekte aus der Corona-Krise
Krisen müssen uns nicht zwingend ins Verderben stürzen und für immer unglücklich machen. So sind schlechte Zeiten eben immer auch ein Stück weit das, was man daraus macht. Gerade Corona konfrontiert uns mit unangenehmen Aspekten, die wir in unserer optimierten Gesellschaft gerne ausblenden. Dabei kann es durchaus viel bewirken, wenn wir uns mit Möglichkeiten und Grenzen unserer Kontrolle sowie Ohnmachtsgefühlen auseinandersetzen. Ängste anzunehmen und mit einer gewissen Gelassenheit zu akzeptieren, nicht alles kontrollieren zu können, hilft uns dabei, uns weiterzuentwickeln. Stärken wie Flexibilität, Kreativität, Solidarität oder soziales Engagement zeigen sich besonders in schwierigen Situationen. So manch einer entdeckt dann sogar bisher verborgene Möglichkeiten oder Talente.
Darüber hinaus zeigen Krisensituationen immer auch auf, wo es sich lohnt, genauer hinzuschauen. Missstände – etwa im Gesundheits-, Schul- oder Arbeitsbereich – fallen in solchen Situationen eher auf. Dadurch ist es leichter möglich, Veränderungen einzuläuten. Sogesehen sind Krisen eng mit Bewusstseinserweiterung, neuen Chancen und Möglichkeiten verbunden.
Fünf positive Veränderungen durch die Covid-19-Pandemie
Die Corona-Krise hat Potential, einiges an positiven Veränderungen zu bewirken. Was das sein könnte? Wir haben dazu einige Überlegungen angestellt...
1. Corona schafft Flexibilität
Kaum etwas hat uns in den letzten Jahren so viel Flexibilität abverlangt wie Corona. So war und ist es notwendig, sich auf ständig wechselnde Bedingungen (Schließungen, Maßnahmen,…) einzustellen – nicht immer einfach! Sich Herausforderungen nicht nur zu stellen, sondern offen und flexibel darauf zu reagieren, ist eine immense Leistung. Diese Eigenschaft bringt einen im Leben selbstverständlich auch unabhängig von Corona voran.
2. Die Pandemie verändert unseren Fokus
Die Corona-Pandemie betrifft uns kollektiv und trotzdem hadert jeder auf seine eigene Art damit, abhängig von persönlichen Voraussetzungen und Bedingungen. Über den Tellerrand zu blicken, den eigenen Fokus zu verändern und sich auch in andere Menschen – ob Schulkind, Pflegekraft oder Risikopatient – hineinzuversetzen, erweitert nicht nur den eigenen Horizont, sondern hilft auch dabei, Verständnis für andere zu entwickeln. Auf diese Weise bleibt man solidarisch und eine Spaltung der Gesellschaft ist ungleich schwieriger.
3. Durch die Pandemie erkennen wir, worauf es im Leben ankommt
Corona hat bei vielen von uns einiges an Reflexion bewirkt. In Krisensituationen neigt man viel eher dazu, das eigene Leben kritisch unter die Lupe zu nehmen. Wo liegen individuelle Ressourcen? Welche Menschen sind uns wichtig und bringen uns im Leben voran? Fühlt man sich beruflich angekommen? Mit solchen und ähnlichen Fragen hat man sich in letzter Zeit eventuell etwas intensiver auseinandergesetzt und ein Gefühl dafür entwickelt, worauf es einem persönlich wirklich ankommt.
4. Die Corona-Pandemie hilft uns dabei, Gesundheit als wertvolles Gut zu betrachten
Die Corona-Pandemie zeigt zweifellos auf, wie fragil unser wertvollstes Gut – unsere Gesundheit – ist. Sich darauf zu besinnen und Körper und Geist wieder etwas fürsorglicher zu behandeln, ist also sicherlich kein Fehler.
5. Corona lässt uns als Gesellschaft zusammenrücken
Solidarität darf und muss in Coronazeiten – und und nicht nur in diesen – definitiv groß geschrieben werden. Den Fokus nicht nur auf sich selbst zu richten, sondern auch andere im Blick zu behalten, bewirkt viel Positives. Ob es nun der Einkauf für die gebrechlichen Nachbarn ist, unentgeltliche Nachhilfe für abgefallene Schüler oder einfach nur einige nette Worte für das Gegenüber – Möglichkeiten gibt es unendlich viele. Das lässt uns als Gesellschaft automatisch zusammenrücken.
Corona-Pandemie: Was ist für die Zukunft zu erwarten?
Wie es im Hinblick auf die Pandemie weitergeht und was für die Zukunft zu erwarten ist, diese Frage treibt uns alle um. Tatsache ist: Die Kristallkugel, um in die Zukunft zu blicken, hat bisher noch niemand erfunden! Mit entsprechender Ungewissheit müssen wir also leben, was zweifelsohne Flexibilität erfordert.
Was uns nach Corona erwartet, wissen wir nicht. Nicht umsonst ist häufig von einer „neuen Normalität“ nach der Pandemie die Rede. Wie diese aussehen wird, steht in den Sternen. Über mögliche Entwicklungen kann aktuell nur spekuliert werden. Zu vermuten ist, dass die Folgen der Pandemie für Demokratie und Wirtschaft, den Arbeitsmarkt, unser Sozialleben, Gesundheits- oder Bildungssystem wohl in die Zukunft reichen werden. Wichtig wird es dann sein, den Fokus auch auf unangenehme Themen (Bildungsschere, soziale Ungerechtigkeit, Geschlechterungerechtigkeit, Gewalt,…) zu legen und die Corona-Pandemie als Auftakt für positive Veränderung zu nutzen.
Quellen anzeigen
Daniela Jarosz ist Sonder- und Heilpädagogin. Während des Studiums hat sie sich intensiv mit Inhalten aus Medizin und Psychologie auseinandergesetzt. Sie arbeitet seit vielen Jahren im psychosozialen Feld und fühlt sich außerdem in der freiberuflichen Tätigkeit als Autorin zuhause. Im redaktionellen Bereich hat sie sich auf die Fachrichtungen Medizin, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Work-Life-Balance sowie Kinder und Familie spezialisiert.